6ENEAL0BY
5CH97E,
1907,
PT. 1
REYNOLDS HISTORiCAL
GENEALOGY COLLECTfON
3 1833 01769 1806
Schweizerisches
THaun».nj-iM.ii.i.Mi.wim,t.ujj»jjiuj.»w *
Geschlechterb u c h
Almanach Genealogique Suisse
\/':A. 1 Pt'i ■ ^
Zweiter Jahrgang
Seconde Annee
B a s c 1
Koiinnissionsverla^ \oii C. F. Lendoift
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the Internet Archive
in 2014
https://arcliive.org/details/schweizeriscliesg21lend
1794563
SCflWEIZERISCllEsf "
GESaLECllTER
BUCH
n.JAIiRGV\GI907
HERAUSGFT.EBEN VOX
CK LENDORFF
BASEL . 1906
Einführung.
§ 1.
Für die ÄHfnalunsgrundsätze des schweizerischen Ge-
schlechterbuchs wird in erster l>inie auf das im ersten JaJir-
gang Gesagte verwiesen (vgl. Einführung daselbst Seite 5, § 2).
Hiernach kommen folgende Gruppen von Geschlechtern in
Betracht:
a) Die Ratsgeschlechter und Grossratsfamilien der eid-
genössischen Orte <"Ziirich>.', «Bern/> und «Basel»;
h) Die Ratsgeschicchter der eidgenössi.^chen Orte vLuzern>,
<. P'reiburg , <'.So]othurn . , ,- Schaffhausen > und der sou-
veränen zugewandten Bundesgliedcr <^St. Gallen-Stadt»,
«Mülhausen und «Genf: ;
: c) Die Häupter und Landvogtgeschlechter der eidgenössischen
Orte «Uri.>, ^<Sch\vyz;>, nterwalden», -..Glarus , < Zug»
und «Ai)penzelb> und der souveränen zugewandten Bundes-
gliedcr 'x\\'allis.> und • Grau!)ünden - ;
d) Die adligen und damit parlamentsfähigen und land-
ständischen Geschlechter des Fürstentums Neuenburg,
sowie die im Staatsrat vertretenen Geschlechter;
e) Die Dyn;isten und Gericht>herrengeschltchter, soweit sie
nicht schon unter Ziffer a — d fallen.
4
Eiiiführiintr.
Die Umgrenzung der nunmehr allein weitergeführten frühem
Abteilung A des genealogischen Teils ist auf Grund der Er-
gebnisse bezüglicher historischer Untersuchungen nur in der
Weise erweitert worden, dass für Neuenbürg, im Hinblick auf
die dortige P'ortdauer der standisch-monarchischen Verfassung
bis zum Jahre 1848, das im Uebrigen massgeblich bleibende
Xormaljahr 1798 fallen gelassen worden ist; jedoch wurde als
erster Qualilikationsgrund immerhin die Vertretung eines Ge-
schlechtes im alten Staatsrath (bis 1798) aufrechterhalten, wo-
durch eine relative Einheitlichkeit der xViifnahmsgrundsätze für
die "esamte Eidgenossenschaft i^ewahrt blieb. Danelien wird
nunmehr für Neuenbürg auch der daselbst bis 1848 registrierte
ständische Adel als solcher für das schweizerische Geschlechter-
buch in Betracht fallen.
Das gewählte Schema hat im Ganzen die Zustimmung der
kompetenten Beurteiler des alten schweizerischer kantonalen
Staatsrechts gefunden, sodass kein Anlass vorlag, wesentliche
Aenderungen, vom obigen Punkte abgesehen, eintreten zu lassen.
Die wenigen lautgewordenen Aussetzungen beruhten meist auf
der verschiedenen Wertung der faktischen Verhältnisse, auf einer
üeberschätzung des geringen zufällig vorhandenen verfassungs-
rechtlichen Stoffes gegenüber dem alten Staatsrecht, wie es
prai-tisch im XVII. und XVIII. Jahrhundert ausgeübt worden
ist. Jeder, der die Art der Aemterbesetzung dieser l'eriode
ohne Voreiugep.ommenheit anhand ausreichender lokalgeschicht-
licher und aenealoL'i-.chcr Oiiellcn untersucht, v,ird beobachten,
p)
wie sehr d.is ursprünglich demokratische \'crfassungsleben des
ausgehenden ^Mittelalters aUodlidVoen eine gewohnheitsrechtiiche
Weiterbildung im ariblokratischen Sinne gefunden hat: dass
diese Entwicklung in einem Ort durch Verfa^sungsge-ctze aus-
drücklich festgelegt wurde, wäluend sie sich andern Orts em-
EinführuDg. 5
fach durch ihre praktische A inveiidimg kundgibt, ändert nichts
an der Sache. Wer daran zweifelt, mag die Aeniterverzeichnisse
mit den Kirchenbüchern und Einwohuerre^istern vergleichen.
Die beste Probe für die ziemliche Richtigkeit der für dieses
Buch getroffenen AI)grenzung der sog. Geschlechter ab der
übrigen alt- und neuschweizerischen Bevölkerung (eijie Einteilung,
die für die stoffliche Beherrschung der schweizerischen Genea-
logie in einem xVhnanach notwendig ist), liegt darin, dass die
allermeisten w irklich historisch bedeutenden Geschlechter unseres
Landes, neben auftallend wenigen unbekannteren Namen, Raum
im schweizerischen Geschlcchterbuch gefunden hal)en oder hnden
werden. Wenn auch eine geringe Zahl hervorragender alt-
schweizerischer und neuerer Eamilien ausserhalb des einmal
gew^ähltea notwendigen Rahmens unseres Buches geblieben
ist, so bestätigen diese Ausnahmen nur die Richtigkeit der
Regel und des Systems; für diese Familien, wie auch für inter-
essante ausgestorbene Geschlechter ist Raum im Textteil des
Buches. Dort finden sie inskünftig zusammen mit den Familien
der nun in Wegfall gerathenen Abteilung B ihren Platz und
können zwanglos ohne spezielle Bezugnahme auf die staats-
rechtliche Stellung nach ihrer kulturgeschichtlichen, wissen-
schaftlichen oder politi^,chen Bedeutung, eventuell auch mit An-
gabe des heutigen Person enbestandes, behandelt werden.
Was den \ orliegenden zwcilcu jahr-^atig betntVt, so hab«,'n
wir an dem für die e/ncthicn Fann'fioiartikcl '^cw'Mum Schema
festgehalten, jedoch auf vielfich geäusserten Wunsch auch eine
ausführlichere Wiedergabe der Familienge--,chichteii zugelas.-en.
Wir glauben, dass das Buch dadurch an Interesse und all-
gemeiner Lesbarkeit gewonnen hat, fügen aber bei, das» diese
6
Einführung.
Ausführlichkeit nur bei der erstmaligen Behandlung einer Fa-
milie statthaft ist.
Ausnahmsweise sind dem I. Teil dieses Jahrgangs einige
erweiterte oder verbesserte Einzelartikel auf besondern Wunsch
im Anhang beigegeben worden. An dieser Stelle möchten wir
jedoch alle Beteiligten ersuchen, inskünftig mit Berichtigungen
und Erweiterungen zuzuwarten, bis der Turnus zur Wieder-
behandlung der betreft'enden Familie — voraussichtlich je im
4. oder 5. Jahrgang — - wiederkehrt.
Für den Inhalt der einzelnen Familieuartikel sind die Ein-
sender der Redaktion verantwortlich. Diese behält sich aber
trotzdem in allen Fällen, wo sie Bedenken hat, Streichungen
und Abänderungen nach jeder Richtung vor. Sollten ihr for-
melle oder sachliche Unrichtigkeiten entgangen sein, so ist sie
für jede Mitteilung aus dem Leserkreis dankbar.
Manuskripie für den III. Jahrgang sind bis 1. Juni 1907 an
die Redaktion des Schweizerischen Geschlechterbuches in Basel
zu senden. Die Manuskripte bleiben Eigentum der Redaktion,
Separatabdrücke können nicht abgegeben werden. Man bittet
auf eine möglichst dem System getreue Anordnung des Stotles
zu achten, um der Redaktion unnötige Korrcsjjoyidenzen zu
ersparen.
Die Anordnung soll folgendermassen sein:
Am Kojff jedes Artikeln figuriert
1.. Der Xame des Geschlecbtes in der oder den Formen, wie
er heute tatsächlich geführt wird,
2. die Iliiupfquali fikat Ion, welche die Familie berechtigt, im
Geschlechtcrl.nich laut Aufnahmsgrundsätzen im genea-
logischen (ersten) Teil behandelt zu werden,
*) Anmerkuiig. Eventuelle schweizer isrlte Adels- o<lcr Ge-
richtshcrrenqualifikationen werden nur dann am Kopfe des Ar-
Einführung. 7 i
3. (fakultativ) das Datum des Eintritts der Familie in das
betreffende Land- oder Bürgerrecht,
4. (fakultativ) das Datum des Eintritts in deji Landrath, oder
des Eintritts in den Grossen Rath, des durch einen kleinen
Rath regierten Stadtstaates,
5. Das Datum des Eintritts der Familie in den Kreis der
Geschlechter laut den Grundsätzen, die für diese Publikation
festgelegt werden mussten.
6. (fakultativ) das Datum des Eintritts des Geschlechts in einen
Kreis von Regimentsfähigeu im engern Sinn,
7. Die Koufessionszugehörigkeit.
Sodann folgt der Texty anfangend mit der Familiengeschichte,
Der Geschichtstext ist in Perioden einzuteilen, die erste den
Zeitraum bis zur Erwerbung der betreffenden Staatsangehörigkeit
imifassend, die zweite Periode die spezielle Stellung der Familie
in der einheimischen kantonalen und eidgenössischen Geschichte
Aviedergebend; als dritter Abschnitt kann die .spätere ausländische
Stellung der Familie behandelt werden.
Den Schluss liildet jeweilen der heutige rersoncni'estand
in seinem eenealoaischen Zusammenhang angeordnet r.ach
Primogeniturfulge, je nachdem in Linien, Ae^te und Zweige ein-
tikels ent-^prechcnd sub 2 erwälmt, wenn iler bctrctVenden Fajnilic
die PLauptqualitik.uiiMi, das spezitisch sch\\ ci/crische Frforderm^
der Ratsangehörigkeit (Regimcntsfähigi^eit i, abgeht. Auslän-
dische adlige Herkunft ciiigewanderter Familien oder aus-
ländische Xobilitierungen eines schweizerischen Geschlechts
werden nur im Text oder Pcrs(^neii^tand, nicht alu-r am Kopf
des Artikels erwähnt.
8
Eiiifiihrimi;.
geteilt. Eigentliche Stamm reihen und Stammbäume können
nur im II, Teil als Text.irtikel IMatz linden, soweit es der
Raum zulässt.
Im Uebrigen verweisen wir auf den ersten Jahrgang.
Die Redaktion.
Introduction.
Les principes d'admissicni n'ont change que dans un seul
point. Vu que l'ancien regime aiistocratique et monarchique a
subsiste dans le canton de Neuchatel jusqu'en 1848 notre com-
mission a decide de prendrc cette date au lieu de l'annee 17V)8
comme annee normale, separant les familles qualitiees de Neu-
chatel admises dans notre recueil, des autres familles de ce pays.
Pour le reste voir notre tome premier pages 13 a 21 et
les explications ci-dessus.
Au nom des editeurs:
La R^daction.
Erster Teil.
Genealogisches Jahrbuch.
(Annuaire genealogique,)
Die Rats- und die Gerichtsherren-
geschlechter der Eidgenossenschaft der XIII Orte
und der souveränen Zugewandten Orte. j
(Les Familles ci-devant regnantes de rancienne
Confederation Suisse des XIII Cantons et des
Rays Souveralns Allies et les famllles ayant eu
droit de juridiction en Suisse.)
Achermaiiii ab Eimerberg.
Häuptergeschlecbt des Freistaats Xidwalden.
Landrecht vor loßß.
Landstatthalter 1()8U.
Landammaiin 1(^75.
Katholisch.
Geschichtliches.
Das Geschlecht der Achermann ist bis ins XIV. Jahrhinvdert
hinauf zu verfolgen.
Klaus Achermanii vom Bür^^en wird in den Jahrbüchern
unter den Gefalleneu von Sempach unmittelbar nach Winkelri«.'d
und Erni Xiederwyler aufgeführt; er hatte schon \H(M) im Aui-
trage der Landesgemeinde über Vollzug eines Urteils zu wachen.
Hensli Achermann hei 1444 am Hirztl. lUn Zweig der Faniiiic
zoj um 1<K)() nach Buochs und erwarb durch Erl)e den Sitz
Ennerberg.
Bemerk e n s w e r t e ä n n e r : C a s p a r , Land^tattlialter \iV. >( )
bis 1G84. Hans Cas]>ar. Laiulvogt zu Bcilin/ona UV.Wk
Dessen Sohn Hans Caspar machte den Zug nach M<>rea mit
und wurde zum 0!)erstlieutciiant beOn cu-i t llilMI. l-"ranz
Achermann, Landvogt in Bollcnz und Bellen/, Lauiiammann
Hub, Landshauptn.iann 1(;74, 7 Han^
Caspar, geb. 1^42, Lar.^lvogt in lvi\iera, Land^iit kelmei>tcr
ir)81, Landammann 1702, 7 J^'^^d' Franz, des>en S<din,
geb. Kwl, Landschreiber und 174-2 Landxo-t in I'xdlin/ona,
t I74r>. :\Ielchior Alois, Land-^chieibt-r in Xidwalden, lJ2^i
Landvogt in Bollenz, 174(; Landvogt_^in Beilinzona, f 1748.
Joh. Franz, Crrenadierhaui)tnui,nn, t 174S. Johann Jacob, ge-
l)oren KUk), Kitter des St. Ludwig-Ordens, L.uidshaui.tmann
12
Acliermanii ab Ennerberg.
1706, Laiidvogt im Tluiri:^au 1708, im Rheintal 1724, Laiid-
ammanu 172o, "j" 1737. Franz Xaver, dessen vSohn, Oberst
und Ritter des St. Ludwi<;-C)rdens, Landsbauptmann, 1765, f 1786.
Franz Alois, geb. 1708, Landschreiber in Bellinzona, Laud-
ammann 174.'), Landvogt im Thiirgan 1758, T 1779. Dessen Sonn
Viktor geb. 1747, S'1798, Lieutenant in Frankreich. Sein Sohn
Stanislaus, geb. 178(K Obervogt, Landamraann 181o, der letzte
Pannerherr von Nidwalden 1840, y 1858. Fidel, Oberstlieutnant,
geb. ]7o3, Landsfähndrich 1761, Ritter des St. Ludwig-Ordens,
•J- 1809. Alois, gel>. 1779, Hauptmann in Frankreich, f 1832.
Stanislaus, geb. 1812, t 1866 und Alois, Gebriider, und
Hauptleute in Neapel. Franz, geb. 1820, Hauptmann und
Landesbauherr, f 1885. Franz Anton, geb. 1676, Landvogt
in Bellinzona, Obervogt in Xidwalden.
Person enbestand.
Eduard Philipp Vincenz Achermann ab Ennerberg,
geboren zu Neapel den Ki, Juni 1S52, Schiitzenoberlieutnant,
Gemeinderat und Kirchnieier, vermählt mit Maria Pauline
Spichtig.
Kinder: a) Pauline Aloisia, geb. 1. August 1877, ver-
mählt am 28. Mai 1901 mit Dr. med. Maxi-
milian Durrer von Stans.
b) Eduard Stanislaus Gottfried, geboren
30. April 1880, verm. 9. Oktober W)b mit
; Maria Elisabetha Borsinger aus Baden,
geb. 5. Oktober 1882.
c) ^Laria Hildegard, geb. 13. (M.tober 1883.
d) Maria Isabella, geb. 28. Mai 1895.
Mutter:
Louise Giordino, geb. 25. De/end^cr 1821 in Neapel,
Tochter von k. Oberst Augusto Domenico (xiordino und der Mar.
Johanna d'Ecob.ir, vermählt 1844 mit Hauptinann \md Kittcr des
Georgordens Stanislaus Nikolaus Joset Ach er mann ab
Ennerberg, Sohn von Landammann und Pannerherr Stanislaus
und der Elisaljctha vcui Flii«-.
V. Albertiiii. — Aniiuann. 13
V. Albertiiii.
Häiiptergeschlecht der Freistaaten Graubün Jen s.
Landrecht XV. Jahrhundert.
BundslaDdannnanu 1709.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 25.)
Amioaiiii.
Grossratsfaniiiie des Freistaats Zürich.
. ' \ Bürgerrecht KiU (vor 14()()).
'v' • 7 Grosser Rat 1(;92 (1504).
Reformiert.
Geschichtliches.
Urkundlich nachweisbarer Stamm\ater dieser P^imilie ist
Hans Heinrich Amman. n zu Rüschlikon, vermählt 1548 mit
Anna Xaef. Er starb vor 1593. Dessen Enkel erneuerte
1^>14 das Zürcherische Bürgerrecht. Diese l^atsache, sowie die
erwiesene \Vappengemein>chaft lassen einen Ziisanmienhang mit
einer schon vor 1400 in Zürich verbiir^^erten Familie Ammann,
gen. von Brugg, wahrscbeiniich erscheinen, welcher der bekannte
Stadtschreii)er Ludwig Ammami 7 1501 ent.stannnte. Zu jener
Familie gehörten auch .Icr gelehrte l'licoioge und Chorherr
Joh.Jaki.]) Amniann lo^O -1 573, der berühmte Künstler Jost
Ammann 1539 — 1591, -j' zu Nürnberg; durch einen Sohn des
genannten .Stadischre!l>ers eiullich wurde dit'sc Familie auch
nach Bern verpll.uizt, verschwägerte sich dasei l)st nut - Lun
Patriziat und starb dort 1()32 aus. Die Zürcher Linie der
Ammann, gen. von i>rugg, erlo>ch llill. Diese F;imilie gehörte
auch der < rescilschaft der Schildner zun» Schneggen an. Von
14
Aninianü.
dem jüngsten Bruder des eben genannten Stadtschreibers, Ulrich
Amniann, gen. Tapfervogt, staniinte wahrscheinlich der oben-
genannte Hans Heinrich Amniann zu Riischlikon ab, dessen
Nachkommen als die Ammann von Thahvvl bekannt sind. Sein
Enkel Hans Jakob Ammann (158f) — lbo8), der, wie schon er-
wähnt, das Zürcherische Bürgerrecht 1()14 erneuerte, war der
als tüchtiger Arzt und Reisender im Orient belcaunte und wegen
seiner religiösen Ansichten «berüchtigte» Thalwylcr Schärer.
Dessen Nachkommen gelangten durch die Zünfte zur Schmieden,
Schifileuten und SatTran in den Grossen Rat.
Einen wertvollen Beitrag zur Zürcher Kultur- und Sitten-
geschichte bildet die in technischer und ilUistrativer Hinsicht
erstklassige Familiengeschichte der Familie Amraann, heraus-
gegeben von August Julius Ferdinand Ammann zur Seeburg,
Zürich 1904, in welcher auch die Genealogie der Familie aufs
eingehendste besprochen ist. \'on den andern, längst ab-
gestorbenen Linien des Geschlechtes, 1. den Nachkommen des
15o4 ins städtische Bürgerrecht aufgenommenen Pfarrers Hans
Rudolf Ammann, 2. denen des Tischlers Hans Ammann, ge-
nannt Reithaar, von Herrliberg, der \biMy das Zürcherische
Bürgerrecht erneue itc und o. der Ivü.-,nachter I^inie, d, h. den
Nachkommen des 1587 als städtischen Bürger angenommenen
Schuhmachers Hans Heinrich Ammann von Küsnacht, kann nur
die erstere an diesem Orte erwähnt werden : die anderen ge-
hören, da ihre Angehörigen nie in den Rat gelangten, nicht in
diese Abteilung des S. G. B.
Der Stifter jener ersteren Linie, Hans Rudolf Ammann,
(ca. 1480 — 1552) von ca. 1518— 15oo Pfarrer zu Knonau, war
ein eifriger Anhänger der Reformation und wegen der Un-
erschrockenheit, mit der er 1522 dem Bischof von Konstanz
gegenübei-trat, viel genannt. Sein Sohn Elias Ammann kam
i5.')4 durch die Schuhmacherzunft in den Grossen Rat. \'on
dessen Nachkommen wi.imeten sich acht dem geistlichen Stande.
Diese Linie starb 1861) au^.
Personenbestand.
Gemeinsamer Stanmuater nachfolgender Branchen ist Hans
Caspar Ammann 1717— I7i;5, Pfarrer zu ("rdorf, vermählt
mit Catharina Ring Ii. Dessen älterer Sohn Andreas
Am man LI.
15
1752 — 1817, vermählt mit Ei i sab et he Wirz, ist der Stamm-
vater der I. iiiid II. Linie, der jüngere Sohn Hans Caspar
Am mann 1756—1828, vermählt mit Anna Elisabeth
Eberhard, derjenige der III. Linie.
I. Linie.
Stifter: Caspar Ammann, 1779 — , Messerschmied,
vermählt mit Margaretha Xaegeli. Dessen Urenkel (Kind.er
des -j- Mechanikers Rudolf Friedrich und der Elise geb. Ryf,
Attiswil (Ivanton Bern).
Rudolf Lucian Aniinann, geb. 1890, Attiswil (Kt. Bern).
Schwester: Emma, geb. 1888.
Vaters G e s c h av i s t e r :
1. Lucian, geb. 1865, vermählt 1898 mit Marie Amelie
Adel ine Mousch aus Russland, geb. 1871, Moskau.
2. Emma, geb. 1868.
3. Adolf, geb. 1873.
Gross mutte r:
Aline Eugenie Clothilde Dange aus Paris, geb. 1838,
Witwe 1875 von Joh. Ferdinand sei., Moskau.
IL Linie.
Stifter: Johs. Ammann, il^M) — 185G, Pfarrer zu Aengst,
vermählt mit Regula Locher. Dessen Ururenkel :
Joh. Rudolf Ammann, geb. LS74, Sohn des 7 Gottlieb
und der f Pauline Rosine geb. Wielaiid, in Lichtenstein.
Brüder:
1. Theodor Karl, gel). 1877, vermählt 1902 mit Karoline
Gottliebe Lorch von Murrhardt (\Vürtii»g.j, geb. 1880
Regensdorf.
2. Gustav Adolf, geb. 1879 Stuttg<irt.
Witwe d e s V a t e r s b r u d e r s :
Anna Elisabethe gci). Hai 1er, geb. 1840, von Albis-
rietlen, Witwe l8iM» von Joh. Gottfried sei.
Deren Tochter: Klara, geb. 1 879, Bern.
16
Am mann.
III. Linie.
Stifter: Hans Caspar Anmiann 1750 — 1828, Kaiifiuann,
Hauptmann, vermählt mit Anna Elisabeth Eberhard.
Er ist der Bruder des Stifters der I. und II. Linie. Dessen
Urenkel :
August Julius Ferdinand Ammann, ^^eb. 1850, Sohn
des f Kaufmanns Gottfried Ferdinand zu London und der
•J- Nanny Louise Theodore <^eb. Le Coq von Kempten (Hessen»,
gew. Mitinhaber der Firma Ircbr. Volkart in AVinterthur, <_Tut>-
besitzer zur Seeburg in K reuzliiv^^en (Thuri^^aui, vermählt 1881
mit Emma Yolkart, geb. 1852, von A\'interthur, Tochter des
f Kaufmanns und Konsuls Sahimon und der -J* Emma geborene
Sulzbcrgcr.
Tochter: Molly Lilly Emma, geb. 1882, verm. 1903
mit >Lix Specht, Kaufmann in Hamburg.
Schwester:
Molly Louise, geb. 1852, verm. 187l) mit Georg Gott-
fried Volkart in Wintertbur, Bruder von Frau Enima Ammann,
t 1901.
B r u d c r> Kinder:
(Kinder des 7 Henny und der y ^-^'^^i^e Susanne geb. Peters
in Bordeaux) :
1. Henriette Xanny Louise, geb. ISSlJ.
2. Andre August Ferdinand Edviard, gel). 1888.
Vetter:
Johann Valentin August, geb. L^fiO, deutscher Tlcich^-
angeh()rigcr, Kaufmann in König>berg i. 1'. iSohn des t Julius
August und der Eleiiore So[)hie geb. (lärtner und Eida,M Je^
Sohnes des Stifters der IH. Linie, des 7 Christoph ( 1 78<; - 18LI),
gew. Kaufnianns in Aug-i>urg und drr ^ Lom^».' Jidiaiie go-
l)orene Körber von ebenda), \erm. 188^.) mit Klara >Lithilde
Z i 11 k e.
Kinder: a) Kurt, geb. 1892.
b) i!:rich, geb. LS9:i.
Arnmanii. — Bachofen. 17
c) Hertha, geb. 18''5.
d) Hugo, geb. 1899.
e) Weruer, geb. 1901.
f) Gertrud, geb. 1908.
Bruder:
Ferdinand Jul. Heinr., gel). 18GG, Deutscher Reichs-
angehöriger, Ivaufuiann in Berlin, verm. 189.") mit Klara ^^lartha
Bertha Braun, geb. 1870.
Schwester:
Julie Lisette Barbara, geb. 1848, Witwe de.s 1904 t
Eugen Friedrich Peter Hof in Kitzingen.
llaehoiVii.
Ratsgeschlecht des Freistaats Basel.
Bürgerrecht 154().
Grosser Rat
Kleiner Rat 175.').
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 81.)
2
18
Balthasar.
Balthasar.
Ratsgeschlecht des Freistaats Liizern.
Bürgerrecht 1547.
Grosser Rat 1580.
Kleiner Rat 1589.
Katholisch.
Geschichtliches.
Erster urkinullicher Trä<j^er des Xamens Balthasar, mit
welchem die ununterbrochene Stammreihe i)ei:innt und Erwerber
des Bürvf errechtes ist Jörg Balthasar aus ^leiental (Valle Maggia),
1544 Hintersäss: 1547 Bürger. Er>ter in den Räten, dessen
Sohn AVilhelm 1580 Grossrat, 1589 Kleinrat, 7 K^-^-
Bemerkenswerte Fa m i 1 i e n gl i e d e r : Wilhelm vorge-
nannt, päpstlicher Gardehauptmann zu Avignon, (resandter an
den Tagsatzungen. Johann Karl l()52, f 1708, Schultheiss
1702. Jakob i()58, y 1738, Schultheiss 17 14— HO d. g. J. B e a t
Franz 1()73, T 1780, Kleiiirat. Robert l(u4, 7 1751, Abt zu
Urban 172(). F^ranz Urs lb89, 7 17t'.8, Stadt5chreii)er, Jvleiurat,
Mitstifter der helvetischen Gcz^ellschaft, Schriftsteller. Johann
Anton 1692, t 17(^8 S. J., Rektor in Mexiko. Franz
Nikiaus Leonz 1701, 7 1775, Schultheis^ 17(]7 — 71 d. u. J.
Franz Jakob 1709, f 1777, Fat. Ba.>ilius im Kloster St. Gallen,
Archivar und Sujirior. Maria Barbara Franziska, Aeb-
tissin zu Eschenbach 1718—4(1. Martin 178(), 7 1792, Abt
zu St. Urban 1781 — 1887. Josef Felix 1787. 7 1810, Säckel-
meister, nach 1798 Präsident der Gemeindek;\mmer und des
Verwaltungsrates, Geschichtsforscher, (i runder der Bürger-
bibliothek zu Lu/ern.
Wappen. In Blau ein gi^ldener l^riangcl, der dinch
einen kleinern gestürzten in vier gleiche Dreiecke zerlegt wird.
In jedem der drei äu^^eIn Dreiecke ein goldener Stern.
Kleiriot: Blaugckleideter, wai-hsender (ieck, mit goldenem
Gürtel und Aufschlägen, -chwarzem Hute mit abllatterndem
goldenem Bande. In der Rechten einen sili)ernen Hammer mit
goldenem Stiele, in der Linken eine goldene Lilie haltend.
Balthasar.
19
Die Familie besitzt zwei Fideikonimisse, gestiftet 1. 171o
durch den Chorherrn von Beromiiiister Johann Franz 1G02,
•J* 1732, 2. 1757 durch die Junlcer Franz Bernhard und Leo-
pold Christoph Feer, Brüder, -ursprünglich Güter mit Twing
und Bann zu Elmmen, Kadoltschwyl und Herendingen, jetzt
Kapitalfond,
Neuere Zeit: Anton 17r)l, -j- 1837, vor 1798 Ratschreiber,
nachher Chef des Bureaus des helvetischen Grossen Rates,
Bibliothekar in Aarau und Luzern, und Kleinrat. — P'elix 1794,
t 1854, Regierungsrat, Präsident der Korporationsgüterverwal-
tung der Stadt Luzern.
Personenbestand.
Gemeinschaftlicher Siannnvater der folgenden Linien ist
Melchior 159G, f 1G(]1, Säckelmeister. Von dessen beiden j
Söhnen Johann Melchior und Niki aus stammen die i
folgenden Aeste ab: _ j
I. Johann Melchior'scher Ast. I
Stifter: Johann Melchior 1621, f 1657 Grossrat. j
Dessen Enkel in der siebenten Generation:
Robert Xaver Johann Baptist Alois Balthasar,
geb. 22. Juli 1832, Luzern, Sohn des Josef Xaver Alois und
der Johanna Baptista cVOrelli-Corragioni aus Luzern; verehelicht
3. Ok t. 1 iS7( ), Luzern tu i t G e o r g i n a S e g e s s er v . B r u n egg,
aus und geb. Luzern, 20. September L'-^52, Tochter des Edward
und der Georgina v. Vivis aus Solothurn (Luzern).
S c h w e s t e 1" :
Maria Katherina Claudia , geb. 18. April 1840, Luzern,
Ordensschwester bei den S^eurs grises, Besans"on,
II. Niklaus'scher Ast.
Stifter: Xiklaus 1(534, lli)2, mit dessen Urenkel Josef
Leonz Johann Baptir^t 1731, 1768, Grossrat, teilt sich dieser
Ast durch seine Söhne Nikiaus Leonz und Fridolin in folgende
?\vei Zweige :
20
Balthasar.
a) Xiklaus Leo dz 's eher Zweig.
Stifter: Nikiaus Leoiiz Johann Baptist 1759, 7 1811.
Dessen Enkel :
Julius Balthassar, geb. 21. :Mai 1828, Luzern, Sohn des
Plazid Josef Anton und der Sidonia Gagelin, verehelicht
Paris lÖTfJ mit Franziska Rosalia Debevre, Calais.
b) F r i do 1 i n ' s eh e r Zweig.
Stifter: l'ridolin 1778, t 1819. De.-:>en Urenkel:
Oskar Ludwig Balthasar, geb. 28. Juli 1872, Luzern,
Architekt, verehelicht 18. Juni 1904, Luzern, mit (rabriele
Pietzker, aus und geb. Luzern, 21. März 1882. Tochter des
Hermann und der Margaretha A|»or de At'uja, Luzern.
Sohn: Hans L"rs, geb. Luzern 12. August 19i)5.
Geschwister:
1. Karl Ludwig Albert, geb. Hl>. Januar 1875, Luzern,
Ingenieur, Baden.
2. Josefine Marie Julia, geb. 5. J;iJiuar 1878, Luzern.
Mutter:
Rosalia von Moos, au- unii geb. Luzern, 23. November
1851, Tochter des Ludwig imd der Julia Schumacher, verehelicht
21. September 1871, Luzern, mit n-kar Xaver Balthasar,
aus und geb. Luzern, 15. .Septemb-er bS4o. .Sohn de> Ivarl Josef
und der Franziska Müller aus Luzern. Witwe >eit 23. Januar
1894, Luzern.
V a t e r s c Ii w e s t e r :
Josehnc Marie Julie Cäcilie, geb. 2(>. Juli 1^40, Luzern,
verm. 13. September 18()9, Luzern, mit J< >.-t.'f Göldlin v. Ticfriuiu.
Witwe seit 31. August 1879, Luzern.
V. Bavier.
21
V. Kavier.
Häiiptcrgeschlecht der Freistaaten Gr a u 1) ün d e n s.
Laudrecht 1527.
Bürgermeister von Cbiir und Bundspräsiderit 1585.
Reformiert.
Geschichtliches.
Nach den neuesten Forscliun^^en in Bologna existierte da-
selbst eine adelige Familie des Namens B o n e 1 1 i -B a v i e r a ; ihr
ents})ross Johann es Baverio oder Baviera, Avelcher 1428 die
Doktorwürde erhielt, I'rofe-.-or für Logik, Philosophie und
^loral an der Universität Bologna war, Leibarzt des Papstes
Xicolaus V. wurde und 1480 starb. (Biographie universelle
ancienne et modenie, Suppleuient page 881; Paris 1884.) Dessen
Söhne Xicolü, 14(^8 Dr. phil et med. t 1481, und cLodovico
di Baviera Stadtältester und Pannerherr 7ai Bologna, erhielten
1471 vom Kaiser Friedrich III. das Pfalzgrafenrecht (conti
})a'atini). Ein dritter Sohn. Anton, war Dr. der Rechte und
Professor 1485 — 1498 in Bologna und 1498—1500 in Padua,
starb daselbst 1500. Der letzte Nachkomme in Bologna, Fran-
cesco ^ detto Lodda oder Lodola- lebte 1585 als Dr. phil.
et med. Ein Zusammenhang mit den Bündnern wird vermutet.
Die Namen von Bologna nach Bündten ausgewanderter FamiHen-
giieder konnten indes niciu ern.ittclt werden; auch nicht das
Datum ihres Wegzugs; 1527 wurde Michael, 1528 Sylvester
und vor 1524 Georg ins Bürgerrecht der Stadt Chur auf-
genommen, ^lichael und Sylvester hinteiliessen ]<eine nach-
gewiesene Deszendenz, wohl aber Georg, geb(ucn l.j<M).
Ein Zweig der Familie hatte sich in Says ob Trimmis,
■'') Km. von Ghur), niederge hissen. v>o noch vor Kurzem die
Bezeichnungen Bavieren-Brunnen, Ba\ iercn-(^a^•^e und Bavieren-
Biirg bekannt waren.
Anton Plerkules Sprecher von Beniegg sagt in der E; T-
leitung zu seiner - Genealogie der Familie von Bavier zu Chur>^
bi-züglich der mit Georg l)eginnendcn ununterbrochenen Filiation
dcri?e!ben folgendes:
22
V. Bavier.
«Schon Georgs Sohn, Jolianu oder Hans, bekleidete die
ersten Aemter nnd Würden des Freistaates der drei Bünde
und der Stadt Chur, wie dann noch manche seiner Enkel in
ihres Ahnherrn Fusstapfen getreten sind und des Landes sowie
der Stadt Chur Wohlfahrt mit Treue und Eiter gepflegt und
verwaltet habeti und sich den Einriuss auf die politischen und
administrativen Geschäfte bis auf unsere Tage zu bewahren
wnssten. In ihren Allianzen findet man die ersten Geschlechter
des Landes.»
Hans (1587 — IGOD) bekleidete, wie bereits erwähnt, die ersten
Aemter sowohl der Stadt Chur. als des Landes mit Ruhm. Er
war Oberzunftmeister und Ratsherr, 1577 Stadtrichter, 1585
Bürgermeister und Hauptmann der Stadt Chur, Bundspräsident
als Haupt des Gotteshausbundes, im Februar 1585 erwählier
Ivriegs- und Bundesoberst des Gotte>haiisbundes. Anno 1590
war Hans Bavier Gesandter zur Erneuerung des Bündnisses mit
den sieben alten eidg. Orten (vide Sprechers Chronik, pag. 185;,
1591 nebst anderen «edlen Herren» Kommissar- Richter im
Veltlin, um über den Verräter Scipio, Grafen von Gambarra,
zu urteilen, welcher dann cithauptet wurde (vide Sprecher pg.
222 — 224); 151)2 Cresandter an den Erzherzog Ferdinand von
Oesterreich aU Grafen von Tvroi wegen der Gerichtsbarkeit
Unter-Calvens (vide Sprecher pg. 192). Im selben Jahr finden
wir ihn mit Landrichter Paul von Florin und Bundslandanmiann
Florian v. Sprecher, Ritter ab Davos, als «gemeiner drei Pünten
verordneter Commissär und vol Inuichtiger Gewalthaber», die
Landmarken zwi;,chen der Herrschaft Maieiifeld und der Graf-
schaft Vaduz zu besichtigen; 15i>2 — 9o Gesandter nach ver-
schiedenen Orten, zumal auch lö'.'H wiederum an Erzherzog
Ferdinand von Oesterreich zu Innsbruck zur Sehlichtung der
Streitigkeiten zwischen den I\rolern und den Enierengadinern,
bei welchem Aiil.i-s er >ich l)e<oiuiers auszeichnete; 1595
Präsident des (xcrichtes, welches n<-.lu-its>treitigkeiten in Misox
entschied; 159«) Präsident der Reiigionsdisputation zu lirano,
welche -de persmia et ofticio Christi mcdiatoris secunduin
utramque naturani:^ gehalten wurde; dann l^räsident des
Appellationsgerichtes des liotteshausbundes ; am 20. Aug. 1(502
Gesandter zum Ab:-cldiiss des Hündnisses mit ehr Stadt l>ern
(vide Sprecher pag. 18o). Von KUKJ — ir)07 war er bald Präsident.
V. Bavier.
23
bald Mitglied des geheimen Rates (vide Juvalta's Chronik pag.
150—152).
Andreas, sein Sohn (1571 — 1G19), war Hauptmann im
Dienste der Republik Venedig Oberstzunftmeister zu Chur,
1(302 — 1()07 mehrmals Gesandter in verschiedenen internen
Angelegenheiten und 1()1() Gesandter des Freistaats der drei
Bünde bei Kaiser Rudolf II., bei welcher Gelegenheit er sich
so sehr auszeichnete, dass der Kaiser ihn mit allen seineu
legitimen Nachkommen unter Belobung auch der Verdienste
seines Vaters, mit Vermehrung und Verbesserung seines alten
Wappens unterm Datum: Prag, den 10. JNIärz 1610 in den
rittermässigen und turnierHihigen Reichsadeisstand erhob. 1612
bis 1613 wieder Gesandter an den Kaiser Matthias, wurde ihm
von demselben unterm 20. März 1613 zu Pressburg der Adels-
brief erneuert.
Johann, sein Sohn (1591 — 1661), war Plauptmann in fran-
zösischen Diensten, Ober.^tzunftmeister zu Chur, Bürgermeister,
Bundespräsident und Haupt des Gotteshausbundes, mehrmals
Gesandter nach ^Mailand (zum Abschluss des Kapitulats mit
König Philipp IV. von Spanien als Herzog von Mailand), nach
Innsl)ruck und Feldkirch. Von seinen sieben Söhnen sind
drei die Begründer der jetzt lebenden Linien,
L'' n t c r den Nachkommen sind von grösserer Be-
deutung: Johann (1653 — 1744), Hauptmann in spanischen
Diensten im Herzogtum Mailand, später Oberstzunftmei'-"ter,
<lann erster Bürgermeister von Chur und zugleich Bundes-
präsident. Christian {17(W — 1837) studierte Theologie, wurde
178S in die evangelisch-rätische Synode aufgenommen, diente
1788—1791 als Feldprediger im Bündnerrcgimeni von Schmid
in Holkand, war 1791 — 1802 Prediger zu St. Regula in Chur,
1799 durch ^Massena als BürgerprÜNident eingesetzt; 179!)— 1801
als Geisel nach Innsbruck und Graz dej)orticrt, 18(12 -1809
iVediger und Antistes zu St. Martin in ("hur, dann l'farrcr in
Buchs, wo er nudir den Wissenschaften nnd ^tuscn leben konnte;
er j)ublizierte ISOC) — 18.')3 manclie Gedichte und Predigten und
starb in Chur 1837. Johann (1682—171)2) trat 16)99 in den
französischen Militärdienst, 1719 war er als ( )berleutnant im
Dienste der Niederlande, wurde 1749 Oberstleutnant im Bündner-
regiment von Salis (später von Planta) und 1750 Oberst und
24
V. Bcivier.
Inhaber eines eigenen Regimentes, zeichnete sich aus in den
Schlachten von ^NLilplaquet und Fontenoy, sowie ])ei der Be-
lagerung von Brüssel; er starb zu Chur in ledigem StaTide.
Gabriel (1723—1787) wurd'e 174:-3 zu Halle Dr. med., 1752
Zunftmeister etc. zu Chur, Stadtvogt, Inspector collegii philo-
sophici, Leibarzt des Fiirstbiscbois \on Chur, Präsident des
Kriminalgerichts der drei Bünde. }oh. Baptista (1(59.5 — 1771),
Zunftmeister etc., 175() erster Bürgermeister von Cbur und
Bundesstattbalter des Gottesliausbuiides. Job. Baptista (1749
bis 1814), Obejzunftmeistcr ; kaufte mit Bürgermeister v. rscharner
das Schloss Reichenau, um dort die Erziehungsanstalt <^Philan-
thropia» einzurichten, an welcher der nacbn^ialige König Louis
Philipp unter dem Namen Cbalnis und später auch Heinrich
Zscbokke als Lehrer wirkten ; er geborte auch dem Richtcrkollegium
des unparteiischen Gerichtes des P^eiitaates der drei Bünde am
Joh. Jacob (1751 — 1825), Zunftmeister etc., 1797 Profektrichter,
1799 Präsident der von ]Massena einge^etzten Regierung. 1809
I^Iitglied des Präfekturrates. Job. Baptista (17o0— 1802), Ober-
zunftmeister; Gründer des um das Land wohlverdienten Bank-
hauses Simeon vS: Joh. Bapt. Bavier in Chur, welches abwechselnd
mit den Salis den Einzug der Zölle in den Untertanenlaiiden
zum grossen Nutzen des Landes bes(>rgte. Simeon (181 .)1 — ^18<)5i,
Zunftmeister etc., 1840 — 41 und lS4i) — 47 erster Bürgermeister,
1844 Bundesstatthalter des Gotteshau^hundes, 1851 — 1853 Krei.>-
gerichtspräsident, Gründer des Spcdilionshauses Bavier *>v: Cie.,
nachher Jenatsch, Bavier Cie. in Cbur. .Martin (I7()(') — 1844*,
Zunftmeister etc., Rittmeister der ( naubünduer Husaren, 1800
Mitglied des Präfekturrates. J o b . B a p- 1 i > t a 1 1 795-— 1 85i;t, Zunft-
meister etc., Gesandter der drei Büuöe /u den eidgeu( )s.->ischen
Tagsatzungen von 1830 und 1835, Bu!ide.>>tatthalter und 1838
Präsident des Kanton^rates : Bund>{irä.-.idc!it und 1S13 — 1850
Präsident des kanton den Po>twesci;s, 1850 — 5() Xutionalrat.
Simeon (1825 — 1890) siehe unter Kagetts Stamm. j<.h. LI rieh
— 1741)) studierte Theologie, Winnie l(;90 in di<: evangcli>cli-
räthische Svnode aufL^em.mmen, Ecldprcdiger im I^uudner-
regiment von Capol m Holland, 1707—1742 Tf irrer uiul
Antistes zu Chur, 1730 Dekan des G(>tteshau^bunde>. Johann
l()(;2 — 1721) wurde U;81 zu Padua Dr. med. und phiL, dann
Keichsrat des -heil, römischen und deutschen Reicbc>-, Stell-
V. Bavier.
25
Vertreter des Regieriuigsstatthalter^, oder sog. Prosyndiciis an
der Hochschule zu Padua, Nach Chur zurückgekehrt, bekleidete
er von 1685 an nacheinander eine Reihe von Stadtämtern,
1706 war er Präsident der Verwaltungskommission der Unter-
taneulande, 1712 Gesandter der Stadt (^hur zur Beschwörung
des Bundesbriefes, 1711 — 1720 mehrmals erster Bürgermeister,
1720 Bundspräsident und Haupt des Gotteshausbundes. Georg
(1773 bis ca. 1836) trat 1790 als Kadett m ein in französischen
Diensten in Corsika stehendes Sch\\ eizerregiment, diente unter
Napoleon und trat als Major aus, beschäftigte sich im Genie-
und Maschinenbau-Fach in Vaels bei Aachen, wo er sich nieder-
liess, lieferte einige Arbeiten in Zeitschriften und publizierte
verschiedene Schriften.
Wappen: In rotem oder rubiniarbeiiem Schild auf grünem
Dreiberg das Vorderteil eines silbernen Einhorns. Ueber dem
Schilde ein offener, gekrönterTurnierhelm, beiderseits mit silbernen
und roten Helmdecken, aus der Krone wachsend ein silbernes
Einhorn, jedes Einhorn führt einen goldenen SchlachthaTumer.
Noch blühende Linien: Die noch lebenden Glieder der
Familie sind alles Nachkommen des Johann (1591 — 1661),
eines Urenkels von Georg, und zwar von dessen Söhnen:
1. Johann Ulrich 1625—1693,
2. Johann l(i29— 1688,
3. Ragett 1()35— 1691,
w ährend dagegen die Stämme von A n d r e a s (1 618 — 7(>), A n t o n
«1631 — 1686) und Rudolf (1638 — 1713) ausgestorben sind.
Personenbestand.
I. Johann Ulrichs Linie.
Einziger Stammvater dieser Linie, Johann (1768 — 1833), liess
sich zu Bischof>zell nieder, wo er bedeutenden Handel trieb,
worauf er nach Chur in den Ruhestand zog und dort starb.
Er war vermählt n.it Elisabeth von Spyser (geiumnt Zwinger)
von Bischofszell und hinterliess zwei Sohne, Johann Ant n
(1810 — IBSli, Kaufmann und Konsul für Italien in Zürich und
Job. Eduard (1813 — 18()0), Badearzt in St. Moritz und .später
Arzt in Chur.
26
V. Bavier.
a) Nachkommen (Kinder) des Job. Anton und Rosalia
geb. Chapuisat von Adens, Kt. AVaadt:
Karl Eugen Eduard v. Bavier, geb. 29. März 1842,
Attache des Ainie Huml tert, schw eiz. Gesandten in Japan 18f)2,
gründete 18(k') mit Hülfe seines \'aters das Seideuexportgcscbäft
Bavier »Sc Cie. in Yokoliama, 18. Februar 1868 daselbst zun\
dänischen Generalkonsul ernannt, bekleidete er diese Stelle 1ms
1898, erhielt 1878 bei Anlass der Wiener Weltausstellung das
Ritterkreuz des Ordens der eiserneu Krone, 1874 das Kom-
mandeurkreuz des Danebrog-Ordens. 1897 das Kommandeur-
kreuz mit Stern des japanischen Ordens des heil. Schatzes,
1906 das Kommandeurkreuz erster Klasse des Danebrog-Ordens,
siedelte 1900 nach Paris über, seit 1898 Besitzer des Chäteau
de Dully (Waadt), vermählt am 1. Oktober 1889 mit Helene
Mathilde Beck von Basel, Tochter von Karl und Amalie
Lina geb. Bernhard, geb. 5. ^l'irz 18(11.
Kinder: a) J oh. E d u a r d Andreas, geb. in Yokohama
am 28. Juli 1890.
b) Albert Anton J o h a n n , geboren i n Ve vey
am 17. August 1892.
c) E r n s t K a r 1 E d u a r d , geb. in Dully (Waadt;
am 2. November 1898.
" Geschwister:
1. Joh. August Anton, geb. 26. ^lärz 1844, liess sich in Paris
nieder, erlangte in Tonkin die Konzession für bedeutende
Kohlengruben, wurde 1SH8 - administrateur delegue, direcieur
general de la socicte fianvaise des Charbonnagcs du Tonkin •,
hat den Namen Bavier - Chaudour angenommen und ist in
den französischen Staatsverbanti ü})crgeti-eten, vermäldt im
Noveml)er 1871 mit Fan. ny Chauffour (Tochter d^-s f franz.
Staatsrates Marie N'ictor und Fran.ziska geb. Ke.-tner) von
Thann im Elsass, geb. 19. September ISÖO.
K inder: a) Margueritta, geb 8. November 1872, vermählt
mit William Chai)lin, Ingenieur, Sohn des
Malers Charles, Offiziers der Fhrenleoion.
b) Mathilde, geb. 17. Mai 1874.
V. Bavier.
27
c) Charles Victor Antoine, ^eb. V.). Jan. 1877.
d) Marianne, geb. 14. April 1881, vern:i. mit
Albert Baza ine , Sohn des Artillerie-Obersten
Bazaine, Offizier der Ehrenlegion.
2. Louise, geb. 1845, '\' 1874, vermählt mit Hugo }Uidenis in
Hirzenhain in Hessen, Reichstagsabgeordneter und ^litglied
der ersten hessischen Ivammer.
3. Ernst Theophil H an s, gel). 8. Dezember 1840, war Mitglied
der internationalen Jury an der Wiener Weltausstellung 1873,
ist Gründer und Chef der Firma E. Bavier »Sc Cie. in Shanghai.
4. Antoinette Rosalie, geb. 28. Febr. 1848, verm. 22. Sep-
tember 18()8 mit Georg l^uderus in Lollar (Hesseii), Chef
der Buderus'schen Eisenwerke, Witwe seit 181)5.
5. Constantine Victoria Elisabeth.
b) Tochter des Johann Eduard (Bruder von Job. Anton)
(1813—1800) und der XTrsina geb. de Castelli:
^laria Elisabeth, geb. 8. Juni 1845 zu Silvaplana (Ober-
engadin), vermählt am 25. Mai 1871 mit Dr. med. Beeli von
Beifort in Davos, Witwe seit 15. Oktober liMK).
II. Johanns Linie.
Gemeinsamer Stammvater der jetzt noch lebenden Glieder,
Gabriel (1794 — 18()8), liess sich zu Maienfeld nit-der, wo er sich
der Landwirtschaft ^vi(bncte, vermählt mit Klara Elisabeth
Wolff, Tocliter des Zürcher Landvogtes zu Werdenberg.
Dessen Enkel :
Joh. Gabriel V. Bavier, Sohn de^ Hauptmann J.»liann
The(»dor und Elisal)etli <'eb. Möhr, ^'r\). 3. Oktober I85'J,
Postpferdehalter und Fuhriiiilter in (diur, verm. 1. mit Sarah
Anna Ellis aus London, IL 1 ) mit K i n d 1 e l\lisabeth,
lochter des Sylvester und VA\>.\i geb. Müller.
Kinder L Ehe: Anna Klara, geb. 15. Januar 1878.
IL Ehe: a) Theodor (Li b r i e 1 , geb. 30. Okt. \m).
b) Gabriel, geb. 2. Dezember
28
V. Bavier.
Schwester:
Katbariiia, ^^eb. 28. ^lai 1851, verin. 9. A|)ril 1888 mit
Ludwig Albert Plohbacli Kaufmann in Chur.
V a t e r s Bruder:
t Kunrad, geb. lo. ^larz 1881, t 12. Xovbr. 1891, Haupt-
mann und Postpferdehalter in. Chur, vermählt 29. Januar 18<in
mit Babette geb. Schmied, verwitwete Schiess, geb. 6. De-
zember 1828.
Kinder: a) Alfred, geb. 5. November 1800, Chef der
Postpferdehalterei Bavier in Chur, vermählt
18. September 1889 mit Anna Barbara
Brehm, Tochter des Florian und Anna Barbara
geb. Lob, geb. 25. August 18<i9.
b) Klara Susette, geb. 2(). ISlai 18()2, vermählt
11. April 1888 mit Florian Mattli, Hau{)t-
maun und Katsherr in Chur.
III. Ragetts Linie.
Gemeinsamer Stammvater der noch lebenden Nachkommen
des Kagett, J o ha n n B a p i i s t a (ir)95 — 1771), war erster Bürger-
meister von Chur und Buiulesstatthalter des Crotteshausbunde-..
Von seinem Sohne ZuntUneister Johann Baptista (T78{) — 1802-
stannnen die Aeste I u. 11 und vom jüngeren Sohne Rudoii
(1741---1797; der Ast III.
I. Ast.
Albert V. Bavier, l'renkel des Zunftmeisters Joh. Baj)ti->l;i
und Sohn von Simeon •; 1 Sl)l —(")."»), BürgernK-i-ter von Chur, und
Hortensia FmiHe von Salis-Criisch (ISOt;— 84», geb. 12. Okt. 18:;4.
18()5 — 1877, .Mitdirciaor der Firma Jenatsch, Bavier ^: Cie. in
Chur, seit 1877 Direktor der Bank für (rraubiinden, vermählt
2. Juni 18(;S mit M a r i a ]\ 1 i s a b e t h von S a 1 i s - C r ii sc h , geb.
5. Nov. 184{;, Tochter des t Standeskassiers Joh. Baptista und
der t Luise geb. v, Salib-Seewis.
V. Bavier.
29
K i n d e r : a) E ni i 1 R u cl o 1 f Fe r d i ii a ii d , geb. 27. Juli 1809,
Beamter des Schweiz. Eiseiibahndepartenieuts,
' Betriebsal)teilüD^ in Bern.
b) AI b er t, geb. 14. November 1871, Bankbeamter
in Wien.
c) Theodora Lnisa, geb. 4. Jub 187)^, vermählt
21. Jnni 1897 mit Paul Raschein, Kantons-
richter und Oberstleutnant in ^lalix.
Bruder:
Emil, geb. 30. Mai 184o, Ingenieur bei den Inindnerischen
Strassen- und österreichischen Briickcnbauten, 1882 — 83 bau-
leitender Ingenieur und Cliof des technischen Bureaus der
Schweiz. EandesaussteUung in Zürich 1888, 1884 Direktor der
Tiberregulierungsarbeiten von Z.--cbokke nnd P. Terriere, 1889
Bevollmächtigter derselben in Genua und Direktor der dortigen
Hafenbauten, seit 1898 Zivilingenieur in Zürich, verm. 2. August
1879 mit A n n a W i 1 Ii e 1 n\ i n a Barbara K ü h n e i , Tochter
des Friedrich und der Maria geb. Schranil, aus Böhmen.
Tochter: Ernilia Maria Anna, geboren G. Juli 1880'
Bremen.
II. Ast.
Simeon Jacob Johann Baptista v. Bavier, geb. 25. April
1881, Krei^hirster des I*\)rätkrei.^es Bonaduz in Tamins.
^ Eltern:
t Joh. Baptista, geb. 17. ^fai 1855, JCaufmann in Mar-
seille, I 4. A}nil 1882, vermählt 8. Juli 1880 mit Louisa
Elvi na Rittmeyer, T(>chtcr des Franz und R. Susanna
geb. Ziegler von St. (rallen, geb , lebt in St. Gallen.
\^ a t e r s g e s c h w i s t e r :
- 1. Katharina Barbara, gel). 24. Juli 1851, t 2, Dezember
1875 in iSleran (Ivrol), verm. 14. März 1872 mit Theopail
Sprecher von Bern egg in Maienfcld, jetzt Oberst-
divisionär und Chef des eidgenössischen (ieneralstabs, ge-
boren 27. April 1850,
HO
V. Bavier.
2. Ursina [Mar gra re t h a , j^eb. 7. Dezember 1852, vermählt
Oktober 1885 mit raul Flury, Pfarrer in Schiers.
3. Simeon, geb. 4. Fe'oruar 18l)(), Dr. med. in .Mahms.
4. Helena ]Maria, geb. 9. Juli -1802, vermählt 19. Se}neml)er
5. 1888 mit Friedrich Stehlin, Architekt in Basel.
6. Anna ]\Iaria Theodora, geb. 8. Mai 1878, vermählt
1. Juni 189.') mit Kudolf August De Bary, Seidenband-
fabrikant in Basel, geboren 21. ]März 18GH.
Grosseltern:
f Simeon v. Bavier, Urenkel des Zunftmeisters Joh. Baptista
lind Sohn des Bundspräsidenten Joh. Baptista (1795 — 1856) und
Katharina geb. Koftler, gel). IG. Sept. 1825, t 27. Januar 181)(),
Ingenieur, Nationalrat, 187(i — 77 eidg. Kommissär in Tessin,
1877 — SH Bundesrat (Post- und Eisenbahnde})artement), 1882
bis 18S8 sch^veiz. Bundespräsident, dann ausserordentlicher Ge-
sandter und [Minister in Rom 1883—1895, vermählt 8. Oktbr.
1850 mit Anna Barbara von Sa l is-Seewis , Tochter des
Johann Jacob und Barbara geb. v, Jenatsch, geb. 1. Juli 1829,
lebt in Malans im Schloss Bothmar.
G r o s s \' a t e r s g e s c h w i s t e r :
1. t Valentin, gb. 5. Oktober 1880, Bankier und 1861 Ratsherr
in Chur, siedelte nach Oesterreich über und starb in Wien
am 15. Februar 1895, vermählt September 1858 mit Lina
Charlotte Will: elmine von Ströbel, Tochter de^
Königl. Oberkrieg>rates Ludwig von Ströbel in Stuttgart,
geb. 8. Mai 18^)8, lebt in Kaiserswerth a. Rh.
K i n der: ai Joh. Baptista T h e o p h i 1 , gb. 29. Mäiz 1 81)0,
Maschineningenieur, Maschinen Werksdirektor in
Steele (Rheinprov.), vermählt 21. April 1897
. mit Johanna Margaretha ästest haier,
Tochter des Joh. Andreas und Luisa geb. hTbcrs,
geb. 29. März 1870 zu Paris.
Kinder: aa) Jo h a n n a K' a t h a r i u a , geboren
24. Nov. 1898 zu Chemnitz.
V. Bavier.
31
- ; bb) Luisa Laura Marc^aretha,
geboren 10. Februar 1900 zu
Chemnitz,
b) Katharina Hei ena Charlotte, gij. 27. Nov.
18()1 zu Chur, vermählt 5. April 1888 mit
Theophil Sprecher von Bernegg in
• Maienfeld, Obcrstdivisionär und Chef des eid-
genössischen (reneralstabs in Bern, geb. 27. x\pr.
1850-
c) ]\Laria Elisabeth, geb. 19. November 18(U.
d) Theodora Nina ^Mathilde, geb. 27. Sept.
1870.
2. Joh. Baptista, geb. 20. :März 18B2 in Chur, trat 1850 in die
k. k. österr. Armee, machte die Feklzüge von 1859 und 180G
als Rittmeister und als Ordonnanz-Offizier des Feldmarschall-
Leutnant von Benedek mit, Avar seiner k. k, Hoheit dem
Feldmarschall Erzherzog Albrecht zugeteilt und nahm 1883
als Oberstleutnant seine Entlassung, Avurde 1881 k. k.
Känmicrer, 1895 iii den Freiherrnstand erhoben, vermählt
11. Januar 18B8 mit ^laria Josephe Clementine von
Czoernig, Tochter des 7 k. k. wirkl. Geheimrates Carl
Freiherr von Cziernig in Wien, geb. 7. Mai 1844, Wohnsitz
Aufhofen bei Bruneck (Pustertal).
Töchter: a) :^raria, geb 1878.
b) Andrea, geb 1879.
3. 7 Maria Ursula, geb 12. Dezember 1835, 7 2C> Febr. 1901
in Barmen (Rheinprov.), vemiählt mit Ludwig Gott hilf
Kind, Pfarrer in Chur und Barmen, gel). 24. Sept. 1830
zu Chur, lebt in Barmen.
III. Ast.
Rudolf Peter Robert v. Bavier (Sohn dc> ]oh. Baptist
Rudolf und <ler iCatharina Natalia Faller), geb. 20". Juli 1890.
(leschwister aus des X'aters II. Ehe:
1. Carl Andreas, geb. 22. Marz 1H95.
2. Maria Cacilia, gel). 31. August 18!)(k
32
V. Bavier.
3. Helena Rosalia, geb. 15. Januar 1898.
4. Hedwig Irma, geb. 17. ]Sfärz 1899.
5. Max Rudolf, geb. 20. August 1900.
- Eltern:
t Joh. Bapt. Rudolf V. Bavier (Sohn des Rudolf (1835
bis 1886) und Marie Aloise geb. Unlernährer (1830 — 1870),
geb. 3. Oktober 1857, f "^^ J'^i^i 1904, ehemaliger Besitzer und
Leiter des Hotel Belvedere, dann Präsident der Gesellschaft
A. G. Hotel Belvedere in St. Moritz, Gründer der St. Moritzer
Bank in St. :Moritz, vermählt 1. 24. Okt. 1889 mit Katharina
Natalia Faller von St. Moritz, Tochter des Jacob und Anna
geb. Thom, geb. 3. Juni 1862, f 24. August 1890; IL 8. Mai
1894 mit Helena DalpMJja Robbi von St. Moritz, Tochter
des Andreas und Cäcilie geb. Vicedomini, geb. 2. März 1873.
Vaters Schwester:
Rosalia Dorothea, geb. 24. August 1856, vermählt
10. März 1881 mit Karl Heinrich Nater, Kaufmann
in Turin.
Ant. V. Sprecher,
Beeli v. Beifort.
33
Beeli v. Keifort.
Häuptergeschlecht des Freistaates G raub ii ii den s.
Laiidrecht XIV. Jahrhundert.
Landanimann von Davos und Buudeshaupt 1405.
Bürgermeister von Chur und Bundeshaupt 1609.
Reformiert und katholisch.
Geschichtliches.
Aelteste deutsche Form des Xamens : Belin, lateinisch
Beel in US a. Bei fort und de Bei fort. Aeltestes, noch exi-
stierendes Häuptergeschleclit im Zehngerichteubund und eines der
iiltesten des Freistaates der drei Bünde. Reformierte und ka-
tholische Linien ; in allen drei Bünden verbürgert, an Rang und
Bedeutung mit den Salis, Planta, Buol etc. rivalisierend. Das
Geschlecht kommt urkundlich zuerst in Davos vor, wo aus
dem 15. Jahrhundert noch zahlreiche Urkunden vorhaiiden sind,
welche von Gliedern der Familie als Richtern, Ammännern oder
J-audammännern von Davos gesiecrelt sind. Der Davoser
Lehens])ricf von 1289, ausgestellt von Graf Hug von AVerdcn-
hcrg und seinen Neffen und Mündeln, den Freiherrn von Vaz,
verleiht das (iut /u Davos dem Ammann Wilhelm und seinen
rie-cUcn ujid ><)11 Wilhelni Ammann bleiben, so lange er das
Amt nicht \er\virkt, würde er es ai>er verwirken, so soll man
einen andern nehmen aus seiner Gesellschaft. Guler und Sprecher,
die Davoser Chronisten, berichten bcid.e, dass dieser Willielnj
ein Beeli gewesen. Da der Name Wilhelm in der Familie
immer wiederkehrt und im 15. Jahrhundert die Beeli faktisch
im Besitze des Ammannamtes von Davos .^ind, ist nicht au.^-
.^chlossen, dass die Beeli ursprünglich das Ammanuaiiit von
Davos erblich inue hatten. In der Tat wird auch un> ausser
jenem \Vilhelm, zul)enannt im Hof, auch noch sein Sohn JägÜ
ini Ifof als Landainmann von Davos genannt, der 1.-U2 noch
Ammann ist. Der nächste Annnann von l):ivos ist wieder ein
l><"eli, Klein .Martin J'>eeli, von dem gleich weiter unten die
J<ed(j i^t. Vom 15. Jahrhundert an zählt Sprecher allerdings
•''d> und zu auch andere Geschlechter auf, die im Besitz des
. . ■■ - ■ ■ "
.3^ ,: \ Beeli v. Bclfbit.
AmmaDuamtes gevr-esen sein sollen. Die meisten nrkundlich
vorkommenden sind aber noch immer Beeli, die zii^^leich auch
Vögte der Erben der Freiherrn von Vaz auf der Burj^ Beifort
bei Alvaneu sind. Ob dies erst der Fall war seit der Aus-
stellung des Freiheitsbriefes von 14;)8 durch die Grätin von
Montfort zu Gunsten der Landschaft Davos, ist nicht ganz sicher
zu ermitteln. In demselben hicss es, die Burg.^,,solle nur mit |
Wissen und Willen der Landschaft Davos besetzt werden, der j
Vogt müsse schwören, der Landschaft die Burg olfen zu halten.
Möglich, dass die Beeli sich auf diese Weise unter der Ober-
herrschaft einer schwachen Frau eine vielleicht damals schon
innegehabte vSteliung als Vögte von Beifort zu sichern suchten.
Die Beeli haben folgendes Wappen: Im goldenen Schild
zwei schwarze Wolfsangeln, gekrönter Turnierhelm, darauf die |
schwarzen Angeln und darüber ein Federbusch von zwei ]
schwarzen und zwei gelben Federn.
Die Beeli haben im 15. und Iß. Jahrhundert dem Zehn-
gerichtenbund eine ganze Anzahl Bundeshäu{)ter gegeben, da
der jeweilige LandamniaXJn von Davos zugleich Haupt des
Zehngerichtenbundes war. Die Beeli wurden im 17. und
18. Jahrhundert Häupter des Gotteshausbundes und im 18. Jahr-
hundert war ein Beeli von Flims auch Landrichter. Im 17. Jahr- ':
hundert war ein Beeli österreichischer V^ogt auf Castels. Im 1
Veltlin bekleideten die Beeli alle Aemter, die der Freistaat
der drei Bünde daselbst zu vergeben hatte. So linden wir
Beeli als Laudeshauptmann, Vikari, Podestat zu Teglio, Trabona,
Morbegno und Tirano. Mehrere Glieder der Familie sind
Syndikatoren im Veltlin, auch als Landvögte von Maienfeid
werden uns drei Beeli genannt. Die Linie zu ('hur stirbt
1806 im Mannesstamm aus, die zu Malans und Fideris blühten
nur kurze Zeit.
Von 1430 an lässt sich die Geschichte der Familie nach
Campell, Ardü>er, nach der Stammtafel von h^.ucelin, nach
Leu, Urkunden zur lUindnergcschichte und nach Chroniken mit
Sicherheit verfolgen. l4.-){) wird nämlich im C;ilfreisertobcl im
Schanhgg Martin Beeli ermordet. Dieses Ereignis hat sich
durch zwei bis drei Generationen hin durch mündliche I'raditiou
auf Campell uiul Ardüser übertragen, sodass der eine als
Todestag den 14. Juni, der andere unsers Herrn Fronleichnams-
abend auziigeben weiss. Clianipcll berichtet noch, er sei von
Strassenräubern hinterlistigerweise ül^erfalleu worden. Dieser ]\far-
tin Beeli ist ohne Zweifel der bei Sprecher für das Jahr 1405
als Landanimami von Davos verzeichnete Klein ]\Iartin
Beeli. Er ist der Stammvater der meisten spätem Linien der
Beeli und hat nach S})recüer am Platz ein gemauertes Haus
gebaut, in dem später Sprechers Vater wohnte. Nach Ardüser
hat er drei Söhne hinterlassen, die alle auch Landammänner
des Hochgerichtes Davos wurden. Zwei derselben werden sicher
genannt, nämlich Ulrich, Vogt auf Beifort und Hans, Am-
mann geheissen, weil er zwanzig Jahre nacheinander Ammann in
Davos war. Der dritte Sohn war vermutlich der von Sprecher
im gleichen Zu.sammenhang mit Hans als Landaftimann von
Davos aufgezählte Nigg Beeli. Eine Chronik bezeichnet ihn
ausdrücklich als einen Bruder des vorgenannten Plans Beeli.
Die Bucelinscbe Stammtafel bezeichnet obgenannte drei als Söhne
jenes 14,-5() ermordeten IMartin Beeli und dazu auch einen Mar-
tin Beeli, der 14()2 und 1471 als Landammann von Davos
genannt wird, Nach andern Angaben ist dieser zweite ISJartiu
ein Sohn Ulrichs.
Von den .Söhnen des ersten ^lartin ist Ulrich historisch
der bedeutendste. Er ist 142l) Landammann zu Davos, siegelt
1 i.'>(» wi'jder als Landammann von Davos den ßundesbrief der
/chn (Veric'ite. Als Vogt von Beifort kommt er urkundlich
145!*, 14(;8, 1474, 1478 und 1481 vor. Des Grafen Hug von
Munvort Vogt auf Belfoj-t, hcisst er in einer Urkunde von 14()8.
Ulrich B c e 1 i war vernüih 1 1 n . i l Elisabeth von C a s t e 1 -
mur, beide liegen in der Kirche von Alvanen begraben.
Kr starb 148:^.
Diese beiden hatten wieder drei Söhne: Nikolaus, Con-
radin und Wilhelm. Nikolaus ist Vogt auf Bclfort und
/war der letzte, der auf dem Schloss wohnt. Im Schwabenkrieg
wird dasselbe bis auf die. nackten Mauern ztMstövrt, /u (^imiM-lb,
Zeit und auch sj)äter noch, W(»hl bis zum Auskaut der acht (ierichte,
wurde der Lehnszins an Käse, <icrste etc. aber immer noch
von einem (österreichischen Lehn^inhaber der Vogtei eingezog^ji.
Die Brüder von Nakolaus Beeli: Wilhelm und Conradin haben
im Februar 1 B>!J Miihe, den Unwillen, der sich gegen ihren
i^riider, cL-n österreichischen \ ogt auf Beifort, erhoben, zu stillen,
36
Beeli v. Beifort.
uud es gelingt ihnen dies offenbar nur durch. Preisgabe des
Schlosses. Alle Brüder sind wiederholt Landanimanner aufDavos
und damit zugleich Häupter des Zehni^erichtenbundes. Conradiu
siegelt als solcher 1498 ein Gesetz des Zehngerichtenbundes
über die Kleidertraclit. Nicolaus oder Claus siegelt loUO den
Pensionenbrief. Er ist Landamniann von Davos, also Bunds-
Jandamrnann : 1500, 1501 und 1510. Er starb nach Campell
und Ardüser 151.-], während er nach Sprecher 1516 noch Ge-
sandter der Bünde bei der Aufrichtungr des ewij^en Friedens
mit Frankreich ist. Conradin, sein Bruder, war 1491, 1507,
1513 und 1514 Landammann von Davos. Er fülirtc den Zehu-
gerichtenbund anlässlich der Eroberung des Veltlin, 1512. Er
war der ers^te Landvogt des Zehngerichtenbundes zu ]N[aienfeld,
wo er 1518 starb. Der dritte Bruder Wilhelm war 1487
Landammann zu Davos. Von Beruf war er Arzt und kam
1496 nach Chur, wo er Bürger wurde. Zur Zeit des Schwaben-
krieges lebt auch Bernhard Beeli, nach Sprecher einer der
Helden in der Calvenschlacht. Er ist ein Sohn des eben ge-
nannten Xigg Beeli. Von diesen vier Beeli aus der Zeit des
Schwabenkrieges stammen alle andern Beeli ab, ebenso alle
erloschenen Linien zu Chur, Alvaneu, Obervaz, Leuz, Malans
und Fideris.
Der obengenannte Nikolaus Beeli hatte nach Campell drei
Söhne. Bucelin zählt zwei derselben, ^lartin und Paul, aut
und iäsht noch mehrere Kinder jung sterben. x^Iartin Beeli,
Sohn des Nikolaus, ist nach Ardüser Landvogt von Maienfeid
gewesen und starb als Hauptmann vor Hohen Sicna, während
Campell ^Martin, des Nikolausen Sohn, ohne männliche Nach-
kommen in Alvaneu sterben lässt. Es lel)en um die gleiche
Zeit zwei Martin, von denen nicht mehr ganz sicher die Ab-
stammung zu ermitteln ist. Sicher ist nur, dass der eine,
Martin, 1554 vor Hohen Sicna als Hanptm;inn in französischen
Diensten fiel, während der andere um 1570 in Al\anca ohne
mannliche Erben starb. ILms, der Sohn des er>tern, Hisst su'h
nach den Familienchroniken in Elims nieder und wird der Be-
gründer der Elimserlinie. Sein A'aler musste, nach der gleichen
Quelle, obsclion Haupt des Zehngerichtenbumle>, wegen eine^
Todschlags das Land verlassen und begab ?,ich dann eben in
französische Kriegsdienste.
Beeli v. Bei fort.
37
Als Söhne des zur Zeit des Schwabenkriegs lebenden Con-
radin Beeli nennen Campell und Ardü.ser: Ulrich, Geor^;,
Stephan luid Beat. Ulrich war Abgesandter der III Bünde zum
Kaiser Maximilian bei Erneuerung der Erbeinigung 1518. Er
starb ohne Nachkommen, (jeorg war mit 19 Jahren Land-
ammann zu Davos und Bundeshaupt. Er wird dreimal zum
Landeshauptmann im Veltlin gewählt. Als Haupt des Zehn-
gerichtenbundes siegelt er den Artilvclbrief von 1524. Wieder-
holt ist er Hauptmann in französischen Diensten. Er erhält
vom Erzherzog Eerdinand den Zoll zu Lenz und stirbt 15()(^
zu Jenaz. Beat Beeli, der keine Aemter annehmen wollte, ist
der einzige der vier vSöhne Conradins, der den Stamm fort-
pflanzt. Er starb lö7L Stephan Beeli war Bundslandammaun,
er hatte nur Töchter.
Die Söhne des ebenfalls zur Zeit des Schwabenkrieges
lebenden Wilhelm BeeÜ, des Begründers der Chureriinie der
Beeli, sind nach Campell : Luzius, Pankratius und Jakob.
Von diesen verschiedenen Linien der Beeli sei noch Folgendes
bemerkt. Die namhafteste ist von da an wohl die Chureriinie.
Aus derselben werden mehrere Mediziner erwähnt, so ausser
dem Begründer der Linie sein Enkel Zacharias, der zu Cam-
i^ells Zeit als geschickter Arzt in der rhätischen Hauptstadt lebte.
Km Enkel dieses ersten Zacharias, mit dem gleichen Xamen,
g<-hoieu 1590, war ebenfolls Arzt und wirkte 20 Jahre lang
.ds Arzt im Bad Pfäfcrs. Gabriel, ebenfalls xVrzt, lebte 1098
/AI Ba>cl. Bürgermeister von Chur und damit Haupt des
( fottesliausbundes wurde aus dieser Familie lb09 Lu/ius IH-eli
von Ikdfort, ein Sohn des ersten Zacharias. Sein Sohn Gabriel,
Bruder des zweiten Zacharias und Grossvater des erwähnten
i>r. med. (jabriel, war l()5-> und 1()59 Bürgermeister von Chur.
Ein Enkel des Dr. med. Gabriel, J o h an n Lu z i u s B e e 1 i , ist 1785.
ebenso 1787 — 1792 Bürgermeister von Chur. Jir war ursprünglich
Oberst in holländischen Diensten. Von der Davoserlinie der
Beeli sei erwähnt, dass Conradin, Beats Sohn, in Alvaneu lebte.
1"> war Podestat zu Tirano und Land vogt zu Maien fehl, im
letztern Amt starb er 1577. Sein Sohn ist der bekannte Land-
vogt von. Castels, der 1(>07 als spanischer l'arteigänger hin-
gerichtttt wird. Ob Beat selbst noch katholisch gehliel)en und
gleich ihm sein Sohn Conradin, der zu Alvaneu lebte, erhellt
38
Beeli v. Beifort.
nicht, jedenfalls beginnt Georg Beeli, der Ammann des Bei- |
forter Gerichtes w ar, und eifriger Parteigänger der katholischen !
Reaktionsbewegung am Ausgang des und Anfang des }
17. Jahrhundert ist, seine politische Tätigkeit als Katholik.
Georg Beeli erhielt 1592 als kaiserliches und erzfürstliches
Lehen den Burgstall Beifort und darf wie seine Vorflihren
sich von Beifort schreil)cn. Er wurde also wohl wieder der
faktische Lehensinhaber der Vogtei Beliort, wenn auch ohne
Schloss, Grund genug, katholisch zu bleiben, da zudem die
Vogtei auf Castels katholischen Adeligen des Zehngerichten-
bundes winkte. Der Zeit nach ein Bruder von Georg Beeli
könnte der in keinem Stanmibaum verzeichnete Walter Beeli
von Beifort sein, der 1581 als junger Mann nach Chur kam,
Dekan zu Chur wurde, vom Nuntius als Bischof vorgeschlagen
wurde, aber die Kandidatur ausschlug und 1585 an der Pest
in Chur starb.
Im zweiten Vilmergerkrieg (1712) kämpfte auf Seite Zürichs
Conradin Beeli von Beifort als Brigadegeneral. Er war in
niederländischen Diensten Oberstleutenant geworden und liel
im Vilmergerkrieg 7o Jahre alt. Da er in einem Glaubenskrieg
auf reformierter Seite kärapt"t, darf man wohl annehmen, er sei
aus einer reformierten Linie gewesen, vielleicht aus der Fideriser-
linie, deren Begründer auch Conradin heisst. Im 18. Jahr-
hundert wird uns von Leu ein Hauptmann Conradin Beeli ge-
nannt, der Ritter des Ludwig-ordens wurde. Seine beiden
Söhne brachten es zum Oberst, der eine, Johann Baptista
Conrad, starb 1752, der andere, Conrad, 1770. Diese Beeli
sind nach Familienbcrichten aus der Obervazcrlinie. Aus der
gleichen Linie ist Anton Beeli, l()5t) Podestat zu Teglio.
Aus der Flimserlinie der Beeli werden ausser dem Land-
richter mehrere Landanmiänner, Ammänner und Gerichtsscbreiber,
genannt.
Die Frauen der Beeli sind, soweit ilire Namen bekannt
sind, aus den Gochlcchtcrn : Ardiiser, Pavier, Buol, Ca])(>l,
Castelmur, Florin, Gugelberg v. .Moos, Guler, Jecklin, .Mont,
Mohr, Planta, v. l'orta. Rascher, Salis, Sprecher, Tscharner,
Valär etc. Dant^ben allerdings auch, wie bei den meisten biuid-
nerischen Adelslandherrn, solche von guter bürgerlicher Herkunft
wie Fopp, Stifiler und B lisch.
Beeli v. Beifort.
39
Personenbestand.
I. NJggsche Linie von Davos.
Stifter: Nigg Beeli, Sohn Klein Martins, der im 15. Jahr-
hundert Haupt des Zehngerichtenbundes ist. Sein Sohn Bern-
hard Beeli kämpft 1A9\) in der Calvenschlacht. Nachkommen
desselben sind zwei mit Namen Blasius, dann mehrere Bern-
hard. Aus dieser Linie lebte KvSo bis 1761 Bundsweibel
Jakob Beeli. Dessen Enkel Abraham (1758 — 1810), ein
guter Brucharzt, war vermählt mit Anna Cathrina Stifller,
die 1851 in Davos im Alter von 83 Jahren starb.
Kinder: a) f Jakob Beeli, geb. 1791 zu Davos, wohn-
haft gewesen in Köln, *[■ 1867 in Posen, ver-
mählt mit Anna Sprecher.
Kinder: aa) Abraham Beeli, geb. 1839,
vermählt mit Elisabeth AVolf
V . (Berlin).
Sohn: Eduard Jakob, ge-
boren 1878.
bb) Elorian, Sanitätsrat in Berlin,
t 1^02.
cc) Johann Georg, f 1890.
b) Hans Peter Beeli, geb. 1806 zu Davos
Kreisrichter in Davos, vermählt mit Maria
Nikolai von Bcrgüu.
Kinder: aa) Abraham Jakob Wilhelm,
Dr. med., gei). in Posen 1843,
t in Davos PMH), war 1875 u. 76
Landammann in Duvos, wicder-
^ holt ^Mitglied des biiiuincrischcn
Grossen Rates, vermählt mit
jNI a r i e 1 1 e V. B a V i e r , Tochter
des Dr. Ed. v. Bavier von Chur,
geb. 1845.
K i n d e r : aaa) Wilhelm, ge-
boren 1884.
40
Beeli v. Beifort,
bbb) Marie El isub.,
gb. 1877, 1 1^)02.
ccc) Katinka, gebo-
ren 1886.
bb) Ursina, Catharina, genannt
Katinka, geb. 1844 in Posen,
cc) Maria, gb. 1881 in Davos-Platz.
dd) Urs i na, genannt Sina, gb. 185.-f,
verehelicht mit Leopold Erich
Paul von Donop aus Stolp in
Pommern.
II. Flimser Linie.
Stifter: H an s B e e 1 i von Beifort, Sohn des 1 554 als Haupt-
mannn vor Hohen-Siena gefallenen Martin Beeli. Seine Sohne
waren ]\ Lirtin und Plans, die den Stamm beide fortpflanzen.
Häufigste Vornamen dieser Familie: Martin, Hans oder Johann
und Andreas.
Casparscher Ast.
Stifter: Caspar Beeli, Enkel des Junker Andreas Beeli,
Sohn des ^Martin Beeli-Beeli, geb. 1799, f 1878, vermählt mit
Ch r i s ti n a Ri e sc h.
Kinder: a) Agnes, geb. 1820, verheiratet im Tessin.
b) Alartin, geb. 1822, f LS68. Dessen
Sohn: Jakob, geb. 1850 lebt zu See wies im
Prättigau.
c) Johann, geb. 1827, f LS79, verm, mit Anna
^larie Copräz von frins.
Kinder: aa) Kas[)ar P>al th asar, geb. 185.'),
'\ 1882, venu, mit Joscphinc
Zürch e r von Menzingen. J3cren
Sohn: August, geb. 187(), ver-
mählt seit 18')8 mit
M a r i a P a u 1 i n e S t u -
her von Enzweihingen
in Württemberg.
Beeli v. Beifort.
41
bb) Vereua, geb. 1854, verm. mit
Jakob Sprenger in ?Ierisaii.
cc) Johann Martin, geb. 1857,
vermählt mit Johanna Fisch von
Hundwyl.
Kinder: aaa) J o b a n n ]M a r -
tin, geb. 1884
bbb) Johann, gebor.
188G.
ccc) Sina, geb. 1891.
ddd) Paul, geb. 1892.
eee) Oskar, geboren
1894.
fff) Ida, geb. 1900.
dd) Georg, geb. 1829, t 1Ö99, ver-
mählt mit Katharina Cadegg
von Pitasch.
Sohn: Caspar, geb. 1866, Ar-
chitekt, verm, mit Marie
Sybilla Hätz von Chur
(Zürich).
Söhne: aaa) Hans Ge-
org, geb.
1892.
bbb) Ernst, ge-
borenl898.
ee) Andreas, gc-b. 18:>:>, 7 189(^
vermählt in 1. F.hc mit Regula
Januth, t 18()2, von l-iinis, in
II. Ehe mit Ursula Kudoll,
•J- 1870, von Elims, in IH. Plhc
mit J^^merita Engi, -J- . S75,
von Tsrhicrtsciien, in IV. Ehe
mit Anna Joos von Elims,
geb. 1855.
42
Beeli v. Beifort.
Kinder II. Ehe : Johann , ge-
boren 1868
(Flims).
III. Ehe: Christi na,
geb. 1873.
Andreas Ast.
Stifter: Andreas, Bruder des Caspar, geb. 1802, -j* 1873,
vermählt mit Dorothea Cangina, von Flinis, f 1898.
Kinder: a) "j* artin, geb. 18.')G, verm. mit Anna P^elt-
scher von Flims, wohnhaft in Flims.
b) Margret, geboren 1844, vermählt mit Luzi
Bruno Id von Chnrwalden.
c) Regula, geb. 1809, verm. mit Hieronimus
Hygli von Schienen, Grossherzogt. Baden.
d) Leonhard, geboren 1851, war vermählt mit
Agathe Bruesch, von Tschirtschen, wohn-
^ haft in Flims.
Kinder: aa) ^Slargreth, geb. 1875, j 1905,
verm. mit Martin Joos von
Flims.
bb) Andreas, geb. 1878.
cc) Barbara, geb. 1879.
dd) Nikolaus, geb. 1881.
ee) Martina, geb. 188.3.
Rischast.
Stifter: Risch Beeli, f 1818, verm. mit Barbara
F o n t a n a von F i d x/. .
Kinder: a) Martin, geb. 1802, f 1875, vermählt mit
Ursula Meiler von Flims.
. Kinder: aa) Christian, geb. 1829, t 1894,
verm. mit Do rot he C ad uff
von Flont.
Beeli v. Beifort.
Kinder: aaa) Martin, gebor.
1862, verm. mit
E n g a 1 i n a L e -
baeg, Frankr.
bbb) Balthasar, ge-
- boren 1866.
ccc) Richard, geb.
1876
ddd) Johann Mar-
tin, geb. 1876.
eee) Ursula, g. ISSO.
bb) Barbara, geb. 1882, verm. mit
Hans Capräz, Trins.
cc) Ursula, geb. 183.H, verm. mit
Hans Capaul in Flims.
dd) Margret, verm. mit Joseph
Fontana in Flims.
ee) Fida, geb. 18ri9, vermählt mit
Panl Casutt in Flims.
ff) Anna Barbla, geb. 1842, ver-
mählt mit Plans Parli in
Flims.
gg) Richard, geb. 1845, t l^-^-^'
verm. mit ^Margr. Kathrina
Feitscher von Flims.
Kinder: aaa) J o h a n n M a r
t i n , geh. 1877.'
bbb) Marktet, gebo-
ren 187*.).
b) Margreth, geb. 1808, vern). mit Joh. Feil-
sch er^ lebt noch.
III. Beatsche Linie,
Stifter derselben ist der 1571 in Davos gestorbene Heatns
Heeli, Sohn des ersten Conradin. Hierher gehiht auch die er-
loschene katholische Linie der Beeli zu Alvaneu und Lenz
(vid. oben).
44
Beeli v. Beifort.
JosephscherZweigzuCeleriua.
Joseph Beeli, geb. in Daves, kam nach Samaden,
wo er 1771 starb. Seine beiden in den Jahren 1736 und 1738
noch zu Daves geborenen Söhne Joseph und Caspar Hessen
sich in Celerina nieder. Den Stamm fortgeptianzt hat nur
Caspar, der in erster Ehe mit Anna Conrad de Hans Luzi
von Davos vermählt war, in zweiter Ehe mit Clara Gotthardt
de Conradin, ebenfalls von Davos. Aus dieser zweiten stammen :
Kinder: a) Joseph, geb. 1785, f 1856 in Celerina, ver-
mählt mit Anna Robbi, f 1828 in Pisa.
Kinder: aa) Caspar Beeli, geboren 1820
zu Pisa, f 1901, wurde Land-
- Schreiber, Gemeindevorsteher von
Celerina, 1867 und 69 Land-
ammann des Oberengadins und
Grossratsabgeordneter, vermahlt
^ mit Martha Giovanoli.
• bb) Anna, vermählt mit Ingenieur
Georg Kling von Maladers.
b) Conradin, geb. 1788, f 1835 zu Livorno, ver-
mählt mit Anna de Peter Michel, t 18-^6.
Kinder: aa) Caspar, geb. 1820, Kaufmann
in Italien.
Sohn: Caspar, lebtin Celerina.
bb) Pietro Leopold, geb. 1824
vermählt mit ^largaretha
Andre o s i.
Hans 'scher Zweig zu Davos und Tschappina.
Hans Beeli, geb. 1701, wohnte in Sertig, wo er 1758 starb.
Gemahlin Burl)ara Planta. Deren Sohn Chri.stian, ver-
mählt mit Maria Accola zieht nach Davos Platz.
Kinder: a) Peter, geb. 1 784, verm. mit A n n a C a t h a r i n -.y
Fopp.
Kinder: aa) Christian Beeli, in der Hell
Davos -IMatz, verm. mit Licsa
Kaiser.
Beeli v. Bei fort.
45
Söhne: Paul und Christian,
bb) Jakob, im Schlossli wohnhaft.
Söhne: Peter und Jakob,
cc) Marie Beeli -Beeli, Böigen,
dd) Deta Biiol-Beeli, Hor-
laubenen.
ee) Anna ]\I e i s s e r - B e e 1 i , Davos-
Dorf.
b) Hans, geb. 1789, verm. mit Ursula St i ff 1er.
Kinder: aa) Hans Peter, Landschreiber zu
Davos, 18()5 — 66 Landammann,
Grossratsabgeordneter, MitgHed
der bündnerischen Regierung und
Präsident des Grossen Rates,
starb kinderlos.
bb) Anna Fopp-Beeli.
cc) Marie B e r n h a r d - B e e 1 i.
Johann Luzi Beeli von Sertig, Sohn des
Hans Beeli und der ^Liria Kaufmann ist ge-
boren 18r)8, verm. mit Agnes Gadmer.
Kinder: aa) Peter, geb. 3. Juni L'^bG, ver-
mählt mit G artmann Ursula.
Kinder: aaai Johann, gebo-
ren 1897.
bbb) Nina, 1901.
ccc) Agnes. 190.'^
ddd) Martha, 190.-:;.
bb) J o h a n n L u z i . gel) . 1 8(^8, verm.
mit Ursula Wolf
Sohn: aa:i) Christian, 1 904 .
cc) Leonhard, geb. 1881.
dd) Ursula, geb. 1871, verm. mit
Johann Anton S c h ä d 1 e r
von Churwalden.
46 Beeli v. Beifort. — v. Benoit.
ee) Agnes, geb. 1877, verm. !nit
Johann Martin Gartman,
Vigens.
ff)" Marie, geb. 1875, verm. mit
Sal om on Bu rger in Says.
S i m o n s c h e r Zweig.
Stammvater: Simon, Bruder des Caspar und Joseph, die
sich in Celerina niederliessen. Simon, geb. 1730. kehrte nacli
Davos zurück. Gemahlin: Anna Buol. Sein Sohn Ulrich
wohnte auf Böigen in Davos-Platz. Gemahlin Anna Stiffler.
Söhne: Simon Ulrich, Paul nnd Johann Peter. Ulrich
hatte nur eine Tochter, die noch lebt, vermählt mit Ingenieur
Epper in Bern. Simon, geboren 180o, zog nach Warschau.
Er hatte einen Sohn, der gestorben ist, aber fvinder hinter-
liess. Paul lebte in spätem Jahren meist in Chur und starb
unverheiratet. Johanrj Peter wohnte zu Pontresina, ohne Nach-
kommen.
Dr. J.
V. Heiioit.
Grossratsfamilie des Freistaats Bern.
Bürgerrecht Jl)ö5.
Grosser flat 1745.
Reformiert.
Geschichtliches.
I. Vor Eintritt in das Be mische Burger recht.
Die urft{)rüngliche fleinuit dieser Berner ( rrossrat.^f imilie, dcpMi
Namen früher Beiioist, Benoict und Benoys t geschrieben
wurde, ist im Delnhinat, in der Gegend von Grenoble zu suchen.
V. Beiioit.
47
De ersten urkundlich nachweisbaren Stammväter der Familie,
weiche im 16. Jahrhundert Frankreich verliessen inid nach Genf
kauen, erscheinen durchwegs als «noble» und aus der Gegend
von Grenoble stammend. Laut einem legalisierten Attest von
Gu\ Allard, kgl. französischer Rat, «historien et genealogiste du
Daiphine» etc., datiert vom 18. Juni 1G85, hat vom 18. Jahr-
h'ii:dert an bis ins IG. Jahrhundert in Grenoble eine adelige
]'amilie Benoit existiert; andere Familien dieses Namens im
Dauphine wurden erwiesenermassen erst im 17. und 18. Jahr-
biuidert geadelt, also lange nachdem die Vorfahren der jetzigen
bernischen Benoit als adelig anerkannt worden waren. Aus
diesem Grunde gehören wahrscheinlich zur heutigen Familie
schon Pierre Benoit, der im Verzeichnis der Consule von
Grenoble als '^<jurisconsalte imd consul» von Grenoble in den
Jahren 1289, 1)0, 97 und 1314 erscheint, ferner Jean Benoit
1884, Gilles Benoit 1848, conseiller des consuls regnants de
'jrenoble 1845, consul 1852, Chevalier 1852, 1358 und 1878 etc.,
endlich Jean Benoit, der 1545 in Grenoble lei)te.
Erwiesener Stammvater ist Georges Benoist de Charap-
:ond, welcher die Reformation annahm, daher Frankreich ver-
fassen musste und am 27. Dez. 15(i9 von der Stadt und Republik
Genf zum Einwohner, am 10. April 1572 zum Burger an-
genommen wurde. In einem noch vorhandenen Kaufvertrag
vom 21. November 1577 heisst er «Noble Georges, filz de feu
n > b ; ' I a (| n e s b e n o y s t de Cham p r o n d parro isse de Gen evo y ,
üi.indemant de Vif, evcche de Grenol>le, bourgeois de Geneve»,
Nvoi, ins hervorgeht, dass er schon damals, bevor er in Genf
in eine Bclnirde gelangt war. vom herzi^gl. savoischen Notar,
weicher die Urkunde ausstellte, als adelig anerkannt wurde,
in Crenf betrieb er eine Apotheke, 1582 gehuigte er in den
grossen Rat der C C und wurde 1584 Aeltester des Consistoriums.
Sein jüngerer Bruder Guillaumc (15()1 — 1()18), kam um 1589
aus dem Dauphine nach Genf, erhielt am 29. April 1597 das
Burgerrecht daselbt geschenkt zur Belohnung bir eine Tapferkeit
l'ci der Einnahme von Versoix 1589. Kurz vor seinem Tode
(KU8) gelangte er ebenfalls in den grossen Rat, von si ner
15'.H) geehelicliten Gattin Isabeau Court hintcriiess er mehrere
Kinder, von denen der iilteste Sohn lsaac(l()02 — lf)27;) Stifter
»-•iner um 1 7 1 8 ausgestorbenen Genferlinie des Geschlechts wurde.
48
V. Benoit.
Georg {154(i~1596) hatte sich am 2. November 157,*) n
Genf mit Salome C^op vermählt, von welcher er ebenfalls mehrere
Söhne hiuterlicss. Samuel (1578 — -IG'iO) zog nach dem Eclkt
von Nantes wieder in seine ursprüngliche Heimat zurück md
setzte sich als Dr. med. in Die und hei nach in Grenoble est.
Er erhielt den Titel «conseiiler et medecin ordinaire du r-^y»,
vermählte sich mit einem Fräulein d'Artamale, hinterliess aber
keine weitere Deszendenz. Zwei seiner Brüder, Mathieu und
Jean widmeten sich ebenfalls der Aerztekunst und erhielten dei
Grad eines Dr. med.; Jean (1585 — 1GG4) wirkte zuerst als Prc-
fessor in Lausanne, sodann als Professor der griechischei
Sprache an der Universität Saumur seit IfUl: seine Nacl-
kommenschaft lebte daselbst noch um 1685.
Pierre dagegen (157fi — lO^o) (Veorgs ältester Sohn, auch ein
Apotheker, blieb in Genf, gelangte 16<)() in den Rat der C C und
vermählte sich am oL.Dez. 1597 mit ]\Iarie de Chateauneuf,
einer Tochter des Syndic Ami cd de Chateauneuf, mit welcher
er sieben Kinder zeugte, von denen aber nur das jüngste, (jeorg
(1612 — 1672; das Geschlecht fortpllanzte.
Als Wappen führte die Familie nach einem noch vor-
handenen Siegelstempel von Pierre's Gemahlin schon damals
das nämliche wie heute, nämlich in blau einen goldenen Löwen.
IL Nach Eintritt in das be mische Burgerrecht.
Erster Inhaber desselben ist der obgenannte Georg (1612
bis 1672). Früh verwaist, widmete er sich dem Studium der
Medizin und diente in der Folge von 1642 — 1650 als Feldscbeer
im bernischen Regiment v. Watten wyl in Frankreich, Ein
«verrühmter Ar/t^ wurde er als Stadtarzt nach Bern berufen,
erhielt dasell^st am 11. Februar 1650 das Ewige Finv/ohner-
recht und vermählte sich am S. August Kiöl mit Maria
V. Wattenwyl. Am 27. April 1(>55 wurde er und sein U)54
geborener SdIiu AI brecht für .-,cine Verdienste mit dem
regiments fähigen Burgerrecht beschenkt.
Albrecht ( 1 6)54-- 1 7:>0), wie sein Valer Stadtar/t, Schaffner
im Interlakenh'ius 1710, und seit 1675 mit A fi n a Rosina
Ry hiner vermählt, pilan/te das Geschlecht weiter, welches stets
sehr wenig zahlreich und auf wenige Köpfe beschränkt war.
V. ßenoit.
49
In den Grossen Rat gelanf^te es mit seinem jüngsten Sohne
xVbraham (170.-^ — 1775), welcher 1745 des grossen Rates —
sein Vater und Grossvater waren als Iceine greboreneu Bernburtjer
von vornherein vo]i der Aufnahme in diese Behörde nach der
Ordnung vom 31. August 1G.')5 ausgeschlossen — , 175() Land-
vogt nach Interlaken und 1770 nach Brandis wurde. Sein ältester
Sohn Abraham Friedrich (17o() — 1824), des Grossen Rates
1785, Vogt nach Brandis 1788, hinterliess von Rosina von
Greyerz drei Söhne, von denen der älteste, Abraham
Friedrich (1770—1841), des Grossen Rates 181o, Sekretär
des Kleinen Rates 1817, Abgesandter an die Tagsatzung nach
Luzern 1819, des Kleinen Rates 18'2G, das Geschlecht weiter-
führte; Abrahams jüngster Sohn, Gottlieb (1741 — 179(>),
Oftizier im Jvegiment Tscharner in I^icmont, Landmajor 177(>,
Oberst des Parkes 178G, Besitzer eines Landhauses in Konol-
hugen, starb ledig.
Heutiger Grundbesitz: Der «Landhof» zu Bern, ein
Haus in der Stadt und ein Gut in VigTiolo bei Stresa (Lago
Maggiore); Albert Fric<lrich (18O0— 1879) war von 1836
bis 184G Besitzer des «Stocks» zu Ittigen.
Das Adelsprädikat «von» trägt die Familie in Bern gestützt
auf den Grossratsl;)eschiuss von 1783, den Zunamen «de Chani-
prond» liess sie mit Beginn des 17. Jahrhunderts fallen.
Das Wappen ist das oben angeführte, die Helmzicr der
L<>we des Schildes. Devise: «Recte».
/unflangchörigkeit: Pllstern.
i*. S. Andere Familien des Namens Benoit, welche in der
französischen Schweiz (in Genf schon seit dem \b. Jahrhundert)
und zum Teil auch in Bern leiten, haben mit der Iiier be-
handelten erwiescnermassen keine Stammesgemeinschaft.
Personenbestand.
Georg Friedrich Gottlieb v. Benoit, geb. 2 >. Ai)ril
1841, Dr. jur., (Sohn des 7 Grossrates Albrecht Friedrich,
geb. 30. September 1800, t 10. Juni 187^) und der 7 Susanna
Maria v. Im flotV, gei). IL De/ember 1811, verm. 2i\. Febriuir
1835, t l'^- J^i"i 1848); vermählt in Münchenbuchsee am
50
V. Beoolt. — Beriioiilli.
17. April 1879 mit Eleonore Julie Gertrud v. ^Müller,
geb. 11. Juli 184(^, Tochter des "i* gew. Regierungsstatthalters
von Interlaken und Fürsprechers Eduard Ludwig Gabriel
V. Müller und der -j- Flora Anna Ackerley-Gri sdal e
aus London. (Landhof, Hern.)
Kinder: a) Friedrich Wolf gang Eduard, geboren
31. ^lai 1880, Kaufmann in Lausaune, ver-
mählt in Lausanne am 30. Oktober 1900 mit
Mathilde Strolz aus Altenstadt (Voralberg),
geb. 4. Sept. 1881, Tochter des f Maximilian
Strolz und der Anna Louise Tann er.
Dessen Tochter: Irene Gertrud, ge-
boren IL September 1901.
b) ^larie Agnes PMora, geb. 9. November
1881, vcrm. an^ 4. Juni 1902 mit Berthold
Heinrich v. Hai 1er, ^laler in Lausanne.
c) Peter Georg Frank, geb. 9. Mai 1884,
cand. med.
\,
^ G r o s s e 1 1 e r n :
Abraham Friedrich (1770 — 1841), Ratsschreiber 181fi
und Mitglied des kleinen Rates 182G, verm. 1795 mit Jo-
hann a K a t h a r i n a R i 1 1 e r.
L. V. T.
KeriKiiilIi.
Ratsgechlecht des Freistaats Basel.
Burgerrecht 1()*22.
Grosser Rat 18b8.
Kleiner Ivat 1705.
Reformiert.
(Vergl. Jahrg. I Seite 34.)
Blass. — • de Blonay. — Blimtschli.
51
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1476.
Grosser Rat 1497.
Kleiner Rat 1580.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 44.
de Illoxtay.
Familie de dynastes du Pays de Vaiid.
Protestants.
(Voir torae I in page 45.)
Kliiiit^chii.
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht 1401.
Kleiner Rat 1429.
Reformiert.
Geschichtliches.
Die Familie Blimtschli, wahrsclieinlich ans Zollikon stammend,
hat speziell im 15. Jahrhundert eine Reihe markanter Persönlich-
52
Bhmtschli.
keiten aufziuveiseii, die, sei es als Staatsmänner, sei es als Militärs,
in der Zürcherischen Geschichte Erwähnung fmden. 1440 lebte
der unglückliche Johannes Bluntschli, Zunftmeister bei den
Ziinmerleuten, 1444 Gesandter nach Baden, von wo er bei seiner
Heimkunft beschuldigt wurde, den Eidgenossen bei dem Friedens-
entwurf zu grosse Zugeständnisse gemacht zu haben und deshalb
nebst seinen Mitgesandten enthauptet und das Opfer eines
politischen Mordes wurde. Jakob und Friedli Bluntschli
sind als Zeitgenossen Waldmanns bekannt. Ersterer war Mitglied des
Ehgerichtes (152(5) und als Anbänger von Burgermeister Göldi
auch Mitglied des hörnern Rates: hei bei Kappel. Letzterer war
intimer Freund von Hans Waldmann. Durch ihre persönliche
Tapferkeit haben sich hauptsächlich zwei Glieder der Familie aus-
gezeichnet: 141^9 Nico laus Bluntschli als Hauptmann im
Schwabenkrieg, 1587 Hans Georg Bluntschli als Fähnrich
im sogenannten Tampiskrieg.
Im 16. Jahrhundert treffen wir verschiedene Glasmaler
Namens Bluntschli an, von denen liauptsächlich Rudolf (1499
bis 1565) und dessen Sohn Xicolaus (1524 — l(i()5) Arl)eitcn
hinterlassen haben, die zu dem Besten und Schönsten gehören,
das die Blütezeit der Glasmalerei gezeitigt hat. Von diesen
beiden Trägern des Namens an ist die Stammreihe lückenlos
festzustellen, während die früher Genannten zwar unstreitig der-
selben Familie augehören, ein direkter Zusammenhang indessen
bis heute noch nicht festgestellt ist.
Im 17. und 18. Jahrhundert weniger von Bedeutung, ist die
Familie im 19. Jahrhundert durch den berühmten Staatsmann
und Rechtsgelehrten J o h a n n C a s p a r B I u n t s c h 1 i (1 808 — 188 1 ;
in weiten Kreisen bekannt geworden.
Literatur: Allgemeine Deutsche Biographie. Leu, Hel-
vetisches Lexikon. l^jbler, Zürcher Wapi)enbuch. Blunt.schli,
Joh. Cas])ar, Aus meinem Leben. Bluntschli, F. C, Das Ge-
schlecht der Bluntschli.
Wappen: Lr^-}>rünglichcs Wappen: Hauszeichen. Dann
aus dem 16. Jahrhundert stammendes Wappen : Zwei aufrecht
stehende, aoeinander gefesselte Rü.len. Jetziger ob den Hunden
zwei goldene Sterne in blauem i^'eld und in der Glitte das Haus-
zeichen für die Nachkommen des Prof. D. J. C. Bluntschli.
Bluntschli.
55
Personenbestand.
Gemeinsamer Stammvater aller heute noch lilühenden Branchen
der Familie ist Jakob Bluntschli. geb. 1G70, f IT.'io, vermählt
mit Dorothea Albrecht 1098. Dessen Ururenkel:
I. Linie.
Stifter: Hans Jakob, 1715 — 1784, verm. mit Ve r o n i ka
M ä g 1 i n.
I. Ast.
Stifter: Hans Caspar, 1749 — 1794 verm. mit Regula
Steinbrüche 1.
1. Zweig.
Stifter: Hans Caspar 1774 — 1860, verm. mit A. Cath.
Koller. Dessen Sohn :
t Johann Caspar Bluntschli (1808—1881), Dr. jur.,
Rechtskonsulent der Stadt Zürich, ordentl. Professor an der
Jurist. Fakultät der Universität Zürich, 1845 Präsident des
Grossen Rates; zog von Züricli weg und wurde Professor an
der Universität München, hernach in Pleidelberg; Mitglied und
I'iä^idcni d{T II. u. I. badischen [vamrner, Präsident der bad.
Landessynode, korrespond. Mitglied der französischen Akademie,
In'n.ibcr des grossherzogl. badischen Kommandeurkreuzes des
/.duingcr kinven-Ordcns I. Klasse etc. etc., vermählt 18H1 mit
i-.nulic Vogel, geb. 1808, Tochter des Hans Jakob und der
t Magdalene geb. Wegmann.
Kinder: a) Emilie Louise, geb. 18*)2, verm. 18()l mit
Dr. med. von Hecker, Obermcdizinalrat und
Hofrat in Alünchen.
■ b) Friedrich Karl, geb. 18:U, eidg. Oberst der
Artillerie, 1887 Präsident des (Trossen Rates,
verm. 18{;4 mit Margaretha Steigerwajd,
geb. 1839 von AschalTenburg, t 18H7.
K i n der: aa) J o h. C a s p a r , geboren 18()5,
Pllanzer in Siak, verm. 1894 mit
Clara Stäheli, geb. 18{)9.
54
Bluntschli.
Kinder: aaa) Margaretha,
:eb. 1895.
bbb) Klara, geboren
1896.
bb) Emilie Margarethe Louise
.... ^ Emma, geb. 1867.
cc) Emilie Margaretha, geboren
1879.
c) Albert Friedrich, geb. 1842, Architekt,
Prof.-Doktor am eidg. PolytechDikum, Präsident
der eidg. Kuiistkomraission, vermählt 1870
mit Maria Auna Kriegk, geb. 1856, von
Frankfurt a. M., in Zürich.
Kinder: aa) Hermann Georg Hans, ge-
boren 1877, Dr. med. Privat-
dozent an der Universität Zürich.
bb) Mathilde Emilie, geb. 1878,
vermählt 1904 mit Dr. med.
Salzer, Augenarzt in ^lünchen.
cc) Walter Paul Arnold, ge-
boren 1896.
Geschwister:
1. Karl, geb. 1818, -J- 188;^, verm. niit r Friederike Dänd-
liker aus Hombrechukon 1825 — 1906.
Tochter: Katharina Karo 1 in a, geb. 18()5, verm. 18rJ9
mit N. Keller von Berg.
2, 7 Rud. Friedreh, l8l;3 — 1895, verm. mit f Anna Jo-
hanna Beyel.
Sohn: Friedrich Eugen, geb. 1837, f 1895, vermählt
1879 mit Emma Stephan, geb. 1841, von Mühl-
hausen.
Kind e r : a) A n na Sophie E m m a , geb. 1 880.
b) Victor Eugen, geb. 1882, Kaufmann.
Bluutschli.
55
2. Zweig.
Stifter: Hans Jakob Bluutschli, 1782—1848. Dessen
S<'»hn :
Johann Caspar Bluntschli, geb. 1842, Sohn des f Hans
Jakob und der -[• Anna geb. Schlatt er von Kloten, vermählt
18(>2 mit Therese Seifert, geb. 1842 in Werschetz (Ungarn).
Kinder: a) Karl, geb. 18o5, vermählt 1885 mit Maria
Weber, geb. 1865, von Wohlhusen (Luzern).
Kinder: aa) Eugen, geb. 1887.
bb) Karoline, geb. 1891.
cc) Alfred, geb. 1891.
dd) Karl, geb. 1892.
ee) Emma, geb. 1893.
fO Olga, geb. 1895.
gg) Edwin, geb. 1897.
hh) Maria, geb. 1898.
ii) Franz, geb. 1899.
V kk) Johanna, geb. 1904.
b) Jakob, geb. 1870, vermählt 1895 mit :Maria
Steur, geb. 1877 in Versecr (Ungarn).
Kinder: aa) Anna ^laria, geb. 1897.
bb) Johannes, geb. 1901.
c) Karoline Theresia, geb. 1871.
d) Anna, geb. 1874.
ei Eugen, geb. 1877.
- 1) Johanna, geb. 1882.
Brüder:
1. Heinrich, geb. 1846, Ban<[uicr in Paris, vermählt 1872
mit Pauline Toreau, gei>. 1847, von Nogent, in Paris.
2. Werner Konrad, geb. 1848 in Amerika.
II. Ast.
Stifter: Hans Rudolf Bluntschli (1751 --1800), ver-
mählt mit Elisabetha Heidelberger. Dessen Urenkel:
56
Biuntschli.
Georg Biuntschli, <;eb. 1850, Sohn des f Hans Geor<;
und der f Susanua geb. Steffen, Mitbesitzer der Seidenimport-
lirnia Sieber & Co. in Zürich, Präsident der Seidenindustrie-
^esellschaft daselbst, vermählt 1877 mit Martha Francaise
Pocat, geb. 1857, von Vienne.
Ivinder: a) Georg Joh. Michael, geb. 1878, eidg. Ar-
tillerie-Oberleutnant und Instruktionsoffizier,
b) Martha Louise Emilie, geb. 1882.
Schwestern:
1. Wilhelmine Sophie, geb. 1840, verm. 1863 mit Georg
Stadelmann, Kaufmann.
2. Catharina Susanna, geb. 1848, verm. 1870 mit Gustav
Adolf Kern.
Vetter:
Hans, geb. 1865, Sohn des f Jakob und der f Elise geb.
Balber, Kaufmann und Seidenfabrikant in Paterson (New York),
vermählt 1893 mit Anna Walder von dort, geb. 1870.
Söhne: a) Hans, geb. 1896.
b) Robert William, geb. 19(30.
II. Linie.
Stifter: Heinrich Biuntschli (1706 — 1771) verm. mit
Calh. Usteri.
I. Ast.
Stifter: H a n s K o n r a d B hi n t s c h 1 i , 17 73 — 1843, verm .
mit Marg. Schärer. Dessen Enkel:
Hans Theodor Biuntschli, geb. 1848, Techniker, verm.
1883 mit Louise Weber geb. 18()1, von Seeburg.
Kinder: a) Louise, geb. 1884.
b) Emma, geb. 1887.
Stiefbrüder (aus des Vaters II. f:hc):
1. Karl Friedrich, geb. 18(;2, Kaufmaim in Triest, vermählt
1889 mit Katharina Theresia Siadky, gel). 1862 von
Triest.
Bluntschli. — Bodmer. 57
2. Rudolf, geb. 18B4, Beamter in Kairo, vermählt 1898 mit
Joanne Peels von Kairo, ^^eb. 1878.
Sohn: Heinrich, geb. 1898.
}), f Georg, geb. 1867, -j- 1904, gewes. Bankangestellter, ver-
mählt 1892 mit Augustine Josepha Dorliac von Mar-
seille, geb. 1873'
Kinder: a) Leonie, geb. 1898.
b) Henriette, geb. 1895.
c) Georgine, geb. 1896.
. d) Rudolf, geb. 1897.
Stiefmutter:
Katharina Comte, geb. 1846, Witwe 1901 von Fabrik-
direktor Heinrich sei., Kairo.
Vatersbruder:
t David Konrad, 1823— 1865, verm. mit 7 Cath. Frahri.
Töchter: a) Margaretha Pauline, geb. 1851.
b) Friederike, geb. 1853.
II. Ast.
Stifter: Jona-, Bluntschli, 1772 — 1820, verm. mit Anna
K i» 1 i 1 k r j ; dessen Enkel :
Ernil Karl Bluntschli, geb. 1845, Architekt in Wien, Sohn
des Schriltstciiers 7 Jonas Karl und der Emilie geb. Blumen-
Steuer.
Kodiiiei*.
Ratsgeschlccht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht 1543.
Grosser Rat 1585.
Kleiner Rat KHJO.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. 1 Seite 50.
58
V. Bondeli.
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Burgerrecht vor 154*2.
Grosser Rat 1542.
Kleiner Rat 1672.
... « Reformiert.
Geschichtliches.
1. Vor der Erwerbung des bernische n Bürgerrechts.
Landleute in der Gegend von Port im heutigen Seeland.
Während des ganzen IG. Jahrhunderts kommt der Name
Bondeli, Bundeli, Punteli etc. in den Tauf- und Eherödeln von
Nydau und sonstigen Dokumenten aus dieser Gegend vor;
höchstwahrscheinlich sind zu dieser Zeit zu verschiedenen Fialen
Angehörige dieser Familie, deren verwandtschaftlicher Zusammen-
hang indessen nicht mehr nachzuweisen ist, nach Bern gekommen
und daselbst ins Burgerrecht eijigetreten, da der Name schon
verhältnismcässig früh im IG. Jiihrhundert in den bernischen
Taufrödeln vorkommt, aber ebenfalls zum Teil ohne ersichtliche
Verwandtschaftsverhältnisse.
II. Nach Eintritt in das bernische Burg errecht.
Erster urkundlicher Inhaber dessel{)en ist Erhard Bundeli,
-der Pfister und \\'irt zum weissen Kreuz, der 1542 — 1557 als
.Mitglied des Grossen Rates und 155G als Stubenmeister zu
Püstern erscheint. Nach einigen Genealogien soll er schon 15H4
Burger geworden und in erster Ehe mit Verena Armbruhter
vermählt gewesen sein; von seiner zweiten Frau Dorothea
Schwinkhard hinterHess er nebst mehreren Tr)chtcrn wahr-
scheinlich einen Sohn Pfans, Pfistcr, des Grossen Rates 15G8
und f 1577. Was die Tatsache, dass letzterer wirklich ein
Sohn Erhards war, in Frage stellt, ist der Umstand, dass
nach dem Ostcrlnich von lofnS ftans Boudeli al.> neues Mit^
glied der CC eine (rebühr von acht Pfund zu hezahlen hat,
Avähreuddem sonst alle, deren Väter schon Mitglieder dieser
V. Bon de] i.
59
l'^.lu»rde waren, nur sieben Pfund zu entrichten hatten. Ander-
vc5t> «reht aus den Ratsmanualen von 1571 deutlich hervor,
d.i^s Hans Bundeiis ^lutter, Dorothea Bundeli, die Wirtin zum
\\ ci^>cn Jvreuz war. Wie dem nun auch sei, auf Flans Bundeli
la<st sich die Stammreihe der heutigen v. Bondeli mit voll-
stand i;^er Gewissheit zurückführen.
Von Niki aus Bundeli, getauft 9. Dezember 1556, Stadt-
schreiber zu Erlach und hernach zu Zofingen, erwieseuermasseu
einem Sohne Erhards, stammt wahrscheinlich eine jüngere, erst in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erloschene Linie ab, welche
ebenfalls in die Regierung gelangte und Landvögte hervorbrachte,
meist aber Gewerbe betrieb. Jedoch kann diese jüngere Linie?
ebensogut von einem Abraham B. abstammen, welcher gegen
3-hide des 16. Jahrhunderts von Port nach Bern kam und 1591
daselbst das Burgerrecht erhielt; denn sowohl obiger Nikiaus.
als auch Abraham hatten beide einen Sohn PLms, welcheii
Namen der nähere Stifter dieser jüngern Linie trug. Von
Beruf ein Notar, gelangte derselbe 1619 in den Grossen Rat
und wurde 1636 Landvogt nach Aarwangen, aber wessen Sohn
er war, hat bis heute nicht ermittelt werden können.
Des erstgenannten Hansen Sohn dagegen aus seiner 1559
mit NLirgaretha Hart manu geschlossenen Ehe, Erhard,,
^^ri.AiW Juni 1561, des Grossen Rates 1599, t 1604, hinter-
ii vo'i zwei Frauen Deszendenz, die von seinem Enkel Samuel
li'L*'» liVJ'A fortgeführt wurde, das Gewerbe gänzlich fallen liess
v;ad r.i^rh /u hoher Stellung emporstieg. Samuel, ein Sohn
Ltk< . (15117 H)2S), Fähnrich im Zug ins Veltlin, und der
Ma^Mialena Amport. gelangte 1651 in drn Grossen und 1672
m dt r, Kleinen Rat, nachdeni er 1662 die Landvogtei AVangen
vergehen hatte, und wurde endlich PoSO Landvogt nach Lausamie.
Dreimal verheiratet, 1()47 mit M a r g ar e t h a T i 1 1 i e r , Ibli) mit
Anna Katharina \V iltl und 16('>8 mit A nna Ryhiner, hintc)--
Üess ej- von seiner zweiten Frau fünf Söhne, von denen der dritte,
l^nanuel ([CA\() — 17;)4i, Professor r':i()([ucntiac et Pliilosophiae
zu Lausanne 1()82, des Grossen Rates P>91, Landvogt nach
Auboniie 1701, nach T>cherlitz 1720, des Kleinen Rates 17;i:i,
Stifter des licute noch blühenden Zweiges der Familie ist. Er
hatte sich 1()85 mit Barbara Hory aus Neuenbürg, der letzten
ihres Stammes, vermählt und erhielt in der Folge 1727 für
ou V. Bondeli.
■sich lind seine Nachkommen das Bürgerrecht iu Neucnburi;,
blieb aber trotzdem seiner fleimat Bein treu. In seiner Jugen/1
laatte er die Würde eines kurfürstlich brandenburgischen Kammer-
junkers bekleidet, wie denn überhaupt gegen P2nde des 17. Jahi-
liunderts die Familie mit dem preussischen Hof in nähere Be-
ziehungen trat.
In Bern nie l^esonders zahlreich, sassen die Bondeli seit
Mitte des IG. Jahrhunderts bis zum Untergang der Republik
ununterbrochen im Grossen Rate, zweimal auch im Senat,
Beinahe alle widmeten sich von der ersten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts an der ^lagistratur, mehrere traten zeitweilig in fremde
Kriegsdienste, ausser in l.)randenburgische namentlich in fran-
zösische, holländische und piemontesische.
Johann Erhard (ll)()o — 1714), der Jüngste der fünf Söhne
<ies Ratsherrn Samuel, diente zuerst als Hauptmann in Frank-
reich, trat 1G95 in kurbrandenburgische Dienste, wurde 1710
Oberst des Alt-Dohna'schen Regiments und 1711 Festungs-
Ivommandant zu Pillau. ^ht Veronika Tugendreich v. Fl ans
vermählt, Hess er sich vollständig in Preussen nieder und ge-
langte durch seine Heirat in den Besitz der Güter Liukowilz,
Krautern und Schön wählen; seine Deszendenz erlosch daselbst
um 1790. Einer seiner Söhne, Friedrich Julius, geboren
1702, Freiherr auf Tiltowitz, wurde Vize-Drossard zu Memel
und Tappiau.
AVährend des ganzen 18. Jahrhunderts besass der noch
blühende Zweig der Familie die Baronie Chatelard bei Ciarens,
welche der Landvogt zu Aul)onne, E manne IB., 1705 kaufsweise
von den v. Tavcl erworben hatte, von seinen X.ichkommen 18<Kj
aber wieder veräu>.-ert wurde. Ausser städtischen Grundstücken
gehörten ihnen auch noch ein Landgut zu Kchrsatz, da^ » Obere
Gut« zLi Ittigen, sowie Reben zu Dardagny.
Besonderer Erwähnung verdienen, s(>\\'cit niclu schon
genannt: Simeon ( 1()08-— 17.-U), trat früh m bran(ien})urgiscb.c
Dienste, kurfürstlich brandenliurgischer Kammerjuniv-er 1(584,
preussischer Gesandter nach Baden in die Schweiz 1<)8I, nach
Holland 1()9I>, an die J'j'dgcnrissenschaft und den l\irinerhol
l()l)l, an den Frieden von Ryswick KilK), ausserordentlicher und
generalbcvollnüichtigter preussischer Gesandter an den englischen
V. Boudeli.
61
Mof und an die Generalstaaten 1699, nachdem er schon 1692
}\()(- und Le^ationsrat in Berlin gCAvorden war, Geheimer Rat
17(M) und Ritter des Ordens pour la ^^enerosite 1708; in seine
X'atcrstadt zurückj^ekehrt, wo er seit 1701 dem Grossen Rate
.in^chörte, bekleidete er 1717 das Amt eines Stiftschafifners.
IXiN bekannteste ^lit^lied der Familie ist jedoch Susanna
Julia {17ol — 1778), die geistreiche und liebenswürdige Freundin
Kousseau's, AVielands und Sophie Laroche's, die sich nicht nur
in Bern, sondern in der deutschen Literaturgeschichte überhaupt
durch ihren Geist und ihre Bildung einen Namen gemacht hat.
Fndlich mag auch noch erwähnt werden Anna Katharina
(1688 — 1727), welche, ebenfalls durch Geist und Schönheit
ausgezeichnet, den grossl)ritannischen Gesandten in der Schweiz,
Abraham Stanian, heiratete, der in der Folge Gesandter nach
Wien und Konstantinopel wurde, wo sie von einer auf ihre
Schönheit eifersüchtigen Circassierin erdolcht worden sein soll^
Das Wappen der Familie hat sehr verschiedene Aende-
rungen durchgemacht und ist erst ungefähr von der Mitte des
18. Jahrhunderts an in einheitlicher Form geführt worden.
Inifgrierendc Bestandteile sind stets ein Fisch ( ;'>Boudelle«) und
ein Kreuz darüber gewesen. Die ältesten heute noch vor-
hamU-nen Siegel und Wappeuabbildungen rühren allerdings von
Mitgliedern der Jüngern heute erloschenen, jedenfalls urs{)rü]ig-
li<h >taniinver\vandten Linie her; der schon genannte Landvogt
/u Aarw .mgen, }Ian>, B., führte liVM) in blauem Feld über
grünem Dreiberg einen sillH-rnen Fisch, ül^erhöht von einem
.siibernen Ivrou/elien, sein Sohn Niki aus als Obervogt zu Biber-
sttin l<»r>.") de^gleiehen, aber ohne Dreiberg. Der Landvogt zu
Lausanne und Senator Samuel führte l()r>2 als Landvogt von
Wangen in blauem goldberändertein Schild über silbernen W-ellen
den Fisch von einem silbernen .\nkerkreuz erhöht, 1680 als
J-andvogt zu Lausanne jedoch in einem einfachen blauen Schild,
lisch und Ivreuz über goldenem Dreiberg — und so ist auch
das Wapperi der Familie i?n 1681 angelegten obrigl^citbcheu»
Wappenbuch auf der ]>urgerkanzlei eingetragen — , später aber
einen von Silber und Blau geteilten Schihl. in der obern Hälfte
ein blaues Ankerkreuz, in der untern Hälfte eine silberne
Bondeile. Sein Sohn Simeon fahrte 1717 als Stiftscbalfner
wieder im blauen Schild über silbernen Wellen den Fisch
02
V. Bondcli.
von einem einfachen silbernen Kreuzchen überhöht; Jonas
Emaniiel, der Sohn des Landvogts zu Anbonne, dage^^^^u
1731 als Kommandant zu Aarbu3-_L^ einen von Blau und Silber
geteilten Schild, oben ein silbernes Ankerkreuz und unten ein
blauer Fisch. Durch Diplom vom J 7. April 1708 d. d. Collen
an der Spree wurden die Gebrüder Simeon, Gabriel,
Emanuel und Johann Erhard Bon de Ii von Friedrich
Wilhelm von Preussen mit ihrer ganzen Deszendenz in den
erblichen preussischen Freiherrenstand erhoben, auch erhielten
sie ein neues Wappen: nämlich der vSchild geviertet, im ersten
und vierten goldenen Felde einen schwarzen gekrönten Adler
mit goldener Krone um den Hols und goldenen vSaxen, im
zweiten imd dritten blauen Felde ein silbernes Ankerkreuz.
Zwei Flelme, auf dem rechten der Adler, auf dem linken ein
halber blauer Flug mit dem silbernen Ankerkrctiz. Emanuel
imd seine Nachkommen erhielten unter dem gleiclien Datum
die Befugnis, in dieses neu verliehene Wappen noch das-
jenige der ausgestorbenen Horv von Neuenbürg als Herzschild
aufzunehmen, nämlich einen ge:5paltenen Schild, vorn von Gold
und Rot nochmals ge>paUen, in der roten Hälfte drei silberiie
Schräglinksbalken, die andere Hälfte des Schildes von Blau
und Gold links gc:^clirägt, im blauen Feld eine halbe goldene
Lilie, im goldenen ein lilaues Sporenrad.
Dieses neuverliehcne Wappen wurde jedoch in Bern nur
ganz vereinzelt gcfülirt, wohl aber im Ausland, ebenso wie der
Freiherrentitel. Das W^ippen, \velchcs die v. Bondeli seit ca.
1750 in Bern kon-erpient führen, i.>t silber untl blau wagrecht
geteilt, oben ein Idaues Ankerkrcu/, unten ein silberner Fisch.
Helmzier: eine gckriinte armlose Seejungfrau mit aufgelöstem
ILaar, das weisse Kreuz auf der Brust. Devise: «Nec timidc nee
tumidcv, Beiwort: l' rom|)iitude - . Zunt^tangchörigkeit : JMi>tern.
.Literatur: Betner T.i.^chenbuch ISÖ)), »Julie ]'>ondeli«, von
^'^'] J' Schäuielin, Bern C. A. Jcnni, 18i)S. ^Simeon Bondeli's
von Alexander i'^ii^ti-r. in der Fe^,tgabe der aligem. ge^chicht^-
forschenden Gesell-,chaft der Schweiz lUi)5.
Personen best and.
Eduard Friedrich Gottüeb v. Bondeli, geb. l.i. März
1830, Sohn des t Haupt nrmns in iioliand und Stadtpolizei-
V. Bondeli.
63
direktors Karl Au^^ust Albrecht, geb. 18. Februar 1798,
18. November 1844 und der Johanna Henrika Elisabeth
Stettier, geb. 8. Oktober 1805, 'vermählt 31. August 182r),
12. Juli 1878; Burgerrat und Präsident der schweizerischen
Mobiliarversicherungsgesellschaft, vermählt am 1. März 1859 in
Tricst mit Adele Isaline Czeicke aus Triest, geb. 4. Sept.
1H.'58, Tochter des •}" Anton Czeicke aus Triest und der -j* Amalia
Czeicke aus Triest. (Miinzrain, Bern.)
Kinder: a) Eduard Alb recht, geb. IG. Dezember 1859
in Triest, Director des Credit Lyonnais in
Paris, vermählt am 8. Februar 1888 in Paris
mit Louise Auguste Charlotte An-
toi nette Herpin aus Genf, gel^oren Paris
24. November 18<)7 Tochter von Louis Benjamin
Joseph Jules Alfred Herpin und der Henriette
Marie Fanny Seigneurie.
\ Kinder: aa) ^Slireille Adele Bertha
Yvonne, geb. 30. Dezember
1888 in Paris.
. bb) S i m o n n e Henriette L e o n i e
Natalie, geb. 9. März 1890
in Paris.
cc) An toi nette, geb. 2. Novbr.
1895 in Paris,
dd) Elsa, geb. 13. Oktober 1897
in Paris.
ee) Eduard, geb. 12. März 1899
in Paris.
ff) All)ert, geb. IG. April 1901
in Paris.
b) Natalie Elise, gel). 8. :\rai 18()2 in Triest,
vermählt am 5. Juli 1893 in i^ern mit Udo
Hugo Freiherrn v. Glenck aus Pratteln,
Salinendirektor in Schwei/erhall (Basel).
c) A d e I e V a 1 e n t i u e , geb. 4. Dezember 1 8()5
in Triest, vermählt am 21. November 1895
64
V. ßondeli.
mit t Karl Friedrich Hirzel aus Zürich,
gew. Kaiifnianii in Palermo und XewYork,
Witwe seit 24. November 1901 (Bern).
Geschwister:
1. t Albrecht Emanuel, geb. 19. September 1827, gew.
Spitaleinzieher, veimählt am 27. Oktober 1859 mit Sophie
Karoline v. Sinn er von Kräyigen, geb. 5. Juni 1837,
Tochter des f Gutsbesitzers zu Kräyigen Rudolf Albrecht
V. Sinner und der f Katharina EHsabeth Maria v. Watten-
wyl von Rubigen, Witwe seit 1. Februar 1895.
Töchter: a) Meta Bertha Ida, geb. 4. September 18G5,
vermählt am 20. März 1905 in Bern mit
Friedrich Arnold Ernst v. Büren, Für-
sprecher.
b) Hanna Adele, geb. 13. Oktober 1867, ver-
mählt am 11. E'cbruar 1891 mit Cecil
Chandos Pole W i 1 1 i s -F 1 emi n g, Kauf-
mann in London.
2. Albertin e Charlotte Emilie, geb. 6. Februar 1829,
vermählt am Hl, August 1849 mit Ludwig Karl Adolf
V. Fischer, Gutsbesitzer im Schönberg (Schönberg, Bern).
Gross eitern:
L u d w i g S t e p h a n E m a n u e 1 , geb . 24 . Februar 1 769.'
f 1828, gew. Kantons!>uchhalter und Oberanitmaun zu Trachsel-
wald, vermähl t 28. ^lärz 1791 in i t M a g d a l e n e Charlotte
v. Steiger, geb. 17{)!>, f
L. V. T.
de Boyve.
65
de ISoy ve
Familie du Conseil d'Etal de la Principaute de Neiichatel.
Nationalite ueiichateloise lo.'U.
Conseil d'Etat 1765.
Protestant^.
Historique.
La famille Boyve est originaire du Lyonnais. Les frcres
^niillaunie et FierjX' Boyve, apres avoir embras^e la doctriiie
de Pierre Valdo, s'etabli^^eiit : Guillaume ä Gap, eu Dauphiue,
':t Pierre a Gex. ((lenealogie de la famille de Boyve, de Neu-
chatel dressee en 1764 par devaiit le notaire Grellet, grefrier
'le Boudry et Bevaix.)
Bernard, descendant de Pierre, apparait en 1450 comme
bour^eois de Gex et en 1487 comme frere d'Anthoyne Boyve
iicitt >e iixer, en meme temps que Farel, a Neuchatel dont
r''VO!t la hourgeoisie en 15.'>1. Anthoyne Boive, alias des
< '-tc- avuit la niai.son d'Olivier des Costes, J532. II eut
U-furric G;iil]einette Martin, fdle d'Anthoyne Martin, Bour-
p'"; Xtarhatcl. (Manuscrit Chouj^ard. Bibliothcque de
\ )sie de Xearh.itel.) II epousa en deuxiemes noces Anne
i •■^-lii «1 lMig('ii».!i, !)Ilc de Girard d'Eiigolloii, donzel, d'une fa-
ttiide de gentil-lioiniDes du Vä\ de Ruz cpii apparaissent conime
v.->-aiix i\c la muL-on de Neuchatel des le milieu du Xlle Siecle.
'iHlails ^v.r le- d'EugfdHUi lires du Xubiliaire du ]>ays de Xeu-
p.ir Jean de Pury. Deiixiemc femme d'Anthoyne (Gene-
'ii"i.iie de la fainüle de Bovve, dejä citt e.) II est eucc)re cite
<hiiiN une des <;rosves reconnais-ances de hi ville de X^uchatel
i' vcc- eu 1,')44 }.ar le comini<.^aire Je:ni E.inclo pour une ni:iison
♦ • . "ituee au dit Xenfcha^tel en la rue des hospitaulx, vol. 1,
3'>llo Xn 401. 'Grosses Reconnaisssances de la ville de Xeu-
^ii.ite] levees par le Commis.saire jean J.antlo. Bibli(nherjue du
GhUeaiH
Anihoyue Bovve (1487 — 1546) est la souchc de la f^xmille
6
de Boyve.
de Boyve a Neuchatel. La tiliation iniiiterronipue renioiUe ä
son pere Bernard.
Avec son fils Esaie (15;3(> — 15i)o) chalelam de Praiigin>,
cominence tonte une serie de personnages qui ont ])rille dans
Tarmee, les conseils de PEtat et le clerge. La famille
Boyve a fonrni successivement des nicmbres du Grand et du
Petit Couscil, un bannerct et major de la ville de Xenchätel,
im maire de Bcvaix, im cliancelier et president du Conseil
d'Etat, de nonibreux ofhcicrs, dont cinq au Service de Erance,
plusieurs pasteurs dont deux, doyens de la Yenerable Classe.
Jeronie Emmanuel de Boyve, president du Conseil d'Etat et
chanceb'er reyoit en ITGo du roi Erederic II des lettres de con-
tirmation de noblesse, avec augmentation d'armoiries. La famdie
de Boyve est rentree eu l'Vaiice en 1800 en la personne de Paul
de Boyve, fds du chancelicr, epoux de Henrielte Du Commun
de Bossel.
Horn m es marquants. David, du Grand Conseil et du
Conseil etroit en 1591. II etait maitre - bourgcois en chef
lorsque le duc de Longueville, Plenri II d'Orleans, etant par-
venu ä sa majorite, visita sa principaute ; ce fiit !iii qui, a la
tele des magistrals, complimenta le prince ä la porte de Notre-
Dame et lui presenta les clcfs de la Ville. Quelques jours plus
tard, il parla au prince avec une energie qui est restee pro-
verbiale ä Neuchatel, Lorsqu'il s'agit de pretcr les serments
reciproqiies, le prince ayant declare (ju'il ne promettrait rien
avant (pfon lui eut fait connaitre par ecrit tous les details et
'franchise^^ qu'il devail jurer, le maitre-bourgcois Boyve lui tit
cette reponse bien connue: <.Pour ce qui est de montrer toutes
nos coutumes |)ar ecrit, si le lac etait un encrier et si Von
prenait tout le papier que la papeterie de Serrieres pourrail
faire pendant cent ans, il n'y aiirait pas assez de pLq)icr ni d'encrc
pour les toutes ecriro; et le |)rince düt ceder. (Annales du
Comte de Neuchatel et V'alangiu (Jonas Boyve.)
Jonas (l(-)54 — 17.-)9), pasleur et plusieurs tois doyen de la
Venerable Classe, Auteur des Annales de Neuchatel et V\alangin.
Joseph, ne en ICAH, lieutenant-coloncl au Kögiment Sni-^^c
de Courten, tue au scrvice de Erance. Samuel, capitaine
(1712) dans le Regiment de Diesbach. Isaac, capitaine (1715)
de Boy VC.
67
dans le Reginieiu d'AfTry. Frederic, capitaine (17"2()i dans
Ic Regiment d'Affry. (La famille possede les brevets de ces
ofticiers.) Jeremie, capitaine dans le Regiment de Max,
Jonas-Pierre, ne en 1724, ofhcier au service des Etats
(leneraux de Hollande, du Petit Conseil, banneret et major de
Neuchatel. Jacq u e s-Fran^ois (16^)2 — 1771), membre du
Grand Conseil, maire de Bevaix, juriscousuite distingue. Oii
avait recours a ses connaissances du droit feodal uon seulement
en Suis.se, mais meme en France et eu Allemagne. Jeronje-
Emmanuel (17ol — 1810) president du Conseil d'Etat, chan-
celier, depute, commissaire du controle a Londres. En 1781
il re^oit a titre honoritique, la bourgeoisie de Valaugin; en
1787 une medaille d'or du roi Frederic Guillaume II, dont il
est alle notitier ravenement aux Suisses. En 1792, ii e>i
nomme membre de la Societe Economique libre, presidee effec-
tivement par le Comte d'Anhalt, et honorairement par Timpe-
ratrice de Russie, Catherine H. (La famille possede diflerents
brevets de Jerome Emmanuel : Conseil d'Etat, Chancelier, Bour-
geoisie de Valangin, Commission du Controle, Societe Economicpie
lil>re; la medaille d'or envoye par le roi.»
Le 28 octobre 179;), le Comite de Salut Public ayant Liii-
tention de proposer a la Convention Nationale de s'emparer
<le la principaute de Neuchatel cotnme province prussieniie, le
( onscii d'l'Jat cnvoic trois de ses membres, Messieurs de Boyve,
de Sandol-Koy et tle Rougemont a Berne, pour protestcr.
LL. ICE. ecrivent ä Tainbabsadcur de France pour doclarer
qu'Elles envisagcront toute agression envcrs Neuchatel connne
commise contre Icur propre territoire.
Le chancelier de lioyve est Tauteur de -rindigenat Helve-
tiquo qui devait principaiement servir a lever les objectious
mises a comprendre la principaute de Neuchatel dans Talliance
des Suisses avec la France.
Armes. Anciennes: de gueules, a la Cf)up d'or snr-
montee de trois molettes d'argent. (Gt-Miealogie de la fannile <lc
Boyve.). Au XVIe et XVIF' siccle la coupe est souvent rem-
placee par une burette d'or. (Kolies divers de Neuchatel,
Vitrail et })ierre tombale de LEglise de Cernier.)
Actuelles (diplome de 17(;:)) — Ecartele : au U^- et au
4c de gueules ä la coupe d'or surmontec de trois molettes d'argent
68
de Boyve.
qiii est de Boyve aucien ; au 2^ et au H*^ de sable, au croissant
d'or en pointc duquel sorteut une palnie et uii rameau d'olivier du
menie, acconipagnees cn chef d'une etoile d'or et tlaiiquee de
deux besants du meme qui est de Legoux (famille eteinte eu la
personiie de la niece du clKincelier Jerome-Enmianuel.) f^iniier:
issaut d'une couronne d'or uoe tele d'aigle de sable, couronnee et
becquee d'or, languee de gucules eutre deux branches d'olivier et
de palmier d'or. Supports: im Hon au naturel, lanipasse de gueules.
(Diplome de 17G5.)
Etat nominatif.
Edouard de Boyve, uc le 4 fevrier 1840, publiciste, fils de
Eugene de Boyve et de Sarah Shaw Fawkes, epouse le 25 juillet
1872 Caniille Henriette Colomb de Daun an t, hile de
Albin Colomb de Daunant et de Julie de Daunant, nee le
21 avril 1850, Nimes.
Enfants: a) Robert, ne le G avril 1878, ofhcier de cavalerie,
epouse le 27 se])tembre 11)00 Elisabeth
Bullock - Hall, liile de William - Henry
Bu Hock -Hall , Esquire, et de Berthe Goulden,
uee le 5 fevrier 1877, Senlis.
Enfants: aa) Editlie, nee le 2.') juin 1901.
bb) Auguste - Bern ard, ne le
: • 14 octobre 1902.
cc) Anne, nee le 17 fevrier 190().
b) Emmanuel, ne le 7 avril 1874, ancien ofhcier
de cavalerie, epouse le 5 fevrier 1903 ^Nlary-
Anne P ott i e r M u r r ay , tilie des Charles
Pottier, anc. ofhcier de cavalieric, cbev. de la
legion d'hoimeur et de Maud Edith Dcane
Freemana, Al)l)eville.
V c) Marguerite, nee le . . . epouse de Andre
Raoul-Duval, proprietairc au Vaudreuil.
d) Eugene, nee le 15 «lecembre 1882 (Paris).
e) An toi n ette, Tiee le 10 janvier 1888-
B.
Breitinger.
69
Kreitiiiger.
Ratsgesclilecht des P^eistaats Zürich.
Bürgerrecht 1489.
Grosser Rat 1520.
• ^ Kleiner Rat 1532.
Reformiert.
Geschichtliches.
Mutmasslicher Stammvater der Familie i^t Jakob Brei-
tinger von Zollikon, ^veicher 1489 das regimentsfdhige Bürger- !
recht erwarb und als Zwölfer zur Gerwe bereits iu den Grossen \
Rat gelangte. Ein direkter Zusanmienhang mit schon früher i
iu Zürich verbürgerten. Trägern desselben Xamens ist bis heute \
nicht erwiesen. Ursprüiiglich dem Handwerkerstände, zumeist |
dem Gerbergewerbe zugetan, zeichnete sich die Familie später i
auf wisseuschafthchem (Tcbietc aus, indem verschiedene ihrer \
Glieder als Geistliche, Gelehrte, Literaturforscher und Philologen j
bekannt wurden. j
Johann Jakob Brei tinger (1575 — 1645), Antistes der i
Zürcherischen Kirche, war der würdige Nachfolger eines Zwingli \
und Bullinger und spielte gleich ersterm auch auf politischem '
Boden eine bedeutende Rolle. Er war es, der die damalige
Befestigung der Stadt Zürich durchsetzte, auf Breitingers Dringen
wurde ein fremder Offizier als Organisator des Zürcherischen
Militärwesens zui^ezo<^en; die Kühnheit dieses Zürcherischen
Prälaten ging soweit, im Anschluss an Gustav x\dolfs sieg-
reiche Armee, mit Hülfe des Schwertes, den Katholizismu.->
in der ScliANciz auszurotten, ein Programm, das freilich schon
in Zürich auf gewaltigen und erfolgreichen. Widerstand tiess.
Neben Anti.^tcs Breitinger ist aucli ein späterer Träger
gleichen Namens zu Herühmtlieit gelangt: Johann Jakob
Breitinger (1701 — 177f)i, der geniale Theologe, Aesthetilcer
und Literarhi>toriker, der sich namentlich durch den, vereint
mit seinem Freunde Bodmer, ^iegreich geführten Kampf gegen
den in Deut>chland emporwuchernden schlechten (ieschmack in
Sprache und Literatur einen geachteten Namen in der deut>eben ^
I-iteraturgeschichte gemacht hat. j
70
Ereitiiiger.
Auf militärischem Gebiete endlich hat sich Oberst und
Zeu^herr David Breitin ger, geb. 1768, speziell um das
Zürcherische Artilleriewesen verdient gemacht.
Die Familie ist seit 1520 in dem "Grossen, seit 1582 in dem
Kleinen Rat vertreten, gewählt von den Zünften Gerwe, Meise
und Widder.
Personenbestand.
I. Linie.
Stifter: David Breitin ger, geb. 1786, vermählt mit
Esther Lavater, Professor an der Kuustschide. Dessen
Ururenhelin :
Anna, geb. 1862, Tochter des Professors Dr. Heinrich
und der -f ^larie Benjamine geb. Baatard, Zürich.
II. Linie.
Stifter: Pleinrich Breitinger (1721 — 1797), Pfarrer
und Dekan zu Arbon.
I. Ast.
Robert Breitinger, geb. 1841, Sohn des -j- Konrad Robert
und der f Maria Juflitha geb. Zeiler, Ingenieur in Zürich, ver-
mählt 1865 mit Adele llermine Wyder, geb. 1842, von
Bettingen.
Kinder: a) Robert, geb. 1865, Ingenieur, eidg. Artillcrie-
]Major, verm. 1894 mit Emma -Maria Voege Ii,
geb. 18()0, von Zürich, Tochter des Joh,
Rudolf und der EmiHe geb. Ranisaucr.
Kinder: aa) Hedwig, geb. 181 >7.
tjb) Robert Otto, geb. 1891).
cc) Hans Hermann, gcb, 1901).
dd) Werner Fritz, gci). 1902.
b) Eleonore Agnes, geb. 1866, Witwe 1904
von Kaufmann Otto P fister, von Zürich.
Breitinger. — Briistlcin. 71
II. Ast.
Karl Breitinger, <^eb. 1869, Sohn des t Karl und der
Anna geb. Maurer, vermählt 1902 mit Paul ine Komm i not h,
geb. 187G, von Mayenfelde.
Tochter: Anna Rosa, geb. 1902.
Geschwister:
a) Anna, geboren 1871, vermählt mit Brunn er.
b) Eduard, geb. 1873, Ingenieur.
c) Alarie, geb. 1878, aus II. Ehe des Vaters, vermählt mit
Kaufmann Schal 1er, von Luzeru.
Stiefmutter:
Kar ol ine Schwab, geb. 1840, Witwe von Karl Breitiuger,
t 1886.
Brüstleiii.
Ratsgeschlccht des Ercistaats Mülhausen.
Burgerrecht vor 139S.
Kleiner Rat l.->98.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I, Seite o4.)
72
de Bude.
de Bud<i.
Familie du Petit Couseil de la Republique de Geueve.
Bourgeoisie 1555.
Conseil des CC 1559.
Petit Conseil 1599.
Protestaute.
Historique.
I. Avant Tadmission ä la bourgeoisie. Origine de
Paris. Le premier du iioni est Jean, secretaire du roi de
France, Charles V, aaquel commence la filiation ininterrompue.
L'usage de la panicule, que i'on constate deja eu IGIO, ne s'est
geueralise qu'a partir du niilieu du XVlIIe siecle.
Proprietes: seigneuries de Baignaux, Bellegrand, Bercy,
Bois-le- Vicomte, Bregy, laBretoclie, Copillieres, les Cornillons,
Donienil, Eury, Fleury, Gentilly, Irancy, Mandre, Mongeron,
Marly la Yille, la ':Mothe-St. Loup, la Motte -St. xMery,
Perthes, Prigny, Sarcay, Trossy, ViUeneuve, Vi 1 Hers
Sur Marne, Yerre.
Person nages marquant>: Jean, secretaire de Charles V,
Jean •}• 1434, conseiller et secretaire de Charles VlI, controlcur
de la Chancellerie, Dreux, grand audiencier de la Chancellcrie,
garde des chartes, prevot des niarchands de Paris, Jean -f 1501,
secretaire de Louis XI, grand audiencier de la Chancellerie et
garde des chartes, Guillauiue 14<)7 — 1540, helleniste, fondateur
du College de France.
Armes: D'argent au chevron de gueules, accompagne de
8 grapj)cs de raisiu d'azur, tigces et feuilices de ^ino})le.
II. Depuis Tadniission a la bourgeoisie. i.e premier
hourgeois de Geneve tut Jean 1515 — -1587. Proprieles: seig-
neuries de ßalaison, Beauregard, Boi^y, Fernex, Montfort, Montreal,
Verace, domaii^es de Perroy et Vullierens.
Personnages marquants: Louis 7 1551, professcur de
langues orientales, Jean 1558 — KUO syndic, Jacob 1()93 — 1774,
de Bude.
73
general-major eu Hollande, Guillaunie IßlM) — 1778, j^eneral
d'infVuiterie en Pieniont, Jacob 1737 — 1818, lieutenant-general
en Angleterre.
Armes: ut supra. Cimier: un sauvage issant au naturel.
Tcnants: deux sauvages au naturel, feuilles de sinople. Lani-
brequins argent, azur et gueules,
III. Periode actuelle: Proprietes: domaines au Petit-
Saconuex Varembe, Perroy et de ^lontriant.
Etat nominatif.
L'ancetre conmuin est Jean Louis de Bude, Sgr. de
Boisy, 1729— 181G, pere de Isaac, Sgr. de Boisy, 175ly— 1811,
auteur de la preniiere brauche, et de Jacque-. Louis, Sgr. de Fernex,
1758 — 1841, auteur de ia deuxieuie brauche.
Ire Branche d'Isaac.
Guillaume Eugene Theodore de Bude {\\\> de Louis
Jules EugcMie, ne a Saconnex, D sei)lcnibre 1795, 7 au Petit-
Saconnex septeinbre 181)1, capiiaine aux Gardes Suisses en
France, depute au Conseil Representatif et d'Anne Henriette
Gaspariue Adelaide Kunkler, nee ä (xeneve, 10 octobre 18117,
au Petit-Sacoimex, 13 novenibre 1883), ne au Petit-Saconnex
7 juin 183(), historien, niarie ä Bellevue, li\ aoüt 18ij5 avec
Helene Henriette Barl)ey, nee a Genthod, 15 a\ril 184 i,
fille d'Henri Franv'ois et de Marie Helene Iselin (Petit Saconnex».
Enfants: a) Priscille Helene Eugen ie, nee ä Geneve,
7 septembre 18l,)f), uKirice au Petit-Saconnex,
2ß decenibre 181H), a Armand Henri
Couvreu de Decke r>berg, pastcur (Veveyi.
b) Her man ce Ad.- 1 aide Anna Henriette,
nee ä (reneve, !(> octoljie IS7I, mariee an
Petit-Saconnex, 20 aout I8'.l4, a Jean
Franvois ilit [ohn P^evilliod (A'i'da
Aslana., Xyon).
c) Henriette Maud L(uiise, nee ä Geneve,
22 septembre 1875, mant^e au Petit-Saconnex,
30 janvier IMOl, ä Frederic de Mor-icr,
archilecte (Plonjon, Eaux-Vives).
74
de Bude.
d) Adolphe Marie Bernard, ne a Geneve,
15 jiiiii 1878, licencie en droit,
e) Guy Edouard Eugene, ue au Petit-Sacon-
nex, 4 aoüt 1884, licencie eu lettres.
Soeur :
Jeanne Sophie Julia, nee a Geneve, 7 avril 1838, mariee
au Petit-Sacounex, 14 decembre 1857, a Adolphe Pasteur,
Dr. med. (^lorillon, Pctit-Saconnex.)
Ile Branche de Jacques Louis.
Maxime Louis Edgard de Bude (fils de Louis Auguste
dit Edgard, ne a Geneve, 0 juillet 1820, -j- aux Eaux-Vives,
8 mai 1899, colonel au service de Piemont et de Jeanne ]Marie
Jaubert), ne aux Eaux-Vives, 9 fevrier 18G4.
S o e u r s :
1. Blanche Augusta, nee a Pregny, 9 avril 1856, mariee
aux Eaux-Vives, 19 septembre 1877, a Louis Diedey.
2. Hortense !Marie-Jeanne, nee en 1868 (Eaux-Vives).
Grand-oncle:
(Fils de Parriere grand-pere Jacques Louis de Bude, auteur
de la brauche et de Charlotte Elisabeth May, sa quatrieme
femme.)
Charles Victor Rodolphe de Bude, ne a Vevey,
8 fevrier 1822, t Fernex, 6 mai 1894, marie 1) au Petit-
Saconnex, 5 avril 1848, avec Agrippine Osterfeld, f au
Petit-Saconnex, 25 mai 1887, 2) a Couvet, 22 juillet 18!)8,
avec Anne Louise Gertruile Golz, nee a Graudenz (Prusse),
81 janvier 1868, tille de Bernard Waldemar et de Therese
Perkuhn.
Enfants du prcTiiier mariage:
a) Alexandre Louis, ne au Petit-Saconnex,
1er avril 185U, nuirie au Petit-Saconuex,
24 octobre 1877, avec Leonie Elisabeth
de Bude. 75
Robert, nee a Leipzig, 18 juin 1857, fille
de Louis Julien et de ]\Iarie d'Otto (campai^me
Areneys, St. Legier).
E n f a n t s : aa) ^1 a r g u e r i t e B 1 a n ch e E 1 i s a -
beth, nee a S^- Legier, 24 sep-
tembre 1882, niariee 1901 a
■ *° Maurice Isaac Barbe y (Pre j
Choisy, Ciarens). j
bb) Yvonne. |
b) Isabelle Eugen ie, nee au Petit-Saconnex,
17 octobre 1852, niariee au Petit-Saconnex,
11 octobre 1876, avec Charles Emile
Turrettini, peintre (Villa Bell' ombra, chemin
du Vallon, Chene-Bougeries.)
c) Rene Alois, ne a Geneve, 25 fevrier 18^)3,
■j- a Cologny, 20 mars 18^^)7, niarie au Petit-
Saconnex, 18 mars 1889, avec Paul ine
Sophie Boi ssier, nee ä Chougny, 18 juillct
1865, iille d'Edmond Agenor et de Julie
Therese Naville, remariee 1904 a Ernest
Frederic Sautter (Paris).
Enfants: aa) Isabelle Agrip])ine, nee a
Wiesbaden, 27 janvier 1890.
bb) Charles Alexandre, ne a
Cologny, 7 juillet 1891,
Ch.
76
Büeler.
Küeler.
Hänptergescblecht de.^ Freistaats Schwyz.
Landrecht Xlli: Jahrb.
LaiidcssäckL-lnieister 1585.
Landammann 1()00.
Katholisch.
Geschichtliches.
Nach H. J. Leu's Lexikon; - ein altes Geschlecht im Lande
Schweitz, welches von denen von Biiel (Besitzer der auf dcni
Büel, wo jetzt die Kirche steht, [gelegenen 1;]8<) zerstörten Bnrg,
Mitstifter des KIo>ters Fischingen) zu Wesen abstammet und
darvon die meisten in das Xidwässer- Viertel, auch einige in
das !Muotathaler- V^iertel gehören und einige daraus sich Büeler
von Büel schreiben.^.
Urkundlich steht fest, dass die Büeler zu Schwyz schon zur
Zeit der Anfange der Eidgenossenscliaft im 18. Jahrhinidert zu
den vollfreien, landrechtlich den Edebi gleichstehenden Ge-
schlechtern gehörten (vgl. Oecbsli, Anf. der Schweiz. Eidgen.).
Ulrich unterzeichnet am 25. Dezember 1281 mit Rudolf dem
Stauffacher u. a. die Urkunde über den Verkauf des Gutes
Jessenen an Kunrad Plunn (Tschudi, Autf)graph, Zürich; Druclc
i 189). Nach Leu war ein Rudolf Anno 1282 des Rates;
am 10. Februar 1292 erscheint Ulrich als Zeuge beim \'er-
gleich zwischen der Ac])tissin der Cisterzienserinnen zu Steinen
einerseits und Kunrad Hann, Rudolf Stautfacher u. s. w.
anderseits die Güter tles ver>torbcnen Kunrad llesso l)etrellciid
(Orig. St. Peter auf dem ]>:ich, Druck' (lesch. frd. 754). —
Wernher der Büler urkundet am 4. Febr. 1809 zu Schwyz
in der Küchen, dass Jalcob von Richenbach und seine Wirtin,
Frau Ita, mit geschwurnen baden und ihren IWutsvciwandten
bewiesen haben, dass sie frei sind (/ >rig. St. Arch. Zürich).
Als gemeinsamer Stammvater aller späteren Büeler gilt
Rudolf, 7 1288, vermählt niit \' t a (in der INlatt) (Büeller-
^ches Jarzeits -Rodel). Sehr bald zerteilte sich die Familie in
verschiedene Linien, von denen heute in Schwyz noch diejenigen
Büeler.
77
der Büeler von Biiel und der Büeler im Feld blühen.
Eine andere Linie, die Büeler vom Brüol ist im 18. Jahr-
hundert ausgestorben. \'on seinem ersten Erscheinen an lindet
^ich das Geschlecht stets in den obersten Landesbehörden von
Schwyz vertreten; aber auch auf den Schlachtfeldern linden sich
unter den Gefallenen Angehörige desselben: Johannes hei
lo8l> bei Sempach, Ulrich 1422 vor Bellenz, Rudolf 1443
bei Freyenbach, ein anderer Rudolf 1444 bei St. Jakob an
der Birs, ^lelchior, Landesfähnrich, mit seinen Brüdern Balz
und Hans 1515 bei ^larignano u. a. m.
Die Würde eines Landammans erhielt Sebastian, geboren
1540, -f 21. Januar 1614, verheiratet mit 'M. Anna AbYl^crg und
Marg. V. Bürglen, Hauptmann in savoy. Diensten, später des
Rats, 1585 — V)4 Landcssäckelmeisier, 158() Gesandter an die
vier reform. Städte Zürich, Schaff hausen, Basel und Bern, 1587
Gesandter nach Mülhausen und Basel, 151)4 — 98 Landvogt im
Thurgau, 1()00, K^Ol und 1()08 Landammann und Tagsatzungs-
gesandter, 1GÜ2 Gesandter zu Heinrich IV. nach Paris, 1()()9
zum königl. span. Gul)ernator nach ^lavland, IßlO Schieds-
richter in den zwischen dtm Bischof von Basel inid der Stadt
Biel obwaltenden Streitigkeiten. Ferner sind zu nennen: Joos,
vermählt mit Ottilie in der Gruol), des Rats, 1423 Schieds-
richter im ^Nlarkenstreit zwischen Luzern imd Zug, 142() Ge-
sandter zum Herzog Philippo ^Nlaria nach Ma\land; Paulus,
vermählt mit Eva M. Schorno, des Rats, L597 Landesstatthalter,
1604 Gesandter an den Gubernator nach ]VIayland zur Be-
schwörung des mit Spanien geschlossenen Bundes, 1()U) als
Hauptmann in^Nlodena; johannes, vernrählt mit Eva Ab \ berg,
Hauptmann in s|)anischen Diensten, 1624 — 162() Landvogt im
Rheintal, lange fahre bischöd. constan/i^c her 1-^at und (Jber-
vogt zu Bischofszell, Verwalter der (irafschaft Sandegg im
Thurgau, Landesstatthalter zu Schwy/ 16.">n, 7 1632: Johann
Melchior, gel.. 1574, 7 IS. Juni 1613. vermählt mit M. Magd,
Büeler und mit Eli>al)cth Birchcr von Luzern, 1598 <l'--s
Kats, 1614 LaniLchreibcr zu B.iden, während einigen J.ilireu
H.uiptmann in .^panischen Diensten, 1624 1 ag>at/ungsge.-;' ndter,
1«'41 und 1(;42 Landesstatthalter: Werjier, 7 1('>24, des Rats
•^intl Landvo"t im fiaster, v.de auch sein Sohn Ferdinand,
T 1640, bischötl. constanzischer Ubervogt zu Bischofszell, beide
78
Büeler.
Paniierherro zu Wesen; Johann Balthasar, vermählt IGol
mit Elisabeth Reding, Ol^erstwachtnieister in spanischen Diensten,
Tagsatznngsc::esandter 105(i — li^i^H und Landeshau})tniann der
March, -J- 22. ^lärz 1GG7; Franz Michael, vermählt mit
Helena Schindler und mit Sidonia Sax, 1()70 \'er\valter der
Comthurei Hitzkirch, 1,(>(S1) — 1705 Verwalter der Grafschaft
Baden, Tagsatzun,^sschreiber, 1710 Kanzleiverwalter in P'rauen-
feld, wo er 1712 starb, ein sehr gelehrter 2vlann, Verfasser
eines «Tractatus von der Freyheit, Souverainitet und Indepen-
denz der Eidgenossenschaft s gedruckt IG(il) zu Baden, einer
«Politischen Artzney für Eihaltung eines jeden Freyen Stands,
insonderheit der Lobl. Eidgenossschafft», gedruckt Zug 1()1)1,
eines «Compendium Juris puldici Helvetici von welcher Schrift
Gottlieb Einl Haiier sagt, dass <: dieses Werk noch eines von
den besten Grundlegungen ist, so wir von den allgem. Rechten
unseres Vaterlandes haben und noch vermuthlich das beste
bleiben wird-, und mehrerer anderer Schriften; Balthasar
Fridolin, vermählt lh47 mit M. Magd. Reding, des Rats,
Tagsatziingsgesandter 1G()8, f 10. ^[ärz KVdO; Joseph Anton
Erhard (1726 — 1808), vermählt mit M. A. Franziska Bellmont,
Ritter des St. ^lauritius und Lazarus-Ordens, Brigadier in kgl.
sardinischen Dienstei], Ljuidesstatthalter zu Schwyz 171)7—98
und Mitglied des Kriegsrates, 1798 Gesandter zu General Brune
nach Bern urid im Mai gleiclien }ahres zu General Schauenburg
zum Abschluss der Kapitulation: der Obhut seines Hauses
wurde beim Anrücken der Franzosen das Landespanner über-
geben, 1800 einer der durch die neue Konstitution erwählten Wahl-
niänner: Dominik, ^lajor, Kriegsiat uml Adjudant Alois
Redings 1798, \ereinl)artc allein am Aberid nach dem Gefecht
bei Rothenthurm iH. März) mit General Xouvir»n in Einsiedeln
und in der Nacht vom 3. zun» 4. März mit (rcneral Schauen-
burg die sehr günstigen Kapitulations- und \\'aflenstill.'>tands-
bedin^Tungen.
Von geistlichen Würdenträgern sind zu erv,älinen Franz
Karl ':Herr von IMiel und Höllenstein-, l«')!,") Chorherr in
Bischofszell, Gustos de> Stifters daselbst 1(^()0, 7 1()97; seine
Schwester Maria Thabita, Aebtissin des Klosters St. Afaria
der Engein in W-ttwyl; Johann Karl, St. Theol. Doctor,
Sextarius des Waldstätterkapitcls und bischoll. constanzischer
Büeler.
79
Comuiissariiis der vier Waldstätte, ein toleranter Frie^tcr, dt-r
1098 als Pfarrlierr zu Arth den gefangeneu Nikodeniiten zu
Händen des Landrates «in jeder Beziehung das schönste Zeugnis
ausstellte» (vergl, Gesch. freiiud oG, KUI); Dionysius, der hl.
Schrift Dr. und apostolischer Notarius, fiel 1712 im Vilincrger-
krieg bei Sins: P. Benjamin trat in Italien in den Kapuziner-
orden und brachte es in demselben bis zum Provinzial der
welschen Provinz, f 20. ^lärz Kwo; Felix Joseph 2^[aria,
Pfarrer im Königl. Spital zu ^Madrid, wo er 178() verstail);
endlich P^ridolin, Doctor Theol., Chorherr zu Bischofszell
1704, Historiker und Heraldiker, der eine Sammlung von alt-
eidgenössischen Geschlechtern und bei 1800 gemalte Wappen
hinterliess.
In fremden Kriegsdiensten frnden sich Mitglieder der Familie
namentlich in Spanien, Sardinien und Frankreich; Balthasar,
Ratsherr und Siebner des Nidwässerviertels, vermählt mit
Katharina auf der Maur, iiel u. a. als französ. Hauptmann bei
Montcontour lö(>9.
Das Geschlecht besass in Schv.-yz die Herrensitze ^<im Brüol»
im 16- und 17., «<im Feldv> im 17. und 18-, an der ^<Herren-
gasse» (später dem General Kyd gehörend) im 17. Jahrhundert,
ferner war es begütert am Uetenbach (17. und IS. Jahrh.), in
Schönenbuch und Engeberg (schon im 15. und 16. Jahrh.), in
Ingenbohl-BrunTien (17. Jahrh.); gegenwärtig besitzt es Grund-
eigentum in Ibach-Schwyz und Lachen. Au der Schmidgasse
in Schwyz steht auch die Biieler'sche Familienkaj^ellc, welche
(erbaut 1282) von Johann Kaspar B., bischöfl. constanzischer
Obervogt zu Bischofszell, 1683 neuerbaut und 1()84 vom J'>lsch<)f
von Constanz eingeweiht worden; Familienscheil)en aus «ieiu
17. Jahrhundert schmücken die Fenster. (Beschreibung siehe
Landamniann Karl Stvger, Glasm.derei und f^lasmaler jm Kt.
Schwyz, Hist. V. Schw. Druck 1885.)
Das St<i mm Wappen der Familie ist ein bahl nur am
untern Ende, meist aber an den vier Enden abgebogenes haspel-
ähnliches Kreuz, (wahrscheinlich «las alte Hauszeichen i, welches
von den -j- Büeler vom Brüol weiss m rot, von den Büeler
von Büel und Büeler im Feld weiss auf blau geführt wird,
lui Laufe der Zeit sind aber zu dieser Wappenfigur noch vei-
^chiedene andere Bestandteile hinzugetreten; das heutige Wappen
80
Biieler.
der Biieler im Feld i.>t in blau von zwei gohfenen sechs-
strahligen Sternen begleitet ein am unteren Ende abgebogenes
silbernes Kreuz über einer goldenen (französischen) Liiie: das-
jenige der Biieler von Büel ist geviert: 1 und 4 in i)lau über
grünem Dreiberg, das J-Ia-pelkreuz überhöht von drei goldenen
sechsstrahligen Sternen, 2 und o in rDt ein gold und schwarz
gevierter Qaerballcen (letzteres das AVappeu der alten Edlen
von Büel).
Ausser den obigen tinden sich vom 1(J. Jahrhundert an
noch eine Anzahl davon verschiedener Wa[){jen des Geschlechtes,
die sich hauptsächlich an einzelne hervorragendere Zweige
oder Persönlichkeiten heften, so diejenigen der Büel er von
Sand egg, der Büel er von d'ann, des Jc^hanu Ba])tist
Büeler, Ritter und Edlen von Büel u. s. w. (Näheres
siehe ]\r. Stvger, Wappen und Plau.^zeichen im Kanton
Schwyz, 1885n^
Allianzen schloss die Familie namentlich mit den Ab Ylterur,
Bettschart, in der Halten, PIes>i (von Glarusi, Hettlingen, in
der ^Tatt, auf der Maur, PfytTer-AUi>hofen, Reding, Scborno
und Weber.
Personenbestand.
I. Linie Büeler von Büel oder Leonard'sche Linie.
Stifter: Leonard, geb. 147i), 7 des Rats, Siebner
des Xidwässerviertels, Landvogt zu Lauis 1548, Ritter de-
goldenen Sporns etc., vernüihlt mit L Anna im Hoi't,
II. A . B a r b a r a (1 ü } ) f e r.
Severin Alois Friedrich Büeler» gel). '21. Febr. ISbl»,
Dr. med., prakt. Ar/t, Di)zcnl. Major der Sanität, Stadtrat in
Bern, Sohn de-, f Joseph Alois, geb. .dl. ( »kt. ISlil», y 1'-:^. Aug.
1878, gew. Fürsprechci- und Ivcdaktor, und der 7 Katharina
Pauline geb. Boe^bir, geb.' b. Xovbr. i8'S^, t -1- Lc/br. IS'.U.
vermählt 20. April I8!);d mit Julia Luise C^arolinc Vogel-
sang, geb. IS. April iS72. irjchte!- de> Dr. med. Eduard Franz
V'ogel-Nang von Solothurn und der Jcsephinc geb. \'ogelsang
voll I^>ern.
Biielcr.
81
Kinder: a) Alois Anton Friedrich, geb. 8. Febr. 1894.
b) Beatrice Maria Cäcilie, geb. 27. Dez. 1900.
f G r o s s e 1 1 e r n : ■
Joseph Franz Fridolin Nazar Alois, geb. 1797,
-j- 1881, Venn, mit Anna Maria Schwendbüel von Lachen,
t 1837.
II. Linie Büeler im Feld oder Balthasar'sche Linie,
S t i f t e r : Balthasar, des Rats, Land vogt i m Tluirgan 1580,
zu Lnggarus 1588, vermählt mit Magdalena Bett schart.
Joseph Ferdinand Anton Büeler, geb. 29. Oktbr.
1858, Dr. jur., Ivantonsrat, National rat, 01)erstieiitnaut der In-
fanterie in Schwyz, Sohn des -j* Joseph Anton Georg, geb.
22. April 1824, y 4. Juni 1891, gew. Kaiitons-Landammann
und Nationahat, und der y ^d. Anna Caroline geb. ]^.larty, geb.
14. Juni 1827, 7 7, Juni 1887, verni. I. 1884 mit f H e n r i e 1 1 e
Müller, geb. 18()(), 7 1888, Tochter des Dr. med. Franz
^Müller von Altclorf und der Plenriette geb. Nager, II. 1895 mit
Agathe Maria Albert ine Auf der Maur, geb. K). Oktl)r.
18{)8, Tochter des Landammann und Ständerat Naver Auf der
jSlaur von Brunnen und der Albertine geb. Ivuster.
Kinder: a) All)ertine, geb. .^0. Januar 1897.
b) johann Georg Xaver Anton, geboren
i:-5. November 1900.
c) Maria Luise Joseph a, geb. 25. April 1902.
Geschwister:
1 . Anna M a r i a C a r o 1 i n a Eli s a , geb. 2'S. November 1 85 1 ,
Witwe des Dr. med. Andreas Müller, ^ 188'>, in Altdorf.
2. Magdalena Karolina, geb. 19. Oktbr. 18.5:}, Witwe de-,
gew. Landcssäckelmcisters J().-,eph Maria Schnür ige r, in
Schwy/.
\' a t e r s Geschwister:
1. ^Marianus Ferdinand, geb. 19. Oktbr. 18:^0, Alt-Bezirk.^-
annnann in Lachen.
G
82 Büeler.
2. Maria nub Xazar, ^^el). 2. Januar 1833, Hauptmann, Kauf-
mann in Lachen, vermählt 2{). Mai 1862 mit Johanna
Kastell, von SchAvyz, geb. 9. Juni 1834.
Kinder: a) Ferdinand Marianus, geb. 29, April 1805,
Kaufmann in Lachen.
b) Anton Joseph ^Lartin, geb. 11. November
186ß, Gutsbesitzer in Amerika.
c) Marian US Jak ol), geb. 24. November 18ß7,
Gutsbesitzer in Amerika.
d) Walter Anton, geb. IG. Oktober 18G9,
Kaufmann in Lachen.
e) Johanna Aloysia, geb. 11. Mai 1863, ver-
mählt mit H. Alois Krieg, Kaufmann in
Lachen.
f) Luise, gel). 1872 in Lachen.
3. Anna Maria Josepha Bernarda, geb. 20. August 1829,
Witwe des -J* Ständerat und Bezirksammann der March
Benedikt Diiggel in. -
f Gros seitern: "
^larianus Adel rieh, geb. 1787, f 1838, vermählt mit
Maria Josepha Diiggel in, geb. 1791, f 1849.
P. S. Die Balthasarische Linie besitzt auch das Bürgerrecht
in Lachen. Es leben ausserdem noch Büeler in Steinen, in
der ^larch und im Muotatal, deien Zusammenhang mit obigen
Linien nicht nachweisbar ist, wie auch über den Personen-
bestand event. anderer Linien z. Zt. keine Angaben vorbegen.
\
Bürkli. — Bulliiiger. — de Buman.
83
Ratsgeschlecht des -Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1490.
Grosser Rat 1513.
- »Kleiner Rat 1515. .
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite (30.)
HitlHiiger.
Grossratsfaniilie des Freistaats J:^ü rieh.
Bürgerrecht 1534,
Grosser Rat 1575.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite
de I^iiinaii.
Familie du Couseil Souverain de la Republi(iue de Fi ibourg.
^Bourgeoisie 14()1.
Grand Conseil 1572.
. ' Petit Conseil 1582.
■ ' Catholique.
; ^; ■ . (Voir tome Jor pagc G2.) .
84
Buxtorf. — de Caridolle.
ßiixtorf.
Ratsgeschlccht des Freistaats Basel.
Burgerrecht 1590.
Grosser Rat ....
Kleiner Rat l(w2.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite GG.)
de Caiidoiie.
- Familie du Petit Coiiseil de la Republique de Geneve.
Bourgeoisie 1555.
Conseil des CC 1595.
Petit Conseil 1777.
Protestante.
Historique.
I. Avant l'admissi(^n ä la b o u r g eo i s i e. Familie noble
de Marseille, coniirinoe cominc teile par le r*>i Rene par Icttres
du 1.-) mars 14;)7, Le premier du nom est Pon^ Can<i(>le,
Sgr. de l'eynier en l''i o\ ence, vivant en 1081. Autres fornies
du nom ä cette cpotjue : Candola, Caldora, pour la brauche
etablie ä Xaide.i lors de la con(piete de ce royauTne par (.'harles
d'Aujou, Candoie.
Proprietes: baronie des Deux Signes, seigiieuries d*Au-
bagne, Coulogne, Julha^^, Oriol, Mimet, Peniies, Pourrietes,
Puiloubier, Venet.
de Caiidolle.
85
P e V s o 11 nage s m a r q ii a o t s : Raymond C a n d o 1 e , vijruier
en 1248 et plii.sieiir.s consiils de ^Marseille jusqu'ä Taholition de
cette chart^^e par Louis XIV eii L:\ brauche iiapolitaine,
eteinte en J550 ei souvent citce par les historiens du royauine
de Xaples et des Deiix-Siciles a fourni bon nonibre d'honimes
erninents. Le plus connu est le connetable Giaconio Caldera,
vivant en 1424. La filiatiou iniuterrom})ue comnience a Bertrand
Candole, vivant en 1270 et 1294, t P^^^ avant 1299.
II. Depuis Ladniission a la bourgeoisie. Le preniier
bourgeois fut Bernardin de Candole, f 1585 a Go ans.
Armes: Ecartele d'or et d'azur. Ciniicr: un lion issant,
portant une l)annierc aux nietnes armes. Supports. Deux lions
contournes soutenant chacun un etendard oii guidon aux dites
armes. Devise: Aide Dien au bon chevalier!
Proprietes: seigneurie de S^. Vincent domaines, de Sainte-
Seyne (Boiirgogne) et de Champagne pres Yverdou.
Bourgeoisie d'Yverdon (1()19^.
Personnagcs marquants: Pyramus, 15ß()-in2ß, colonel
en France, puis editeur de nombreux ouvrages historiques et
scientihques imprimes par la Societe caldorienne qu'il avait
fondee a Geneve, Lyon, et Yverdon ; Augustin, ITHG — 1820,
premier syndic; Jean Augustin Pyramus, 1751) — 1817, fon-
dateur de la Cai>se d'Epargne; AugUbtin Pyramus, 1778
a 1841, botaniste, associe etranger de IMnstitut de France.
III. E p o q u e a c t u c 1 1 e. Proprietes : domaines du Vallon
(Chene-Bougerie>), du Mailly (Versoix) et d'Evordes iBardonnex)
maisons a la cour Saint-Pierre et a la rue ^NLissot.
Person nage mar(|uaiU: Alphon.se Louis Pierre
Pyramus, 1803 — 189:-^, botaniste, associe etranger de I'Institut
de France.
Etat nominatif.
Anne Casimir Pyramus de Candolle (Iiis (rAl})honse
Louis Pierre l'vranuis, nc a l'aris, 27 octobre 180(), -J- a (Veneve,
4 avril 189.!3, et de Jeanne Victoire Laui e Kunkler, nee a Gchcve,
17 Mjj.tcrnbre 1 S 1 L 7 a (icuevc, (> avril 1887;, uc ä Geneve,
20 icvrier 18.'>(>, botaniste, Dr. es sciences h(nioris causa, marie
86
de Candolle.
a Geneve, 27 aoüt l8Go, avec Anna Mathilde Marc et, uec
a Geneve, 14 fevrier 184(), fille de Fran(;ois, profcsseur, con-
seiller d'etat, et d'Aimee Anielie Boiithillier de Beaumout
(Geneve, nie Massot, 11, et Le Mailly).
Enfants: a) Charles Raymond Pyramus, ne ä Walton
on Thames (Surrey), 24 aoüt 18G4, ingenieur
civil, sujet an^lais (Angleterre).
b) F 1 o r e n c e P a u 1 i n e L ii c i e n n e , nee ä Walti^n ,
21 decenibre 18()5, raariee ä Genthod, IG aoüt
1889 a Theodore Lull in (Geneve, rue Bcau-
regard, 6, et Cologny).
c) Richard Emile August in, ne ä Walton,
8 decembre 18()8, marie ä Geneve, 2() juin
1895, a\ec Louise Frossard de Saugy, uee
a Perroy, 13 juin 1875, tille de Jean Edouard,
ingenieur, et de Pauline Natalie de Rotenhan
(Geneve, houlevard des Tranchees 2).
E n f a n t s : aa) R a y ni o n d e Natalie, nee a
Chene-Bougeries, o mai 1901.
bb) Franc;: ois Pyramus, ne a
Plai-npalais,- 21 fevrier 190.').
cc\ Roger Alphon se, ne a
Plaiupalais, 4 mars 1905.
d) Reyne ^Llrguerite, nee a Clapham, 29 mav>
1876, mariee a Satigny, 4 juin 1898, a Henri
Neck er (Satigny).
F r e r e :
Henri Franyols Lucien, ne ä Gen.eve, 24 avril 18.-)8,
depute au Grand Conseil, marie a Geneve, 9 mai 18G7, avec
Anne ^h\rguerite Diodati, ii«''e ä Geneve, 11 mars 18ir>,
tille de ^larie Salomou Theodore et de Jeanne ICinilie Rigaud
(Geneve, cour St- l'ierre, 1, et Evorde^i.
E n f a n t .-^ : ai E m m a L o u i > c G e n c v i e v e , nee ä Geneve,
12 mars 18()8, mariee a Troinex, 27 mai 1891
ä Guillaume Aloys Pictet, avocat, maire de
Troinex (Geneve, rue tle rHr>tel de \'ille, 8,
et Troinex).
de Candolle. — de Cliambrier. — Christ.
87
b) Anna Caroline Jeanne, nec a Geneve,
6 niars 1870, mariee a Geneve, 17 janvicr
1894, ä Jean B e r n a r d G u i 1 1 a u m e d e
Muralt, avocat, depute au Grand Conseil
vaudois, major d'artillerie (Montreux).
Ch.
de €'hambrier.
Familie du Conseil d'Etat de la Principaute de Neuchat el.
Conseil d'Etat 15o2.
Protesiante.
^ (Voir tcnie I^^r page 70.)
Christ.
Ratsgeschlecht des Freistaats Basel.
Burgerrecht 1()22.
Grosser Rat 17.')1.
Kleiner Rat 1788.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 74.)
88
Corragioni d'Orelli.
Corrag^ioiii d'Orelli.
Optimatenfamilie in den en n et r)ir<;i sehen V^ogteien.
Landrecht im Tessiu XII. Jahrh.
Capitcinat von Locarno desgl.
Burgerrecht von Liizern 1()()9.
Grosser Rat in Lu?ern XVIII. Jahrh.
Katholisch.
Geschichtliches.
Die Familie, wappengcnössig mit dem Geschlechtc der Orelli,
welches schon im l'i. Jahrhundert neben den r^Iuralt und Magoria
das Capitanat von Locarno innehatte, wird, obgleich der ver-
wandtschaftliche Zusammenhang urkundlich bis jetzt nicht nach-
gewiesen ist, als ein Zweig dieses Geschlechtes betrachtet. (Siehe
Leu, Suppl. zum helv. eidgen. Lexikon, Bolletino della Svizzera
Italiana 1889 etc. etc.) Der Beiname Corragioni (Corragione,
Coraggioni) erklärt sich dadurch, dass bei weitverzweigten ital.
Geschlechtern die einzelnen gleichnamigen S[)rossen durch solche
Beinamen unterschieden wurden, Avelche dann erldich auf die
Nachkommen des ersten Trägers übergingen.
Die Vorfahren des Luzerner Geschlechtes bewohnten das
«Casa Vecchia» genannte feste Haus in Broglio im Laviz/ara-
Tale in der Landvi^gtei ]\[ainthal, wo die Familie ausgedehnten
Grundbesitz hatte, und wo im Jahre 1(U() Johannes Jacobus (b'e
jetzt noch bestehende Kaplanei St. Caroli, ein Familienbenctiziat,
das auf die luzernischen Nachkommen übcrgmg, gestiftet hat.
Dessen Sohn, der «edell und vest» Franciscus Corragione de
Orelli war I()d2 Statthaltei- der cidgen()S^i>cUen l.andvogtci
Mainthal und wunle am '2\. Juni l()l)9 mit semen vier Söhnen
Burger zu Luzern. Zwei seiner Söhne Carl Rudolf, •[ ITh),
und Carl Magnus, 1718, schlugen ihren W'ohnsitz in Lu/ern
auf. Die Nachkommenschaft des letzteren erlosch .schon vor
Ende des 18. Jahrhunderts. Die Sfihne Carl Rudolfs waren
Fronz, geb. lf)87, vermählt mit Maigareta Pometta, und Carl
Rudolf, geb. U)98, Stanrnivatcr der jüngeren Linie; die Söhne
des letzteren Carl Rudolf, geb. 1729, verm. mit Maria .Anna
Corragioni d'OrcUi.
89
Balthasar, ^Jit^lied des Grossen Rates und t 17()V) als I.and-
vogt zu Sargans, und Franz Xaver, geb. 17;^7, ebenfalls ^lit-
glied des GrObsen Rates.
Von Franzens Enkeln war Jost Joseph Aloys, gelj. 1754,
vermählt mit Josepha PfyfTer von Altishofcn, Mitglied des
Grossen Rates, Stammvater der 1896 mit dem Direktor der
Bank zu Luzern Leodegar Corragioni v. Orelli im Mannesstamme
erloschenen älteren Linie. Von Leodegar Joseph, geb. 17r)8,
vermählt mit ^laria Schmid, und wiedervermählt mit Elisabeth
Schnyder v. Wartensee, Mitglied des Grossen Rates und später
des Kleinen Rates, stammt die heute noch blühende Linie.
Wappen: Schrägrechts rot und weiss geteilt mit schreiten-
den goldgekrönten Löwen in gewechselten Farben. (Toldenes
Schildhaupt mit goldgekröntem schwarzem Adler, Kleinod
wachsender roter goldgekrönter Löwe.
Personenbestand.
Emanuel Leodegar Corragioni d'Orelli (Enkel des
obgenannten Leodegar Joseph und Sohn des am G. Juni 18n4
verstorbenen Emanuel, Mitglied des Grossen Rates, und der
am 2. Juni 18G8 verstorbenen Josepha geb. Meyer von Schauen-
see. und wiederverm. Grähn Karl Crivelli), geboren auf Schloss
Schauensee bei Luzern, 14. ^Slai 18.-34, gewesener Major in eid-
genössischen Diensten, Geheimer Kämmerer Sr. Heiligkeit des
Papstes, vermählt zu Bern, 8. September 18f)0, mit Hilda
E r d m u th e v. M ii l i n e u (Tochter des verstorbenen- Kgl. Preuss.
Kammerherrn Graten Berchtold von 2^Iüliiien und der ver-
storbenen Maria geb. Grälin Gurowska), geb. Berlin, 24. Juni
1842, gest. Luzern, 7. November 186(). (Luzern.)
Kinder: a) Emmanuel Berchtold Maria, geb. 1(). Juni
18lU, Luzern, Dr. utr. jur., Priester seit 18*.)8.
Hausprälat Sr. Heiligkeit, Seelsorger der Päi)st-
lichen Schweizergarde (Vatican, Rom).
b) Carl Friedrich .\Liria, geb. 10. Juni 18i)2,
Luzern, Dr. utr. jur., Schweiz. Legationsrat a. D.,
mit Genehmigung des Schweiz. Bundesrates seit
1895 in Kgl. Siames. Diensten, Kgl. Siames.
Corragioüi d'Orclli. — Corrodi.
Legationsrat und politischer Berater der Kgl.
Siam. Regierung in Paris. (Paris,)
c) INIaria Mathilde, geb. 14. April 18G5, Hyeres
(Siidfrankreich), verni. zu Luzern ß. Juni 1891
mit Fabrizio I\I a r c h e s e G a v o 1 1 i V e r o s p i ,
römischem Patrizier, Dr. jur., derz. Ivgl. Ital.
Generalkonsul für Palästina. (Jerusalem.)
Corrodi.
Grossratsfamilie des Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1027.
Grosser Rat 1767.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 78.)
de Coiilon.
91
de Couloii,
Familie du Conseil d'Etat de la Principautc de Neuchat el.
Nationalite neuchateloi^e 1767.
CoDseil d'Etat 1857.
Protestante.
Historique.
Familie origiiiaire de Cornus en Rouerc^ue. Paul (1781
a 1820), l'ancetre commun des deux branches ci-dessous, quitte
la France pour cau^e de religion en 1754 et s'etablit a Xeu-
chatel; associe de la maison Pourtales en IKu et marie la
meine annee a Anne Viala. Son Iiis, Paul Louis Auguste,
banquier a Paris, fondateur puis directeur de la Caisse d'PZpargne
de Neuchatel, Conseiller d'Ktat en Service extraordinaire, fon-
dateur du musee d'Histoire naturelle. Louis nls du prccedent
a ete l'organisateur et le Directeur des musees de la ville.
Armes: (concedees par Frederic Guillaume IV, diplome du
17 juillet 1847) d'or, a deux fasces de gueules, au chef d'azur
Charge d'un Saint -Esprit d'argent. Cimier: un demi vol de
Sable, mouvant d'une couronne d'or.
Etat nominatif.
Ire Branche de Paul Louis Auguste.
Autcur: t T*aul Louis Auguste (1777 — 1855;, marie
IHOI a. Julie de Meuron.
E n f a n t s :
1. t Eoui^, inspecteiir forestier, naturaliste, ne ä Xeuctiätel
2 juillet 1804 t ^ Xcüchatei Li juiu 1894 ; marie a Neu-
chatel 15 levrier 1830 ä 7 Cecile tl e Montmollin n.'C ä
Xeuchatel 18 octobre 18(>5 t a Neuchatel Ib janvier 1880.
Filb: Paul de Coulon, pasteur a Fleurier puis
a Corcelles s/J'eseux, ne ä Neuchatel 31 mai
92
de Coulon.
I880, marie a Xeuchatel, 4 niai 1858 a
■ ■[• Julie vSop hie de Coulon ttille d'Au^ustei,
nee ä Neuchatel, 8 iuillet I800, ä Corcelles
s/Peseux, 1er mars 1887. (Xeuchatel.)
2. f Auguste, industviel, ne ä Xeuchatel 29 juillet 1807.
a Xeuchatel .->0 octobre 1858, marie a Cortaillod
25 septembre 18.->2 a -J* Louise Fran(;oi^e 01ynij)e Du
Pasquier, nee a Xeuchatel ol uiars 1814, f ä Xeuchatel
2 acut 1878.
Fils: y Leopold Alfred Auguste, banquier ä
Londres, ue a Xeuchatel, 20 aoüt 18o(), t a
Bevaix, 4 octobre 1807, marie a Xeuchatel,
7 septembre 18(>0, a Leoni e de Pierre,
nee ä Xeuchatel, 28 octobre 1845. (Bevaix. (
Enfants: a) A 1 ice, nee ä Chingford, Londres,
10 avrii 1872, mariee a Bevaix,
27 mai 1802, a 7 Leon Du
. Pasquier, Dr. es-sciences, j a
Xeuchatel, 1er avril 1897.
b) Auguste Alp hon se,-iDgeuieur
electricien , ne ä Chingford,
Loudre^, 5 mai 1878.
c) Eugene Edouard, negociant,
ne a Chingford, Londres, 15juii!
1874. (San Francisco.)
. ■ . d) Lo ui s A l fred , ne a Chingford,
Londres, 25 aoüt 1875.
e) C 1 a r a M a t h i 1 d e , nee a Ching-
furd, Londres, 1 7 dcceinin e 1 H7t),
mariee ä l>evaix, 2'.) mai 1001, a
A 1 b e r t Willi a m d e C o u 1 o n ,
Dr. med. (Xeuchatel. )
^, f) DoraCecile, nee a Cirrngford,
Londres, 17 juin 1878.
g) Agnes Marie, nee a Bevaix,
* 8 octobre 1880, mariee a Bevaix,
27 mai 1 0( )8, ä A n d r e \\" a vre,
Dr. en droit. (Xeuchatel.)
de Coiilon.
93
h) Ada Laura, nee ä ßevaix,
4 niai 1884.
i) E vel i ne O 1 ym p e , nee a Bevaix,
11 septembre 1885.
j) Ernest Sidnev, ne a Bevaix,
24 mais 1889. '
8. "J* Frederic, Dr. med., ne a Neuchatel, 1.'] avril 180(3, t a
]\Ienton, oO octobre 1874, marie a Xeiichatel, lo octobre
1836, a Sophie DuCrot, nee au Locle, 28 jauvier
1816, f a !Menton, 17 octobre 1875.
Fille: Louise Albana Augusta, nee a Albano
(Etats Pontiticaux), 18 juin 1845, mariee a
^Montreux, 1^'^^ octobre 18(>8, ä Samuel baron
de Pury. (Ciarens.)
4. Anne Louise, nee a Neuchatel, 14 septembre 1817, mariee
ä Neuchatel, 7 mai 1888, ä -J* Alfred Jacques Henri
Berthoud, 7 a Neuchatel, 11 juillct 1887. (Neuchatel.)
Ile Branche de Paul Etieiine.
Auteur: -f Paul Etiennc, fils de Paul, banquier ä Paris
(1779 — 1887), marie 1814 a Sophie de :NLirval.
En fa n t s :
1. 7 Paul Alphonse, maitre boui'i^eoi-, lieutenant civil, pre-
sident du tribunal, ne a Neuchatel, 25 aoüt 1815, 7 a Neu-
chatel, 21 novem[)re 1884, marie ä Neuchatel, 7 inai 1846,
ä Julie Caroline Dul*asquier, i^ce a Fleurier, 8 sep-
tembre 1827. (Neuchatel.)
Fils: a) Georges Albert de Coulon, aj^nonome, ne
a Neuchatel, ."JO decembic 1^50, marir a Neu-
chatel , 8 juiu 1 H(S( I, a I c a n n e Pv o s e c i 1 c
d u K o i s (1 e I.) u n i 1 a c , in-e a Xeuchatei,
8 novenibre 1857. tXeuchatel.i
E n fallt s: aa) Edmoiul Crustavc, ne a Neu-
chatel, 1.') aviil 1882.
l)b) Le o A 1 h n > e , ne aNcuchalel,
8 juin 1884.
de Coiilon.
. cc) Odette Ida, nee a Neuchatel,
V'y aoüt 188G.
dd) Blanche Elisabeth, nee a
Neuchatel, 4 fevrier 1889.
ee) James Andre, ne a Neuchatel,
10 avril 1890.
b) Maurice Etienue, banquier a Londrcs, ne
a Neuchatel, 5 de-cenibre 1852, marie ä Neu-
chatel, 12 juillet 1881, a -J- Emilie Augusta
Boy de la Tour, nee a ]\Iotiers-Travers,
3 juillet 1858, t a Neuchatel, 11 avril 1902.
(Neuchatel.)
Enfants: aa) Rene Maurice, ne a Futney,
Londres, 16 mai 1883.
bb) Genevieve Elisa, nee ä La
Gorgue(nord), 18septembrel884.
cc) E d m e e P a u 1 e , nee a Neuchatel .
30 mars 1890.
-j- Henri Louis, inspecteur forestier, ne a Neuchatel, 13 mai
1822, f a Cortaillod, 15 avril 1899, marie ä Neuchatel,
ler avril 1851 , ä t A d e 1 i n e 0 1 v m p e A u g u s t i n e D u -
Pasquier, nee a Cortaillod, (> mai 1831, "J* a Neuchatel,
28 avril 1882.
Enfants: a) Adeline Cecile, nee ä Neuchatel, 11 de-
cembre 1852, mariee a Neuchatel, 15 avril
1 874 , a E d o u a r d E r n e s t B e r t h o u d , in-
dustriel. (Cortaillod.)
b) !^Laximilien l'aul, Ingenieur civil, ne a
Neuchatel, 14 mars 1854, marie ä Neuchatel,
4 janvier 1899, a Lina Anne Mary de
Co u Ion. (Berne.)
Enfants: aa) jean Maxiinilien Paul, nc ä
Neuchatel, 21 dt-cembre 189i).
^ bb) Eranyois Gilbert ^laxi-
milien, ne a Berne, 19 jii :
1902.
c) Henry Erederic, industiiel, ne a Neuchatel,
8 juin 1855, marie ä Neuchatel, 23 mai 188K
de ('-oulon.
95
a Je an Tie Louise Adel ine de Perrot,
nee a Xeiichatel, 4 novembre 18()(). iCortaillod.j
E n f a n t s : aa) M a r c e l H e n r v , ne ä Cortaillod,
23 niars 1882/
bb) Marthe Esther, ne ä Cor-
taillod, 5 octobre 1885.
cc) Cecile Ida, nee a Cortaillod,
ler mai 1891.
d) Charles Alphonse, lieiitenaut-colonel de
cavalerie, ne ä Xeuchatel, 5 mars 1859, marie
ä Neuchätel, IG mai 1887, ä Alice Marie
de Pury, nee a Neuchätel, 24 mars 18G7.
(Cortaillod.)
Enfants: aa) Eric Charles, ne ä Xeuchatel,
2 mai 1888.
bb) Adel in c 2vlarie Henriette,
- - nee ä Xeuchatel, 14 novembre
1889.
cc) Yvonne Alice, nee ä X'^eu-
chatel, 2 mars 1891.
dd) Axel Bernard Robert, ne a
Cerlier, lo mar^ 1893.
ee) D e n i s e J e a n n e ^I a r g u e r i t e ,
. ' nee ä Cerlier, 27 mai 189o.
- ft") Jacques Georges Charles,
ne a X^eucbatel, lo juin 1898.
gg» Li^e Alice, nee ä Cortaillod,
17 octobre 1 90.").
hh) Edouard Charles Fred, ne
ä Cortaillod, 28 .-eptembre 1904.
All>ert, banquier a Londrcs, Dirccteur de la Cai^se
d'Epargne de X'euchatel, ne ä Xeuchatel, Ki mai 1824, t a
Xeuchatel, 17 fcvrier lS!)o, iiuirie a Xcachatel, 20 (H:tobre
1<S52, a Sophie Eouise Marie de Stürier, nee a Xeu-
chatel, 20 avril 1831. «Xeuchatel.)
E n f a n t s : a) S o p h i e Louise G a b r i e 1 1 e , nee ä Londre.-^AV,
11 aoüt 1853, mariee ä Xeuchatel, 11 octobre
1888, a L<;uis Frederic de Boss et.
(Coloml)ier.)
96
de Coiiloii.
b) Paul Alfred Er n est, ingeiiieiir forestier,
major d'artillcrie, ue ä Xeiicliatel, 4 septenibre
1857, marie ä Berne, 2o fevrier 1887, a Cecile
Sophie Xatalie Brunner, iiee a Berne,
15 mars 1867. •(Bucarest.)
Enfants: aa) Paul Etieune, ne a Xeuchatel,
22 noveniber 1887.
bb) Ellen Jeaune Marie, nee a
Neuehatel, 17 janvier 1889.
cc) Pierre Eugene, nee a X'eu-
chätel, 21 juin 1890.
c) Esther ^lathilde, nee a Xeuchatel, 20 sep-
tembre 1858, mariee ä Xeuchatel, l^^' iuin 188 ^ ,
a Johann Daniel Georg Jonquiere, Dr.
med. (Berne.)
d) Marie Isabel le, nee a Xeuchatel, 2 fevrier
1866, mariee ä Xeuchatel, 25 janvier 1895,
ä Henri Pierre de Meuron, Dr. es-sciences.
(Xeuchatel.)
e) Lina Anne Mary, nee ä Chin^ford, Londres,
25 mars 18()8, mariee ä Xeuchatel, 4 janvier
1899, a a X i m i 1 i e n Paul de C o u 1 o n .
(Berne.)
f) Albert William, Dr. med., ne a Chingford,
Londres, 1er novembre 1869, marie a X'^eu-
chätel, 29 mai 1901, a Clara ^Lathilde de
C o u I o n . (Xe uch at el , )
E n f a n t s : aa) ( t ii i 1 1 a u m e A e r t Alfred,
ne ä Bevaix, 22 aoüt 1902.
bb) G e r m a i n e C 1 a u d i n e , nöe a
Xeuchatel, 21 novembre P.M)4.
g) Sophie Susanne, nee ä Xeuchatel, 28 juin
1872, mariee a Xeuchatel, 12 juin \S\y.\ :\
Robert Paul dePury, bauquier. ( Neuehatel.)
h) Rodolphe, ingenieur electricien, ne ä Xeu-
chatel, 15 avril 1874, marie a X'^euchatel,
23 septembre 1902, a jeaune (labrielle
, de Pury, nee a Xeuchatel, 2 avril 1879.
(Lyon.)
de Coulon. — de Courten. 97
E n fallt s: aa) A Iber t, ne a Cornaux, lOjuillet
1903.
bb) A n t o i 11 e 1 1 e A 1 i c e , nee a Lyon,
24 mars 1905.
de Courteii.
Familie de Chefs d'Etat de la Republiqiie du Valais.
National ite valaisanne avant 1331.
Grandchätelain de Sierre au XVe siede.
Grandbaillif du Valais 1()87-
Catholique.
Historique.
La famille de Courten sc rattache ä un rameau de la famille
Curti, passe de la Lombardie en Valais vers le XII« siecle
comme beaucou]> de üiniilles fiiyant les gucrres qui desolaient
ritalie a cettc epoque. Elle s'etablit d'abord au village du
Simplon, puis a Brigue, et son nom s'ecrivit d'abord Curten,
puis de Courten.
Jusqu'au XIV^ siccle eile ne se distingue pas des autres
familles lon1barde^ vcnues coninie eile d'ltalie. Le premier
niembre de la faniillc dont on retrouvc tracc est Franc^ois Curti,
lonibard, c[ui est noniuie dans l'acte de fondation de la chartreu.se
<le Geronde (1331) ä Sierre-Valais.
A la niort du })aillif Aiitoiiic Curlcii, decede a Brigue cn
1433, sa famille se partagea en deux lignes: cellc de Brigue
(pü s'etcignit au XVIe siccle et cellc de Sierre qui s'est cou-
tinuee jusqu'a nos jours.
■I-a fdiation suivie com nie nee ä Auto ine, })remier du nom,
»iKinc d'aprcs la traditiori en 137() a Jeanne, hlle du baron
7
98
de Courteii,
Pierre de RaroLjne, Vidomne de la \'allee d'Anniviers. II eLait
grand cliatelaiii du dixaiii de Sierre, dignite dont ses descendants
furent revetiis jusqu'aii 18^ sieclc.
Personnages r e m ar q iiab 1 e s : Aiitoine 3, Graud
Chatelain de Sierre, preiul {)art ä la bataille de la Bicoca eii
1521. Ante ine 4, (rrand Chatelain et Gouverneur de
St Maurice 15(30. Etienue l^e, Grand Chatelain 1580 — 1598.
Antoine 5, Grand Chatelain, 7 1()H8. Etienne 2, trans-
plante la famille a Sion, devient Grand Chatelain ä Siou, f 1G51.
Jean Antoine, Grandbaillif ou Landeshauptmann (Chef de la
Republique du Valais) 1087. Jean Etienne, colonel d'un
regiment suis^e au service de France, lieutenaut-general, ne en
165."), "j* cn 172o. Fran^ois, lieutenant-general, gouverneur du
Vivarais, fondateur du Regiment Suisse de Courten en 1G89.
Melchior Fran^ois, marechal de camp, ne en 1G5G, f en
1728. Eugene, Grandbaillif du canton du A'alais, ne en IGGO,
•J- en 1729, il assista comn:ie depute de la Republique du Valais
aux fetes donnees ä Soleure en 1715 ä Toccasion du renouvelle-
ment de i'alliance de la France avec les cantons catholiques.
Pierre Anne, marechal des camps et armees du roi de France,
ne en 1G89, f en 1744, comte du S^ Empire en 1742 (des-
ceudance eteinte). ]^>Iaurice, lieutenant-general des armees du
roi de France, grand'-croix de l'ordre de St Louis, ne en 1G92,
t en 17GG, corate du St Empire en 1742 (descendance eteinte).
Ignace Antoine, lieutenant-generai des armees du roi de
France, commandenr de l'ordre de S^ Louis, ne en 1720, en
1789. Le roi de France Louis X\' l'a, en 17G9, cr«;e comte,
titre transmissible ä tonte sa descendance masculine. (Voir ci-
dessous.) Pierre, s^eigneur de Berlize, colonel du regiment
de Courten avant la Revolution, marechal de cairip. sous la
Restauration, ne en 1750, en 1889. Le roi Louis XVllF
l'a cree comte en 1819, titre tr.üi>missii)le a sa descendance
masculine par cndte de primogcniture. 1 A'oir ci-dessous.) Je;^i''
Louis, marechal des camps et armees du roi d'Espagne, gou-
verneur de la province de la Manche, ne en 17GG, -J* cn 18o4.
Antoine Joachim iiugcne, colonel du 2" regiment suisse
de la garde royale sous Louis XVIH, puis marechal de camp,
aide-de-cam}), du comte d'Ariois, puis en 1S24, du duc de
Bordeaux, ne en 1771, f en 1839. En 1815 il a pris comme
de Coiirten.
^99
coloDcl de la Confederation Siiisse le comraaiidement d'iiiie
l)ri*;ade. S"e5t trouve au siege d'Himingue, par l'armee des
aliit'^s. A couvert a la tele de sa troiipe la trancliee devaut
cctte place. ^Maurice Joseph, Grandbai llif du canton du
Valais, iie en 1781, 7 en 1847, cree conite par le roi de Sar-
daigne en 1835, titre transmissible a ses descendants males par
ordre de priniogeniture (descendence voir ci-dessous). .Joseph
Antoine Raphael, general de brigade au Service jdu St Siege,
grand croix de Tordre de Pie IX, ne en 1809,. .f .en 1904..
Services militaires. Des Tan 1Ö22 une cömpagnie aü
Service de la France etait commandee par Antoine de Courten.
Depuis, et notamnient au XVII^ siecle, plusieurs compagnies
franches furent levees et commandees par des CourteD; En hu
en 1081) un rcginient compose de 4 bataillons et de 12 com-
pagnies de 200 liommes chacune fut leve en Valais et reyut le
nom de Courten qu'il porta jusqu'a la Revolution en 1792,
date de son licenciement. De 4689 ä 1792 il a toiijours eu
pour chefs des membres de la famille de Courten que six
d'entre eux ont successivement c<.)mmande. ; ^ , , - . . , , .^y ,
Ce regiment a pris part aux campagnes de Flandre et de
Belgicjue en 1091 et aunees suivantes jusqu'a la-paix de Ryr^wick
en 1697. -M. i
Pendant la guerre de la succession d'Esj>agne,- le regiment
de Courten fit campagne: dans les Pays-bas de 1701 a 1708',
dans le Languedoc en 1704, puis en 170() en Catalogne et entin
de 1708 a 1718 on Roussillon et en Espagne.' ^' ■ -
Durant la guerre de succcssion d'Autrichc (1741 — 1747), le
regiment assiegeait Tournai lorsijue Tarmee anglo-hollandaise
s'approcha pour faire lever le siege: le II mai 1745 fut hvree
la bataille de Fontenov a laqucUe le regiment de C<^urten pris
une part des jdus brillantes: il y perdit son lieutcnant-colonel
fjui commandait le regiment et vingt ofhciers tues ou blesses.
275 hommes resterent sur .le terraiu. . t- ; . ,.
Pendant la guerre de sept ans le regiment fit la campagne
de llanovrc de 1756 a 1758 et celle d'Aliemagne de 175v) a
1762. Fe regin\ent de Onirten fut licencie a Valenciennes le
10 septembre 17*)2. Fe regiment de. Courten se rattache au-
jourd'hui au ?H6ii^« regiment d'infantcrie faisant partie du
100
de Courten.
13^0 Corp» d'arniee et actuellement eu garnison au Puy
Hte Loire.
Trente-qiiatre ofliciers du üom de Courten ont servi daus
ie regiment de ce nom en Frauce de 1G89 a 1792 et daus la
garde royale sous la Restauration. Dix-sept ont servi l'Espagne,
neuf le St Siege, six le Piemont et trois TAngleterre.
Le plus celebre d'entre eux fut le comle Maurice de
Courten (1692 — 1766) qui, a ses Services militaires joignit
plusieiirs niissions politiques, notammcnt en 1745 aupres du roi
de Prusse Frederic II et en 1758 aupres de Timperatrice
^Slarie Therese.
Colonel du regiment de son nom en 1744, il fut promu
lieutenant-general en 1748 et grand'-croix de S* Louis en 1759.
L'empereur d'Allemagne Charles VII Tavait cree comte du
Empire en 1742, ä l'occasion de son couronneraent. En 1765
le comte Maurice de Courten parvmt a concilier un differend
qui s'etait eleve entre le marquis d'Entraigues, ministre du roi
de Frauce, ä Soleure et le senat de Berne. Celui-ci en lui en
temoigna sa satisfaction par le don d'une grande medaille en
or accompagnee d'une lettre d'envoi des [)lus honorables.
Auservice du Piemont : E ugene Philippe de Courten,
ne ee 1715, y en 1802, fut nomme lieutenant-general des armees
du roi de Piemont en 1785 et grand'-croix de 1 'ordre des
S, S*- ^laurice et Lazare en 1789; il a fait les campagnes de
1742 et annees suivantes en Italic, et a commande en 1792
sous le duc de Chablais daus le comte de Nice ; il termina sa
carriere militaire comme gouverneur de Coni et mourut a Turin
en 1802.
Au Service d'Espagne: Jean Antoine (1780 — 1796),
fut nomme lieutenant-general en 1791, servit a Tarmee de
Roussillon eu 179^^ et fut nomme capitaine-gcneral du royaume
d'Aragon en 1795.
Au Service du S * S i e g e : J o > e p h E u gen e R a p h a e I ,
ne en 18^9, y en 1904, entre au service du Siege en 1832,
devint successivement cc>lone] du 2^ regiment t-tranger, puis
general de brigade en 1860. II prit [)art en cette qualite a la
defeii-e d'Ancone (1860) puis a la bataiile de ^ientana (1867>
ou il commaudait eu second l'armee pontiücale, entln a la
de Courten.
101
defense de Rorae (septembre 1870) oü il presidait le conseil de
defense de la ville. Conimandciir de la Lecrion d'honneur et
grand'-croix de Tordre de Gre^i^oire (18G7), il a re^ii, a
Toccasion de se5 90 aus, la grand'-croix de Vordre de Pie IX
(1891)). II est mort a Florence le 24 octobre 1904. De 1878
ä 1901 la garde suisse du soiiverain Pontife Leou XIII a ete
c(miniandee par le comte Louis de Courten qui avait dejä servi
dans I'armee pontiticale de 1855 a 1870 et pris part ä la
hataille de Meutana et ä la defense de Rome en 1870.
En dehors de la famille patricienne dont l'etat actuel suit
ci-dessous il existe une branche issu d'un fils naturel d'Antoiue
trois du nom Jean, marie en 1545 a Aegidia Bregui; sa des-
cendance existe encore a Ventone divisee en deux branches,
dont l'etat personncl n'est pas connu.
Armes: de gueules au globe d'or ceintre de sable et
croise d'or.
Litterat ure: Famille de Courten, par Eugene de genea-
logie de la Courten, Metz 1885.
Etat nominatif.
L'auteur commun de toute la lignc patricienne existant
encore aujourd'hui est Antoine 5, Grand Chatelain de Sierre
IBIO, Gouverneur de ^lonthey, 16B8, arriere petit Iiis
d'Antoine o (1521). De ses deux tils Etienne 2 (IßOo — 1G51)
et Elie (1609 — 16G2) descendent les deux lignes.
Ire Ligne d'Etienne
Auteur: Etienne, n^." 1003, mort 1()51, Grand Chatelain
de Sion, Gouverneur de St. r*vlauiicc.
A. Branche de Jean Fran^ois.
L'auteur de cctte i)rancbe est le lils ainc d'Etienne (-j* 1051)
Jean Fran(;oise, ne ll)24, Grand Chatelain de Sierre et (7oa-
vcriic\!r de ^lontliey, -j- l()7i): il a\ait une n()nit)reuse desccn-
d vnce; mais aujourd'hui il n'existe ({uc de desccndants de deux
102
de Courtem
de ces fils, Jean Etienne (1653 — 1723, coloiiel, Chevalier de
St. Louis, et Jean Hildebraud (166G — 1737), Chevalier de
St. Louis.
1. Tige de Jean Etienne (-{- 1723).
(Familie dite du Graudbaillif Maurice, 1781 — 1847, comtale en
primogeniture, depuis 1835.)
Maurice de Courten, ne ä Sion, le 14 uovembre 1894, fils
de Frederic, ue 18ü3, arriere-petit-fils du Grandbaillif 2^Iaurice.
S o e II r s :
1. Therese, nee ä Sion, Ic 26 avril 1890.
2. Antoi nette, nee a Sion, le 1er avril 1893.
3. Leontine, nee a Sion, le 28 decembre 1896.
4. Josephine, nee a Sion, le 21 juillet 1898.
5. Isabelle, nee ä Sion, 26 janvier 1900.
M e r e :
Glady d'Odet, lille de ^Maurice et de Charlotte, nee de
Chaignon, niariee le 23 octol)re 1888 a Maurice Justin
Frederic de Courten, ne le 10 fevrier 1S63, f le 22 fevrier
1901. (Sion.)
F r e r e s e t s o e u r s d u p e r e :
1. Eugenie Josephine, nee le 17 niai 185i>, religieuse chez
les Dames de S^ Clotilde depuis 1886. (Paris.)
2. Marie Laurette, nee le 24 aout 1860.
'S. Marie Therese Constance, nee le 24 janvier 1862,
religieuse chez les Dames de S^ Clotilde depuis 1887. (Paris.)
4. Jean Leon, ne le 24 avril 1864, marie le 15 novembre
1904 a Ida Cabrin.
5. Alexis Pierre, ne le 16 noveml)re 1865, ordonne pretre
le 10 septcmbre 1893, ])rofesseur de rhetoricpic a i'Ecole
Fe]ielon ä la Kochel Ic.
6. Erasme Denis, ne le 26 septemiire 18()8, a epouse ä
Monthey, le 18 fövrier 1897, Amelic de Lavallaz, tille de
Charles et de Leonie Dufour. (Monthey.)
de Courtea.
103
Enfants: a) Anne, nee le 11 janvier 1898.
b) Paul, ne le 14 juin 1899.
c) Marguerite, nee le o fevrier 1901.
7. Charles Jean, ne le 21 uovembre 1870, president du
tribunal de Sion.
2. Tige de Jean Hildebrand 1787).
(Familie dite de Fribourg, conitale cn priniogeniture depuis 1819.)
Richard Marie Joseph de Courten, ne a Lulli, le
7 decenibre 18()8, a epouse a Paris, le 13 juin 1901, Gabriel le
Marie de Fan ton, tllle du baron Henri et d'Heloi'se Duraquet
de Lorme de 2^Iontjay. (Paris et Cbateau de Lulli en F'^ribourg.)
Enfants: a) Raoul Henri, ne a Paris, le 23 avril 1902.
b) r^Iyriam Edniee Leonie, nee a Paris, le
31 octobre 1903.
S o e u r :
Blanche ]Marie Joseph ine, nee a ^Montreux, le 27 uo-
vembre 1872, mariee le 20 avril 1892 ä F'ran(;ois Don in de
Rosiere, licuienant au 23^' reginient d'infanterie, actuellement
capitaine au 60® d'infaiiterie a Besan9on.
;Me re : - .
Alix Antonia de Courten, veuve de Claude JosejUi
Charles mariee de 24 fevrier 18G8, veuve le 4 septenibre 1884.
O n c 1 e et taute:
(enfants du grand-pcre, le comte F^douardi
1. Hector Flcnry Joseph, conitc de Courten, ne a
St Claude (Jura), le 24 janvier 1821, -J* a Lons-le-Sauhiier,
le 24 janvier 1899, marie le 10 se{)tenibre 185() a ^Slarie
Suzanne Clotilde, tillc (FAndrc Jean ]>aptiste ^.'hornercau
de St Andre et de Therese Charlotte Al!)ine Chaillet de
Grandfontame, son epouse. (Lons-le-Sauluier.)
Fi 11 es: a) ^larie Jeaime Josf^phme, r.ee le 9 de-
cembre 18t)0.
b) Marie Charlotte Jeunne, nee le 4 mars
18G(), a epouse le 12 juin 1890 FUienne
104
de Courteii.
Labbey de Lagen ar die re, alors capitaiiie
au 3^ batailloii de chasseurs, actuellenieDt chef
de bataillon au 122© d'Infanterie a ^Montpellier.
2. Marie Octavie Elisabeth Frans;oise Josephin e, nee
a St Claude, le 12 septembre" 1822, a epouse a Lulli, le
23 septembre 18G3, Edouard Louis Huet du Pavillon.
B. Branche de Jean Antoine.
L'auteur de cette branche est le Grandbaillif Jean Antoine
(1631—1701), frere cadet de Jean Francois (1024—1673) et
fils d'Etienne (f 1651). Jean Antoine a laisse par son tils le
Grandbaillif Eugene (1660 — 1729) deux petit fils, Ignace Antoine
Paricrace (1720 — 1789), lieutcnant-general en France, comte en
1769, et Jean Christophe Michel (1723 — 1752), auteurs des tiges
suivants. ,
1. Tige d' Ignace Antoine Pancrace (f 1789).
(Familie du lieutenant-general Ignace Antoine Pancrace com-
tale dans toute la descendauce masculine depuis 1769. Des deux
fils de Tauteur le comte Eugene Louis (1771 — 1839) et le comte
Pancrace (1774 — 1845) descendent les rameaux suivants.)
a) Rameau d' Eugene Louis (-{- 1839).
Auteur: Antoine Joachim Eugene Louis (1771-1839|,
dout le petit hls :
Marie Joseph Martin Louis de Courten, ne le
11 novenibre 1835, ancien colonel, commandant la garde suisse
de S. S. Leon XIII, grand-oflicier de l'ordre de Pie IX, hls
de Louis Eugene Ignace Jose})h et de Marie Suzanne ClKirlotte
de Courten, marie ä Pont-a-Mousson (Meurlhc-et-iMosellc), le
6 mars 188(> ä Anna de Turmel, tiilc de Jose}')h, ancien
conseiller ä la c^)ur de Metz et de (labrielle de; Richard
d'Aboncourt, veuve en l^es noccs du viconite Jules de Lesgiiern.
Fr er es et soeurs:
1. Joseph Eugene Louis Ernest, ne ä Sierre, le 12 sep-
tembre 1834, decede a Sierre, le Ire octobre 1893. II a
de Courten.
105
epouse a Sion, le 11 jiiillet 1867, Louise, tille d'Alfred
de Werra et de Leonie de Rivaz.
2. Marie Joseph Leopold Adolphe, ue a Sierre, le
14 Dovembre 1886, a epouse a Sion, le 2.-> octobre 1866,
Celestine, fille de Ferdinand de Wolft et de Cciestioe
Roten, d'oü:
Enfants: a) Henry, ne a Sion, le 9 octobre 1867, entre
a Tabbaye l)enedictine d'Einsiedeln, le 17 aoiit
1887, a prononce ses vceux le 21 juillet 1890
et a ete ordonne pretre le 12 mai 1892.
b) Charles Albert, ne ä Sion, le 18 fevricr
1870, a epouse a Sion, le 28 septembre 1897,
Antoinette, fille de P'lavien de Torrente et
de Elisa Burgener.
Enfants: aa) Gabrielle, nee a Sion, le
24 aoüt 1893.
bb) Jeanne, nee a Sion, le 17
avril 1900.
cc) ?Ienri Eugene Louis, ne a
Sion, le 7 juin 1901.
; / dd) Louise Enge nie Suzanne,
nee a Sion, 19 decenibre 1908.
ee) ^larie Anne, nee a Sion le
28 aoüt 1905.
c) Eugen ie Marie Louise Joseph ine, nee
ä Sion, le 24 novembre 1876, niariee ä Sion,
le 6 mai 1908, au Dr. Paul Burgener.
d) Louis P^er diu and Joseph Marie, etudiaut
en medecine, ne a Sion, le 19 juin 1880,
t ^ j^ii^^ l-^Oo.
Le conite Adolphe de Courten hal)ite Sion avec sa faniille.
8. Marie Jose})hine S u z an ii e A n t o i n e 1 1 e , nee a Sierre, le
14 juin 1841.
4. Marie Joseph Victoire Justine, nee ä Sierre, le 8 avril
1845.
Oncle:
Eugene Louis Adolphe, c o ni t e de Courten, ne a
Sierre, le 9 mai 1812, niort a Sion, le 80 novembre 1892. II
106
de Com teil.
r
a epouse a Sierra, le 12 decembre 1849, An to i n ette Adel aide
de Courten, iille de JobCpli Marie Elie Eugene et de Catherine
Bonivini. Elle est decedee a vSion, le 20 octobre 1865.
Enfants: a) Guillaunie Laurent, clianoine regulier de
rabbaye de Maurice en Valais, ne a Siou,
le 7 aoüt 1851, entre a Tabbaye le 18 aout
1873, ordonne pretre, le 22 decembre 1877.
b) Adele, nee a Sion, le 2 juin 1858, a epouse
ä Sion, le 22 janvier 188.'), Joseph dePreux,
fille de Ferdinand et de Catherine de Preux,
veuve le 14 janvier 1894.
c) Julie, nee a Sion, le Ire juiu 1860, a epouse
a Sion, le 22 janvier 188o, Etienne Wuilloud,
fds d'Etienne et de Josephine l*enon, veuve
le 25 novenibre 1888. Elle a epouse en se-
condes noces, le 18 octobre 1890, Adrien
Ribordy, Ingenieur.
d) Leonie, nee ä Sion, le 27 juin 1862, a epouse
a Sion, le 20 niai 1889, Henri Ribordy.
b) Rameau d'Antoine Pancrace (f 1845).
Ante vir: Jean Joseph Louis Antoine Pancrace^
comte de Courten (1774 — 1845), dont le petit Iiis:
Lodovico de Courten, ne ä Forli, le 21 septcmbre 1840,
fils de Raphael, comte de Courten, general de brigadc au service
du St Siege, grandVroix des ordres de Pie IX et de St Gregoire-
le-Grand, ne ä Sierre, ie 21 jarivier 1809, mort a Elorence, le
24 decembre 1904: il a epouse a Eorly, le 24 fevrier 1838,
Clementirje, conites^e d'AU'Aste Brandolini, decedee ä Elorence,
le 8 decembre 1876.
Le comte Lodovico habite Elorence. ^
E r e r e s et ^ o u r :
1. Constance, nee a Eorfy, le 21 se}:)tembrc 1845.
2. Angelo, nc ä Bologne, le 10 janvier 1848, artiste peintre
marie a Munich, le 28 juin 187.'), a IrtMie, lille (PHippolyte
de Ivienze et (rEmilie Earmer of Xonsuch-Park.
Eofants: at Charles, ne a Munich, le 17 mars 1875,
lieutenant au rcgiment garde de S. M. Ie roi
de Courten.
107
de Baviere, a epouse le 28 octobre 19!)8
Rosamiinde Dore Blanchard.
b) Felix, ne le 15 rtiai 1877.
c) Elisabeth,, nee le 13 acut 1880.
d) Marie, nee le 14 aoüt 188:-).
e) Louis, ne le 26 mars 1885.
f) Max, ne le 2 janvier 18i)2.
Le comte Augelo de Courten habite Munich avec sa famille.
3. Josep h Erasme, ne a Forly, le 1\) aoüt 1849, a epouse
a Milan, le 8 juillet 1886, Marie Ticozzi, hlle de Fran^ois
Ticozzi, ingenieur et de Herminie Borisio.
Enfants: a) Clementine, nee le 21) avril 1887 a ^lilan.
b) Raphael, ne le 2.') septembre 1888 ä ^Milan.
c) Herminie, nee le 13 fevrier 1892 ä Milan.
d) Marie Louise, nee le ;>() novembre 1893
ä Milan.
Le comte Joseph Erasme de Courten habite ^Nlilan avec sa
famille.
F r e r e d II p e r e :
Victor, ancien lieutenant-colonel au service du St Siege,
commandeur de l'ordre de Pie IX, est ne a Solere (Piemont),
le 12 novembre 1810 et mort a Sion, le 24 Tiovembre 1887;
il a epouse ä. Sion, le 27 juillet 1870, Lucie, tille d'Antoine
de Riedmatten et d'Elisabeth Stephanie de Crevecoeur.
Enfants: a) Franc^ois, ne ä Sion, le 15 octobre 1872,
cntre dans les ordres, ordonnc pretre le
25 septembre 1895, eure de Sierre (Valais).
b) Suzanne, nee le 15 avril 1877.
2. T ige de J e a n Christo p h e i c h e 1 1 752).
Aauteur J e a n ( ," b r i s t o p Ii c Mi cli e 1 d e C o u r t e n , nc 1 723,
Iiis du randbailbf Eugene de (.'ourten.
Leonce de Courten, no au chatcau de la Gardine (\'au-
cluse), le 27 octobre ]8()7, (Iiis de J()se]~>h Xa\ier Ernest, ne a
Sion, le 10 inars 1840, dccede au cbateau de la Gardine, Ic
L-r janvier 1895, et de Jeanne ^larie Helene Leonie, lille de
Jeau Conrad Auguste de Sp^eyr et de Jeanne Judith 2sIore, des
108
de Courteii.
comtes de Moreri), marie en 1896 a ^lontanbau avec Louise
Jeanne Baiidoiiin de Fl andre, nee a Paris, le 19 janvier
1870.
Fils: Alexandre Ernest Joseph, ne le 28 avril 1903-
P'rere et soeurs:
1. Josephine Marie Louise, uce ä Sion, le 2 mai 1866.
2. Emilie, nee ä Sion, le 24 septembre 1872.
3. Joseph Rene Charles, ue aux mayens de Sion, le 4 aoüt
1876.
4. Marie Eva, ne au chäteau de la Gardine en 1879.
Oncles et tantes:
Gaspard ^Maurice, ne a Sion 1835, a ete oflicier dans
une legion etraugere au service du Khedive d'Egypte, mort a
Alexandrie en 1893, a laisse un fils.
Joseph ^Maurice qui est aujourd'hui Ingenieur dans les
chemins de fer egyptiens; habite le Caire.
Ile Ligne d'EIie t 1662).
L*aTiteur de cette ligne est Elle, premier du norn, ne 1609,
mort 1662, fils cadet d'Autoine 5 ("J- 1634) et frere d'Etienue
(t 1051).
Joseph Marie Eugene de Courten, ne le 9 mars 1853,
docteur en medecinc a Sierre, fils d'Eagene Joseph Ilvacinthe
Ferdinand (1820 — 1874) et d'Antoinette de Werra; il a epouse
a Louechc, le 14 avril 1885, Joscphine, fille de Joseph de Werra
et de Marie Therese de Werra.
E u f a n t s : a ) Marie A n t o i n e 1 1 e , nee le 12 aoüt 1889.
b) Anna ^larie, nee le o avril 1894.
c) Madeleine, nee le 24 octobre 1895.
dy Lucie Adele, nee le 9 icvrier 1898.
e) Rene, ne le 8 janvier 1905.
S o e u r :
^Li r i e J o s e p h i n e A n t o i n e 1 1 e ]M a d e I e i n c , nee ä Sierre ,
' le 13 aofit 1856, a ej)ouse ä Paris en 1878 Ernest Lavilette,
secretaire de la Tuairie de Poutoise.
Cramer. — Gramer.
109
Cramer.
Grossratsfamilie des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht XV^I. Jahrh.
Grosser Rat IGÖO.
Reformiert.
Vgl. Jahrg. I Seite 80.
Cramer.
Familie du Petit Coiiscil de la Republique de Geneve.
Bourgeoisie 16()8.
- Conseil des CC 1677.
- Petit CoDseil 1738. . ,'
Protestante.
Historique.
I. Avant Tadmission ä la bourgeoisie. Origiiie de
Strasbourg, hc prcmier du noin est C h r i s t i a n , prcraier echevin
et juge de Pabbaye des Marcchaux, au(|uel commeuce la liliation
ininterrompue.
II. Depuis 1 ' ad TU i s si o n a la bourgeoisie. Le preniier
bourgeoi.s de Cieueve tut Jean Ulrich — 1»>87>.
Armes: Parti: au l) d'argcnt au dextrochere de gueules
sortant d'un nuagc d'a/ur a tlexlre; au 2) d'azur ä Tancre d'argent.
Cimicr: Une licorne issante. Devise: Spero.
Proprietes: Scigneuric de Biaudis, doniaincs a Secheron
et Cologny, maison ä la Grand Rue.
110
Gramer.
PersoiiDages marquants: Gabriel (liUl — 1724), pro-
fesseiir de medecine, Jean Isaac (1()74 — 1751), medeciu, Jean
(1701 — 177o), premicr syiidic et professeur de droit, Gabriel
(1704 — 1752), niathematicien.
La branchc ainee de la faniille existe eji An^^letcrre.
I>'ancetre coinnniri des branches qiii sui\ent est Louis'
Gabriel (1770 — 1842), pere de Piiilibert Louis Michel
(1794 — 1851), auteur de la premierc branclic, Frederic Au-
guste (1795 — 1855), syndic, auteur de la deuxienie branche,
Marc Xosky (1800 — 1880), auteur de la troisieme branche,
Fortune Theodore (1805 — 18()5), auteur de la quatrieme
branche, et Jean Frank Ernest (1809 — 18()8), auteur de
la cinquieme branche.
Etat nominatif.
Ire Branche.
Charles Louis Cramer lüls de Gab.riel Elisee, ne ä Geneve,
15 juillet 1822, f a Loex, 2 septembre 1888, professeur d'hebreu,
et de Jeanne Elisabeth Sieveking, nee a Hanibourg, 2 juin 1825,
a Geneve, 8 mai 1894), ne ä Lyon, 21 mars 1849, inarie
ä Ivnoxville, 2() aout 187^), a\ec Berthe Esperandieu, hlle
de Frederic et d'Elisa Cha\annes. (Ivnoxville, Tennessee.)
S o e u r s : *
1. Anna Sophie, nee a Balc, 9 avril 185li. (Geneve, rue Le
Fort 4.)
2. Marie Charlotte, nee ä Bale, 18 octobre 1859, niarice ä
Geneve, 17 aout 1881, a Edouard Joseph Thouvenot,
pasteur. (CVeneve, Terta-^sc.)
3. Jeanne Julie, nee a Bale, 22 jan\ier I8i)2. (Geneve, rue
Le Fort 4.)
Ile Branche.
P r o p r i 0 1 e s : \^d a\' ran .
Person nage inarquant: Frederic iVuguste (1795 -1855),
syndic.
Cramer.
III
Auguste Emile Paul Cramer (fils de Marc Louis Philibert,
ne a Geueve, 1*2 aoüt 182l>, t a San Remo, 22 fevrier 1889,
notaire, d'Elisc Anielie Wel)er, nee a Geneve, 27 fevrier 18B0,
f ä Geneve, 23 avril 18()1), ne a Geneve, 2.') jiiillet 1853, avocat.
(Geneve, Grand Rue, 19.)
' F r e r e s e t s o e u r :
1. Augusta Marguerite, nee ä Geneve, 31 octobre 1851,
mariee a Geneve, 5 mars 1877, ä Albert Auguste Rilliet,
professeur, maire de Bcllevue, veuve 7 juin 1904 (Geneve
rue Bellot 1() et LeVangeroni.
2. Philibert I.ouis Jules, ne a Sierne, 23 mai 1855, Presi-
dent du Consistoire, marie ä Geneve, 26 juillet 1882, avcc
Enge nie Leo nie Micheli, nee a Geneve, 2(3 juin 18G0,
fille ds Louis, deputö au Grand Conseil et d'Augusta Mathilde
Helene de la Rive (Geneve, rue de THotel de Ville 3,
Landecy et Valavran.
Enfants: a) ^Nlarc Henri Philibert, ne ä Geneve,
27 janvier 1884.
b) Renee ^larguerite, nee ä Geneve, 28 de-
cembre 1887.
3. f Maurice Georges, ne a Geneve, 11 avril 18(U, f ä
(Tcnthod, 9 aout 1893, notaire, nuirie ä Geneve, l«;r octobre
189U, avec Alice Emilie ß o n n a , nee ä Geneve, 14 septenibre
1868, fille d'Isaac Marie et de Bertlni Emma Fanny Alphonsine
de Molin. (Geneve, rue ToepiTer, n^ 13.)
E n f a n t : ]M a r c Albert I s a a c , ne a Gene ve, 2 1 dccembre
1892.
O n c 1 e s :
Frercs du pere, du mariage du grand-[)ere, Frederic Auguste
Cramer, ne a Xyon, 27 octobre 1795, t < reiievc, 14 decembre
1855, syndic, et de Franvoise Josc})hiue Martin, nee a .Morges,
19 mars 1790, f ä Geneve, ^^0 juin 1875.
1. •[• Anne Paul Jose}-)h, ne a Colmar, 25 septembre 1822,
t Geneve, 31 decembre 1884, Ingenieur, marie ä Geneve,
17 septembre 1857, avec Adelaide Louisa Prevost, nee
112 Cramer. r
a Liverpool, 6 jiiin 1835, fille de George et de Louise Marie
Mathilde Le Fort. (Avenue de Ui Foret 7, Petit Saconuex.)
Enfants: a) Helene Jaqueliiie, nee a Geneve, 11 juillet
1858.
b) -j- George Philibert, ne a Geneve, 2 fevrier
1860, t Petit-Saconnex, 31 octobre 1904,
marie ä Geneve, 29 mars 1892, avec Wil-
helm ine Louise Binet, nee a Cologny,
3 juin 1872 (tille de Charles Binet, notairc,
depute au Grand Conseil et de Fanny Gans),
reniariee en 1906 a Guillaunie-Albert Pictet.
Enfant: Yvonne Ken riette, nee a Geneve,
21 janvier 1900.
2. t Louis Auguste, ne a Geneve, 31 mai 1830, f a
Geneve, 4 mars 1903, avocat, juge d'instructiou et a la Cour
de Cassation, depute au Grand Conseil, marie au Petit-Saconnex,
25 mars 1856, avec Louise Adele Prevost, nee ä Geneve,
30 avril 1835, fille de Guillaume, conseiller d'etat, et de Susanne
Elisabeth dite Blanche Fuzier-Cayla. (Geneve, cours des Bastions
15 et Le Bouchet, Petit Sacconnex.)
Enfants: a) Augusta Ernestine, nee a Geneve, 10 de-
cenibre 1856, mariee au Petit-Saconnex,
28 septembre 1875, ä Emile Edouard
Achard, Ingenieur. (Paris, rue Demours 110.)
b) Edouard Henri , ne a Geneve, 19 avril 1861.
c) Emilie Louisa, nee ä Geneve, 18 septeml)rc
1867, mariee a Geneve, 20 fevrier 1894, ä
Henri Camille Röchet te, nuijor d'iufan-
terie. {La Boissiere Eaux-\"ives.)
nie Branche.
Proprietes: Domaine de Troinex.
Sophie Jos^phine Cramer (lille de Marc Xosky, ne a
Paris, 17 juin 1800, -|- ä Troinex, 29 fevrier IHSt), dcfnite au
Conseil Representatit" et de Cathrine Jeanne Adriennc Mallct,
ne ä Geneve, 23 avril 1797, *[• ä Troinex, 17 decembre 1858),
Gramer.
113
nee a Geneve, 22 septembre 1882, f ä Greiioble 10 niai 190o
niariee a Troiiiex, 3 janvier 18GI, ä Charles Edouard
Lull in, Ingenieur. (Grenoble.)
IV« Branche.
Proprietes: campa^^ne a Plainpalais, domaines a Pressy et
a Perroy, propriete au Caire.
Ernest Fran^ois Cramer (fils de Fortune Theodore, ne
a Lyon, 80 novenibre 1805, t ä Perroy, 11 niai 18()5, docteur
en droit, ju^^e, depute au Conseil Representatif et de Louise
Marguerite jNIartin, nee :i Geneve, 22 octobre 1811, a Geneve,
23 avril 1875), ne a Plainpahiis, 30 juillet 1838, architecte,
marie ä Plainpalais, 4 avril 18G7, avec Sophie Pauline
Sara sin, nee a Geneve, 20 septembre 1841, Tille de Jean
Charles, juge, depule au Conseil Representatif et au Grand
Conseil et de Louise Marie Emilie Rigaud. (Pressy et Le Caire.)
Enfants: a) Lucien Edouard, ne a Plainpalais, 24 jan-
vier 18(38, docteur en droit, marie a Berne,
19 aoüt 189ß, avec Germaine 'Adrienne
• ' " Marcuard, nee a Berne, 7 fevrier 1877, Tille
d'Adolphe George et de ]Maria Anna Louise
Henriette de Gonzenbach. (Geneve, place de
la Tacconeiie, n*^ 10.)
Enfants: aa) Jean Charles, ne ä Geneve,
22 mars 1890.
bb) G a 1) r i e 1 1 e Elisa b c t h , jiee ä
ISluri, 8 juillet 190L
cc) ¥ r a n (; o i s Roger G e r a r d ,
ne ä Muri, 30 septembre 19U3.
b) Edmee Anna, n«'^e ä Plainpahiis, aout LSbi),
marice ä Vandoeuvres, 18 aout 1903 a Sir
llorace Henderson Pinching, directeur
du Departement sanitaire egvptien. (Le Caire.)
c) Cr e r m a i n e E m i 1 i e , nee ä Geneve, 25 janvier
1872.
8
114
Gramer.
Ve Branche.
Proprietes: Villa Br\n Bella aux Eaux-Vives.
Robert Maurice Cramer (fils de Gabriel Alexandre, oe
a Geiieve, 2,') octobre 18.->9, f a ATuelie-les-Baiiis, 7 novembrc
1885, et de Mathilde Blanche Sarasin, nee a Geneve, 2(5 no-
vembre 185(_)), ne a Geneve, ,13 fevrier 1875, avocat, niarie ä
St- Petersbourg, 9 jiiillet llH)o, avec AVinifred Eileen
Anderson, nee a S*- Petersbourg, (j avril 1883, übe de Robert
et d'Eileen Aland Armstrong. (Geneve.)
Enfant: Jacqueline, nee au Petit-Saconnex, 13 juillet
1905.
Frc r es : ■
1. Rene Jean, ne a Geneve, 15 mars 1877, marie au Petit-
Saconnex, lo septembre 1904, avec Con s tance Gabrielle
Hentsch, nee ä Pregnv, 17 mai 1883, ülle d'Ernest et de
Charlotte Pauline Xaville. (Geneve, ruc de l'Athenee, n^ 12.)
E n f a n t : G i 1 b e r t e - A 1 i c e , r.ee ä Pregny, 25 aoüt 1 905.
2. Maurice Alexandre, ne ä Geneve, 29 mars 1880.
Mere:
Mathilde Blanche Sa ras in (fdle d'Anne Frederic Mau-
rice, presideijt du (fonsistoire et d'Antonie Elisa de Bontemsi,
nee a Geneve, 2(3 novemV)re 1850, mariee a Geneve, 22 avril
1872, ä (lalu-iel Alexandre Cramer, veuve 7 novembre
1885. (Geneve, rue Charles Bonnet, n^ 10 et La Tourelle,
Petit-Saconnex.)
de Crinsoz.
115
de Criifißoz (Crinsoz de Cottens).
P^imille qualitiee du Pays de Vaud.
Natioiialite avant lo75.
' ^ Droit de juridirtion 1558.
Protestante.
Kistorique.
Cette famille, originaire d'Apples, descend de Jean homiuc
franc et libre, vivant avaut 1875 a Apples, oü il etait proprie-
taire de biens fonds, et qiu apparait comme juge {in curia sedens),
dans uu plaid tenu l'an 1400, sous la presidence du chatelaiu
des Glees, au sujet d'un dilTeiend entre Romaiiimotier et La
Sarraz.
Pierre, petit fils de Jean, vend en 14r)5, au couvent de
Roniainmotier des fonds de terre k Apples. II apparait eu 14(S0
comme proprietaire de biens fonds ä Cottens.
Nicolas, arriere petit tils de Pierre, chatelain de Cottens,
acquiert de Pi'an^ois ."Mestral, en 1558 ('25 juin) la seigneurie
de Cottens. De ses trois femnies: Andree Aniaron; Jeannc,
fdle de Jacques de IMont, banneret d'Aubonne: Louise, lille de
Fran^ois deWuillermin, banneret d'Lstavayer, et de Lucie de Loys,
il eut trois fils. De l'aine Jean, epoux de Diane de Charriere,
descendit une brauche qui, apres avc»ir forme plusieurs rameaiix,
successivement eteints, s'eteignit eile meme, au 17e siecle, dans
les familles Arpeau et de Sau.^sure. Du second fils, Jacques,
descend Tainee des branchcs actuellement existantes de la fannlle
Crinsoz. Le plus jeune, Abraham, est la souche de la l)ranche
dite «de Cottens». II epousa: 1*^ (UJlOl Jeanne, fdle de Jean
f ranc^ois de (Truycre-Ai«^! emont, seigneur de .Severy et de Piiili-
l>crte de W'attevilie, qui bii apf^oita des droits seigneuriaux dans
plusieurs viliagcs de la baronnie de Cossoiiav; 2^(lGo'2) Ann<-,
tdlc de Jac(|ues de Polier et de Franvoise de Loys, venye de
FnuK^-ois Le ^Lirlet, seigneur de Bussy. II obtint du Senat de
P'Cvne, le 2G novend)re 1()H4, une reconnaissance de nobicsse.
1-' est ap{>ele dans ce document >; fds de iu)ble Nicolas Crinsoz,
116
de Crinsoz.
seigneur de Cotteiis». Deux filles d' Abraham entrerent daiis
les familles de Saiissurc et de Gingins. L'aine de ses fils,
Antoine, devint le gendrc de la 2^ femme de son pere par son
mariage avec Anne Le Marlet, qui lui apporta la seigneurie de
Bussy, avec le chatean de Chardonnay. Pierre, le second, fut
seigneur de Cottens et de Bionnens, puis par sa femme, Marie
Madeleine, fiUe de Nicolas de Joffrey, seigneur de Colombier,
et d'Elisabcth de Mestral ArutTens, il devint seigneur de Co-
lombier. Sa 2^ femme fut (1G6G) Elisabeth de Gingins. Jean
Jacques, Iiis du l^e mariage de Pierre, qui etait seigneur de
Cottens, Colombier, Chavannes etc. devint seigneur de Givrins,
par son mariage avec Susanne Barbilie, fillc d'Etienne Guisard,
seigneiu- de ce Heu, et d' Agathe de Cerjat. De ce mariage,
quinze enfants sont issus, dont sept Iiis. Trois de ces derniers
firent souche: Etienne Vespasien, seigneur de Cottens; Cesar,
seigneur de Colombier (brauche eteinte au 17^ siecle) ; Theodore,
seigneur de Bionnens et Givrins. Les autres Iiis prirent du
Service militaire ä l'etranger, suivant l'usage des cadets de leur
famille. Etienne A'^espasicn, seigneur de Cottens avait epouse
(1721) Louise, hlle de Gabriel du Gard de Eresneville, seigneur
d'Echichens et de vScbastienue de Charriere de Mex. II herita
d'un parent eloigne, Erau^ois Crinsoz, seigneur de Yens, le
chäteau de Chardonnay, mais le revendit en 1736 a J. B. de
Daxelhoffer, baiili d'Aubonne. Les deux petits fds d'Etienne
Vespasien tenaient encore la terre de Cottens au moment de la
revolution de 178ih le chateau fut brüle en janvier 1841.
Hommes marquants: Theodore Crinsoz de Bionnens
et de Givrins, s'ctait voue a Tetat ecclesiastique mais bien qu'il
eut re^u l'imposition des mains, il sefusa en 1722 de signer
le Consensus et fut raye des livres acadcmicpies. Ami du major
Davel, dont il ]:)arta'.i,cait les idccs rcligieuses, il Taccompagna
jusqu'a Techafaud. (Jrientaliste distingue, il traduisit plusicuis
livres de la Bil)ie. II fut un des fondateurs et des bienLiiteurs
des ecolcs de charite au l*ays de Vaud.
Jean Erederic Crinsoz de (/olomliier, capitaine au service
de Sardaigne, ourdit en 1775 unc intrigue pour retablir a' -
Pays de Viiud la domination de la Savoic. Jnge et condamne
il vit SOS bicns con{is(|ues et niourut prisonnier d'Etat au
chateau d'Aarljourg.
de Crinsoz.
117
George et Victor Crinsoz de Cottens, le premier, ancien
officier en Hollande puls en France (Garde royale); le second,
ancien officier au service de Sardai^^ne se sigualerent par leiir
attachement au regime bernois. Le premier fut un des promo-
teurs, en 1802 de la }>etition demandant la reunion du Pays
de Vaiid a Berne et tous deux prirent part la mcme anuee a
«rexpedition^> contre Orbe dirigee par de Gingins de Chevilly,
et qui fut fatale aux partisans de Berne.
Armes: d'azur au sautoir ancre d'argent. Variante: le
sautoir accompagne d'une tleur de lys, de deux etoiles et d'un
croissant du meme. Cimier: un braque d'argent issant, coUete
et boucle d'azur, langue de gueules. Devise: (des 1610) <:Toute
science est du Seigneur*.
Possessions: les seigneuries de Cottens, Colombier, Givrins, i
Chavannes le Veyron, Bussy et Yens, ainsi que des fiefs des \
Bionnens, Moinsel, Frevelin et Froideville.
Bourgeoisies de Cottens, Cossonay et Aubonne.
Etat nominatif.
Ire Branche ainee (r\Iorges et Geneve).
1
Auteur: Jacques, coseigneur de Cottens, 2« fils de Nicolas,
epoiix de 1 ^ 3.1 a r g u e r i t e d ' A u b o n n e , 2 ^ F r a n y o i s e de
Gingins; C lau d ine de Barrai. Son descendant a la
6ö generation :
Fran^ois Louis, ne 1797, t 11 juin 18G5. ministre du
S^- Evangile, cpouse en janvier ]82(> Henriette, filie de J. J,,
D. Cornabe, pasteur ä Morges et de Jeanne Georgette de^^Iandrot,
t 21 fevricr 18.^2.
Enfants: a) Jean George Octave, ne decembre 182r».
lic. en droit, fonctior.naire de radmini>trat!( -n
federale des douaties, - 12 novenibrc 1S8L
b) Sophie, nee 2 septeml)re 182^* au SeiUier)
c) AVilhclm Georges Marc, ne ä Agicz (C>rbe,
le 11 avril 1844,^ j- 29 janvier 1899 ä Morges,
ingcnieur chiiniste et proprietaire a M'^rLics,
epouse 1^ ä Geneve, le 20 septembre l'*^/4,,
118
de Criüsoz.
Marie Siiskind, de Geneve, nee 6 septembre
1848, t avril 1878, 2'-' a Geneve, le 24 octobre
1883, Heieue Pictet, de Geneve, nee 14
juin 1858.
Enfants du l^c maiiage:
aa) Jeanne, nee 28 mars 1876
■ ■ • ä !Miilhouse (Alsacc).
du 2® niariage :
bb) Francois Edward Arthur
de Crinsoz, etudiant a TEcole
Polytechnique föderale, ne le
4 aoüt 1884 a Lelto^vitz
iMoravie).
cc) Henriette, nee 11 novembre
1885 a Hagen (Westphaliei.
dd) Cecile, nee 27 septembre 18^>i
ä ^lorges.
Ile Branche dite de Cottens (Geneve, en ete Cottens).
Aiiteur: Abraham, seigneur de Cottens, rje h!s de Nicolas,
qui epoiise Jeanne, fille de Nicolas de Gruyere-Aigremont,
seigneiir de Severy et de Pliiliberte de Wattevilie. Son des-
cendant a ki 6^ generation:
Henry, tils de Victor et de ^larianue Mayor • de Lully, de
Morges, ne ID fevrier 1814 a Gottenz, f -"^l "^-ii 1897 a Aiger,
colonel d"ariiller]e, epouse P le 22 aoiit 18'.\9 a Kehandt^ns,
Louise, tilic de G. F. de Mandrot et d'Hciiriette de Pourtales,
nee 10 fevrier 1^22, 7 24 octobre 1850; 2*^' le 9 septemi)re
1852 a La Sari\./.. Frederique, idlc du g-'-ncral IL de Gingins-
La Sarraz t-t de Fr^-uci icpic de R(nerea, nee Ii) avril 1824 a
Naple-, 7 11 .ivril 1887 a Alger.
Enfants ilu 1^"^ mariage:
a) ^Latliilde, nee 8 juin 1840 a Cottens, epouse
oO juillet 1S7*> ä Geneve, J. J. Gabriel
Kynard, de Gtnieve, "J" 17 jansier 181^)2.
Je Crinsoz.
119
b) Bertha, nee 5 juin 1842 ä Echandens, 7
avril 1\K)0 a Cottens.
c) Edgard Charles Emanuel Crinsoz de
Cottens, ne 21 aoüi 1850 a Cottens, epouse
23 fe vri er 1882 M a t h i 1 d e C Ii a t e n a y , de
Neiichatel, nee 7 mars 1856 a Rio de T-'^ii-''^o.
Enfants: aa) ^larie, nee 25 decembre 18S2
ä Lausanne,
bb) Jean Aymon Victor, ne
8 octobre 1884 a Lausaune,
f 21 mars U)00 ä Geneve.
du 2^ mariage : . -
d) Frederic, ne 30 aout 1859 a Cottens.
e) Victor, ne 21 aoiit 1862 a Geneve.
f) Henri, ne lü fevrier 18G4 a Geneve.
nie Branche de Trevelin. (Muison de famille a Aubonne.)
Auteur: Theodore, seigneur de Bionnens et Givrins,
7 17GG, epouse Louise ]\Iartin, d'Yverdon. Son petit hls,
Charles Louis, sei^neur de TreveMn, eut 2 hls :
1. Charles Louis Jean, proprietaire a Trevelin, ne 1799.
■j" 1878, epouse 1826 Suzanne Gleyre, d'Yverdon.
Enfants: a) Edouard Fran^ois Louis de Crinsoz,
proprietaire ä Aubonne, ne 18.">3. U'02,
e})Ouse en 1891 Emilia Piguet.
Fi 11 es: aai Suzanne, nee 18^^'2.
bb) Ameli e, nee 1894.
b) Lina, nee 182VK e{)Ou.-e en 1852 ETumanuel
de Beauso!) re.
2. Cas im i r Loui }^r()p^ictaire a Lausann.e, nc 1807. 7 L^90,
epouse en 183^) i'aulme Gens 1er de Jena iSaxe), nee
1808, t 18'.>2.
Enfants: a) Emile, no 1841, 7 18^):), epouse ......
Locher, de St. (rall.
b) Nancy, ncc 1843, epou>,e J8<)8 le Dr. H.
>Lartin, de (rcncve, ne ä Aubonne.
120 de Crinsoz. — Daguet.
c) Theodore Charles Louis, ne 1850, t 1898,
epouse 1871, en Amerique, Catherine
L e i b e r i n g.
Enfants: aa) Jeanne, nee 1873.
bb) Nancy, nee 187(3.
cc) Jean 1. Ollis AValther, nel878.
" dd) Caroline, nee 1882.
ee) Helene, nee 1885.
■ff) Plenriette, nee 1888.
gg) Paul ine, nee 1892.
de I>agoet.
Familie da Conseil souverain de la Republiqiie de Fribourg.
Bourgeoisie 157o.
Grand Conseil 161.'>.
Petit Conseil 1627.
Catholique.
Historique.
Avant la reccption da'ns la bourgeoisie. La flrniille
Daguet (priniitivenieut Tago, Daget) est originaire de Savoie.
Son ctablis^enient delinitif a Fril)Ourg date de la Hn du XVl"^e
siecle, mais divers pcrsoniiages de cc noni avaient eniigre, au
cours des siccles antericuis, en terre roniande oii ils remplis-
saient. des charges soit au noni des ducs de Savoie, soit au noni
des comtcs de la niaison de Gruyere. C'est ainsi qu'on trouve,
Daguet. 121 1
en 1492, Jean Daguet, chatelain de Surpierre pour le comle ;
Fran^ois de Gruyere, seigueur d'üron et de Surpierre. Puis, •
en 1545, un Jacques Daguet vint a Fribourg defendre les interets ';
de son seigneur, ]a Dame de Curtilles dans un proces que sou- i
tenait cette derniere contre le bailli de Rue. Enfin une branche
de la famille Daguet a habite jusqu'en 1541 le viliagc de Chapelle
oü il existe encore un pre de ce nom. Mais rien ne prouve
avec certitude la parente de ces divers personuages entre eux
et avec la famille qui acquit plus tard la bourgeoisie de Friboui g,
bien qu'il y ait de tres fortes presomptions en faveur de cette
liypothese.
De la reception dans la bourgeoisie jusqu'en 1798.
L'auteur commun des familles actuellement existautes est
Jean Tago, marchaud, natif de S^- Gervais en Faucigny.
II acquit en 1573 la bourgeoisie commune et en 1591 la bour-
geoisie privilegiee qui rendait apte au gouvernemcnt. Son fils
Pierre Daguet est le premier de la famille qui entra au Grand
Conseil (1618) et il lit partie du patriciat des 1627, c'est-ä-dire
des le moment ou ce regime fut organise explicitement. Cir-
constance a noter, la famille Daguet fut l'une des seules du
patriciat fribourgeois qui ne se soit pas illustree au service
etranger; le role qu'elle a joue est essentiellement local, mais si
ses destinees out ete moins Vjrillantes que celles de bon uombre
de familles de meme rang, eile a neanmoins fourni a TEtat
plusieurs magistrats, ecclesiastiques et militaires de merite et
au XIXiT^e siecle des savants dont les noms sont avantageusement
connus en Suisse et ä Tetranger.
Parmi ses membres qu.i ont revetu des charges dans l'anclenne
Republiquc aristocraticjuc, on peut citer: Francois Daguet,
allie Gottrau (1611 — 1694) des LX en 1655, banneret de la
Neuveville en U>68 et sccret en 16()6. Daniel Daguet, allie
Schroetter [une version qui n'est ])as denuee de tnut fondement
fait de Daniel Daguet le gendre de l'avoyer Pierre Ivtniig von
Mohr qui prit ]>art, sous les drapeaux de Wallenstein, a la guerre
de Trente ans) (1627 — 1()81), des LX en 1672, secret des
Places (167.'i), et bailli de Surpicrre (1678i. II reconnut en
1G72 la seigneurie de Curtilles ou de Villarimboud «en lief et
sous hommage lige et noble Francois Pierre Daguet,
allie Montenach (1655 — 1702), des LX en 1()88, bailli de Gruyere
122
Dagiiet.
en 1090, du Petit Conseil cn 1700; cDterre avec sa femme
Marie Franvoise de klonte nach dans l'eglise des Cordeliers.
Jean Joseph de Da^uet, allie deGady(1731 — 1810', des LX,
bailli de \'iiip[-)eii.-, banneret, du Petit Conseil en 1779, bourg-
mestre en 1781. George Florian de Daguet d'Ag\- il741
a 1816), capitaiue de la porte de Morat, dont la fiUe Marie
epousa en 17^)0 le vicomte Etienne de Senancour, auteur
d'Obermaun et ecrivain connu de l'epoque romantique. La
R e V e r e n d e ]M e r e Joseph Marie D a g u e t (1 758 — 1 830),
superieure du Couvent des Ursulines, merita le nom de seconde
fondatrice de ce cloitre qu'elle leorganisa apres le depart des
troupes frau^aises (1799).
Au XIX^'i^ siecle : Joseph Victor T o b i e de D a g u e t
{1786 — 1860i, coionel commandant rartillerie rantouale, com-
missaire general des nefs, archiviste d'Etat.. hi^torien af^rege a la
Deputation Royale de Turin. Theodore Daguet (1795 — 1870)
savant opticien, inventeur d'objectifs renommes; men^bre de
l'Academie nationale des sciences de Paris (1851;.
Armes: D'azur au pal d'argent charge d'une etoile d'or
surmontee d'un chevron du champ et accouipagnee d'un mout
a trois coupeaux de sinople, niouvant de la pointe. Cimier;
Un cerf (daguet) issant, au naturel ou aus<i un <s- venner. > em-
panache issant au naturel.
La famille Daguet a fait partie du patriciat des le nionient
oü celui-ci fut constitue: eile adjoignit la particule a son nom
posterieuremeut a 1782, en vertu du compromis de ^lorat Ivoir
riilteressante iiotice de G. de Reynold sur le ])atriciat friliourgeois
dans Talmanach g-'uealogique Suissc de PM)4). Llle n'a exerce
que d'une manicre temporaire un droit de juridiction. Elle a
laisse tomber la particule au debut du XIX© siecle, soit cnsuite
de revers de fortune, soit en raison des tendances dömocratiques
de ses reprehcntants.
Etat noniinatif.
de
Jean, prenomme.
Daguet.
128
Ire Branche (de Daniel).
(Eteiiite quant aux males.)
AI exau dre Dag iiet, iie le 12 mars 1816, T le 20 mai
1894, professeiir ä Fribourg et a Xeucliate], historieii et pedagogue,
auteur d'une histoire de la Confederation siiisse et de iioinbieiiN:
ouvrages historiqiies, meinbre fondateur de la societe d'hi>toire
de la Suisse romaiide, meinbre de Tliistitut iiational geDcvois,
de la societe franv^-ise d'arclieologie, etc., chcvalier de Tordre
des S. S. ^Maurice et Lazare, ofticier d"academie, President
honoraire de la societe d'histoire du canton de Xeuchatcl»
membre honoraire de la societe suisse d'heraldiquc etc.,.
epouse en 1844 Eleonore Favrot (1825—1891), tille
d'Alexandre Favrot, presideut du tribunal de ^loutiers puis de
celui de Porreutniv et colonel federal, et de Josephiue Ouiquerez
de Bellerive.
Enfants. a) Alice, nee le 7 juin 1815 epouse, le 8 aoüt
18G5, Maxim ilien Notz , Directeur du Con-
servatoire de Cannstadt (Wurtemberg), chevalier
de Fordre de Frederic etc.
b) Elisabeth Marie, nee le 17 aoiit 1850, *7 le
16 aoüt 1895, ej)Ouse Philippe Favarger,
avocat et publiciste, ancien membre du Conseil
municipal, de Xeuchatel.
c) Therese, nee le 25 novembre 1855, epouse
le 18 juin 1878 Alfred, baron de Watter
(Wurtemberg).
d) Jeanne, nee le 11 mai 1864, epouse le 6 octobre
1885 Juan 2^Iadrid, Directeur de TEcole
normale de Cbilian (Chili).
Ile Branche, (de Pierre) (1802—1856).
Son fils: Louis Diguet, nc le 20 avril 1842, epouse
eu 1872 2\Iarie Catherine Ochsenbein de Soleure, 7 le 19 aoüt 1.879.
Enfants: a) Leon Georges Eugene, nee le ol mars
1878, ingcnieur-chimiste, capitaine d'artilleric
de campagne.
1-24
Daguet. — de Dardel.
- b) Elisabeth :MathiIde, nee le 24 juin 1874,
epouse Louis de T echt ermann en 1900.
c) Jeanne Charlotte, nee le 17 mai 187G,
insj)ectrice cantonale des ecoles.
d) Marie Rosa Cecile, nee le 20 mai 1878.
Fr eres et soeurs du pere:
1. Elisabeth (1852 — 1901), epouse Adolphe d'Appenthel.
2. Georges (1843 — 1885) celibataire.
3. Antoine (1845 — •1890) epouse xvlelanie Zill weger.
4. Joseph Bruno, nee le IV) septembre 1840, epouse ]Mar-
gu er ite Baumann.
Enfants: a) Emile Jean, nee le 24 mars 1865,
b) Marie Edwina, nee le 4 avril 1863, epouse
C h. A u g. de Rae m y d'A g y.
nie Branche (de Joseph Bruno) (1805-1885).
Ses filles: a) Victorine Marie, nee le 9 juin 1805,
institutrice.
b) Anna, nee en 1807, religieuse des Filles
de la Charite de S*- Vincent de I^aul.
Familie cpialitlee de la Principaute de Xeuchate
Nationalite neuchatch)ise vers 13')0.
Annobliss-ement 1810.
Protestante.
(Voir tome I page 720.)
De Bary. — De I.uze.
125
I>e Hary (de Bary, Debary).
Ratsgeschlecht des Freistaats Basel.
Bürgerrecht KJoB.
Grosser Rat 17
- Kleiner Rat 1719.
Reformiert.
Vgl. Jahrg. I Seite 81.
I>e I^ifize.
Familie qualifiee de la Priiicipaute de Neiichatcl,
Nationalite neuchnteloise 1G91.
Aiinoblissement 177o.
Protestaiite.
HIstorique.
La famille De Jaizo est originaire de Chalais en Saintongc,
France, d'oü Jcau Jacques I s'e^t rcfugie eu 1G88, pour cause
de religion, daiis la principautc de Xeiichatel. II introduisit
dans le pays l'industrie des indienncs ([iii ne tarda pas a se
devclopper et a devcnir une sourt e de riclicsse poiir le canton.
De CCS ctablissciMcnts sortirent les tondatcurs des lal>ri([ucs
d'indieiuies de ^[idhouse, ;dnsi qirOberkaiiqif <{iii ilcvait a soii
tour introduire cette indiibtrie eji France. — La liliatioii non
interrompue s'etahlit a ])artir de cc preiuier ancctre connu
qui fut rc(^u hourgeois de Nciichatel en ll)9L II avait epouse
Marguerite Bourgeois.
126
De Liize.
Hommes niar(|uaiits: A nienlionncr encore. le petit-fils
du precedeiit Jean Jacques III, -J* ,179^), membre du Petit
Conseil 1733, bauneret de Xeuchatel, annobli 1773 par Frederic-
le-Grand pour Services reiidus lors d'uiie ^rande disette a Neu-
chatel. Frederic Auguste (1757 — 1837), colonel aux gardes-
suisses prit part a la journee des Tuileries du 10 aoüt 1792.
Alfred (1797 — 188U), uegociant a Bordeaux, cree baron en
1875 par le grand-duc de Hesse en reconnaissance des Services
rendus a ce pays pcndant les uonibreuses annees qu'il en avait
ete cousul.
Armes, anciennes: d'azur au chevron d'or, accompagne en
pointe d'une fleur de lys d'argent. Armes concedees par le
diplome de 1773: ecartele au 1^^- et 4^^^ d'argent ä im vol
eploye de sable, aux 2^^*^ et 3^e les armes anciennes, le lout
en une bordure d'or. Cimicr: une tleur de lys d'argent entre
un vol de sable. Supports: deux leopards au naturel.
Etat notnitiatif.
Ancetre commun: Jean Jacques III, + 1796, allie a
^larianne Warney, par ses deux Iiis Jean Jacques IV et
Charles Henri.
Ire Ligne.
Jean Jacques IV (1753 — 1838), allie a Henriette
d'Ostervald.
Jacques De Ltize, ne . . . . ., \Tils de Edouard, t 1900,
sous-prefet en France, allie Bouteguoy.)
S o e u r :
Susanne, nee
He Ligne.
Charles Henri (17()0 — 1822), descendant de son premier
muriagc avec de Bethinann, par ses deux fils l>ouis
Philij^pe et Alfred.
De Liize.
127
Branche.
Louis Philippe (171)4 — 1877), consul suisse ä New York,
niarie en 1821 ä Sarah Ogden. Soii hls:
Charles De Luze, ne 1822, marie a Letitia Schuyler.
(Xew York.)
Eiifants: a) Grace, De
b) Louis Phili})pe, ne 1858.
c) Philippe, ne 18(3{).
d) Sarah, nee
Freres et soeurs :
1. S o p h i e E 1 i s a 1) e t h , nee 1823, mariee ä F r e d e r i c W i 1 1 i a ni
S i ni o n d s. (Xew York.)
2. Alfred Francis, ne 1827, marie a Mary Cartwright.
(New York.)
Enfants: a) Alice, mariee a Arthur Folly.
b) Edmond.
3. Francis Ogden, ne 1837, mort 1902, marie en 1889 a
Elisabeth Boulger. (New York.)
Enfants: a) Francis. -
b) Marie IMandrot.
lie Branche.
Alfred (1797 — -1880), negociant a Bordeaux, allie ä
Georgina John^ton. Son Iiis:
William De Luze, ne Ic 14 aoüt 1828, marie le 11 janvier
1855 a Elisabeth L'atherine de Yenoge, Chigny s/Morges.
Enfants: a) Clara, nee 29 janvier 1859, mariee 1882 ä
William de Charriere de Sevcry. (Lau-
sanne.)
b) Henriette, nee Ic 20 deeeinlue 18*>3, mariee
1889 au baron Alfred de Buren de
Denen s. (Denens s Morgen.)
- c) Jean Jacques, ne 1871, inspecteur forestier,
marie 1897 a G a b r i e 1 1 e ( h a t e 1 a i n , nee 1 874 •
Filles: aa) Cecile, nee 1898.
bb) Jacqueline, nee 1901.
De I.uze.
F r e r e s :
Alfred (183o — 1897), marie le 22 septenibre 1857 a Sophie
Marchand. (Bordeaux.)
Enfants: a) Georj^es, ne 1858, inarie 12 avril 1884 ä
Marouerite Briand. (Bordeaux.)
b) Marthe, nee 1859,, mariee 20 ociobre 1879
a Fernand d'Albis. (Bordeaux.)
c) Charles, ne 18(52, niarie 2 mars 1885 a
Nelly Faure. (Bordeaux.)
Enfants: aa) Rene, ne 1885.
bb) Roger, ne 1887.
cc) Olga, nee 1891.
dd) Georgette, nee 1896.
d) Heuri, ne 1870, ingcnieur, marie 2ß octobre
1898 a Leoni e Havilaud. (Limoges.)
Filles: aa) Elise, nee 21 octobre 1899.
bb) Andree, nee 18 fevrier 1902.
e) Raymond, ne 1872, negociant, marie 20 juin
1900 a Odette Guestier. (Saumur.)
f) Frederic, ne 187G, negociant. (Saumur.)
Francis (1834 — 1871), negociant, marie 18G1 a Marie de
Mandrot. (Bordeaux.)
E n f a n t s : a) A 1 f r e d , ne 1 862, marie 1893 a Sophie
Gruse. (Bordeaux.)
Enf^ints: aa) Francis, ne 1804.
bb) Jacques, ne 1895.
cc) Simon ne, nee 1897.
dd) Marguerite, nee 1901.
b) Maurice, ne 1864, inspecteur adjoiut des
ponts et chaussoes.
c) Georgina, nee 1871, mariee 1890 a Henri
Gruse. (Bordeaux.)
Charles, ne 1S."^7, negociant, marie 1871 ä Cecile du
Vi vier de Fay Solignac. (Bordeaux.)
Enfants: a) Helene, nee 1872, mariee 1899 a John Mac
Leod, (Havre.)
De Liize. — Denzler.
129
b) Albert, ne 1873, nei^ociant, ancien lieutenaut
de Hiissards, mar ic 1899 a Marie An toi nette
Johns ton. (Bordeaux.)
c) Alice, nee 1877.
d) :Made leine, n6e 1884.
4. Maurice, ne 184o, marie a Cecile Borel. (Bordeaux.)
Enfants: a) Edouard, ne 1880.
b) Germaine, nee 1886.
c) Odette, nee 1887.
I>eiizier.
Ratsgeschlecht des Freistaates Zürich.
Bürgerrecht 15ol.
Grosser Rat 1570.
Kleiner Rat 1574.
Reformiert.
Geschichtliches.
Stammvater der Familie ibt Ulrich Denzler von Nänikon
bei Uster, dem infolge seiner in der Schlacht bei Kappel be-
wieseneu Tapferkeit nicht nur das Zürcherische Burgerrecht
verliehen, sondern ausserdem ein kleines Gut in Nänikon ge-
schenkt wurde, dessen Einkünfte heute noch dem jeweiligen
Senior der Pamilie zufallen.
Die Familie erzeugte speziell im 18. Jahrhundert eine grosse
Keihe Geistlicher; zu politischer Bedeutung gelangten Conrad
Denzler, 1574 Zunftmeister, 1575 Landvogt zu Wädensweil,
sowie Heinrich Denzler, welcher 1()H6 als Statthalter ""ie
zwcitoherste Ehrenstelle im Zürcherischen Staatswesen erreichte,
''-ünitig war die Familie zur Meise, Schneidern und Schuh-
niachcrn.
e
ISO
Denzler.
Personenbestand.
Gemeinsamer Stammväter aller Tjiiien ist Hans Conrad
Denzler, j JG05, Zunftmeister zur Meise, vermählt mit
Elisa betha Heide^rger.
L Linie.
Stifter: Heinrich Denzler (1736 — 1794), Pfarrer zu
Feuerthalen.
I. Ast.
Joh. Heinrich Denzler, geb. 1860 (Sohn des f Pfarrers
Rudolf Heinrich iwA der -J- Joh. Karobne geb. Usteri vom
Xeuenhof), Dr. med. prakt. Arzt, vermählt 18S5 mit Maria
Henriette Heuer \on Biügg bei Bern, geb. 1S60.
Söhne: a) Heinrich, geb. 1886.
b) Eduard Werner, geb. l89o.
Geschwister:
1. Anna Karoline, geb. 1855, verm. 1878 mit Dr. phil.
Adolf Kägi von Zürich, Professor an der Universität Zürich.
2. Joh. Dorothea, gel). 185(), verm. mit Pfarrer Bucher
von Egg in Bühler.
3. (Aus des Vaters erster Ehe mit Louise Esch er v. Glas)
Regula ^Margaretha, geb. 1852, verm. 1891 mit Joh,
Adolf Xaef, Pfarrer zur St. Anna, Zürich.
II. Ast.
Rudolf Denzler, geb. 1847 (Sohn des 7 David und der
Y Regula geb. LM\; n n i n g e r), Ivaufinaiiu, Mitglied des grossen
Stadtrats, verm. 1881 mii Eugenie Maria i3a^^tüs von Pari?,
geb. 1858, Zürich.
Kinder: a) Eugen Pudolf, geb. 1886.
b) Louise E u g e n i e . geh. 1 8(S7 .
c) Eugen, geb. 1889.
d) P. ( ) b e r t H e i n r i c h Friedrich, geb. 1 892.
Deiizler.
131
Geschwister:
1. Marie, geb. 1843, vermählt mit Kaufmann Schwarz in
Glessen, gest. 1905.
2.. Anna Catharina, geb. 1845, verm. 1868 mit Adolf Erpf,
Ivaufmann in Zürich.
0. (aus des Vaters II. K.hc mit Louise Paur von Zürich,
gest. 14. Februar 190G) Heinrich, geb. 1852, Kaufmann
. in Winterthur, Witwer 1883 von Ka r o 1 i n e H e 1 1 e t s g r u b e r :
Aviedervermählt 1893 mit Antoi nette Kram er von Singen.
Kinder I. Ehe: a) Karoline, geb. 1876.
II. Ehe: b) Ernst Werner, geb. 1894.
c) Hedwig Valeria, geb. 1899.
4. Lnise, gel). 1853, verm. mit Bankdirektor Hasenfratz
von und in Frauenfeld.
5. Elise, geb. 1854, verm. mit Kaufmann Schwarzen-
bach in Goldbach, Zürich.
III. Ast.
Esther Henriette Rordorf, geb. 1821, Witwe 1878
von Dr. med. Salomon Denzler.
I!. Linie.
Stifter: Caspar Denzler, Verwalter zur Gerwi, geboren
1739, vermählt mit Agnes Gut tinger. Dessen Urenkel:
Felix August Heinrich Denzler, gel>. 1851 (Sohn des
Pfarrers Job. Rudolf und der t Susanna Bertha geb. Wir/
(v. Engel.)
Geschwister:
1. Eugen, geb. 1855, verm. 1895 mit Louise Eli sähet ha
Hitz, geb. 1S7."), Zürich.
Kinder: a) hllisabetha, geb. 1896.
b) Rudolf, geb. 1897.
c) Dorothea, geb. 1900.
2. Bertha, geb. 1857.
3. Maria, geb. 1859.
152
Deiizler.
HI. Linie,
Stifter: Haus Caspar D enzler, geb. 177G, Pfarrer am
Spital. Dessen Enkel :
Carl Wilhelm D enzler, <^cb. 18.->7 (Sohn des Pfarrers
Joli. Cas})ar zu Wein fei den und der AFarj^aretha geb. Ganz
von Rorbas) Ingenieur in Küsnacht, verm. 18G4: mit Karoline
Spinner von Äugst, geb. 18o^).
IV. Linie.
Stifter: Pfarrer Conrad Denzler zu Kyburg (1719 bis
1775), verm. mit Susanna IM eye r (Rosen).
I. Ast,
Karl August Denzler, geb. 1812 (Sohn des t Jo^- Heinrich
und der *[• Regula geb. Tryndler), verm. 1875 mit Susanna
Hub er von Hegi b. Wintert hur, geb. 1850.
Kinder: a) Karl Jakob, geb. 1877.
b) August, geb. 1879, Kaufmann in Dornach-
brugg, verm. 11)03 mit Karoline Sutter,
geboren 1875.
II. Ast.
Werner Denzler, gel>. 1878, Kaufmann in Bombay.
Bruder:
"Waith er, geb. 1880, Chemiker.
Mutter:
Anna Barbara S])inner, geb. 1815, Witwe 1897 von
Pfarrer Gottlieb Konrad sei. in Zürich III.
Grossmutter:
Dorothea Uli l mann, geb. 1817, Witwe 1879 von Fei x
Conrad sei., Zürich III.
V, Diesbach. — Diodati.
13:]
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Bürgerrecht K]
Grosser Rat 1'^ .
Kleiner Rat 1422.
Reformiert.
' (Vgl. Jahrg. I Seite 86.)
Familie du Petit Conseil de la Repiiblique de Geneve.
Bour<.^eoisie 1572.
Conseil des C C 1 584.
Petit Conseil UVM.
Protestante.
Historique.
I. Avant l'admission ä la bourgeoisie. Origine:
Familie patricienne de J>iicqacs. Le premier du nom. auquel
commencc la filiatiou ininter; ompue est Deodato, dont le fils
mourut en 1154.
Personnages ma!<}uanth: Alcs>andro '1451) — 1520)
gonfalonier, Michcle (1510 — 158:-^) gonhilonK-'r et an/.iano,
Girolamo (151:) — anziano, Vincenzio (1519 — ?), anziano.
Propriete: J*ahiis a Fiu:<pies (actucHeinent Orsctti).
Armes: Parti: au 1) de gucules au Iiou d'or, au 2) fasce or
<-'t guculcs tle I) picces. Ciniier: ane ai<.^le a dcux tctcs c[>loyee.
Supports de Ii')ns. Devise: i.)eus dedit.
134
Diodati.
II. Depuis Tadnnss ioii a la boiirgeoisie. Le prcmier
bourgeois a ete Charles (1541 — 1()25).
Proprietes: Campagnes a Cologiiy, Perroy, Vernier, terres
dans le pays de Gex,
Bourgeoisie d'Ecliichens.
Person nag es marqiiants: Jean (loTG — 1()49) pasteur et
professeur, tradiicteur de la Pible en italien, Deodato (1579
a 1042) conseiller d'etat, Alexandre (1598 — 1G7G) niedecin,
Fran9ois (1G47 — 1()90) graveur, Jean (1732 — 1807) cree
conite du Empire.
III. Periode actuelle. Proprietes: Campagne de
Cologny, Ics Fougeres et LaDullive (Vaud) domaine de Perroy,
maison rue Eynard, domaine a Alassa-I^ombarda (Romagne).
P e r s o u n a g e m a r q u a n t : A 1 e x a ii d r e A m e d e e E d o u a r d ,
pasteur, professeur et bibliothecaire.
Etat nominatif.
Charles Diodati dils de Cbarles Aloys, ne ä Geneve
27 mai 182G, a (Teneve 27 mai 1895, colonel, consul general de
Grece pres la Confederation suisse et d'Hilda Sophie Eyuard,
nee ä Geneve 28 mai 1835, "J" a Geneve 4 jauvier 1905), ne
a Geneve 23 mars 18(51, major d'artillerie, j a Geneve 22 mai 190 ).
Freres et soeurs:
1. Anna Helene, nee ä Geneve 27 septembre 1858, mariec
ä Geneve, 11 aoüt 1880, a Henri Louis Le Fort, Dr. en
droit, juge a la Cour de Justice. (La Boissicre, Eaux-\'ives.)
2. Jean, ne a (leneve 10 aout 18')4, marie 1) a Cologny, 2 fevricr
1891, a IManche Olga Boissier (tille (rEmile, conseiller
d'etat et de Natalie Duval), nee au Petit-Saconnex 4 septembre
18()5, (livorces 12 (h'-cembre 1904 2) ä Geneve 3 aout 1905
a Laetitia Jeanne Picard (tille (rLiuilc et (T Alpliou^^me
Petel), nee a Geneve 22 aoüt 1882. (Geneve, rue l^^ynard, n^ 8.)
Enfant du prcmier mariage: Marguerite Helene,
nee ä Geneve 21 avril 1893.
3. Marie ^Lit bilde, nee a Geneve 10 juin 18()(>, mariee
I, a Genihod, o octobre 1 89 1, a Jules C a m i 1 1 e P i c t e t
Diodati.
135
Dr. es Sciences, j 29 jaiivier 1893. II. a Paris, 3 juillet
1897, a Fran(^ois Maurice Bedot, Dr. es sciences, pro-
fesseur a rUniversite et directeur du Musee d'histoire natureile.
(Geneve rue des Chaudronniers.)
4. Arthur Jules, ne a Geneve, 5 fevrier 1871, architectc.
(Paris.)
Oncles:
Fils d 'AI exandre Aniedee Edouard Diodati, ne ä
Geneve, 31 juillet 1789, t a Perroy 12 juillet 18()0, pasteur,
professeur de theologie, bibliothecaire, et de Charlotte Susanne
Vernet, nee a Geneve 5 decembre 179G, "j" a Presinges 16 mai
1862.
a) ^larie Salonion Theodore, ne ä Geneve
8 noverabre 1816, T a Geneve 28 avril 1878,
marie ä Geneve 27 mai 1845 avec Emilie
Joanne Rigaud (fille d'Edouard Pierre Paul,
President de la Cour de Justice, professeur, depute
au Conseil Representatif et d'Henriette Anne
Louise de Constant), nee a la Boissiere 13 juin 1823,
"J* a Geneve, 5 fevrier 1906.
E n f a n t s : aa) A n n e M a r g u e r i t e , nee ä Geneve,
11 mars 1846, mariee a Geneve
9 mai 1867, a Henri Fran(;ois
Liicien de Can dolle, depute au
Grand Conseil (Creneve, cour
Pierre 1 et Evordes)
bb) Albert ine Emma, nee a Collex-
Bossy, 9 septeml>re 1848, mariee
19 decembrc 18()7 ä Edouard
Sarasin, deputö au Grand Conseil,
\ maire du Grand Saconnox,
cc) Emilie Gabrit'llc, U'-c a Paris,
11 janvier 18(i>), mariee 21 de-
cembrc 1 885, a 1'- d m o n d F r e e r i c
Gautier Dr. en droit, nolairc,
veuvc 26 juillet 1895. (Geneve
^ . cours des Bastions, 8.;
136
Diodati. — v. Dohna.
b) Charles Gabriel, iie a Geneve 24 novembre
1828, architecte, marie a Geneve, 7 inars 1862,
avec Anielie Plantaniour (ülle d'Emile, pro-
fesseur, et de Marie Prevost), nee a Geneve
30 aoiit 1842. (Geneve, nie Beauregard, 4.)
Ch.
V, l>o!iiia.
Grossratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Biirgerrecht 1G57.
Grosser Rat 1701. ,
Evangelisch.
Geschichtliches.
I. Vor der Burgerrechtser Werbung.
Die erste nachweisliche erbliche Belehnung dieses alten
Dynastengeschlechts mit der Reichs-Burggrafschaft Dohna fand
1153 durch den Kaiser Friedrich 1. Barbarossa für den nobilis
Henricus statt, mit welchem auch die heute urkundlich ver-
folgbare Stammreihe l)eginnt. Die im jetzigen Königreich
Sachsen gelegene gleichnamige Bur^^grafschaft besassen die Dohnas
bis zum Jahre 14(12. Zu ihr gehörten u a. Königstein, Weesen-
stein sowie ein Teil von Dresden, dessen alte Elbbrücke von
den Burggrafen erlxiut wurde".
Die Burggrafen w;iren mächtige Eande-herren ; 1217, 1211),
1318 werden bie als Zeugen vor den BischTifcn von Meissen
erwähnt, was ihre hervorragende Stellung genügend kennzeichnet.
Ebenso wie die Burggrafen von M(üssen, Altenburg, Leisnick
gehöiU.ii sie zu dt'.n Reichsfiirsten. deren letzte Stufe die tuirg-
gravii bildeten.
V. Dohna.
187
Das älteste erhaltene, bisher bekannte Siegel der Bur^'grafcn
rührt von dem regierenden Burggrafen Otto I. aus dem Jahre
1235 her und zeigt als Wappen zwei ins Andreaskreuz gelegte
Hirschst ingeu, welches Wappen bis heute vom ganzen Hause
unverändert geführt wird.
1402 wurden die Burggrafen infolge einer Fehde mit den
^Markgrafen von Meissen aus der Burggrafschaft vertrieben, und
obwohl sie 1428 Kaiser Sigismund erneut damit belehnte, ge-
lang es ihnen nicht, je wieder in den Besitz der Burggrafschaft
zu gelangen, um den die Restitutions-Prozesse noch über 200
Jahre vergeblich fortgeführt wurden.
Die Burggrafen machten sich in Böhmen, Schlesien und seit
1469 auch in Preussen ansässig, wo sie überall dem Herren-
stande angehörten. Nach dem Aussterben aller anderen Linien
blüht nur noch die in Preussen angesessene, d. d. 18. März 1()48
bestätigte Kaiser Friedrich HL dem gesamten Hause den Reichs-
Burggrafen- und Grafen-Titel.
Der letzte gemeinschaftliche Stammvater aller heutigen
Dohnas ist der Burggraf Achatius (geb. L)8;), -j- 1601) aus der
preussischen Linie. Von seinem dritten Sohn Fabi an (ge-
boren 1577, t 1681) stammt die heute noch in Preussen blühende
Linie Dohna-Lauck. Dessen jüngster Bruder, der Burggraf
Christoph {geb. 1588, f 1()87) war lt^80 in Diensten seines
Schwagers, des Prinzen Friedrich Pleiorich von Oranien — beider
Gemahlinnen, Ursula und Amalie (irähnnen zu Solm^-Braunfels,
waren Schwestern — Statthalter des Fürstentums Orange in Süd-
frankreich geworden. Sein ältester Sohn, der Burggraf Friedrich
(geb. 1621, t 1688), kaufte den 27. Juni 1657 die Herrschaft
Coppet am Genfer See und nahm 1660, nachdem der König
Ludwig XIV. von Frankreich das Fürstentum Orange, dessen
vStatthalter er auch gewesen war, in Besitz genommen hatte,
daselbst seinen Wohnsitz.' l'.urggiaf Friedrich war auch Herr
/u Prangins bei Nyon, allerdings nui ganz kurze Ziüt ; er erwarb
Schloss imd Herrschaft ilaselhst 1()57 und verkaufte beides 1()58
an Johann \. Balthasar, (jcneralleutiiant in französischen Diensten.
II. Nach Fintritt in das be mische Burger recht.
J'^rster J'>werber dessell)en ist der obgenanntc Buiggraf
Iriedrich, welcher, nachdem der Kauf von Coppet und
138
V. Dohua.
Praiigins von !M^hin. von Bern genelmiigt worden und er selber
seine Vasallenptlicht persönlich in Bern abgelegt hatte, am
22. August 1()57 in das regimeutsfähige Burgerrecht und als
Stubengenosse zu Pfistern aufger.oranicn wurde.
Sein ältester Sohn Alexander (geb. 1601, *f 1728) wurde
Stifter der Linie S c h l o 1) i 1 1 e n , sein jüngster Sohn Christoph
(geb. 1665, t 1733) Stifter der Linie Schlodieu.
Der Burggraf Alexander (geb. 16()1, 7 1728) verkaufte nach
seines Vaters Tode den 2. August 1713 die Baronie Coppet
an den Königlich preussischen Hofmarschall Sigmund v. Erlach.
Er hatte von seinem Vater die Herrschaft Schlobitten in Freussen
geerbt und war Königlich preussischer (Tenerai-Fcldraarschall
und Ritter des schwarzen Adler-Ordens. Am 17. Oktober 1703
hatte ihn die Republik Genf mit seinen Söhnen Friedrich
(geb. 1695, t 17U5 als Kind) und Alb recht Christoph
(geb. 1698, t 1752) als Burger aufgenommen. Seit 1701 war
Burggraf Alexander ^Mitglied des grossen Rats der Republik
Bern. 1711 erbte er von einer mit dem Tode des Burggrafen
Carl-Hannibal II. erloschenen Linie die mit den Privilegien der
Fürsten in Schlesien ausgestattete Freie .Standesherrschaft Warten-
berg in "Schlesien, die er' nach seinem Tode* 1728 seinem oben
genannten, älteren Sohne, Albrecht Christoph (geb. 1698,
1752), hinterliess. Dieser war seit 1745 ^litglied des Grossen
Rats der Republik Bern und verkaufte 1734 die Freie Standes-
herrschaft an den Grafen Ernst Johannn von Biron, späteren
Herzog von Kurland. Die Xachkommenschaft des Burggrafen
Albrecht Christoph erlo.-ch 1775 mit dem kinderlosen Tode
seines Sobnes.
Des Burggrafen Alexander 'geb. 1()61, f 1728) jüngster
Sohn, Alexandt.'r Aemilius (geb. 17(M', j^llanzte das Ge-
schlecht fort. Er hatte von seinem A'ater .Schlobitten geerl)t
und starb 1745 als Königlich p.rcii>sischer Generalmajor an seiner
in der Schlacht bei Si^or erhaltenen X'crwundung. Aus seiner
Ehe mit der ]*rinzes>in So])hie Charlotte zu Schleswig-
H 0 1 s t c i n - S C) n d e r b u r g - Bec k hinterliess er einen einzigen
Sohn, den Burggrafen F r i e d rieh A 1 exa n d e r igeb. 1 741, -J- 1 81*
Dieser be>ass die Hcrr^chafien Schlobitten. Prökehvitz, Fin]^:enstein
und Brunau in l*reu-^en; er war Obermarschall des König-
reichs Preussen und Ritter des schwarzen Adler-Ordens.
V. Dohna.
139
1.*). April 1767 wurde er in Bern zu Phstern angenommen und
1775 Mitglied des Grossen Rats zu Bern. Bei seinem ältesten
Sohn, Friedrich Ferdinand Alexander (geb. 1771, 7 1831),
und seinem jüngsten, Helvetiiis Carl Friedrich George
Alb recht (geb. 1780, f 1821), bat er die RepubUk Bern zu
Paten, die zur Taufe des letzteren als Patengescbeuk eine grosse
goldene, noch heute vorhandene Medaille schenkte: beide Brüder
starben unvermählt. Von drei anderen Söhnen des Burggrafen
P>iedrich Alexander, den Burggrafen AVilhelm Heinrich
Maximilian (geb. 177.S, -J- 1845), P'abian Alexander (ge-
l)oren 1781, ■[■ 1850) und Carl Friedrich Emil (geb. 1784,
t 1859) stammen die jetzt noch blühenden Aeste der Linie
Dohna-Schlobitten (sieh, unten I. Linie, 1. — 3. Ast).
Der jüngste Sohn des Erwerbers des bernischen Bürger-
rechts, des Burggrafen Friedrich, war der Burggraf Christoph
«geb. loG5, t 1733). Er besass Schlodien in Preusseii und war
Königlich prcussisdier Gencralleutenant imd Staatsminister,
Ritter des schwarzen Adler-Ordens. Von seinem Bruder
Alexander und ihm rührt der jetzt im historischen ^Museum
in Bern deponierte,, aus Silber vergoldete Adler her, den beide
Brüder deT Zunft zü Pfi st ern schenkten ,~ Ausserdem ist in dein
erwähnten Museuin eine silber vergoldete Kanne und Schale,
ebenfalls ein Geschenk des Burggrafen Christoph an die Zunft
zu Plistern aus dem Jahre 1731, de{)oniert; sie stammte von
der Krönung Kaiser Carl VI. in Frankfurt, bei der er als
Gesandter des Königs von Preussen zugegen gewesen war.
Burggraf Christoph hinterliess drei .Söhne; die Xachkommenscbaft
<ler beiden ältesten blüht rioch, während die des jüngsten,
Christoph (geb. 1703, S" 17(32, seit 1755 Mitglied des Grossen
Kats zu Bern, erloschen ist. Der älteste .Sohn, Carl Florus
'geb. 1693, -J* 17h5i besass die Herrschaft .^chludien, (li(^ nach
■'»einem T<:»de sein Sohn Carl LiuIwIl: Alexancier Erdniann
^g'b. 1758, t 18:;Si erbte. Er wurde 20. März 17i>2 zu Pnsterfj
•A'igenommen und ist der Urgrossvater des heutigen Fideikommiss-
•ierrn auf Sihlodicn, des Ivarggrafen Adolf (,'hristoph Rudolf
«sieh, unten IL Linie, 1. Ast).
Der zweite Sohn des Burggraf-n Christof)!), der Burggraf
^^'ilhelm Alexander (gel). 1()95, t 1749) war Königlich
^^reussischer Generulleutenant und Ritter des schwarzen Adler-
140
V. Dohna.
Ordens. Sein Sohn Wilhelm Christoph Gottlob (geh 1724,
1787) ^vurde 24. ]März 1778 zu Pfistern an<^enonimen. Er
erbte 1766 die Herrschatten Jvotzeuau und 3klallmitz in Schlesien,
von denen sein Sohn Wilhelm August Gottlob (geb. 1769,
f 1837) Kotzenau, dessen Bruder Leopold Emil Fabian
(geb. 1777, -J- 18o9) Mallmitz erhielt. Beide sind die Grossväter
der heutigen Besitzer dieser Herrschaften, des Burggrafen Wil-
helm Carl Hannibai Vincenz (s. unten II. Linie, 2. Ast,
1. Zweig) und des Burggrafen Alfred Fabian Wilhelm
Theodor (s. unten II. I^inie, 2. Ast, 2. Zweig).
Als Waj:>pen führt das burggrätliche Haus in einem blauen
Schilde zwei ins Andreaskreuz gelegte silberne Hirschstangen.
Auf dem gekrönten Helm mit blausilbernen Helmdecken wächst
aus der Krone zwischen einem silbernen Hirschgeweih eine
von Silber und Blau geviert gekleidete und mit der alten
deutschen Kaiserkrone gekrönte, die Stangen des Hirschgeweihs
haltende Jungfrau mit offenem blonden Haar hervor. Den
Schild halten zwei weissgekleidete Engel mit goldenen Palm-
zweigen je in der äusseren Hand.
Wie oben erwähnt, machten sich die Dohnas^, nach der
Vertreibung aus ihrem Lande, der Burggrafschaft Dohna im
heutigen Königreich Sachsen, 1469 auch in Preussen ansässig;
dort liegt heute noch der grösste Teil ihres Besitzes. Die
Fideikommissherrschaften Schlobitten (erworben 1532), Prökelwitz
(erworben 1735), Schlodieii (erbaut 1702), Karwinden (erworben
1519) bilden mit den der Linie Lauck gehörigen HerrscliMfteu
Lauck (erworben 152')) und Reichertswalde (erworben 1561)
die 1840 vom Köjiig Friedricii Wilhelm I\^ von l'reussen mit
diesem Namen belieliene Gesamtgrafschaft Dohna. In Preussen
gehören feiner den Burggrafen und Grafen zu Dohna-Schlohitten
die P'ideikommissher>chaften Waldl)urg-Capustigall (ererbt 1858)
imd Finckenstein (erworben .1782), sowie die Güter Canthen,
Wundlacken, l>runau u. s. w. Durch die oben erwähnte Jm-
crbung der Herrschaften Kotzenau und Mallmitz wurde der 2. Ast
der Linie Schlodirn in Schlesien ansässig: durch Erl:>schaft kam
1870 auch die Herrschaft Hiller-Gaertringcn in der Provinz
l\)sen in seinen Besitz.
Litteratur: St. Kekule v. Stradonitz ^<Die staatsrechtliche
Stellung der Grafen zu Dohna am Ende des 17. und Anfang
V. Dohna.
141
des 18. Jahrhunderts» Berlin 189(^; ferner Frhr. L. v. Borch j
«Rechtsgeschichtliche Untersuchungen» Lindem 1867; Dr. AV. \
Reuling «Das Ebenbnrtsrecht des Lippeschen Hauses > Berlin ]
1897; Gf. Siegnier Dohna «Aufzeichnungen über die Vergangen- |
heit der Familie Dohna>^ Berlin 1876 — 1885; «les memoires !
du ßurgrave et Comte Frederic de Dohna» herausgegeben von |
H. Borkowski, Königsberg i. Preussen, 1898.
Personenbestand.
1. Linie, Dohna-Schlobitten,
Stifter: Burggraf Alexander (geb. 1661, f 1^728), ver-
mählt 1684 mit Amalie Luise Biirggrälin xnid Gräfin zu
Dohna- Gar winden (geb. 16()1, [ 1724). |
Sämtliche Mitglieder dieser Linie ausser dem Fürsten führen |
den Titel Burggraf und Graf, l)ezw. Burggrätin und Gräfin zu i
Dohna-Sehl obitten.
I. Ast, Schlobitten.
Richard Wilhelm Ludwi.^, (Fürst) zu Dohna-SchJo-
bitten, (Burg-graf zu Dohna) Durchlaucht, geb. 17. August
1843 zu Turin, Fideikommissherr auf Schlobitten und Prcdcel-
witz, erbliches ^litglied des preussischen Herrenhauses, ^litglied
des deutschen Reichstages, Kgl. preussischer Oberstleutnant
a la suite der Armee, Jvonmiendator der j^reussischeu Genossen-
schaft des Johanniter-Ordens, war d. d. Berlin 1. Januar 1900
vom Ivaiser AN'ilhelm IL, Ivcinig von Preussen in den nach
dem Recht der Erstgeburt vererb! ichcn und an den Besitz der
Fideikommisse Schlobitten und Prtikelwit/, s<nvie die Geburt
aus ebeul)ürtiger Ehe geknüpften Fürstenstand erhoben; vermählt
am 20. Juli LS68 zu Schlobitten mit Amelie Marianne
Sophie Burggräfin und (i ruf in zu D o h n a - S c ii l ( > d i e n
a. d. H. Mallmitz, geb. 1. November l8o7 zu Charlottenburg,
lochter des ^ BurL'grafen und (.uafcn l'.mil und der y Ikirg-
gräfin und Gräfm Marianne geb. liurggräliu und Gräi^ : zu
Dohna-Schlobitten. (s. IL Linie, 2. Ast, 2. Zweig).
Sohn: Richard Emil, gel). 8. Oktober 1872 zu Coeilmen,
Kgl. preu.ss. Obei leutiumt m. d. U. des Regts. der
142
V. Dohna.
Gardes du Corps, Adjutant der 4. Garde-Kavallerie-
Brigade, verin. 28. April 1898 zu Lieh, mit Marie
^Mathilde Prinzessin zu Solms-Hohensolms-
Lich, Durchlaucht, geb. 24. August 187o zu Lieh,
Tochter des f Fürsten Hermann Adolf und der
•J- Fürstin Agnes geb. Grähn zu Stolberg-AVernigerode.
Kinder: a) Wilhelm Hermann Alexander
Richard, gc!\ 11. Dezember 1899 zu
Potsdam.
b) Ursula- An na Agnes Amelie, ge-
boren 12. Dezember 1900 zu Potsdam.
c) Victor - A dalbert Manfred Ri-
eh a rd , geb. 21. Juli 1903 zu Schlobitten.
d) Reinhard Christoph Hubertus
Richard, geb. 17. September 1904
zu Potsdam.
•{- Bruder:
Eberhard Friedrich Ludw ig, gel)." 1 1. August 1846 zu
Königsberg i. Pr., gew. Fi<ieikommissbcrr auf Waldburg-
Capustigall u. s. w. in Preussen, ge\N-. Kgl. })reuss. Kammer-
herr, verm. 20. Septemljcr 1874 zu Podungen mit Elisabeth
Doris Luise A u g u s t e G r ä f i n von K a n i t z , geb . 11. März
1851 zu Podangcn, Tochter iles y Grafcu Emil und der y Grälui
Charlotte geb. v. .Sydow; Witwe .seit 2. Juli 1905.
Kinder: a ) E b e r h a r d R i c h a r d Kwi i 1 , geb . 23 . Dez.
1875 zu W'aldburg, Kgl. preubs, Pegierungs-
referendar in ()p{)cln, Kgi. preuss. Leutn.ant
der Reserve des (varde-Küras^icr-Pegiments,
F i d e i k o m m i h h c r r auf W^a i < l b u i g- ( " a [ ) us t i g a 1 1 .
b) W a 1 {) u I g i s A [ a t h i 1 d e E\\^ a b e t h C h a r -
lotte, geb. 2. De/ember 187t) zu Waidburg,
Hofdame Ihrer iN^aiserl. und Köuigl. Hoheit
der Kron])rin/es>in des Deutschen Kcichs und
von l*rcussen.
c) Eleonore Dorothea M a r g a r e t h e, geboren
19. Oktober 1878 zu Waldburg.
V. Dohna. 143 j
d) Lothar Georg, geb. 18. August 1881 zu j
Waldburg, Kgl. preuss. Leulnaut im Garde- \
Jäger-Bataillon, vermählt am 28. Oktober 1905 \
zu Boitzenburg (Uckermark) mit Helene \
Mathilde Gräfin v. Arnim, geb. Boitzen- ;
but-g, 20. Juli 1879. I
e) Hein rieb Carl Waldemar, geb. 15. Okt. !
1882 zu Waldburg, Kgl. ])reuss. Leutnant im i
1. j^eib-Husaren-Regiment No. 1. |
f) Albrecht Philipp, geb. 12. März 1891 zu |
AValdburg.
t Eltern:
Richard Friedrich, geb. 6. April 1807 zu Königsberg |
in Preussen, j 12. ]uli 1894 zu Schlobitten, Fideikommissherr |
auf Schlobitten und Prökelwitz, Laudhofmeister des Kgr. Preussen, \
Ritter des schwaizon Adier-Ordens, vermählt () Juni 18.'j5 zu !
Schlobitten mit ^Lit bilde P>icderike Maximiliane Jo- |
sephine Gräfin zu Waldburg-Truchsess-Capustigal I , \
geb. 2.S. Januar 1813 zu Hechingen, f 1. Dezember 1858 zu ;
Schlobitten, Herrin der Herrschaft Waldburg-Capustigall. ;
j
•j- Vaters-Brüder: j
1. Emanuel Aloysius, gel). 1. Dezember 1809 ^u Finken- ,
stein, -J- 13. August 1888 zu Behlenhof, Herr auf Canthen ;
in Ostpreussen, Kgl. ])reuss. Major a. D., verm. 21. Oktober ■
1849 zu Jäskendorf mit Wilhclmine Antoijiette Heu- ;
riette Elise Gräfin F i n Ic v. F i n k e n s t e i n , geb. 5. Juni '
1827 zu Jäskendorf, f 1(>. August 1895 zu Cantlicn.
Kinder: a) Helene Marianne Agnes Alatliilde, ge-
boren 27. Mai LS51 zu Canthen. vermählt
18. Septl)r. 1878 zu Schlobitten mit Rudolf
A c h a t i u s Christ o p h 1» u t g g i- a f e n u n d
G r a f e n z u D o h n a - S c h 1 o d i c n , y 22. April
! 1897 zu Sassen (s. II Linie, L Ast).
b) F m a n u el F r i e d r i <• h , gel). 13. A pn 1 1 858
zu Canthen, Herr auf Cantlien, Ivihiiglich
preuss. Kammerherr, vermählt 18. Februar ;
144
V. Dohna.
1887 zu Mentoiie mit Christiane Plenriette
Marie Alexandrine Magdalena Gräfin
V. Carnier, geb. 10. ]März 1865 /u Panzkaii,
Tochter des -J- Grafen Hans Friedrich und der
-J- Gräfin Marie, gel), v. Eissener.
Kinder: aa) P2 m a n ii e 1 Friedrich Conrad
„ . Erich, geb. 7. Juli 1888 zu
Canthen.
bb) Wolfgang Enianuel Fried-
rich geb. 27, Dezember 1889
zu Canthen.
cc) Elisabeth ^laria Wilhel-
mine D c t a Carola a g d a -
lena, geb 28. Dezember 1891
zu Canthen.
c) Mathilde Ursula, geb. 20. August 1861 zu
Canthen; verm. 27. Februar 1886 zu Schlo-
bitten mit Jlan s-Hei urich XI, Fürsten
V. Pless, Grafen v. Hochberg, Freiherrn zu
Fürsteustein, Durchhuicbt, Kgl. preuss. Oberst-
Jägermeister und (reneral der ivavallerie, Ritter
und Kanzler des >ch\\arzen Adler-Ordens.
2. Ludwig Ernst Karl, geb. 21. Juli 1815 zu Kopenhagerj,
*[■ 15. Septbr. 1865 zu Lipjispringe, Kgl. preuss. ]Major a. D.,
verm. 25. Juni 1850 zu KTmigsberg i. Pr. mit Emilie
Caroline Friederike Gräfin v. Jvalncin, geb. 2o. April
1880 zu Königsberg i. l*r., 'J'ochter des t Grafen Xatango
und der -j- Grähn Emilie geb. v. KnobelsdortT.
•J* G r o s s e 1 1 e r n :
Wilhelm Heinrich ^[aximilian, geb. 8. April 1773 zu
Finkenslein, j 19. M;ii 1845 zu Ivr)ii^g>i)crg i. Pr., Fideikommiss-
herr auf Schlobiiten inul Piökelwitz, Landhofineister des Kgr.
Preussen, Kitter des schwarzen Adler-Ordens; verm. 24. Juni
1801 zu König.^berg i. Pr. mit Amelie Luise Gräfin v.
Schlieben-liirkenfeld, geb. 15. Dezember 1777 zu Berlin,
t 3. Oktober 1845 zu Schlobitten.
V. JJoiina. 1-4
II. Ast, Finkenstein.
Georg Fabian Alfred, (Burggraf und Graf) zu Dohna-
Schlobitten, geb. 18. Dezbr, 1850 zu Brunau, Fideikomniiss-;
herr auf Finckeusteiu, erbliches Mitglied des preuss. Herren--
hauses; verm. 12. Juli 1875 zu Gross-Bestendorf mit Gertrud
Marie v. Domliardt, geb. 5. Januar 1852 zu Gross-Besten-'.
dorf, Tochter des -j- Alfred v. Donihard und der *[• Franziska;
geb. V. Roseuberg-Gruszczynska.
Brüder:
1. Alfred Plein rieh Hermann, geb. G. Januar 1852 zu:
Brunau, Herr aut Brunau in \Vest|M-eussen, Ivgl. preuss. Oberst,'
Flügeladjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs und;
Kommandeur dei" 4. Garde-Kavallerie-Brigade; vermählti
25. September 1876 zu Berlin mit Marianne Julianne,
Wilhelm ine v, Wallenberg, geb. 17. Februar 1856 zu 5
Potsdam, Tochter des f Ernst Gideon v. Wallenberg uudi
der Marie v. Rochow. 1
2. Carl Wilhelm Reinhold, geb. 28. April 1857 zu Wies-'
baden, Kgl. preuss. Laudrat des Kreises Braunsberg in Ost- ;
prcussen, verm. ol. Oktober 1893 zu Tressow mit Else;
Marie Rosalie Luise Bianca Gräfin v. der Schulen-'
bürg, geb. 14-. Oktober 18(w zu Tressow, Tociiter des
f Grafen Werner und der 7 Gratin 2^Iärry geb. Freiin
V. Maltzahn.
Kinder: a) Hermann Werner Rodrigo Heinrich
Friedrich Donatus, geb. 10. Oktober 1804
zu Allenstein.
b) Alfred Gustav Stanislaus, geb. U). ^dai
1896 zu König.-^berg i. Fr.
c) Heinrich Georg Richard, geb. 9. Februar
lf)02 zu Brannsberg.
t Eltern:
Hermann Heinrich Eduard h^ibian, geb. 2F Ji»ni
'82I zu Silberhammer, t 1(>. Februar 185!) zu Bisa, Her!" auf
Brunau, venu. 14. ^Slärz 1850 zu Gross-Flauthen mit Lvdia
10
140
V. Dohna.
Amalie Albert ine Ernestine Lnise Franziska v.
Auerswald, geb. 18. Oktober 1S27 zu Faulen, f 15. August
189S zu Bruuau.
-}- G r o s s e 1 1 e r n :
Fabian Alexander, geb. 17. November 1781 zu Schlo-
bitten, 20. August 1850 zu Finkenstein, Fideikommissherr
auf Finckenstein, Kgl. preuss. Oberstleutnant a. D., vermählt
10. November 1814 mit Dorothea Theophile Pauline
Burggräfin und (jräfin zu Dohna-Lauck, geb. 10. August
178G zu Wundlacken, -j- 24. Mai 1855 zu Finckenstein.
III. Ast.
Friedrich Carl Adalbert Sie,2:fried (Burggraf und
Graf) zu Dohna-Schlobitten, gel). 11. Juli 186() zu Berlin,
Ivgl. preuss. Landrat des Jvreises Neurode in Schlesien ; ver-
mählt 30. Scptbr. 181)7 zu Breslau mit Dorothea Ernestine
Wilhelmine Auguste v. Itzen plitz, geb. 4. Juli 1808 zu
Gross-Steinersdorf, Tochter des Bertbold v. Itzcnplitz und der
Pauline, geb. Freiin v. Reitzenstein.
Kinder: a) Re n ate D o ro t h ea J u 1 i a, geb. 27. September
1900 zu Neurode.
b) Friedrich Gerhard Eggert, geb. 12. März
1902 zu Neu rode.
c) Siegmar x\dalbert Johannes, geb. 4. De-
zember 1904 zu Neurode.
Schwestern:
1. Juliane Wil helmine Hildegard, geb. 22. Dezember
1807 zu Berlin; verm. 30. März 181)7 zu Cassel mit Hein-
rich Hermann Grafen v. Reichenbach, Herrn auf
Eichberg in .'Schlesien.
2. Charlotte Auguste Adelheid, geb. 0. Oktober 1871
zu Berlin.
Eltern:
Friedrich Adalbert, geboren 7. Juli 1811 zu Berlin,
•J- 7, Mai 1877 zu Jena, verm. 24. August 1805 zu Zoppot mit
E r n s t i n e W i 1 Ii e 1 m i u e Charlotte Wahl, geb. 8. Fel)r uar
1834 zu Eeistenau.
V. Dohna.
147
V a t e r s - B r ü d e r :
1. Siegmar PViedricli geb. 29. Dezember 1818 zu Bonn
am Rhein, Kgl. preuss. Generalleutnant z. Disp., als Burger
von Bern zu Pfistern angenommen 18. Dezember 1877.
2. Lothar Friedrich Helvetius, geb. Ii. Oktober 1824 zu
Düsseldorf, Kgl. preuss. Oberst zu Disp.
rosseitern:
Carl Friedrich Emil, geb. 4.. März 1784 zu Schlobitten,
t 21. Februar 1859 zu Berlin, Kgl. jjrcuss. Oberst-Kämmerer,
(leneral-Feldmarschall, Ritter und Kanzler des schwarzen Adler-
Ordens, verm. 10. Noveml>cr 1809 zu Finkenstein mit Clara
Sophie Julie v. Scharnhorst, geboren 28. Juli 1788 zu
Bordenau, -|- 20. Februar 1827 zu Düsseldorf.
II. Linie, Dohna-Schlodien.
Stifter: Burggraf Christoph (gel). l()l>5, "J" 173o), ver-
mählt 1G80 mit Frede-Marie Burggräfin und Gräfin zu
Dohua-Vianen (geb. 1G60, 7 1729). Sämtliche Mitglieder
dieser Linie führen den Titel Burggraf und (Vraf, bezw. Burg-
grätin und Gräfin zu Dohna-Schlodien.
I. Ast, Schlodien,
Carl Ludwig: Alexander Erdmaim (Burggraf und Graf)
zu Dohna-Schiodien, gel). 12. Juni LSOy zu Berlin, Fidei-
kommissherr auf Schlodien und Carwinden, kgl. preuss. Ober-
leutnant der Reserve des 1. Lei! >-llus.iren- Regiments No. 1,
vermählt I. am 17. November 18^)2 zu Bangscnin mit Anna
Leonide V'iolet Clara v. Kries, gei). 27. Oktober 1871 zu
Bangschin, geschieden 17. Oktol)er 18*d8, Tochter des Adolf
V. Kries und der Leonide geb. Crrälin \\ Schli[)penbach ; IL am
17. Dezember DOÖ zu Mitau mit Alexandrine Freiin
V. Hahn.
Mutter:
Betty Julie Ottilie Bertha Clara geb. Gräfin zu
Eulenburg, geb. L Januar 1849 zu Gallingen, l\)chter des
Y Grafen Ludwig Botho und der f Grätin Malwine geb. Burg-
148
V. Dohna.
grätin und Grätin zu Dohna-Schl(xlien, verni. am 22. Juli 18(>8
zu Gal 1 ingen mit 7 Adolf Rudolf Christoph Burggrafen
und Grafen zu D o h n a - S c h 1 o d i e n , geb. 80. Januar 184G
zu Königsberg i. Pr., gew. Fideikommissherr auf Schlodien
und Carwinden, erl)liches iNUtglied des preuss. Herrenhauses,
Mitglied des Reichstags, kgl. preu.^s. Kammerherr; Witwe seit
6. August 1905.
Schwestern:
1. Frede-^Iarie, geb. 21. April 1873 zu Carwinden; ver-
mählt 16. Mai 181)4 zu Schlodien mit AVilhclm Friedrich
Louis Gustav Grafen v. R(jthenburg, Herrn auf
Ziegenberg in Ost})reussen .
2. Freda Sophie Adelheid, geb. 5. Juni 1874 zu Carwinden.
3. F r e d a B a r b a r a J u 1 i e F r n e s t i u e Caroline, geb. 28. ^lai
1875 zu Carwinden.
V a t e r s B r ii d e r :
1. f Rudolf Achati US Christoph, geb. 4. Juni 1848 zu
Königsberg i.. Fr., -j* 22. April 1897 zu Sassen, Herr auf
Sassen, vermählt I. 28- Juni 1870 zu Canthen mit Amelie
AV i 1 h e l m i n e Caroline Elisabeth }^ u r g g r ä f i n und
Gräfin zu D o hn a - S ch I o b i 1 1 e n , geb. 20. .September 1850
zu Canthen, -j" 15. März 1S77 zu Behlenhof; II. 18. September
1878 zu Schlobittcn mit Helene Marianne Agnes
Mathilde Burggräfin und Irräfin zu Dohna-Schlo-
bitten, geb. 27. Mai 1854 zu Canthen, Tochter des -j- Burg-
grafen und Grafen Emanuel Aloysius und y der Burggrähn und
Gräfni Wilhelminc geb. (Trähn Finck v. Finckenstein (siehe
I. Linie 1. Ast).
Kinder 1. Ehe: a) i c a Anna Wilhelm ine, gel)()ic'u
KJ. August 1871 zu I-'xrlin, vcrnKÜilt
5. Mai 1894 zu Carwinden mit Hein-
rich Raphael, Grafen v. Reichen -
_ bacli-Gosch ii t z, Freien Stantlcshcrrn
auf Gosellütz in Schlesien.
b) Conrad Carl l'^manuel Ada l bei t,
geb. 21. September 1872 zu Canthen,
V. Dohna.
149
Kgl. preiiss. Oberleutnant im Dragoner-
Regiment König Albert v. Sachsen
(ostpreuss.) No. 10.
c) Ebba Helene Anna, geb. 30. Jnni
1874 zu Beh'.enhof.
II. Ehe d) FI ans Rudolf Christoph, geboren
25. Juli 1879 zu Behlenhof, Kgl. preuss.
Leutnant im Dra^oner-Regim. Königr
Albert V. Sachsen (ostpreuss. j No. 10.
2. Erich Christoph Adalbert, geb. 13. Oktober 1850
zu Schlodien, Kgl. preuss. Major z, Disp., verm. 1. August
1877 zu Berlin mit A d o 1 f i n e J o h a n n. e Alexandra
Sophie V. Bonin, geb. 8. ]nm 1853 zu Berlin, Tochter
des j Adolf v. Bonin und der 7 Elisabeth geb. v. Oppen.
Töchter: a) Anna Elise Marie-Erica, geb. 24. Mai
1878 zu Berlin, verm. 27. Februar 1904 zu
Berlin mit Georg Harry Grafen v. Still-
fried und Ratton itz.
b) Anna Adele Alexandra Christine, ge-
boren 9. Januar 1880 zu Berlin, vermählt
20. Mai 1901 zu Berlin mit Ernst Hubert
Gero Carl F r e i h e r r n v. G e r s d o r f f .
c) Anna Adolfine Luise Freda- Fei icitas,
geb. 8. De/ember 1883 zu Berlin.
3. Achatius Christoph Florus, geb. 14. Oktober 1859 zu
Schlodien, Herr auf Behlenhof in Ostpreussen, verm. 24. Juli
1897 zu Helgoland mit Anna-Marie Schwager, geboren
15. Juni 1880.
-J-. G r o s s e 1 1 e r n :
Carl Ludwig Alexander Er d mann, geb. 29. September
1814 zu Carwinden, -j* 3. April 18VH) zu Ivönigsberg i. Pr.,
Fideikommisshcrr auf Schlodien und Carwinden, Obermar^chal 1
des Kgr. Prcussen, verm. 9. Xov. 1839 zu Königsberg 1. Pr.
mit Lydia A n n a v. A u e r s w a 1 d , geb. 27. Juni 1 820 zu
Königsberg i. Pr., f 3. Juli 1878 zu Berlin.
150
V. Doliiia.
II. Ast in Schlesien.
I. Z \\' e i g , K o t z e 11 a II .
Wilhelm Carl Hannibal Vincenz (Burggraf und Graf)
zu Dolina-Schioüien, geb. 10. Jmiuar 1841 zu Bad Gr'dfen-
berg, Herr auf Kotzenau u. s. w. in Schlesien, Kommendatnr
der schlesisciien Provinzial-Genosseuschaft fies Johanniter-Ordens,
^Iit^iied des preussischen Herrenhauses auf l^ebenszeit, vermählt
3. September 18()9 zu Drippe ndt Wilhelm ine Friederike
Sophie V. Baf^^evitz, geb. 10. April 1847 zu Drippe, Tochter
des y Adolf V. Bagevitz und der Emilie geb. Gräfin v. Schmettow.
K. i n d e r : a) Hermann H a n n i b a 1 Willy Adolf, geboren
19. Juli 1870 zu Gros--[volzeriau, Kgl. preuss.
Oberleutnant der Reserve des Regiments der
Gardes du Corps.
b) Alfred Willy Feodor Erich, geboren
13. Februar 1872 zu Gross-lvotzenau, Kgl.
preuss. Oberleutnant im ^Magdeburgischeii
Husaren-Regt. Xo. 10.
c) Lonny Freda Marie, geb. 10. April 1873
zu Ivotzcnau; verm. 28. Septeml)er 1893 zu
Kotzenau mit Carl ^Matthias Bernhard
V. Borcke a. d. Hause der Crrafen v. Borcke-
Stargordt.
d) F r e d a - M a r i e W i l h e l ni i n e L u i :5 e Wally,
geb. 25. Scptcmlu-r 1874 zu Kotzenau; ver-
mählt 25. Mai 1897 zu K(itzenau mit Adolf
E r d m a u n Friedrich Julius v. S e i d 1 i t z
und L u d w i g s d o r f , Fiüeikommis-hcrrn. auf
Hal)cndorf iii Schlesien.
Schwester:
Leontine Adelaide Friedciike, geb. 29. Se})tember
1849 zu Kotzenau, vermählt 24. Juli 1870 zu Kotzenau mit
Eric Ii W i c Ii a r d H e 1 1 m u t h v. 1 1 z e n p i 1 1 z , Kgl . preuss.
Zcremonienmeistcr.
V. Dohna.
151
t Eltern:
Wilhelm Hermann Albrecht, geb. 11 November 1809
zu Kotzenaii, -J- 13. Oktober 1872 zu Wiesbaden, Herr auf
Ivotzeuau u. s. \v., verm. 10. Juni 1885 zu J.iegnitz mit Marie
SophieFranziskaElisabcth Charlotte Johanna, Gräfin
V. Xostiz, geb. 8. September 181.H zu Laughellwigsdorf,
t 13. August 1888 zu Bad Landeck.
■J-VatersB rüder:
1. Feodor Friedrich Alexander Franz Fabian, geboren
13. Oktober 1813 zu Breslau, -j* 27. August 1881 zu Liegnitz,
verm. 22. Juli 1844 zu Thamm mit Charlotte Julie
Ernestine Luise v. Sydow, geb. 8. Juni 1822 zu Thamm,
y 8. Mai 1893 zu Gross-Kotzeuau.
Tochter: ]\Largarethe Dorothee Auguste Luise
Freda Marie, geb. 24. ^Nlai 1853 zu Berlin.
2. Wilhelm Christoph Bernhard Oscar, geb. 23. Januar
1817 zu Kotzenau, -J- 24. April 1893 zu Liegnitz, Kgl.
preuss. Kammerherr und Major a. D., verm. 30. Januar 1844
zu Hiller-Gaertringcn mit Johanna AI bertine Ulrike
Sophie Freiin Hiller v. Gaertringen, geb. 8. Juni 1827
zu Berlin, f 7. Juni 1870 zu Hiller-Gaeri ringen, Herrin der
Herrschaft Hiller-Gaertringen in Posen.
Ivinder: a) Johann Friedrich Wilhelm August
Bernhard Rudolf, geb. 1. Juni 1845 zu
Tir.schtiegel, ^ 15. Mai 1904 zu Hiller-
Gaertringen, Herr auf Hiller-fiaertringen, Kgk
preuss. Major a. D., vermählt 2L Juni 187V)
zu Berlin mit Johanna Auguste W'anda
R u t h V. I) a 1 1 \v i t / , geb. 22. Januar 1 857 /. ii
Berlin, Tochter des Sigismund v. Dallwitz und
der Wanda geb. v. (iraefe.
S o h n : J o h a n n I-l u d o 1 f \\^ o 1 f g a n g Wil-
helm, geb. KS. August 1884 zu Hiller-
Gaertringen, Kgl. })reuss. Leutnant im
Lcib-Garde-HusarcnT<.egt.
152
V. Dohna.
b) Sophie Johaiir. e Auguste Albertine,
geb. 17. Oktober 1852, verni. 20. November
1879 zu Berlin mit Ernst v. Reiche,
t 24. Februar 1895 zu Rosbitek.
-}- G ros s el te rn.
Wilhelm August Gottlob, geb. 15. Dezember 1769 zu
ICotzenau, i' 3. Januar 18^-^)7 ivotzeuau, Herr auf Kotzenau
11. s. Av., verm. 10. Juni 1801 zu Zessel mit Friederike
Henriette Auguste Gräfin v. R e i c h e n b a c h , geb. 14. Fe-
bruar 1785 zu Bodland, t Februar 1839 zu Berlin.
II. Zweig Mall mitz.
Alfred Fabian Wilhelm Theodor, (Burggraf und
Graf) zu Üohna-Schlodien, geb. 7. Juni 1849 zu Mallmitz,
Fideikommissherr auf Mallmitz in Schlesien, ^litglied des preuss,
Herrenhauses auf Lebenszeit, Kgl. preuss. Kammerherr, ver-
mählt zu Dresdeii mit Viola Margarethe Adelheid v. der
Hagen, geschiedener Gräfm v. Zedlitz und Triitschler, geb.
26. April 1845 zu Stölln bei Rathenow, Tochter des 7 Otto
Bernhard v. der Hagen und der -J- Priscilla geb. Freiin v.
Reitzensteiu.
Kinder: a) ^laria Violetta, geb. 29. ^Nlarz 187F
b) Clementine ^larie Agnes, geb. 17. Dezbr.
1873 zu :Mallmitz, verm. 31. ^Mai 1898 zu
Mallmitz mit Hans Gotthard Alfred
Friedrich Paul \'. D i e b i t s c h .
c) Alfred Clement .Sylvins Fabian, geb.
20. Februar 1875 zu Mallmitz, Jvgl. preuss.
Gerichts-Referendar in Sprottau. Fculiiant der
Reserve des Magdeburgischen DragonerT-legls.
No. B.
d) Heinrich Gottlol^, geb. 7. Sei)tember 187()
zu AraUmitz, Kgl. preuss. Leutnant im Husaren-
Regiment v. Schill (1. schles.i Xo. 4, vermähll
11. Mai 1904 zu Dresden mit Euphrosyne
A rgyropoulos aus dem Hau-^c der Fürsten
Argyr(>pouh)s, geb. 3L Januar 1881 zu W^ien,
V. Dohna.
153
Tochter des Perikles Argyropoulos und der
Helene geb. Skhinas.
e) Fabian Alfred Hubertus, geb. 30. Sept.
1877 zu Mallniitz, Kgl. preuss. Leutnant im
Kürassier-Regt. v. Seydlitz (magdeburg.) No. 7,
verm. am 3. Oktober 19' *5 zu Fraiikfurt a. ^I.
mit Marie Elisabeth Horst mann.
f) Xicolaus Paul Richard, geb. 5. April
1879 zu Mallmitz, Kais, deutscher Oberleutnant
zur See.
g) Margarethe Ursula, geb. 9. Oktober 1880
zu Mallmitz.
h) Wilhelm Christoph Alexander geboren.
13. Oktober 1883 zu Mallmitz.
Geschwister:
1 . Agnes Amalie Charlotte C 1 e m e n t i n e , geb. 25 . J'd.\i
1847 zu Mallmitz, verm. 1(). Februar 1879 zu ^Vlallmitz mit
Gustav Felix Bertram v. Pfuel, -J- 7. März 1897 zu
^Wilkendorf.
2 . Fabian Wilhelm Christoph, geb. 20. August 1 850 z u
Mallmitz, Kgl. preuss. Oberstleutnant a. D.
7 Eltern.
Florus Leopold Alfred, geb. 8. Januar 1809 zu Mallmitz,
7 12. Mai 1859 zu Mallmitz, Fidcikommissherr auf Mallmitz
u. s. w., verm. 11. Oktober 184G zu Breslau mit Clementine
Agnes Olympia Gräfin v. Pii ekler. Frei in v. Groditz,
geb. 2. Dezember 1821 zu Berlin, t 15. April 1894 zu Mallmitz.
7 Vaters Brüder:
1. Fabian, geb. 5. August 1802 zu Mallmitz, 7 4. M-i 1871
zu Ivunzendorf, Herr auf Xied-jr-Küpper und Ivunzendorf,
vermählt 25. Juli 1829 zu Ratib'>rsitz mit Marie Wilson
V. Steinach, geb. 8- Dezember 1805, "j" !>. Januar 1893 zu
Kunzeudorf.
Tochter: Marie Johanne Charlotte, geb. 12. Sep-
tember 1838 zu Sagau.
V. Dohna.
Friedrich Wilhelm Emil, f^eb. 2. November 1805 zu
Mallmitz, f 18. November 1877 zu Berlin, K<^1. preuss.
Generalleutnant z. D., verm. 6. Juni 18o5 zu Schlobitten
mit Marianne Nancy Thora Burggräfin und Gräfin
zu Dohna-Sch 1 o b i 1 1 e n , geb.V)0. ^lai 1812 zu Ivopenhagen,
f 15. April 1895 zu Ringelheim.
Kinder: a) A m e 1 i e ^la ri au n e S o p h i e ,-geb. 1. November
1837 zu Charlottenburg; verm. 20. Juli 18G8
zu Schlobitten mit Richard Wilhelm Lud-
wig B u r g g r a f e n und G r a f e n , nachhe rigcn
Fürsten zu Dohna- Schlobitten, Durch-
laucht (s. I. Linie, 1. Ast).
b) Stanislaus Fabian \\^ilhelm, geb. 18. ^lai
1840 zu Schlobitten, Kgl. preuss. Hauptniaun
ausser Dienst.
c) Christoph Alexander, geb. 27. Juli 1851
zu Potsdam, Kgl. preuss. }>Iajor a. D.
Louis Abraham Theobald, geb. 19. November 1811
zu Mallmitz, 7 28. Mai 1875 zu Liegnitz, Kgl. preuss.
Generalmajor z. D., verm. 22. Januar 1888 auf dem Zobten
mit Ida Luise Ernestine v. Gayette, geb. 27. August
1815 zu Kolberg, -j- 7. Dezember 1893 zu Berlin.
Kinder: a) H a n n i b a 1 L u d ^^• i g Fabian W i i h e 1 m A 1 -
fred Theobald, geb. 20. Oktober 18.38 zu
Breslau, Kgl. preuss. Generalmajor z. D., verm.
5. Februar 1874 zu Liegnitz mit Helene
Maurokordatos aus dem Hause der Fürsten
]Maurokordatos, geb. 25. 2vlai 184() zu Athen,
Tochter des -J- Georg ^.laurokordatos und der
t Marie geb. Skhinas.
Kinder: aa) ]\Li r i e V v s u 1 a Ire n e , geboren
V 25. November 1874 zu l^)lsdam,
verm. 9. Januar 189<) zu ^lontreux
mit G c r n a n d W i 1 h e 1 m H i 1 -
m a r Geb h a r d Grafen v .
Bos c.
hh) G c o r g T h e o 1) a 1 d A 1 e x a n d e 1 .
geb. 29. Juni 1870 zu Potsdam,
V. Dohna.
155
Dr. jiir., Privat dozcnt an der
Universität Halle, Kgl. preuss.
Leutnant der Reserve des Dra-
goner-Regiments No. 2.
cc) F r e d a - M a r i e Ida L u c i e
Elisabeth, geb. 29. Januar
1885 zu Koblenz,
b) Theobald Abraham Stanislaus, geboren
23. September 1852 zu Breslau, Dr. phil.,
Kgl. preuss. Hauptmann a. D., verm. 23. Okt.
1876 zu Potsdam mit Martha Gertrud
Tyszka, Witwe des Alfred Hartwig, geboren
3. September 1852 zu Rüdersdorf.
Töchter: aa) Josephine Ida ]\raria, geb.
31. Januar 1879 zu Potsdam,
bb) Edith Adelheid Charlotte,
geb. 5. August 1881 zu Berlin.
2. Ludwig Wilhelm Adalbert, geb. 15. Juli 181G zu
Mallmitz, -J- 20. Januar 1889 zu Breslau, Kgl. preuss. General-
leutnant z. D., verm. 15. Juli 1875 zu Breslau mit Anna
Fr ei in v. K. nob e 1 s d o r f f, Witwe des Carl v. Rother,
geb. 27. Angust 1842 zu Leubus, Tochter des f Freiherrn
Wilhelm und der -J- Freifrau Anna -geb. Wolf v. Schutter.
Tochter: Amalie ^Liria Wilhelmine Elisabeth,
geb. 10. September 187().zu Breslau.
f G r o s s e 1 1 e r n :
Leopold Emil Fabian, geboren 25. Februar 1777 zu
Kotzenau, -J- 28. Augtist 1839 zu Löwenberg, Herr auf ^Mallmitz
u. s. w., Jvgl. preuss. t)l)er.-,tleutnant a. D., verm. L 18. Juni
1800 zu Haibau mit Amalie Adelheid (Vräfin v. iv<)S]M)th,
geb. 20. Februar 1780 zu Haibau, geschieden, j 21. |iini 1834
zu Toul; II. 8. Oktober LS04 zu J^ihusdorf jnit Amelie
r i c d e r i k e W i l h e 1 uii n e Gräfin v. R e i c h e n b a c h , geb .
10. Januar 1784 zu Scheegeln, f 10. Januar 1819 zu (rlogau.
L. v. T.
156
Du Pan. — Du Pasquier. —
V. Edlibacli.
Fall.
Familie du Couseil de la Republique de Geneve.
Bourgeoisie 1488.
Conseil des CC löHo-
Petit Conseil 1541.
Protestaiits.
(Voir tome ler page 371.)
Familie du Conseil d'Etat de la Principaute de Neuchat el.
Natioualite iieuchateioise avant 1470.
Conseil d'Etat 1729.
Protestante.
^ (Voir tome ler page 95.)
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht XIV'. Jalirhundert.
Grosser Rat X.V. jahrhundcrt.
Kleiner Rat XV. Jahrhundert.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 102.)
Engelhard.
157
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht I08I.
Klemer Rat 1390.
Geschichtliches.
Die Familie erscheiDt bereits Ende des 14. Jahrhunderls in
der Person des Pleinrich Engelhard von Zug, ^vohnhaft in
des <^,Vinken Haus am ^larkt > und ^litglied des Rates. 14()7
finden wir dessen Sohn Hans Engelhard zum grossen Löwen-
stein unter den grössten Steuerzahlern. — Rühmlichen Anteil
hat die Familie an den Kriegszügen der Eidgenossen Anfang
des 16. Jahrhunderts genommen; derart, dass der Name Engel-
hard oder Augloardo, wie man den Xamen in Italien aussprach,
der Schrecken der Feinde war.
Conrad Engelhard 1505 Zunftmeister zur Aleise, Land-
vogt zu Greifensee etc, 15L3 Oh-erst über -tOOO Eidgenossen
bei Novarra gegen die Franzosen, liess während der ganzen Be-
lagerung, obschon ein bedeutendes Heer vor der Stadt lag, kein
Tor schliessen, und die Franzosen mussten nach verlorener
Schlacht abziehen. Desgleichen war Engelhard bei Marignano
einer der tapfersten Heerführer und starb erst 1524: als Land-
vogt zu Kyburg. Von dieser Zeit an erscheint die Familie
in der Gesellschaft der Schild n er zum Schneggen vertreten
und fülirt gleich vielen andei-n Angehörigen jener der Adeligen
Stube ebenbürtigen Gesellschaft den Zürcheri.-chen Jimkertitel.
In den Rat gelangte die Familie durch die Zunft zur Meise,
Schneidern und Schiff leutcn.
Conrad Engelhardt S<din, Junker Felix Engelhard, Land-
vogt zu Kusn.iu uml 1581 Zunftmt-ister, war mit einer Er't.)-
tochter des Hauses .Mötteli von Kaj^pcnstein verheiraiet und
durch sie mit den ersten Adel>familien der Ostschweiz in ver-
Mandschaftl icher Le/ichung.
Die heute allein noch blühende Branche der Familie stammt
von einem Bruder des genannten Conrad Engelhard ab und
zwar von Hans Heinrich, 7 1551, Pf irrer am Frainn ü n^t er.
158
Engelhard.
In den kleinen Rat gelaii,v;te die Familie durch die Züi:f:c-
Meiseii, Schmieden und Schiilleuteu.
Personenbestand.
Gemeinsamer Stifier: Johannes Engelhard, f 1885, ver-
mählt mit Magdalena Cr am er. Dessen Enkel:
Karl Heinrich, ge\v. Kaufiriaiin in Paris, 7 1885. ver-
mählt mit Blanche Emilie Thoniaun, geboren 1854 von
Puteaux in Paris.
Kinder: ai Andre, geb. 1877. Kaufmann in Paris.
Martha Blanche, geb. 1878.
Gustav Karl, geb. 1884. Kaufmann in Paris.
\^ e 1 1 e r :
Ferdinand «Sohn des 7 Tohs. und der 7 Sop'hie Adele
geb. Oehl von Cernay, Elsass). gewesener Kaufmar.n in Para
(Brasilien), -j- 1898, verm. mit Francisca Cardoza Parata
von Pard (Brasiliens iln Para..
Kinder: a» John, geb. 1875. Kaufmann in Para.
b) Raoul, geb. 1877.
c) Albert, geb. 1879, Kaufmann in Para, ver-
mählt lOüo mit Sc mirain i> de Moura
Ribeiro Sarmento.
dl Victor, geb. 188*^. Kaufmann iri Para, \erm.
190B mit A r g e n t i n a D a n i n F i o c k von
Pona, geb. 1875.
Tochter: Ida, geb. 1H04.
e) Cäcilie, geb. 1882.
f) Sophie, geb. 1884.
g) Helena, geb. 1887.
hl Esther geb. 1890.
V. Erlach. —
V. Ernst und v. Ernest.
159
V. fi^rlach.
Ministerialadel, Katst^eschlecht des P^reistaats Bern.
Ministerialen der Grafen von Neuenbürg llOG.
Bürgerrecht inn 1270.
Eintritt in den Rat vor 1300.
Reformiert und katholisch.
(Vgl. Jahrg. I Seite 102.)
V. lernst und v, I^lrneut,
^ Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Bürgerrecht vor 1470.
- . Grosser Rat 1485. .
Kleiner Rat 1688.
Reformiert imd katliolisch.
Geschichtliches.
Der Geschlechtsname Ernst kommt in der Schweiz an ver-
schiedenen Orten vor, so ausser in Bern namentlich in x\araii
lind Wintcrthur, wo Famiiien dieses Xamcn.^ blühen, die aber
mit der hier behandelten Berner Rat-sf^miilie in k'cincrlei Be-
ziehungen stehen.
In Jjern kommt der Name in (U;r ersten Hälfte des H. Jahr-
hunderts vor, schon im jahrzeitbuch von St. \'incenz, zwischen
1825 und l.-).->i), hndet er sich wiederholt, ohne dass al)er eine
Verbindung mit der heutigen Familie iK'ichweisbar wäre.
Das -l'ernische Burgcr!)uchv führt seit meiner xVusgaI>e von
1888 als Datum der Einburgerung der Familie das Jahr 187o
160
V. Ernst und v. Ernest.
und als Herkunftsort Thun au, bis zur Stunde konnte jedoch
nicht febt^estellt werden, auf welche Quellen sich diese An-
gaben stützen.
Als Stammvater der jetzigen v. Ernst ist Hans Ernst
anzusehen, der als Ausziiger der Gesellschaft zum ^Möhren 147(i
in die Murtenschlacht zog, wie aus den Gesellschaftsrödeln uikI
dem Bucher'scheu Regimentsbuch nachweisbar ist. Er gelangte
1485 in den Grossen Rat und starb 1510. \'on seiner Frai:
Anna Werder hatte er einen Sohn Hans Jakob, dessen
Enkel Hans «der Kürsner» lob? ebenfalls in den Grossen
Rat der CG gelangte und dabei seinen E^del auf seinem Haus
«an der Ankenwag» verzeigte. In der Folge wurde flans 157S
Castlan nach Frutigen imd 1588 Stiftschaffuer. Von Benedicta
Fruting (vermählt 15ßli hinterliess er einen Sohn Georg,
geb. 15GG, vermählt 1588 mit Elisabeth v. Wer dt. Dessen
Sohn Johann Jakob (JoOO — 1653», des Grossen Rates 1()24.
Landvogt nach Fraubrunnen lf)8() und nach Interlaken 1644,
Sechszehner zu ^löhren lü51, vermählt zuerst mit Margaretha
Brechbiihl und 1624 mit Anna Maria Lehringer, hinter-
liess mehrere Söhne, von welchen alle späteren v. Ernst ab-
stammen. Der ältere derselben, Johann Ja];ob (1616 — 16G5),
des Grossen Rates 1651 und Ivaufhausknecht 1657, ist Stifter
einer älteren, 1795 erloschenen Linie des Geschlechts; der
zweite, Johann Heinrich (1621 — 1704», des Grossen Rates
1657, Gerichtsschreiber 1668, Vogt nach Fraubruunen 16(Ui.
Sechszehner l(i80, gelangte als erster seines Namens 16)88 in
den Klein'^'n Rat, wurde 1694 Ivirchmeicr vom Rat und i>t
gemeinsamer Stammvater der heutigen v. Ernst. Mit seineu
zwei ältesten Söhnen spaltete sich seine Deszendenz wieder in
zwei Linien. (Siehe Personeubestand.)
Die meisten Ernst traten in der Folge in die Magistratur
und Sassen seit 1(524 bis 1798 ununterbrochen im (irossen Ivate
der Republik, zwcini.d auch im St n.a. Mclucre witlmeten sich
vor ihrem Eintritt in die ^taatsmänin^chc LaufL>.din d(^m Notariat,
einzelne ergriffen den geistlichen l'cruf. X'icie traten in fremde
Dienste und zwar namentlich in franzöbische, danel>en auch in
holländische, sardinische, preu-sische und später sizilianische ;
Beat Ludwig Frau/ Friedrich, geboren 1771, Sohn des
Brigadiers Hieronymus Friedrich (siehe unten), fand als
V. Ernst und v. Ernest.
161
(Kfizier der französischen Schweizergarde am 7. September 1792
in der Abbaye de St. Germain als einer der letzten Getreuen
Ludwig XVI. ein schauerliches Ende.
Ausser Häusern in der Stadt besass die Familie Landgüter
bei Bolligcu, das Beaulieugut und das Rabbenthalgut bei Bern
li808 — 1857), ferner Güter im Kanton Zug, in Zviontelier bei
Murteu, in Frankreich und auf Rügen. Heutiger Grundbesitz:
Das Schlossgut Muri bei Bern seit 1892, ein industrielles
Etablissement in Mira (Italien) und städtische Grundstücke und
Villen bei Bern.
Das Adelsprädikat von » trägt das Geschlecht seit dem
Grossratsbeschluss von 178o, Beat Rudolf, marcchal de camp
in Frankreich, und Hieronymus Friedricli, Brigadier da-
selbst, trugen im 18. Jahrhundert in Frankreich öfter den
ßaronentitel und nannten sich <^ v. Ernest >.
Johann Victor (1741 — 1817), zuletzt Generalmajor in
Preussen, ist Stifter eines Astes, welcher seit Ende des 18. Jahr-
hunderts sich in Preussen niederliess, e'nenfalL den Xamen
V. Ernest annahm und noch her.te filhrt und 1871 wieder das
bernische Burgerrecht erneuerte.
Aus dem nie sehr zahlreichen (Teschlecht verdienen be-
sonders hervorgehoben zu werden: Beat Rudolf (17oo-1818),
Hauptmann in Frankreich im Regt. v. Planta 1757, machte
als solcher den siebenjährigen Krieg mit, 1760 bei AVarburg
gefangen, erhielt 17G2 eine Kompagnie im l)ernischen Regiment
V. Erlach, Oberstleutnant 1770 und 1782 wirlclicher Oberst
des gleichen Regiments, das unter ihm das schönste des Kon-
tinents genannt wurde (siehe Job. B. v. AVeiss, Weltgeschichte,
Wien 1859—68, Bd. III), Brigadier 178:>, marechal de camp
1788 und conimandeur du merite militaire, cordon rouge 1792,
«piiltierte im selben Jahre und v/urde nach seiner Rückkunft
IQ Bern Landvogt nach Romaintnoticr, nachdem er schon 1775
in den Grossen Kat gelangt war. Hieronymus Friedrich
(17.')8— 1782) , zeichnete sich als Aide-major des Schweizer-
regiments v. Diesl)ach in Frankreich im siel)enjährigen K ieg
aus, Major im Regiment Jenner 1759, kommandierte im Lager
von Cumpriegne 17l)(ials Brigademajor die v(;reinigten vScliweizer-
brigaden Erlach, Castella und jenner, worauf er 1770 Oberst-
il
162
V. Ernst und v. Ernest
leutnaiit, KommaDdant einer Kompagnie in der Schweizerfijarde
177.-5 und 1780 Brigadier wurde. Johann Victor (1741 bi?
1817), Bruder der beiden vorigen, diente zuerst in der lioUänd.
Scliweizcrgardc 1770, Major im Rc^i:jiment Müller in Preussen
1785, Kommaudant eines Fiisilierbataillons daselbst 1787.
Oberstleutnant 1793, erhielt den Orden pour le merite bei
Trippstadt, Oberst und Kommandant der Fii>ilierbrigade
Magdeburg 1798, Generalmajor 1800. Fi-anz Friedrich.
Samuel (genannt «von Morges > ) 1757 — 1833, Hauptmann im
Regiment Stettier in Sardinien 1792 — 97, hernach Chef der
zweiten helvetischen Legion in französischen Diensten 1799,
1811 Generalmajor in Sardinien, Inhaber des Ordens der heil.
Mauritius und Lazarus, durch seine Frau, einer verwitweter:
Gräfin Buschctti geb. Authier de St. Bartelemy, mit Xaviei- de
Maistre befreundet, der sie in seinen Briefen zitiert.
Zunftangehörigkeit: Möhren, ein vereinzeltes Mitglied
ging im 18. Jahrhundert auf Allen ül)er.
Das Wappen ist in Gold auf grünem Dreiberg ein wachsen-
der schwarzer Widder. Helmzier: der wachsende Widder.
Schildhalter: zwei wilde JNIänner mit Keulen. Devise: <^ En
dieu ma fiance».
Literatur: R. de Steiger, les generaux bernois, Berne 18G4.
Personenbestand.
Gemeinsamer Stammvater der folgenden Linien i:^t Johann
Heinrich Ernst, get. 1 G . August 1 02 1 , t 28. Apri 1 1 704 .
Voj^t zu Fraubrunnen, Senator und Kirchmeier vom Rat 1694,
vermählt 16. Juli 1G55 mit Ursula Thor mann.
I. Aeltere Linie.
Stifter: Julius Hieronymus, getauft G. Juli 1G5<'.
2. Mai 1725, des Grossen Rates 1()80, Vogt nach Thorbcn:
1G97, des Ivleinen Rates 1721, vermählt am ."U. Okto!>er Kw^i
mit Anna Esther Wer nie r. Sein Sohn Beat Ludwi::
(1G94 — 1749), des Grossen Rate.-. 17.')5 und \'ogt nach Mildei;
1748, hatte von Margaretha Fehs vier Söhne, von denen
der zweite und vierte Stammväter der folgenden Acste .sind.
V. Ernst luid v. Ernest.
163
I. Aelterer Ast.
Stifter: Beat Rudolf, .^eb. 28. Juli 1733, f 1818,
niarechal de camp in Frankreich 1788 und Laudvo^t nach
Romainmotier 1792, vermählt am 7. November 1773 mit
Ar am an da Elisabeth v. Tavel von Villars. Sein jüni^ster
vSohn Armand Eduard (1782 — 185G), Offizier in preussischen
Diensten , des Grossen Rates 1814 , Oberamtmann nach
Schwarzeuburg 1817, Direktor der Zuchtanstalten 1829, Be-
sitzer des Rabbenthals, hinterliess von Catharina Elisabeth
Otth, vermählt 25. Alai 1807, t 1857, wieder zwei Sohne,
welche die nachfolgenden Zweige stifteten :
A. Aelterer Zweig (katholisch).
Vincenz Joseph Nikiaus v. Ernst, geb. 13. November
1837, gew. Ofhzier in kgl. sizil. Diensten, Banquier und kgl.
portugies. Generalkonsul, vermählt I. am 24. Januar 18(tG zu
Bern mit J Bertha Julia Susanna v. Steiger, von Moos-
seedorf, geb. 9. Juli 1840, f 23. Januar 1872, Tochter des
f Johann Rud. v. Steiger von jNIoosseedorf und der *[■ ^laria
Albertine Louise v. ^lay; II. am 25. Februar 1876 mit Maria
Emilie Guibert, verw. v. Wattenwyl, geb. 26. A])ril 1838,
Tochter des •{* Charles Guil)ert, gew. Arzt aus Neuenburg, und
der 'j' Marie ßailly. (Bern.)
Söhne: a) Ludwig Maximilian, geb. 21. März 1877.
b) Edmund Victor E d u a r d , geb. 10. j an aar
1880, Bankier.
Geschwister:
1. -J- Eduard, geb. I.September 18.39, gew. Offizier in kgl.
sizil. Diensten, vermählt am 20. August 18(hS mit So])hie
Henriette Georgine. ^Vlarcuard, geb. 27. Se])temb(,'r
184('), Tt)chter des -J- Ah^Kancler l^ranz Marcuard und der
■\ Elisal)cth Kathaiina Sophie I'^isnacht, Witwe seit 14. Juli
1898. (Bern, Kabbenthal.)
Kinder: a) Louise Ida Viola, geb. 2. Oktober 1870
(protestanlis<:h).
b) Ludwig Friedrich Hugo, geb. 10. Oktober
1872.
164
V. Krnst und v. Ernest.
c) Emilie Louise Julia, geb. 4. November
1875 {prostestautisciii.
d) Ferdinand, geb. 11. Februar 1877.
e) Lud^vig Rudolf Franz, geb. 29. August
1879, Fiir.>precber.
. f) Victor Eduard, geb. 15- April 1881.
g) Emanuei Hugo Eugen, geb. 6. März 1883.
2. Ferdinand Jakob Raj^hael, geb. 17. Februar 1849,
gew. Hauptmann in niederländ. Diensten, ge\v. niederländ.
Ivonsul und bürg. Feldgutverwalter, vermählt am 22. Sep-
tember 188ß in Thun mit !Marie Augusta v. Steiger,
geb. 2. Oktober 1848, Tochter des t Karl Ludwig Albrecht
V. Steiger und der "J* Anna ]Maria v. Erlach von Hindelbank.
(Bern, Schlosshalde. ^
Kinder: a) }^Liria Jacqueline Julia, geb. 20, August
1887 (protestantisch).
b) Eduard Amedee Göns taut, geb. 4. Januar
1889 (protestantisch).
c) Vincenz Ludwig, geb. 12. Juli 1890 (pro-
testantisch).
3. Karl Kasimir ^Nloritz. geb. 4. November 1850, Handels-
naauu in Italien, vermählt am 10. Juni 1879 mit Jeanne
Elisabeth v. Muralt, gel). 8. April 1854, geschieden
16. Februar 1898, Tochter des f Ludwig A'bert Eduard
V. Muralt und der Valentine De Lessert.
Kinder: a) Bernhard Eduard, geb. 5. Juni 1882.
b^ Robert Emil, geb. 11. Oktober 1^8o.
c^ Fernand Andre, gel). 12. Juni 1887.
4. Marie Louise Catharina, geb. 2. Dezember 1855,
Carmeliterin.
5. Melanie Magdalena', geb. ß. Juni 1859. Mitglied der
St. Peter Claver Sodaiität (Rniu).
7 }£ 1 1 e r n :
P>anz Ludwig Friedrich Eduard iSohn von Armand
Eduard und Catharina Elisabeth Ottb), geb. 11. Augii.^t 1809,
gew. Hauptmann in kgl. sizih Diensten und Gutsbesitzer im
V. Erust und v. Einest.
105
Kanton Zug:, t Dezember 1889, vermählt mit Carmela
Concetta V^incenza Bramante aus Neapel, geb. 27. IMai
1810, f 23. Mai 1882.
B. J ü n g e r e r Z w e i g.
Armand Friedrich Heinrich v. Ernst, geb. 5. Septbr.
1855, Sohn des Bankiers und Gutsbesitzers zu JMuri Jakc^b
Ludwig Rudolf, geb. 10. März 1818, j 13. Januar 1870,
uud der j Louise Fanny v. AVagner, gel). 28. Okt. 1820,
vermählt 28. Juli 1849, 7 15. Juni 1895; Bankier und Schloss-
gutsbesitzer zu Muri, Oberstleutnant der Jvavallerie, Burgerrat,
vermählt am 13. Oktober 1880 mit Adele Sophie ^Lirtha
Wildbolz, geb. 25. September 1861, l'ochter des -j* Karl
Rudolf Alexander AVildbolz und der y Julia Constantia
Marcuard.
Kinder: a) Ida Constance Louise, geb. 5. Juli 1883,
vermählt am 12. Januar 1905 in Bern mit
Otto Hermann kränz aus Wien, k. k.
österreich-ungai'. Legationsrat. (Tokio.)
b) Helene, geb. 25. Septeml)er 1886.
c) Henriette ^Martha Tli er ese Margaretha,
geb. 22. Juli LS88.
d) Alfred Alexander Ludwig Armand, geb.
1. Februar 1895.
Schwester:
Louise C a t h a r i n a kl e n r i e 1 1 c , geb. 0 . August 1 850,
vermählt am 7. Kovcniber 1<S71 zu AFaii mit Friedrich
Otto Hugo M a r k u s Y i c t o r \. E r n e s t (siehe unten), Witw e
seit 24. Oktober 1900. {Muri und Freiburg i. Br.)
2. Jüngerer Ast ,,v. Ernest'*.
Stifter: Johann X'iclor (1741 — 1817), Generalmajor in
I'reussen, vermählt mit ("liarlotie \-. Kesewitz. Dessen
l^renkul:
Ludwig F'erdinand Wilfielm Victor v. Ernest, geb.
1\ (")nigsbcrg, 1. August 1878, Kgl. }>rcuss. Leutnant und Ad-
judant im B:id. Leib-Drcigonerrrgiment Xo. 20, vermählt in
166
V. Ernst und v. lernest.
Plaue (Thüringen) am 26. Okt. 1904 mir Helene v. Schier-
holz aus Plaue (Schwarzburg-Sonclersh.), geb. 20. ^lai 188o,
Tochter des Rittmeisters v. Schierholz und der Helene geb.
A h r e n f e kl . (Karlsruhe.)
Geschwister:
1. Margarethe Louise He n ri ett e Vi ctor ia , geb. 22. Aprü
1875.
2. Ida Catharina Julia A'ictoria, geb. 18. Februar 1882.
:M u 1 1 e r :
Touise Catharina Henriette geb. v. Ernst (s. obein,
geb. 6. August 185l), vern^ählt am 7. November 1871 zu 'Mv.vi
mit t Friedrich Otto Hugo Markus Victor v. Em est,
geb. 1. Juui 1846, gew. kgl. preuss. Zslajor, y 24. Oktober IVMJÜ.
(Muri und Freiburg i. Br.)
Gross mutter:
A Ibertin e Julia 2^Iarici geb. v. Reichenbach, geb.
1. April 1819, Tochter des 7 kgl. preuss. Generalleutnants
Heinrich Philipp Andreas v. Reichenbach und der 7 Henriette
V. Schmichow, vermählt am 27. Sept. 1839 mit -f Ferdinand
Friedr. Karl v. Ernest, geb. 15. Oktober 1790, gew. kgl.
preuss. Regierungsrat in Königsberg, AVitwer seit 6. P'ebruar
18.')6 von AVilhelminc Friederike Henriette v. der
Marwitz; Witwe seit 9. Februar 1867. ^Berlin.)
Vaters Geschwister:
1. (aus erster Ehe des GrossvaterM Marie Charlotte
Mathilde Victorinc, geb. 24. Ju.ni ISo*», vcrmiihit am
.-^0. März 1854 mit 7 Max v. Buri aus I-iiidingen (Hv.--en),
Mitglied des kai-erl. deiit.-chcn Rcich>gerichtcs, Witwe seit
18..
2. (aus zweiter Ehe des Giossvaters) Laura (Miarlotte
Ottilie Victorine, geb. 4. Oktober 1811, vermählt 18(>2
mit Ernst v. Jos.^a, kgl. {»reuss. General a. D., gewesener
In>].ector des miiitär. Gefängni.^wescns. (Wiesbaden.)
V. Ernst und v. Ernest.
167
II. Jüngere Linie.
Stifter: Hans Georg, get. 28. April 1G59, f 1740, des
Grossen Rates 1691, Voi^t nach Granson 1705, Secliszehner
1718, Vogt nach Xeüs 1721, vermählt mit ]\Iaria Magdalen a
W a g n e r.
Daniel Julius v. Ernst, geb. 25. August 1844, Sachwalter,
Sohn des iSIarkus Eir.anuel Heinrich Emil, geb. 17. jNIai 1809,
•J- 3. Januar 1885 in Lausanne aus dessen zweiter Ehe mit
Marie Louise Verrey aus Lausanne, geb. 15. Februar 1818, ver-
mählt zu Corsier 14. September 184;], 5, April 1890.
Sch^\•ester:
Margaretha Maria, geb. 26. Dezember 1846.
^Ialbsch^\•ester:
(Aus des A'aters erster Ehe mit Anne Zoe Gabrielle Louise
Guisan aus Avenches, geb. 1815, vermählt zu Lausanne,
25. November 1835, t November 1838.)
Anna Maria Sophie, geb. 30. Mai 1838.
fGrosseltern:
Johann Rudolf (1765 — 1732, gew. Handelsmann in Lau-
sanne, vermählt in zweiter PIhe am 7. Mai 1808 mit Louise
Susanne Sophie Crousaz aus Lutrv.
L. v. T.
168 V. Escher (vom Luchs). — Eschcr (vom Glas).
V. Esclier (voitn I^uchs).
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Bl^;^errecht 1884.
Kleiner Rat 1444.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 118.)
Esclier (vom ۀia.^).
Ratsgcschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1885.
Kleiner Rat 1445.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 118-
Fzesi.
— FalkevscD,
— Fasnacht.
169
Grossratsfamilie des Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1581.
Grosser Rat 1548.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 128.)
Ratsgeschlecht des Freistaats Basel,
Bürgerrecht 1520.
Grosser Rat 155(3.
Kleiner Rat 1566.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite IHl.)
Fasitaeht.
Grossratsfamilie des Freistaats Bern.
Burgerrecht 1622.
Grosser Rat 1645-
l^efurmicrt.
(Vgl. Jahrg. I Seite l-;;>.)
170
V. Fellenberg.
Ratsgeschleclit des Freistaates Bern. ^
Burgerrecht 1551.
Grosser Rat 155G.
Kleiner Rat 1589.
Evangelisch Reformiert.
Geschichtliches.
I. Zeit vor der Bürger rech tserwerbnng.
Der Name Fellenberg oder Vellenberg kommt in der
Schweiz zum ersten >\Ial in der zweiten Hälfte des 15. Jahr-
hunderts zu Suhr im heutigen Aargau vor, wo Träger desselben
die Wirtschaft führten und Gemeindeämter bekleideten. Laut
einer alten P^amilientradition soll die Inimilie ursprünglich aus
dem Tirol stammen, wo tatsächlich eine Oertlichkeit « Vellen-
berg» und ein < Fellenberger-Tal > in der Nähe von rnnsl)ruck
im Zillerthal vorhanden sind. Obwohl nur Tradition, ist die
Annahme von einer ursprünglich tirolischen Abstammung nicht
ohne weiteres von der Hand zu weisen, da ein Geschlecht
V. Vellenberg im IH. und 14. Jahrhundert daselbst urkundlich
nachweisbar ist und es sich wohl denken lässt, dass ein ]Mit-
glied desselben unter der österreichischen Flerrschaft des Aar-
gau in die Gegend von Suhr gelangte und daselbst verbauerte.
Erster urkundlich im xVargLiu vorkommender Träger dieses
Namens ist Hans Fellenberg, der Wirt zu Suhr 1484.
Von ihm ist wenig bckunut, er scheint an mehreren Feid/ügen
teilgenommen zu haben und vor 1520 gestorl^en zu sein. Sein
Sohn Konrad, ebenfalls AVirt und Untervogt zu Suhr 15.')1,
starb 15o5, seine AVitwc, deren Xame unbekannt ist, heiratet(r
bald darauf jakob Wy^s von IV-rn, s|)äteren Sl ift Schaffner zu
Zotnigcn, und kam hicdurch mit ihren Kindern ei ster iilie um
15.*35 nach Bern.
II. Zeit nach Fintritt ins be mische Bur gerrecht.
Erster Inhaber desselben ist i^onrad, cmu Sohn des obigen,
der 1551 in i>e]n bei der Gesellschaft zu Schmieden, welcher
V. Fellenbcr<:;.
171
sein Stiefvater Jakob Wyss aii<^chörte, angenommen wurde.
Ausser zwei Schwestern, wovon die eine lo-[,*? den nachmaligen
Venner Philipp Tvirchl)erger heiratete, hatte er noch zwei
]>rüder, Johannes und Hans Rudolf, von denen aber nichts
weiteres bekannt ist und die auch keine Aveitere Descendenz
hiuterliessen. ^lit Anna Frisching 1551 vermählt, gelangte
Kourad 155G in den Grossen Rat, wurde I5(j8 Landvogt nach
Ripaille und 1568 nach Gülden, wo er am 26. Februar 1571
verstarb. Von seinen fünf Söhnen gelangten Hans, Conrad
und Christoph ebenfalls in die Regierung; Conrad, -J- 1507,
gelangte 1589 in den Ivleinen Rat. Ein anderer Sohn David
1559 — 1587 hinterliess von Catharina Glan er Deszendenz,
die indessen 1 ()G3 ausstarb; die ganze nachmals, besonders im
17. Jahrhundert, stark verzweigte Familie stammt von Chri-
stoph 15G1 — 1B24. Dieser war des Grossen Rats 1593, Insel-
schreiber 1594, Vogt nach Gottstadt 1596, nach St. Johannsen
1609, nach Ivöüigsfelden 1G21 und liinterliess von zwei Frauen
zahlreiche Descendenz. Sein ältester Sohn Christoph, 1591
bis 1G54, des ivleinen Rates 1()83 etc. hinterliess ebenfalls
vier Söhne, die alle Descendenz hatten; dessen zweiter Sohn
Jakob, 1G2Ö — 1G87, Vogt zu Aarberg und Signau, ist durch
seinen jüngsten Sohn Daniel 1(.)GG — 1738 Stifter der soge-
nannten Linie von Hofwyl, zünftig auf 2dittellö\ven seit 1G89,
erloschen 188G mit dem jüngsten Sohne des bekannten Päda-
gogen Philipp Emanuel v. F. Die einzige noch heute lebende
Linie stammt von Jakol)S jüngerem Bruder Johann Konrad
1(>21 — 1()57, des Grossen i<ates und Zollherr, ab.
Seit Ende des 1 G. Jahrhunderts sass die Familie bis 17iKS
sozu.sagen ohne Unterbrechung in beiden Iväten d.er Republik ;
beinahe alle ihre Angehcuigen widmeten sich der Magi>tratui-,
sehr viele auch dem Notariat, einzelne wcm'ge betriel)en in der
zweiten Hälfte des 17. und Anfangs des 18. Jahrhundcrs Ge-
M-evbe. In fremden Kriegsdiensten tindcn sich nur zwei lY-Hen-
beig und auch nur auf kurz(^ Zeit, eine im X'ergleiclie zu den
meisten andern regierenden Familien drs alten l^erns unver-
hältnismässig geringe Zahl, A\ie denn überh;\u[)t die Familie
Fellenberg stets den ausg(;i)rägten Cliarakler einer Magistrateii-
familie trug.
Herrschaften hat das Geschlecht nie besessen, wohl aber
172
V. Fcllejibcr^.
1742—1758 das Schloss und Gut Holli-eii, Hofwyl 1799—1887,
die Papiermühle 1801) — 18 . ferner heutzutage das Landgut
AVegmühle seit 1819.
Besonderer E r w ii h n ii n g ' v e r d i c n e ii : David 1 587
bis 1628, des Grossen Raths IGIO, Gerichtsschreiber 1611,
Schiiltheiss nach Thun 1014, vSenator 1021, Landvogt von
Iferten und Weischseckehneister 1(>24, war oft Gesandter, so
z. B. 1621 an den Herzog Leopold von Oesterreich, im nämlichen
Jahre an die Tagsatzung nach Baden, 1622 an die Jahrrechnung
nach Baden etc., betätigte sich auch sehr wirksam an der Re-
vision der Berner Gerichtssatzung, sowie der Lois et Statuts
du Pays de Vaud (er wird in neuerer Zeit sogar manclimal
als der ausschliessliche Autor der sogen. Steckschen Gerichts-
satzuug von 1()15 angesehen). Daniel 1(348 — 1678, bereiste
lange die Türkei, Xordafrika und den Orient. Daniel 17n()
bis 1801 (von der Hofwylerlinie), Appellationsschreiber 1759,
Prof. juris 1768, des Grossen Rats 1775, Obervogt von
Schenkenberg 1779, Senator 1786 und Böspfenuiger 1790, ein
grundgelehrter I^dann, Verfasser mehrerer juridischer Schriften,
Mitglied der helvetischen Gesellschaft und Präsident der. ökono-
mischen Gesellschaft. Endlich sein Sohn, der berühmte Oekonom
und Pädagoge Philij^ip Emanuel 1771 — 1844, Gründer der
Anstalten Hofwyl, die sich zur Zeit ihrer Blüte eines Welt-
rufs erfreuten, Mitglied des Grossen Rates 1834, Landammann
des Kantons etc.
Das AVappen ist in silber und rot gespaltenem Schild eine
goldgestieltc Rose in \ crwcchselten Tinkturen, mit jederseits
drei Blättern (gold in rot inid grün in >ilbcr; am Stengel, der
aus einem auf drei Hügeln liegenden Holzstah hervorwächst.
Helmzier eine wachsende, A\eiss und rot bekleidete juiigtiau
mit hcralnvallendem goldenen Haar, in jeder Hand einen
bliihenden Rosenzweig lialtcnd. Am 20. Apiil 1728 erhielt der
nachmalige Venncr Daniel h\;l len hcrg vom Ivönig Ericilrich
AVilhelm 1. von i'reussen für sich und sein ( i eseh leclit einen
Adelsbrief mit W-rl^esserung des \\''a()|»ens ■ nan)i)lieh emen
gethcilten Schild, in dessen oberem l^^aeh ein schwarzer rechter
Seits gewandter Adler?,kopf und Hals mit einem güldenen
Schnabel und herausgt Nchlagener roter Zunge in silbernem
j^Y'lde, in der untern v(ni Silber und Roth gespaltenen Eehiung
V. Felleiib^rg.
aber eine von Roth und Silber o;espaltcne nnd pfalihveise* auf-
gerichtete, gefüllte Rose mit güldenem Samen nnd grünen
Blättern, viere zur Rechten und dreie zur Linken behndliche
(das alte Stamnnvappen) ; der Schild al)er mit einem offenen,
blau angelaulTncn und roth ausgeschlagnen, auch mit güldenen
Bügehi und dergl. anhangendem Kleinodt gezierten Turnierhelm
gedecket ist, der zwischen einem ausgespannten schwartzen
Adlersfliig vorbeschriebene Rose, jedoch in dieser Schaltung
von Silber und Roth gespalten empor tragt ;> etc. Tatsächlich
ist jedoch dieses <-< verbesserte >> Wappen in Bern sozusagen nie
geführt worden.
Das Adelsprädikat «von» trägt die Familie gestützt auf
diesen Adelsbrief und auf den Grossratsbeschluss von 1783.
Zunftangehörigkeit: Schmieden.
Literatur: Samndung bernischer Biogra|)hien , heraus-
gegeben vom historischen Verein des Ivantons Bern» Berner
Taschenbuch 185o, p. 2'2{) if und 1855. Xeujahrsblait des
historischen Vereins des Kantons Bern H)01 : «Daniel FeUen-
berg und die patriotische Gesellschaft zu Bern» von AV. F.
v. ^lülinen: Neujahrsblatt des historischen Vereins Bern 1908:
« E d m u n d v. F e 1 1 c n b c r g (18.")8 — 1 902) >, ein Lebensbild von
Theophil Studer n. a. m.
P. S. Fs gibt in Deutschland und der Ostschweiz noch
andere Familien des Namens Fellenberg, welche aber mit
der hier behandelten in keinerlei Zusammenhang stehen.
Personen bestand.
(xemeinsamer Stammvater der beiden folgenden Aeste ist
Fmaniiel Rudolf v. h'ellenbeig 1780 — 1850, gew. A})pel-
lationsrichter, Mitglied des Kieinen Rathen 1 .S*j?,S und Stadtrat
18')l, vermlihlt J80() mh II e n i- i *■ 1 1 e hLlisabeth (rruner,
geb. 1787, ]'^5i». Seine f)eiden Stiiine Ludwig RudoU' und
Ferdinand Albrecht stitteten die folgenden Aeste.
I. Aclterer Ast.
Karl Gustav Rudolf v. F^elleiiberg:, geb. :>0. juli 1874
in Hannover, Dr. med. und prakt. Arzt in Bern, \erm:dilt am
21. Februar lOOij in Paris n:iil Fsther Anna Lardv aus
174 V. Fell-nber^.
Xeu^nbur^'. Aiivercier ur.d Ponts-de Zvlr^rtel, ^eb. zu Xeuiüy sur
Seine am 27. Augiist 187V), Tochter des e:dgen. Ministers in
Paris Chanes Edouard Lardy und der Al^thi'ie Au^usta Geor-
gette Vernes.
Gesch^z-isier:
1. Haus Ludwig Alpkons Franz, f:eb. 25. August 1^77.
Laudv-irt. venulblt am 19. :SIa: 19':4 zu Ober-D^esbacu i.:::
Auna Elisa Raiuser. ^eb. 25. T-Üi 1S>0, Tochter des
Landwirts Rudolf Raiu^er iu LiessLurb uui der Auua El:-e
D uru ni e rra u ib .
Tochter: Anna Elisabeth. <eb. Oberdie-sbach 6- Februjir
19 '6.
2. Karl Go ttfried Edmund, geb. 20. Jauuar 1S7^'.
3. Elsa Keuriette Emilie, geb. G- Januar 1S^'J, vem^ählt
am 27. Juni 189'.* in Bern mit Philipp Jacky, Pfarrer in
Heimenschwand, seit I90tli deutscher Plarrer in Neuenbürg.
4. Theodor, geb. 30. Juni ISSl .
5. Au;a::da IMaria EIis:.btth. geb. 2o. Januar 1^S5.
IMutter.
Cornelia Christi na Amanda gej. Rei-se ..us Ham-
burg, Tochter des 7 Kar: Ad^T Reisse und der 7 Claudine
Stieper, geb. 4. INIärz 1851, vermählt am 30. Sepiemlier 1873
mit 7 Ludwig Rudolf v. Fellenberg, ^re.v. Ciiemiker ucd
Spitaleinzieher, geb. «3. Xcvember 1^4o. 7 1. M:.: 18^:^S.
T Stiefbruder des Vaters aus des Grossvaters er-ter Ehe:
7 Edmund, geh. 9. März 1838, Dr. phih. gew. Bergbau-
Ingenieur und <irr»>srat. vermählt am 3. Mii 18»»7 ii^i Munster
zu Bern mit Justine «'aroiine IMaria v. Bon Stetten,
geb. 25. Juni 18.38, Tochter des 7 Kar.ptmanns in Hoiland
Karl AVilheiUi Friedrich v. Bonsietten und der 7 ^tarie Louise
Dorothea de Vigneulie, \Vitwe seit !•». INIai l\ß}2.
Töchter: a) Louise Rosa, geb. 1«». Februar 18*^8, ver-
mahlt am 3f>. Oktober 18t^3 in Bern mit
V. Fellenberg.
175
V i k t o r Pa n ch a II d de Bottens, Oekonom in
Vieh bei Xyon, geschieden seit 1900.
b) Ida Louise Henriette, geb. 81. August 1869.
Vatersgeseh wi ste r (aus des Gross vaters zweiter Ehe.)
1. Dorothea Josephine Elisabeth, geb. 17. September 1846.
2. Albert Enianuel Franz, geb. 1. Juli 1850, Kaufmann,
vermählt am 18. September 1879 mit Johanna Thor mann,
geb. 28. September 1859, Tochter des y Gemeinderats und
gew. Plauptmanns in k. k. österr. Diei^sten Rudolf Fried-
rich Thormann und der *J* Salome Elisabeth IMarie Emma
V. Erlach.
Kinder: a) Bertha, geb. 26. Februar 1888.
b) Ada, geb. 19. Januar 1892.
c) Walter, geb. 22. August 1894.
d) Dora, geb. 10. Februar 1896.
e) Otto, geb. 1. April 1904.
8. Edmund Theodor Gottfried, geb. 5. November 1857,
Dr. j)hil., Pfarrer in Oberbalm, vermählt I. am 4. Juni 1884
m i t -J- B c r t h a C e c i 1 e ]M a r i a v. a 1 1 e n w y 1 von Di esbach ,
geb. 25. Februar 1863, 7 in Oberbalm 27. August 19<.)0,
Tochter des t G utsbe-itzers zu Dierbach Karl Rudolf
Eduard v. AVattenv\-vl von Diesbach und der Katharina
Sophie V. Sinner. II. Am 2. Juni 1908 mit Julie- Xa cm i
Sophie Gruner, geb. 17. Juni 1866, Tochter des 7 Fried-
rich August Gruner, gew. Apotheker und der Hermine
V. Lerber.
Y G r o s s e 1 1 e r n .
Ludwig Rudolf geb. 17. ^lärz 1809, gew. Professor der
Chemie und der ^Mineralogie an der Akademie zu Lausanne,
t in Cannes 18. Februar 187S, vr-rnfählt L aui 2. Xovcml>er
in Genf mit Louise Lucia Reisse aus Hamburg, ge-
tauft 25. September 1815, 7 18. März 1888. II. Ani :')(). Sep-
tember 1842 zu Lausannt^ mit Jeanne Susanne R i v i e r ;ius
Lausanne, geb. I). Juli 1819, 7 18. Dezember 1881).
II. Jüngrerer Ast.
Ludwig Albert v. Fellenberi;, g« 1». 2. Xovembt r 185L
gew. Sekretär der eidgen. Uberzolldircktion, nunmehr labrikant
176
V. Fellenberf^.
in Rovercto (Tirol), vermählt in Bern am ISIai 18SÜ mit
Julia Carolina Ida Sophie v. May, <;eb. 19. August 1857,
Tochter des j Gottlieb Gabriel v. May und der f Julie Marie
Sophie V. Tavcl. (Kovereto.)
Kinder: a) Wilhelm, geb. 14. Februar 1881.
b) Bertha, geb. 2. Februar 1882, vermählt am
29. Oktol>er 1908 in Arco mit Friedrich
Ammann , Ivaufmann aus ^Nlatzingen (Thurgau;.
c) Ida, geb. 16. April 188:3.
d) Albert, geb. 5. Januar 1886.
e) Karl, geb. 2. Februar 1887.
f) Ludwig, geb. 28. Januar 1888.
g) Heinrich, geb. 8. September 1889.
h) Eduard, geb. 5. November 1890.
Schwestern.
1. Sophie ^[aria, geb. 18. April 1819.
2. Albert ine Henriette xVlicc, geb. 26. iMai 1858, ver-
mählt am 18. August 1879 mit Emil Stc heiin aus Basel,
gew. Oekonom in LTslc (Frankrcicli), nunmehr Kaufnuinn
in Basel.
•f E 1 1 e r n .
Ferdinand Albrccht, geb. I.Januar 1819, gew. Guts-
besitzer in der AVcgmiihle, f ö. Oktober 1902, vermählt am
6. September 1847 mit Louise S()})hie ^taria Ziegler,
geb. 18. November 1821, 7 15. Januar 1871, Tochter des
Pfarrers zu Belp Gotiliel) Emanucl Ziegler und der Sophie
Rohr. ^ L. V. T.
Finslcr.
177
Fingier.
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht 1538.
Grosser Rat 1759.
. Kleiner Rat 179().
Reformiert.
Geschichtliches.
I. Zeit vor der Burg er rechts er Werbung:
Als erster bekannter Träger des Xainens Finsler erscheint
1416 Ulrich, Besitzer eines Hauses in Niederdorf, In un-
unterbrochener Stamnireihe lässt sich das Geschlecht bis auf
Heinrich F. zurückfahren, der 1498 und 1502 als Leutpriester
und Kaplan und von 1524 — 153<) als erster reformierter Pfarrer
von Stäfa erwähnt wird. Fr war Biirger zu Stäfa, ohne dass
es wahrscheinlich ist, dass das Geschlecht von Stäfa herstamnit.
II. Zeit nach dem Eintritt ins B u r g e r r e c h t :
Heinrichs Sohn, Benedikt, wird 15o8 -^von minen Herrn
uss Verraög eines Zusags im von Meister Ulrich Zwingli und
andern dem Stift al)erstorbcnen Fliegern beschehen zum Bürger
aufgenommen gratis >. Unter seinen Nachkommen iiiidet sich
eine Reihe von ^lännern, die, der Tradition folgend, den geist-
lichen Beruf ergrilVen.
Durch die im Jahre 17 U) erfolgte (Tründung des Seiden-
hauses Hans Heinrich J-'insler zum Gr:nKtiapfc!, weichem St<imm-
hause eine Reihe jüngerer Fiinicn folgte, gelangte die h'aniilie
speziell um die Mitte tlc^ IS. Jahrhunderts in der zürcherischen
HandelsweU zu J>edteutung und gch()rtc nci>-t den l-'amiiien
Esslinger zum gelhcn H;uis, ( )tt, Sehnlthcs^ und U-teri zu <ien
höchstbesteuerten Handel>diäu-ei n. (Schweizer. Hendd. .\rchiv
1904, Heft .-i.) Seit jener Zeit i^t die Famibe auch bis zur
Gegeinvart in der Ge:^ellschaft der Schildner zum Sehn eggen
vertreten.
12
178
Finsler.
Politisch begarm das Geschlecht erst um die Wende des
18. und 19. Jahrhunderts hervorzutreten. Es verdienen hier
namentlich hervorgehoben zu werden: Plans Georg (1748 bis
1821), Artillerieoberst, 1815 Sladtratspräsident und Bauherr.
Hans Conrad (17G5 — 18.*)0), Generaladjiitant der Artillerie,
Finanzminister der Helvet. Republik 1798, Präsident des Voll-
ziehungsausschusses 1800, ^litglied der Zentralregierung l80o,
Kommandant der 4. Division und Oberbefehlshaber der eidg.
Truppen bei der Belagerung von Hüningen 1815, Staatsrat von
Zürich 1816. Hans Jakob, des vorgenannten Bruder, 1767
bis 1835, Staatsrat und Generaladjutant. Aus der neuesten
Zeit ist zu erwähnen: Diethe Im Georg (1819— -1899), Autistes
der zürcherischen Ivirche 1866.
. Literatur: G. Finsler, Geschichte der Familie Finsler.
Person enbestand.
Gemeinsamer Stifter aller noch lebenden Branchen ist Hans
Georg Finsler (1669 — 1784i, Begründer des Scidenhauses
Finsler im Granatapfel 170i).
I. Linie.
Stifter: Hans Hein rieh Finsler (1709—1790), vermählt
mit Anna Bodmer von Zürich. Dessen Ururenkel:
I. Ast.
Hans Georg Finsler, geb. J85(), Sohn des -J- Hans «Icorg
und der y Margaretha IClise gel). Fries, Witwer 1879 von
Antoinette Oehninger, wictlerverniählt 18s0 mit Anna
Sehl um pf von Uster, geb. 1861, Zürich.
Söhne: a) Alph. ons, gel). 1884.
b) Bruno Fr ich, geb. 1S91.
c) Kurt Paul, geh. 189:).
II. Ast.
Johannes Finsler, geb. ]8<)4, Sc)hn des f Johann Geoig
jakob und der -J- Amia gel). Staub, vermählt 1889 mit L'rsula
Keller von Thal (St. Gallen). (Ihal.)
Finsler. 179
Schwester:
Anna Karoiiiie, geb. 1859, Kilchberg (Zürich).
Vaters Schwester:
Regula, geb. 18o7, Zürich.
IL Linie.
Stifter: Haus Conrad Finsler (1712 — 1774), Begründer
des Seidenhauses Hans Conrad und Jakob de Hans Georg
Finsler im Granatapfel (175l)j, vermählt niit Dorothea Vogel.
L Ast.
Stifter: Plans Georg Finsler (17or) — 179ß), vermählt
mit Anna Barbara von Es eher vom Luchs, Ratsherr.
Dessen Ururenkel:
Heinrich Finsler, geb. 18:)2, Sohn des f Kaufmanns
Heinrich und der Anna geb. Hirzel von Kirchheim (Württem-
berg), Kaufmann, vermählt 1899 mit Elisa Emde von Basel,
geb. 1877, Zürich.
Kinder: a) Anna, geb. 1900.
b) Elisabetha, geb. 1902.
c) Heinrich, geb. 1904.
S c h ^\' e s t e r :
Anna Elise, gel). 18()3, vermählt mit Kaufmann • E m i 1
Wagner von Calw (Württembtrg), in Stuttgart.
II. Ast (zum roten Rad).
Adolf Finsler, geb. 18:-)8, Sohn des 7 Rinkdirektors H;ins
Georg und der 7 Henriette Elis.ibetha (^äcibe geb. Hess vom
Beckenbof, gew. Kaufmann, Ziirich.
IL Linie.
Stifter: Hans R u d o 1 f F i n s 1 e r (1 748— 1 815), jün-eier
Brnder des Stifters der l. Linie, Bc>it/.cr des Scidenluiust-s
Ct. und R. Finsler zum (iranataptel, vermählt mit l^lisabctha
Es eher vom Cr las.
180 Finsler.
I. Ast.
Stifter: Hans Rudolf Finsler (1792—18^6), vermählt
mit Siisanna Caroline Rommel von Ober-Esslingen. Dessen
Enkel:
Hans Finsler, geb. 1898, Sohn des f Gutsbesitzers Otto
und der Julie geb. Bazlcn, ^iünchen.
Schwester:
Frithilde, geb. 1888-
II. Ast.
Stifter: Hans Greorg Finsler (1793 — 1839), vermählt
mit Anna Julia Gessner von Zürich, Pfarrer und Kircheu-
rat. Dessen Enkel:
Georg August Finsler, geb. 1852, Sohn des -J- Pfarrers,
Dr. theol. und Antistes der zürcherischen Kirche Diethelm CVeorg
und der -j- Magdalena Elisabetha geb. Zeller von Zürich, Dr.
phil., Rektor des Gymnasiums in Bern.
^ Geschwister:
1. Elisabetha, geb. 18.')5, vermählt 1879 mit Rechtsanwalt
Aide fei d von und in W'etzuir.
2. Anna, geb. 1857, vermählt 1878 mit Karl Pestalozzi
von Zürich, Pfarrer in St. Gallen.
3. Rudolf, geb. 1801, Pfarrer ani Grossmünster in Zürich,
vermählt 1891 mit Fannv -\m:ilii- Ulrich von Ziirich,
geb. 18ß7, Tochter des Pachdruckereibesitzers im Bericht-
haus Carl und der F.iuiu' geb. Gysi, Zürich..
Kinder: a) Eli^;ibctha h^mny, gel-. 18^4.
b) M a r i a E 1 i s a i » e t h a , ge! > . 1 81 )9.
c) .Maria, geb. \\H)2.
d) Helene, gel). P)tO.
4. Maria, gel). 18()5, Zürich.
HL Ast.
Stifter: Dr. med. Hans Jakob h^inslcr, vermählt mit
Louise Gessner (T79«) — 181)3). Des>cn Eidcel :
Finsler.
181
August Finsler, geb. 1852, Sohn des 7 KaufimiTins Jakob
Georg und der j Siisanna Amalie geb. Ulrich, geb. 1827 in Zürich,
Kaufmann in London, verm. 1885 mit Anna Helene Köchli
von Zürich, Tochter des t Pfarrers Karl Emmanuel und der
2Maria Henriette geb. Hirzel.
Kinder: a) Auguste Helene, geb. 188G.
b) Amalie Henriette, geb. 1891.
c) Johs. Charles, geb. 1892.
d) Friedlich Georg, geb. 189ß.
e) Elisabetha, geb. 1901.
Brüder:
1. Jakob Julius, geb. 1855, f 19!)5 Kaufmann, in Heilbronu,
verm. 1890 mit Elise Louise lierrer von Heilbronn, ge-
boren 1872.
Kinder: a^ Hans, geb. 1891,
b) Paul, geb. 1894.
c) Anna, geb. 1900.
2. Adolf, geb. 185G, Kaufmann in Zürich, vermählt 1898 mit
Julie von Muralt, geb. 186G, Tochter des ~ Leonhard
und der Julie geb. Gysi.
Anna Elisabetha Heg n er, geb. 1850, Tochter des
-J- Joh. Rudolf und der Elisabetha geb. Hirzel, AVit\ve 1887
von Kaufmann Jakob sei.
IIL Linie.
Stifter: Haus Jakob Finsler <1715 — 1795), Bruder des
Stifters der I. und IL. Linie, Besitzer des Seidenhausc^ Hans
Conrad und Hans [ukob dtt Hans Georg Finsler im ("r i .Duitaplcl,
uxor ^Margaretha von Schmid von Grüneck iGraubüiulen).
Dessen Ururenkcl:
Gcor^ Finsler, geb. KSGI), Sohn des t Kautmanns Jakol)
(teorg luid der *f Anna Cleo[)hca geb. Meyer (Ro^en) vom
Fciscnegg (Zürich), Dr. thcol., gew. Pfurer, iki^rl.
S c h \\' e s t e r :
Cleophea Elisabetha, gel). 1857, vermühlt 1S82 mit
Dr. Albert Burckiiardt, Kegieruiig-rat von imd in Basel.
18-2
V. Fischer und Fischer.
V. Fischer uud Fischer,
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Bürgerrecht XTII. Jahrhundert resp. Jö58.
Grosser Rat XIII. Jahrhundert resp. 1571.
Kleiner Rat l29o resp. 1(;2L
Reformiert und katliolisch.
Geschichtliches.
Der Name Fischer, Vi scher (hiteinisch Piscator)
kommt in Bern von Beginn des 13. Jahrhunderts an \vährend
des ganzen 14 , 15. und Kj. Jahrhunderts ziemlich häufig vor,
ohne dass sich ein urkundlich erweisbarer verwandtschaftlicher
Zusammenhang unter allen Trägern dieses Namens oder mit
der heute blühenden Familie v. Fischer sicher feststeilen liessc,
obwohl ein solcher wahrscheinlicli und von vielen Genealogen
unbedingt angenommen wird. Der Tradition nach soll die
Familie ursprünglich aus Optingen, einem nun abgegangenen
"Weiler in der Nähe des AVankdorfgutes bei Bern oder dann
aus Thun, v;o der Name ebenfalls vom 18. bis ins 16. Jahr-
hundert vorkommt, herstammen.
Schon in einer Urkunde vom 5. ^Tai 1228 wird in Bern
P er toi du s Piscator als Zeuge genannt, der nämliche erscheint
sogar 1227 als Causidicus (Schultheiss) von Bern anlässlich einer
Vergabung der Ita v. Überhofen und ilires Sohnes Bertold v. Eschen-
bach. Am 12. April 1250 erscheint •. P. dictus Piscator* als
Zeuge in Thun, in ]k:rn ist am IT). April 1250 Johannes
1* i sc a t o r Zeuge, J o Ii an ii e s f i 1 i u s IM s ca t u r i s c i vi s i n e r n o
erscheint ain 22. März 1240 l)ei Jkirgdorf als Zeuge l)ei der I>c-
v. illigung eine^ Verkaufes seitens des (iiafen Hartniann v. J\yl)urg.
Ziendicli häulig findest man in Fik-unden licinricus dictus
Piscator als ATagister und l'rocurator des ( )rdcnshauses Buch-
sec, so zuerst am 5. A])ril 1257. Chuonrad X'ischer ist
Zeuge am 28. Sej)tember 1278, in einer Urkunde vom 21, Juii
121)8 ist er ^litglied des Pales und einer der Schiedsrichter an-
lässlich eines Streite^ zwischen Könitz und den .Söhnen IMnchs
V. Fngii-berg; 1808 war er tot. Von meiner Frau Ita hatte er
V. Fischer und Fischer.
183
drei Söhne, Peter, Johann und Rudolf. Diese letzteren
kommen am 1. April 1303 als Zeugen vor. Am 30. September
1303 setzt <•< Petrus Vi scher, hlius quondam Chunradi
dicti Vischer burgensis in Berno » vor Schultheiss und Rat
die Brüder Niel aus, Rudolf und Chunrat Vischer, des
Niclaus A''ischer sei. Söhne, als seine nächsten Erben zu
seinen Erben ein. Im « Batstuberbrief » von 1294 findet sich
H. Vischer als Mitglied des Grossen Rates der 200; es ist
dies Avohl He i u r ich V i s c b e r, der als Zeui^e am 24. April 1301
vorkommt. Die genannten Brüder Niclaus, Rudolf und
Chunrat kommen in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts
in Urkunden häufig vor, Niclaus, zuletzt erwähnt am 5. März
1352, war des Rates 1334 und 1329 mit Anna v. Balm ver-
mählt; Chunrat war 1335 Guardian der Franziskaner zu Bern
und Rudolf, f 1300, 1337 mit Clara v. Bcnnenwyl ver-
mählt, hinterliess einen Sohn Johannes, erwähnt l.'iGO, von
welchem wahrscheinlich alle späteren Fischer des 14. und 15.
Jahrhunderts abstammen. Ausser den genannten kommen nocli
mehrere Träger des Namens um diese Zeit vor, ein Waith er
Vischer 1335 — 1358 als Burger zu Thun und 1;)53 als Gerichts-
statthalter des Schultheissen von Thun; er scheint ein ziemlich
vermöglicher ^lann gewesen zu sein und besass mehrere Grund-
stücke in und bei Thun.
Im 15. Jahrhundert findet man Angehörige des Namens
sowohl in den Räten Berns als auch in denjenigen von Thun
vertreten, die nändichen Personen erscheinen bald als Burger
von Bern, bald als Burger von Thun, v.o einige das Venneran)t
bekleideten. In Bern linden sich laut Osterbücheru u. a. 144.S
Thomas und Hans Fischer, IIGO Anthoni Fischer,
Peter Fischer und Peter < syn Sun > , 141)7 wieder Peter
Fischer nnd 1495 Heinrich Fischer als .Mitglieder de.^
Grossen Rates. Der letztere hinterlie.-.-^ einen Sohn Crispin,
welcher 1519 in den Cro-sen und 1528 u\ <ien Kleinen Rot
gelangte, ein Fördei'cr der Reformation war, ai.^ i^^,'ldkriegsrat
den Zug ins AX^iadiland 1530 mitm;iclite und 15}*»3 verstai!".
Von A]ina Dittlinger und Veronica Aleve n schein hinter-
liess er zahlreiche Ivinder, von dejien u. a. Heinrich 1571 in
den Grossen Rat ivam, über deren weitere iJe-^zendenz iiber
nichts bekannt ist.
184
V. P'ischcr und Fischer.
Der urkundlich erwiesene Stammvater der heutigen Fischer
ist Burkhard, geb . zu Thun 1 5o8 als Sohn eiues N i k 1 a u s
Fischer, der 1550 Venner daselbst wurde. Er scheint jung
(wieder?) nach Bern gezogen zu sein und war 1558 daselbst
Hauseigentümer am Gerwerngraben, wo er sein Gewerbe betrieb,
1571 gelangte er in den Grossen Rat und wurde 1579 Land-
vogt nach Wangen; er starb 1591. Von seiner 15(33 geheirateten
Gemahlin Cleophea Her bort hinterliess er vier Söhne, welche
sämtlich Deszendenz hatten und das Geschlecht in elf Linien
fortpflanzten. Die Nachkommenschaft des ältesten Sohnes Niki aus
(1569 — 16..) erlosch jedoch schon Ende des 17. Jahrhunderts ;
Beat, der zweite Sohn (1577 — 1629,), des Grossen Rates 1608,
Gubernator nach Bonmont 1613, des Kleinen Rates 1621 und
1623, Landvogt nach Interlakcu 1623 und Vejuier zu Gerwern
1627, hinterliess von seiner ersten Frau Salome Gürtler vier
Söhne, von denen Burkard (1()03 — 51), Vogt i^.ach Bipp uiul
Interlaken, eine gegen Ende des 18. Jahrhunderts erloschene,
Samuel (16J8 — 1()82), Deutschscckelnieister 1672 (siehe unten)
eine erst 1829 im Mannesstamme erloschene Linie gründete.
Von Beats jüngstem Sohne Beat (1613 — 16lw). des Grossen
Rates 1645, Vogt nach Bipp 1648, nach Aelen 1659, vermählt
mit Esther T r i b o 1 e t und mit Elisabeth Wunderlich
(^Slerveilleux), stammt die noch heute blühende, geadelte Linie
«von Reichcnbach^> ab. Die Deszendenz von Burkards (des
älteren) drittem Sohne Samuel (1581 — 1()52), Schultheiss nach
Unterseen 1622 und nach Murten 1640, erlosch gegen Vlude
des 18. Jahrhunderts, diejenige seines jüngsten Bruders B u r Iv a r d
(1588 — l()50i, des Grossen Rates 1614, Landvogt nach Lauis
1618, nach Witlisburg 1()21, des Kleinen Rates 1629, Landvogt
iu\ch Lausanne .16.")0, Venner zu Gerwern 1642 uiul l()5l,
Wel.schseckelmeister KUi, vermahlt mit E 1 i s a b e th F r i s c h i n g ,
besteht dag^-gen noch heutzutage.
Im 17. und 18. J.ihi hunilert sehr ^t;irk vertreten, widnu^tcn
sich beinahe alle Angeluirigcn der l*\'irnilie der Magistratur und
sausen während dic.-er Zeit fortwähiend in beiden Räten der
Republik, im Grossen ivate bisweilen in grcisserer Anzahl.
In fremde Dienste sind rebitiv wunige getreten, und die^tr
namentlich in k'raidcvcich und lloliLind, sjxitcr auch in Oester-
reich und I^reussen. Auch dem l'farnlien^te haben sich mehrere
V. Fischer ur.d Fi>chcr. 185
I f^cwidmet. Im alten Bern hat sich die Familie namentlich einen
I Ruf gemacht durch die von Beat, ItUl — 1607, (siehe nntcn^
i getroffene Organisation des Postwesens, welches er imd seine
\ Nachkommen von 1G75 an als obrigkeitliches Regal bis lSo2
von der Regierung in Pacht hatten nnd betrieben.
! Die Herrschaften und Schlösser, welche die Familie besass»
I sind Reichenbach 1683 — 1891 und Bremgarten ITtU — 1765,
1 ausserdem gehörten ihr besonders im 18. Jahrhundert eine ganze
Reihe stattlicher Landsitze um Bern, so das Oberried bei Beip
ca. 1750 — 1840, Gümligen 1735 — 1773. Bellerive (Gwatti bei
Thun ca. 11\^0 bis ca. 185(\ der Eichberg bei Hetendorf
ca 1760 bis heutzutage, ferner im 18. Fihrhundert Landgüter
, . zu Ins, Ligerz, Hanziken und Rubigen, die Hohe AVart bei
^ Thun, der Engelberg bei Twann, ^lür im AVistenlach, ein Reb-
giit zu St. Blaise im Xeuecburgischen, ein solches zu Oberhofen
bis ca. 1840 etc., ausserdem in der AVaadt die Rebgüter Pizy
seit 1744 bis heutzutage, Bougy St. Martin 1744 — 1827.
Heutiger Grundbesitz : Der Baumgarten bei Bern seit lö44,
Eichberg bei L'etendorf. Ortbiihl bei Stefrisburg, der Schönberg
bei Bern, ein Landgut in der Enge, sowie ein Teil des früheren
Schlossgates Reichenbach und mehrere städtische Grundstücke,
ferner Rebgüter zu P:x\- und Villars-sous-Bougy in der AVaadt,
letzteres seit 1872.
Der bekannteste Vertreter der Familie i-t der schon mehr-
fach genannte Beat ilt)41 — 16^)7», Herr zu Reichenbach seit
1683, das dritte Kind des Landvogts zu Bipp und Gubemator
zu Aelen Beat und der Esther Tribolet. Er gelangte 16)73
in den Grossen Rat, wiirde 1(»74 Seckelschrciber, 11)80 V-r-gt
nach ^Vangen und 161^5 des Ivleinen Rates, war auch Riiter
des Brandenburgischen Ordens de la gencrosite ; 1675 gründete
er aus eigenen 2^Ltteln das bernische Postwesen imdi schloss in
der Folge mit mehreren Kautonen und fremden Staaten wie
z. B. mit Frankreich, F^lsass, Venedig, i*iemont, Thurn und
Taxis, Brandenburg Postvcrtriige, wurde auch von K.;iser Leo-
! - pold I. zum l\)Stmeister der vorderösterreichischen Lande er-
I nannt; nebenbei beteiligte er sich noch an zahlreichen an-'eren
I L'iitcrnehmungen in seiner Vaterstadt, so 1678 an der Erbauung
; dca BallenhauiCS, der Reitschuh etc., das 1683 gekaufte Schloss
* Keichcübach liess er von Grund auf neu aufführen, auch er-
186
V. Fischer und Fischer.
richtete er daselbst eine Bierbrauerei — durch die bayrischen
Postknechte, die in seinem Dienste standen, dazu veranlasst —
welche noch heute betrieben wird.
Ausserdem sind noch zu iiennen: Samuel (1618 — 1G82),
des Grossen Rates KUo, Teutschseckelschreiber 1G48, Voi^t
nach Fraubrunnen 1654, des Kleinen Rates 1661, Bauherr 1{]6'(),
Venner zu Gerwern 1671 und 1679, Teutschseckelmeister 167'2,
kam 1675 in die Schultheissenwahl. Beat Rudolf (1668 bis
1714), des Grossen Rates 1701, war 1713 mit Eschcr von Zürich
Gesandter der Eidgenossenschaft an den deutschen Reichstag
zu Regensburg. Emanuel P^iedrich (1782 — 1811), des
Grossen Rates 1764, Landvogt nach Erlach 1770, des Kleinen
Rates 1781, Gesandter an die Tagsatzung nach Frauenfeld 1787,
Venner zu Gerwern 1792, 1798 auf drei ^Monate als Geisel
nach Strassburg deportiert, nach \^ertreibung der helvetischen
Regierung 1802 A'orsitzender der Standeskommission des Kantons
Bern. Emanuel Alexan.der ^768 — 1810;, einer der Haupt-
gegner der helvetischen Regierung, in der Mediation ^Mitglied
des Grossen Rates l8l)o, des Oberappellationsgerichts 1803
und Stadtseckelmeister 180 war auch 1805 einer der Gründer
der Akademie, deren Curator er wurde. Eman uel Friedrich
(1786 — 1870) machte in seiner Jugend 1804 den Bockenkrieg
nach Zürich mit und erhielt in der Folge eine grosse silberne
Verdienstmedaille, nahm an allen Grcnzljesctzungeu 1805, 18iJ0,
1813 und 1815 teil, 1822 Kommandant der Berner Scharf-
schützen, 18' >5 Sekretär der Akademie, Geheimratsschreiber
lvS16, 1818 mit Schultheiss Rültimann von Luzcrn Gesandter
in Spezialmission nach Rom, 1810 A nits^tatthalter von Bern,
1821 des Geheimen Rates, Gresandter an die Tagsatzung 1814,
1815, 1816, 1823, 1825 und 1827, 1827 zum Schultheissen von
Bern erwählt, 1830 Tagsatzungspräsideut (zweimal), dankte 1831
mit der ganzen Regierung ab, 1840 — 42 als Biäsident der tlcs
Hochverrate.-- bc.-chuldigten Sicbnerkommi^.^ion unschuldig auf
Thorberg als Staatsgcfaui^ener gefangen gehalten, 1850 — 1854
wieder im Gr()S>en Rat; er beschäftigte >ich raich mit lustori-
schcn Forschinigen und gai) mehrere^ in den Druck, so z. J>.
die Biographien des Generals v. Bachmann und des Eand-
annnanns Nikolaus Rudolf v. AVattenwyl (1<S67), ferner die
«Rückblicke eines alten Berners» (1868), am 13. Januar 1870
V. Fischer und Fischer.
187
starb er als allerletzter Schultueiss des « alten > Bern. Endlich
Lndwig (1805-1884:,», Regierungsratspräsident 1851 und 185.").
In Bern ist die Familie seit dem 1(). Jahrhundert auf Ober-
gerwern zünftig.
Das Stamm Wappen der Familie ist in Rot über silbernem
Was.^er ein silberner Fisch (Barsch), überhöht von einem fünf-
strahligen goldenen Steru, die Flelmzier ein halber Flug nrit
AViederholung des Schildbildes. Devisen: <vNil desperandum > und
^<auspice deo». Beiwort «amour des arts Dieses Wappen führte
nach einem noch vorhandenen Siegel schon der eingangs erwähnte
Ratsherr Chunrad 1*293, derRatsheir Crispin (7 1503/ führte
bloss einen von rechts nach links sj^ringcnden. Fisch (Forelle) ohne
Stern. Am 8. .Mai 1()80 wurde der ebenfalls schon genannte
Gründer des beriiischen Postwesens Beat von Kaiser Leopold L
für seine Verdienste um das Postwesen überhaupt in den erblichen
Reichsritterstand erhoben mit der Ph-laubins, sich « i v e i c Ii s -
r i 1 1 e r Fischer von AV e i 1 e r ;> ( ein Gut , welches Beat
damals besass) oder nach irgend einein anderen Gute zu !)e-
nennen. Nachdem Beat l(j83 Schloss und Herrschaft Reichen-
bach gekauft hatte, nahm er und seine Deszendenz — • um sich
von den andern Linien seines Geschlechtes zu unterscheiden —
gestützt auf dieses Diplom den Zunamen <' von Reichenbach v
an, welche Benennung freilich, da er in Bern von seinem Diplom
Iceinen Gel)rauch machen durfte, amtlich niemals bestätigt und
in der Folge stets nur von den tatsächlichen Besitzern und
Eigentümern Reichenbachs geführt wurde. Zugleich crhdeit er
auch eine Vermehrung des Wappens, nändich den Schild ge-
viertet, 1 und 3 das vStammwa})pen, 2 nnd 4 in blau ein goldenes
Posthorn, Jrlelmzier: das Posthorn auf gekröntem PIclm. In
der Folge ecarteiierten seine Naciik'oinmen häufig ihr Stamm-
wappen mit demjenigen der Herrschaft Reichenlxich (in blau
ein gekrümmter sill)erner Fisch) oder selzten dasselbe als Her/-
schild in ihr vermehrtes Familienwap|)en.
Literatur: Sammlung bernischer Biographien, heraus-
gegel)en vom histor. Verein des Kanton J>ern ; « }\iickblit-ke
eines alten Berner^ » \on IC. F. v. Fischer, P>ei n 18()8; Berner
Taschcid>uc]i 1877.
P. S. Die bekannte Wiener Aichitektenfamilie Fi scher
von Frlach/. des 17. und 1 8. Jaht hunderts steht mit der hier
188
V. Fischer und Fischer.
behandelten in gar keinem Zusaniinenhani; ; die Xamensähnlich-
keit mit diesen zwei Bernerfamilien ist ganz zufällig dadurch
entstanden, dass die Mutter eines dieser Architeklen <^Erlacher.-
hiess und derselbe unter dem Xamen «-.Fischer von Frlach.
geadelt wurde.
Personenbestand.
Gemeinsamer Stammvater i.-t Burkard Fischer (löoSbis
1591), Landvogt zu Wangen 1579, vermählt löi)-] mit Cleo-
phea Herbert.
A, Aeltere HauptHnie (,,von Reichenbach").
Stifter: Beat iltUl — li;97', Burkards Urenkel, des Grossen
Rates Ulli], Vogt nach Wangen IGSO, des Kleinen Rats 1G95,
Herr zu Reichenbach und Begründer der bernischen Posten, ver-
mählt 1(367 mit Fuphrosine W ur s t em e r ge r.
I. Bert Rudolf 'sehe Linie (vom Oberried).
Stifter: Beat Rudolf Hh'k^ — 1714), Herr zu Rcichen-
bach, des Gros-en Rates 170[, Gesandter nach Regensburg
1 71o, verm , mit A n ii a Iv a t h a r i n a Steiger o v. T s c h u g g.
Dessen Urururenkel:
Emanuel Friedrich Ltidv/ig v. Fischer, g.b. '21. Januar
1828, gew. Profes=.or der Botardk und Direktor des botanischen
Gartens in Bern, Sohn des j Gutsbesitzers im Oberried Fiidwig
Gottlieb, geb. 30. Dezember 1791, 7 1. Oktober 1S47, und der
7 ^larie Henriette v. Granenric^l vo:i Burgi^tein, gtb. 1802,
vermählt 21. Ajjrii lS2.l, 7 1855: Witwer >eit 2o. August
B)02 von 7 Anria :\Iathilde Berry aus Ba>cl, geb. 20. ^lärz
1840, vermäbit am 2lb Oktober 18bi) zu St. Jakob iBasel),
Tochter dv- 7 Architekten Dr. phil. h. c. Mchkior Berry ans
Basel und der Margaretha Salome Burckhariit.
Kinder: a) Fudwig Fduard, geb. B>. Jii:-.i löbl, Dr
j^hil. und rrores>or der Botanik an der J-Iocli-
^P^§rliule, veruKihlt am llk Olaober 18'J9 mit
• ' . . ■; S o p h i e Lu 1 s e J o h a n n a Gruner, geb.
V. Fischer und Fischer.
189
15. vSeptember 1872, Tochter des -j* Ludwig
Alfred Karl Gruner und der Adelheid Henriette
]Maria v. Graftenried (von Worb).
Kinder: aa) Eduard Hans, geb. 18. Aui^ust
1900.
. „ ^ bb) Ruth Esther, gel>. 15. Sep-
tember 1902.
b) Maria Bertha, geb. 25. Juni 1864.
c) Gottlieb Albert, geb. 19. Mai 1874, Pfarrer
in Kinggenberg.
G r o s s e 1 1 e r n :
Ludwig Gottlieb (1759 — 1813), vermählt mit M ar i a n n e
de R o g u i n .
II. Samuersche Linie.
Stifter: Samuel (ll)78 — 1724), des Grossen Rates 1710,
Mitherr zu Reichenbach, vermählt 17 . . mit Margaretha
Kodt. Sein zweiter Sohn Rudolf h'riedrich (1704 — 178H,
des Grossen Rates 17H5, Landvogt nach Aubonnc 17.H9, Senator
1760 und Zeugherr 1761, hinterliess von Elisabeth Freuden-
reich zwei Söhne, welche die folgenden Aeste stifteten.
I. Emanuel Friedrich'scher Ast (..von Bellerive'',
jetzt V o 171 ß a u m ^ a r t (' n».
Stifter: PZiuanuel Friedrich (1732 — 1811), Landvogt
nach Erlach 1770, Venner 1792 etc., Besitzer von Bcllerive,
vermähh 17()0 mit Johanna Katharine v. Wattenwyl.
Dessen L'icnkel:
Karl Ludwig Friedrich v. Fisclier, geb. 11. Oktober
1823, gew. Hau])tinar,n im k. Ic. (österreichischen Geniekorps,
Gutsbesitzer im B.iumgartcn und zu Vil1ar^-sons-l^oug\', vSohn
des *J- Sclndth'-isscn L.manuci Friedrich, geb. 19. Sei)tend)er 1786,
•j- 1.3. Liiiuar J87n, imd der (,\'Aroliiie Friedr. Alexandrine So})hie
de .\lc^tral-St.-Saj)h()rinc, geb. .30. juli 1799, vermählt zu Etov
14. Oktober 1819 und dasdbst 5. Sei)teml>er 1854: vermählt
zu Bolligen am 21. Juli 1857 mit Maria Margaretha
190
V. Fischer und Fischer.
Manuel, ^reb. 19. Juni 1887, Tochter des 7 Komndisions-
scbreibers Ludwig Gabriel Manuel r.nd der 7 Kbsabeth Sophie
V. Watienwyl. (Baumgarten, Bern.)
Sohn: Karl David Fr ied rieh, ge!i. 25. Xovera!)er 181)5.
Fürsprecher und Geineinderat 18'.''.', vcrniähit am
. 27. Septen^ner 18-'o mit Wilhelmine Gertrud
Maria v. Sinn er . geb. 24. Sc])tbr. 18<')8. Tochter
des -7 Obersten und Burgr.rr.itsprä.-identen Ferdir^and
Johann Rudolf v. Sinner und der Bertha Cacilia
V. Mutach.
Kinder: ai Bertha Constance Hilda, geboren
2. Januar 18^*5.
b) Rudolf Friedrich, geb . 2 . Januar
189(3.
c) Elisabeth, geb, 29. Oktober 1897.
d, Hans Rudolf, geb. 16. Dez. 1899.
7 G rosse 1 tcrn
Emanuel Rudolf Friedrich .171)1 — 1827!, de^ Gros-cn
Rates 1795, Dragonerhaupima.'^.n u'id Oberamtmann von X\dau.
Trtgsatzungsgesandter 18U.">, vermählt 1875 mit Henriette
V. Sinn er.
2. Karl'scher Ast 1 v o ni Eiehi)eri:. Ortbiihl und Oberhof t-n».
Stifter: Jvarl — 1821?, des Grossen Rates 17t)4,
Landvogt zu Yferten 1777, B --sitzer vom Eichberg und in Ligerz,
vermählt 17 . . mit }^Tar:a Jcnncr.
A . Z ^\ ■ e i g vom E i c h b e r g u n d O r t b d h 1 .
Stifter: Friedrich AllM-echt ; 1 77 I — 1 8;)7 ■, Schuhhei^s
im äu>seren Stand 17' '5, (7ro>;irat l8')ii. < )';>c rannm.\n'! von
Burgdorf 182.'), Be-itzer vom Eichberg, vermählt [. 1792 mit
Julia Eli.-^abeth v. Sinn er, II. 1817 mit Maria Charlotte
Manuel. Des>en Enkel:
Eduard Friedrich Wilhelm Helmuth v. Fischer,
geb. 8. Mai 1.S42, Gutsl)esit/er im Eichoerg. >ohn des 7 <Tuts-
besitzcrs im Eichberg K:.rl Ferdinand, gel). 12. Januar 179G,
V. Fischer \\v,d Fj^--hcr.
•7 lo. JaTuuir lSh5, au> dc>seD zweiter Ehe mit 7 ETiiilic Sorhie
Foiiise WülichniiiC Freiin v. Ples.sen air^ AVürtlei:il)er;^% <:et.
^^ Januar 1817. veriiialiit zu Reutlini;ei-! 15. De/eniber I808,
7 Eichl)-jrL^ 14. ^Lii 18^-4. (EicF!)crg bei Uetendorf.i
S l i ef > eil \\- c s t c r 11 :
iau> des Vaters erster Ehe iwit 7 Rositlie Ari'uMueUe Charlotte
V. Erkich von Wiiiaii^au ^^cb, 18()(j, v-rni. 0. ^Fii 182i>, 7 IS'W))
\. Sophie, ^cb. 1. Januar 1827, vermählt ain 2o. April 1855
u\ it 7 A u u s t AV i 1 h e 1 m K ni a n u e 1 v. AV a n e r , ■^e^ves .
Oinzier in Neapel, AVitwe seit 17. Juni I880. '.Orti'ühl bei
Ste^flsbur^^)
2. Elisa Cha r 1 o 1 1 c S o p h i e , gel). 28. Februar 1828. (Eichberg.)
Vaters Stiefbruders Witwe:
Adelheid F.muy geb. Brunner, -eb. 1. Jub 18b0,
Tochter des 7 IVofcssors der Fliemie Karl Emauiuei Rrunner
imd der -J- Maria Clara (Charlotte Ott;p, vern^ählt am G. F"ebruar
1 857 mit T F r i e d rieh K a r 1 v . Fischer, geb . 1 o. Febrvair
1821, i^ew. InL^enieur iinrl Gutsbesitzer im (>rll)ühl, Witwer
seit C). Oi^tober 1^55 von ihrer Schröter Alaria '/lara
Charlotte Brunner, geb. 2. Mai 1825, vermählt (Jktober
184H; AVitwe seit 22. AuL:a>t 1886. , Ortbühl bei Stefl^sbur-.)
Deren Stieftöchter: ai Alaria ^"harlotte AFathildc
geb. 1(1 F^ebruar 1848, venu, am
24. Oktober 1880 zu Stet:i^bur-
mit Johann Ivarl Arnold v.
PIerrensch^^■an d . bur^erl. Fcld-
und ForstkassaverwaUer. Ce-ell-
schafispräsiderit zvi Distelzwani:.
IV) C d a r a E m m a E o u i sc F a n n v ,
i:ch. \:\. Scpienu»er ISdl». vermählt
am oO. Juli 18'^8 mit ]\arl Lud-
w i g u l: 0 n S t e 1 1 1 e r , Are ii i t c i: t .
P>. / ,v e 1 u von Ob e r h o f e n .
Stifter: Karl 1777 -l>i5', ()rfizäer in Hoihiud, ()])er-
amtmann zu ^i^^naii 1S12, (Tuts!)esitzcr zu 0')crhofen uiul zu
102
V. Fischer ir.^d Fischer
Thun, verniählt L 18')0 mit So})hie v. S inner, II. 18r>4 mit
Albert ine Juli^i Fonise v. AVattcnwyl \on Bursinel.
Dessen Enkelin:
Sophie Mathilde Louise v. Fischer, ii^h. 1». An:;ust
1845, iochter des j (TLitsl)esitzers in der Wydcii.iu zu I hiin
Aibrecht Fcrdinan.d Karl. geb. 27. Fchrnrir 1807, f 24. .Se|)-
tember 1875, und der 7 An.na ^Firia Cathririna ]->iederika
Oester aus Amsterdam, geb. G. Dezember 1801, verm. an^ 22. Mai
l84.-> zu Yvorne, 7 8 Dezember 18S2. (Hotellaube, Bern.)
III. Jüngere Heinrich Friedricli'sche Linie (von Mür
und Reichenbach).
Stifter: Heinrich Friedrich \ll)7() — 1725', des Grossen
Rates 1710, Fandvogl nacli Len/.ljurg \'is2, \ermählt 1 7n5 mit
Margaretha ]\lüller von ^Nlaruands. Sein Sohn Johann
Emanuel il711 — 17b4), des Grossen Rates 1745, Landvogt
TKich Yferten 1750, kaufte 17o8 Reichenbach von seinem Vetter
Beat Fischer {17^8 — 1754^, Sch;iIthei.-> zu Fiiterseen 1702,
und binterliess von Flisa'oeth Daxeihofer füiif Söhne, von
denen zwei die folgenden Aeste gründeten:
1. Ast von Bremgfarten, später von Mür.
Stifter: Johann Rudolf (17o.-] — 18<)4i, des 'Grossen
Rate? 1775. Faridvogt nacli Xidau 1770 und nach (jberhofen
1700, Herr zu Bremgarten 17G1 — ^17^15, vermählt v^it Anna
Sellor» aus Genf. Dessen l'renkel:
Rudolf Friedrich v. Fischer, ge' . 10. Augu-t 182(;,
Fürsju'echer und Sachwalter, ^ohn de- Gutsb.esi tr^'C-^-s /u Mür
und Kaufmanns Albrecht lludr)lf, geb. 25. Dez .iber 170(i,
j 4, lanuar 1S7(\, u]id der t .Marg:ireth,i Adellu.'id v. M'ilincn.
geb. i. September 1800, v'.'iiiKdi't 21. l.muar l'^24. 7 O'). M:irz
1870; verm. .im Ib. Jiin', 1855 mit >Liria L " i: i - c I>al.'flle
V. \\'atten\v\ i von } }at)>tetten, gel). 2.4. ( )kto':)c iSol, fochter
de> \ Gutsbesitzers /u Habslctten Salornon Du lu ig Jakoii
V. Wattenwyl und der 7 Blanche v. Gumovn>. »Fuge b. Bern.)
Iv 1 n d e r : a; F r i e d r i c h .X d a 1 b c r t , • 4. J an aar 1 858,
Notar und Sach^valter, verin. am Ib. ( )i:t()bcr
V. Fischer und Fischer 193 |
1882 mit Marie Emilie E ni m a B r u n n e r , j
geh. 2. August 18(52, Tochter des t Xationai- ^
ratspräsidenteu Samuel Friedrich Rudolf Bruiiner
und der Julie Caroline Stettier. j
Kinder: aai Beat Friedrich, ^eb. 2 . Juni
1885, stud. jur.
bb I Marie Natalie Blanche, ge-
■ " boren 12. August 1888.
cc) Rudolf AValter Erich, gel).
2:]. Dczeir.ber 18^1.
b) Heinrich Berchtold, geb. 7. Januar 18bl.
Architekt, vermahlt in Luzern am 28. Dezemiber
I8b'i) mit Alma r\Iaria Laetitia Carolina
Falck aus Euzern, und St. Peterszell
(St. Gallen), Tochter des Bankiers Ludwig Falck
inid der Caroline (.^rivelli aus Luzern (k'athol).
Kinder: aa) Tsa belle Blanche <.,\aroliue
Maria de las Mercedes, ge-
boren 18. Juli 181>8.
bb) Joseph ine Vincente-de-Faul
Maria de los Dolores Caro-
line, gel). Ii. Februar IHOO.
cc^l F m a n u e 1 Fr a n z i s k u s Albert
Hein. rieh ^laria Beat, geb.
22. Juli RM)L
c) Leopold Rudolf, gel>. 21. Xovember 18i)8,
\ern]älilt zu Xizza am 27. Janu.ar 1^102 mit
Maria Louise ( h a m b li r a u d aus Talle
iDep. i orrege, Frankreich', geb. 4. Fe'Druar
1S72, l'ochter des r Wiliiclm X'ictor Cham-
baraud und dicr t Ko^e Marie l\e\naud.
-j- G r o s s e 1 1 e r n :
Heinrich l^'- i f di r i c h fJ758 — 18^).'^, ile.- Grossen Rates
5, Gut^bc^ ilzci- ZU Mir, veriilählt 1781) mit Ann.; Mar-
oth a W II r s t e ni b e r g e r \ oii -Mü r {1 — 1 8ü/> ) .
13
194
V. Fischer und l^^isclicr.
2. Ast von Reichenbach und vom Schönberg.
Stifter: L u d \v i E m a ii u e 1 ( 1 738 — 1 8 1 5) , Herr zu
Reichenbacb, des Grosse]) liales 1775, Landvo^t nach W^aii^en
1789, \erinählt mit Catharina Till i er.
A. Zweig von Reichenbacb.
Stifter: Karl (1770—1841), Grossrat 1821 — kSol , Besitzer
von Reichenbach, vermahlt ISO'y mit AEargaretha Biirki.
Dessen Enkel :
Moritz Karl Maximilian v. Fisciier von Reichenbach,
geb. 29. April 1840, Gutsbesitzer, ^Sohn des f Gutsbesitzers zu
Reichenbach und Regicrungsratspi äsideriten (1851) I.udwii;, geh.
25. Oktober 1805, t 3. Juli 1884, und der f Maiia Giicilia
Biirkli aus Zürich, geb. '2.2. August 1812, verm. am 24. PY'bruar
1835 zu Zürich, -J- 1(). März 1895 zu Reichenlxich ; vermäldt
am 18. November 1880 mit Adelheid Sophie Bertha
V. Zeh ender, geb. 27. Dezem])e) 1857, l'ochter des y Gas-
direktors Eduard Karl Alarquard v. Zeheuder und der Eouiie
Adelheid v. Fischer von Alür. (Villa Souvenir, Thunstrasse, Bern.)
B r u d e r 5 \\- i t w e u n d G e s c h ^^' i s t e r :
1. Maria Karo Ii na Bertha geb. Kü]>fer, geb. 1838, Tochter
des -J- Pfarrers zu Huttwvl Samuel Friedrich Kü]^fer und der
j Elisabeth ScheidegLier aus Hutwvl, verm. am 15. Februar
1880 mit t Alexander Emanuel v. Fischer voii
Reichen bach, geb. 1. April 183^), Witwer seit 13. Januar
1 87G der '{ K m m a A n na a c i 1 i a So p Ii i e v . K i s c h e r
vom Eiclilierg, geb. 2b. März 1814, Ncrmählt am 24. J:iinuir
18(w; ^Vit\ve seit 11. Dezember l9(Mb
2. Eli.sabeth Cäcilia lileonore, geb. 12. .\|uil 1843, ver-
mählt am 3. September 18« »i) mit "f B a r 1 o 1 o m ä u K;irl
Adolf Brunner, Witwe seit 1. Apri! 1878.
3. Theresia Henriette, geb. 23. juli 1814, vermählt am
19. Mai 18l)4 in der Xydeek mit y Ferdinand Alhreeht
V. Wyttenbach, Dr. med. und Bnigerrat, < i ut.sl)esit/er im
Breitenrain; Witwe .^eit (>. juni r.>OÖ.
4. -J- (dura, geb. 15. l'ebruar 1817. vermählt zu Bremgartt-n
V. Fischer und Fischer.
195
am 28. April 1860 1 1 It i n c e n z Arnold Ludwig v.
Mut ach von ^lollicren, \Vit\ver seit 5. Februar 188-4.
5. Maria Bertha Bianca, geb. 27. August 1848, vermählt
zu Bremgarten am lö. Juli 18G9 nrit Alfred Eduard
Friedrich Zeerl eder, gew. Stadtforstmeister, Gutsbesitzer
im Egghölzli (]\Iuri l). Bern).
6. Rosa ^laria Theodora, geb. 1. Juli 1851, Gutsbesitzerin
im Obstberg.
B. Zweig vom Schönberg.
Stifter: Samuel Sigm. und, get. 13. ^lärz 1787, 7
9. August 1857, gewesener Rittmeister in Preussen, Ritter des
eisernen Kreuzes, Oberamtmann zu Erlach 182."), Burgerrats-
präsident 1848, vermählt am 22. Juli 181(3 in Hindelbank mit
Julia Henriette (,\iroline v. Sinner, get. 12. Juni 1798,
Y 5. Januar 1867. Dessen Sohn:
Ludwig Karl Adolf v. Fischer, geb. 18. September 1823,
gew. Bankier, GutsLie^itzer im Sclionberg, vermählt in 3*iuri am
81. August 1849 mit AI bertine Charlotte Emilie v.
ßondeli, geb. 6. Februar 1829, Tochter des t Stadtpolizei-
direktors Karl August Albrecht v. Bondeli und der 7 Johanna
Henrika Elisabeth Stettier. (Schdnberg b. Bern.i
Kinder: a) Sigmund August Adolf, geb. 7. Juli 1850.
b) E m m a A m a 1 i a T d a , ge b . 26 . Feb r ua r 1 ^52 ,
vermählt am 18. Juni 1878 mit Friedrich
Karl Rudolf S tettler, Dr. jur. und Burgcr-
ratsschreiber.
c) Karl Ludwig Albert, geb. 8. Fel)ruar 1854,
Bankdircktor in Paris, vermählt in Wien am
16. Oktober 189() mit Eleonore :Mat bilde
v. B e c Ic e r - D e n k e n b e r g au^ Wie n, geboren
24. April ]865, Tochter des f Karl Eeopr-ld
August V. Becker-Dcukeiiberg und der Eleonore
V. Miilinen.
Kinder: aai El eonorc l>crth a A'era, geb.
St. Petersburg, 14. April 1892.
bb) Adolf Eduard Albert, geb.
St. Peter-sburg, 14. Juli 1898.
196
V. P'ischcr und Fischer.
cc) Bertha Ida AI ix, geboren
St. Petersburc^, 8. März 189H.
d) Adele Ida Alice, geb. 23. April 1865.
B. Jüngere Hauptlinie
(im ^Manuesstarnine in direkter Abstammung erloschen).
Stifter: Burkard (1588 — 1650), des Grossen Rates 16U,
Landvogt nach Lauis 1618 etc., \^enner zu Gerwern 1642 und
1651, Welschseckelmcister 1644, vermählt 1611 mit Elisabeth
Fr ischin g.
Albertine Luise Johanna Fischer, geb. 25. September
1867, Tochter des f Friedrich Jakob, geb. 1. Oktober 1833,
gew. Messerschmied, 1. Februar 1884, aus dessen erster Ehe
mit f Anna Maria Magdalena Aebi aus Lyss, geb. 5. Juli 1830,
vermählt 2. August 1861, f 25, November 1876 (in Büren).
Stiefm u tter :
Elisabeth geb. Kobel aus Lützelflüh, geb. 14. Dezember
1837, vermählt am 2. April 1880 mit Friedrich Jakob
Fischer, 7- 1. Februar 1884.
Vaters Schwestern:
1. Margaretha Elisa Louisa, geboren 22. Oktober 1838.
vermählt 1863 mit Johann Hermann Niggli aus Aavburg
(in Basel).
2. Caroline, geb. 21. Juli 1840, vermählt 1862 mit Abraham
Johann Siegfried aus Arni b. Biglen, Schmied in Bern.
•J^Grosseltern:
Ludwig Friedrich, geb. 2(). April 1808, f 7. Dezember
1879, gew. Wagner und Kaufhaussciireil)er, vermählt 13. März
1834 mit Judith .NLirgaretha Schärer aus Basel, geb. 1812,
f 2. September 1841.
L. V. T.
Forcart. — Fries und v. Fries.
Foreart.
Ratsgeschlecht des Freistaats Basel
Bürgerrecht 1G37.
Kleiner Rat 1G84.
Reformiert.
(Vgl. Jabrg. I Seite 18G.
Fries und v. Fries,
Ratsgeschlecht des Freistaats ^lü Ihausen.
Bürgerrecht um 1400.
Grosser Rat 1506.
Kleiner Rat 1586.
- . (Reformiert und katholisch.)
l
Geschichtliches. I
I
I. Zeit vor der Bürgerrechtser Werbung. j
Der Name Fries geht entweder zurück auf den oberdeutschen
Vornamen Frieso oder auf den Namen des germanischen Volkes ":
der Friesen. Beim Uetliberg lag eine Burg Friesenberg, ferner
am Albis Gehöfte des Namens. Der Name kommt ferner
schon im 12. Jahrhundert in der Stadt Bern vor, ein -cFreso .
war daselbst 1236 im Rai. Die Berner Friesen können in
zwei Linien von Friesenberg und von Jegi^dorf unterschieden
werden, erstere starb um 1847 aus; sie führten einen silbernen
Neun- oder Zwölf berg im roten Schilde. Fin Peter Fries aus
Bern kommt 1338 in Solothurn vor, er war ein Wohltäter der
Dominikauerkirche seiner Heimatstadt. Ein Johann v. Friesen- t
197
19S
Fries und v. Fries.
berg wird 18G5 Bürger von Basel, ein Lienhard Fries 1498
Bürger von Zürich. Johann v. Friesenberg, auch P>ies, in
Basel, scheint der Stammvater der INIülhauser Familie zu sein;
dass er selbst von den Jegisdorfer Friesen abstammt, ist nicht
unmöglich; seine Gattin war eine v. Baltersheim.
II. ^lülhauser und spätere Zeit.
Johanns Sohn, Rudolf Fries kommt 1418 in Mülhausen
vor, seine Witwe 1435 daselbst und 1445 in Basel mit ihren
Söhnen Nicolaus und Ulrich. Nicola us Fries von ^^lülhausen
befehdet 1438 Basel wegen des Nachlasses seiner Vatersschwestern,
die Nonnen im Klingenthal waren. Die Friesen haben in ihrer
neuen Heimat alsliald, wie jene alten ?^Iülhausergeschlechter
damaliger Zeit, die Wagner und die Brüstlein und später die
Fininger, sofort eine selbständige Politik betrieben, welche
nicht immer auch im Interesse der Stadt war; es war die Zeit
des sogenannten AVagncrstreits und des Sechsplappartkrieges.
Claus Sohn Rüdin hinterliess einen Sohn Valentin d. Ä,
des Rats zu Mülhausen 1489; 150(> Zunftmeister und Gesandter
zu Basel, 1514 Gesandter in Zürich zur Verhandlung über den
Eintritt ^lülhausens als souveränes zugewandtes Bundesglied in
die Schweiz. Eidgenossenschaft. Valentin d. Jgr. erobert in der
Schlacht von Cerisole eiae Fahne 1544, sein Bruder Hans Zunft-
meister und vereheliclit mit Agnes v. Selz, stirbt 1559. Dessen
Sohn Valentin 3, 1573 Piürgermeister, wird 1578 seines
Amtes entsetzt wegen des Aergernisse>, das er den Praedicanten
durch 5.ein Verhältnis mit der Frau des Stadtschreibers Daniel
AVieland, einer geb. Fininger, gab. Diese Entsetzung und seine
Beziehungen zu den Finingern führte dazu, dass \"alentin sel!)St
an die Spitze der Fnruhcstiher trat; riisprüugliciier Griiml des
Streites war ein Zwist der Stadt mit den Finingern ül)er ein
Holzfällungsrecht, welcher dadurch ver->cikirft wurde, das^ die
letzteren alsbald die Hilfe der k'atholischen Ivanione anriefen.
Als die Vorschläge der katholischen Orte vom Kate abgewiesen
wurde, kündeten sie ^Mülhausen den v ewigen ^> Bund. Die
Bürgerschaft, darüticr in grosser Sorge, suciite die Frschweiz
dadurch zu beschwichtigen, dass sie die läninger Partei, die
sogenannte (.irosshäunschen, wieder ans Ruder komu'.en liess;
so wurde auch Valentin, deren Haupt, um Weihnachten 1586,
Fries uiul v. Fries.
199
unterstützt ii. a. auch durch den Schultlieissen Daniel Briistlein,
wieder regierender Büri^ernieister. Seine Gegner, d. h. die Rats-
partei oder die sogenannte Kleinhäu tischen, griflen zu den
Waffen und eroberten am 15. Juni des Ibigenden Jahres mit
Hilfe der protestantischen vSchweizer Kontingente Mülhausen
unter dem Oberbefehl Ludwig von Erlacbs. Die Grosshäuhschen
wurden grösstenteils ihrer Aemter verlustig erklärt und zu
grossen Contributionen verurteilt, so Valentin zu der, für da-
malige Zeiten grossen vSumme von o7o5 Pfund. Er siarl) 1588
im Staatsfjefäncrnis. Pfarrer Dl. Zwinger nennt ihn einen ^ zu
viel ehrbegierigen und stolzmuetigen Alaun, der mit grossem
Unfahl nach dem Regiment gestochen und einer der sieben ge-
wesen, die diesen bürgerlichen Krieg angerichtet etc., hat sein
Leben ohnlang hernach vor Unmuoth und Zwangsal seines
Hertzens geendet. -
Sein Wappen auf den Mülhauser Bürgermeistertafeln ist
die älteste erhaltene Wappendarstellung der Alülhauser Friesen
(auf rotem Grund einen grüiien Dreiberg, darin eine silberne
Schaufel, begleitet von je links und rechts einem silbernen
schwebenden Stern, steckt; Plelmzicrde wachsender Alaun in
rotem W^ams mit einer silbernen Schaufel auf der Schulter.)
Valentins Tochter Verena war mit Bürgermeister Rudolf
Ehrsam, Kunigunde mit Hans Schlumberger verehelicht. Sein
gleichnamiger Sohn, Valentin 4 nahm am letzten Aufstand
teil, um für seinen Vater Rache zu nehmen. Sein und seiner
Alitgenossen, Daniel Brüstlcin, Hans Schlumberger, Plans Jacob
Wieland, Ludwig Roppolt, Jvaspar Dallmann und Dr. Schrecken-
fuchs, x\nschlag, sich am 18. Juni lol?() der Stadt neuerdings
zu bemächtigen, wurde dem regierenden Bürgermeister Peter
Zieglcr nocli am Vorabend verraten. Zwar gelang trotzdem
die ( rcfangensetzung des JSIagistrats und wurde bereits froh-
lockend dem IPiupt der katholischen Schweizer, Schultheiss
Pfyffer nach Lu/ern gemeldet. Die Bürgerhchaft befreite aber
im Laufe des Lages die (befangenen und zwang die Rebellen,
darunter Valentin, zur Flucht; diejenigen von ihnen, die ge-
fangen wurden, darunter Schultheiss Brüstlein, wurde;, ent-
hauptet. Fries erlitt dieses Schiclcsal nur in effigie, er musste
jedoch mit seiner gesamten k'amilie in die Verbannung, wo er
um 1()()7 starb. Sein P.nkel Joh. Jacob 1 konnte 1()0Ö
200
Fries und v, Fries.
nach Mülhausen zurückkehren. Von einem Bruder Valentins 3,
Hans, stammt eine spätere Brisler Linie ah; von Hans, einem
jüngeren Sohne Valentins 4. eii^e erloschene Altkircher Linie.
Joh. Jacob wurde IHVjO Zunftmeister. Von seinen Söhnen ist
Valentin G vStammvater der bürgerlichen .Mülhauser Familie und
Philipp Jakob der nuten folgenden zwei ö:?terreichischcn
Linien. Philipp Jacob, verehelicht zuerst mit Anna 2slaria Cor-
netZj dann mit Barbara Hartmann und zuletzt mit Cleopha
Henric I'etri, wurde 1742 Bürgermeister. Sein Sohn Johann
Jacobe, verehelicht zuerst mit Katharina Sporlein, dann mit
Ursula Bregentzer, hatte zwei Söhne, I^hilipp Jakob o. Freiherr
V. Fries, geb. 1715 und Johann Grat Fries, geb 1719, welche
beide das Geschlecht nach Oesterreich verpflanzten, aber, wie
auch ihre Nachkommen, die alten Bezieliurigcn mit der Schweiz
stets hochgehalten haben.
Graf Johann, 1748 Bevollmächtigter ^vlaria There^^ias in
England zur Eintreibung der Subsidien; 1752 Gründer einer
Metallgiesserei in Böhmen und einer .Seidenfabrik in AVien,
Iv ommerzienrath , Schöpfer der ^Nlaria Theresieutalerwährung
für den Orienthandel; 1758 in den erbländischen Ritterstand
erhoben und erwirbt 17*)1 die uiederösterreichische Herrschaft
Vöslau; 176o Reichsfreiherr: erneuert 1754 anlässlich seiner
Heirat mit Anna v. Escherny sein Mülhauser Bürgerrecht;
gründet die Bank Fries u. Compagnie; 1771 k. k. Hofrat, er-
wirbt die fränkischen Rittergüter Dehnenlohe und Ober-
schwaniugen und wird in die fränkische Reichsritterschaft auf-
genommen: Reichsgraf d. d, 10. Oktol)er 178o. erbaut das
Friesische Palais am Josephsplatz in Wien, 7 19. Juni 1785.
Graf Joseph, Johanns Sohn, geb. 17t^o, Kunstliebhaber,
Freund Göthes, Begründer einer beriihmten Kunstsammlung,
f 1788. Graf Mr. ritz, Josejihs Briider und Majoratseri)e,
geb. 1777, *i" J824. lebt zuer.■^t unter Vormundschaft seiner
^Mutter, die zu Chablicre am Geiüersee residierte; sein Erzieher
war Lerse. ein Freund Göthes und vordem (ralleriedirektor.
Joseph heiratet 18(H) die Prir.zessin llierese Hohenlohe-
Schiliingsfürst und wird 1801 majorenn; Besitzer eines der
grössten \'ern:iögen seiner Zeit bringt er da>selbc in 25 Jahren
stark herunter. Während der Kriegsjahre 1813 und LS14
sendet er seine Frau und Kinder «in die Heimat» die Schweiz
Fries uod v. Fries.
201
zurück; 1823 tritt er aus dem P^riesischeu Banlcbaus aus, das
sein 20-jäliri^cr gleichnamiL^er Sohn ühernimmt. *;* 182(3 zu
Paris. Graf ^lijritz d. Jgr., geb. 1804, liquidiert bis 1832
das uDgeheuer verwickelte ßaukgeschäft, wird österreichischer
Gesandtschaftsattache in Rio und Botschaftssekretär in London,
1848 Legationsrat, 1850 katholisch, kauft 1857 Cerna llora in
Mähren, t 1887.
Personenbestand.
1. Freiherrliche Linie.
Katholisch. Oesterreich. Reichsadel und Ritter mit dem
Prädikat Edler von d. d. Wien 31. Januar 1775. Reichsfreiherrn
d. d. Mantua 18. Mai 1791 für Phi'li})p Jakob Ritter und Edlen
von Fries. Wappen S. 67 in - Die Grafen von Fries. ^
August V. Fries, geb. Wien 27. Juli 1831, Enkel des
ersten Freiherrn, k. und k. Oberver])flegsverwalter a. D., ver-
mählt Wien 6. Xov. 185H init Katharina Gierster, geb.
Wien 21. August 182(> (Wien).
Söhne: a) Alfred, geb. Wien Iß. August 1857, k. k.
Postrat im Handelsministerium, verm. Wien
12. September 1S85 mit Emma Röttin ger,
geb. A\'ien 15. Januar 1S60 (Wien).
Töchter: aa) Karoline, geb. Wien 4. Juli
188(5.
bb.) Helene, geb. Wien 14. De-
zember 1893.
b) August, geb. Wien 24. April 1859, k. k.
Bez. -IL^uptmann in Göding, Mähren, vermählt
Chudwein 11. Se[)teniber 1895 mit Maria
Louise von Tersch geb. 22. August 1875.
Söhne: aa) Theodor, geb. 11. August 189G.
bb) Peter, geb." 9. Juni 1898.
c) Richard, geb. Wien 13. März 18(>3, k. und k.
Hauj)tmann im Pionicrl>ataillnn X. 4, vermählt
Budapest 28. Okt. 1889 mit Martha Em ich
von Emr)ke, geb. 5. September 18b9, \\'ien.
Sohn: Heinz, geb. 4. November 189it
202
Fries und v. Fries.
— Vaters Bruder Töchter:
1. Johanna Karoline geb. ^H. Juli 1852, hieran,
2. Elvira, geb. 9. Xoveuiber 1852, verii], 22. April 1878 mit
Ernst Freiherrn von Locella.
V a t e r s B r u d e r S ö h n e :
1. Rudolf, geb. 22. Februar 1827, 7 Wieu, 9. September 1878,
verm. 12. Juni 18 .. mit I^Iathilde, Frei in von Foullon
de Xorbeeck, geb. 8. September 1830, AVeimar.
Töchter: aa) Hermine, geb. 30. Januar 1859.
bb) Emma, geb. 25. April 18<34, vermählt
September 1893 mit Friedrich von
Falkenberg, Grossindustriellcm, Xieren-
dorf bei Elberfeld.
2. Otto, geb. AVien 23. Sei^tember 1829, k. und k. General-
Major a. D., verm. 20- Oktober 18G4 mit Mathilde von
Rosner, geb. AVien 28. Januar 1842, 7 Baden bei AVien
1. Oktober 'lS98 (Baden bei AVieni.
Tochter: AVilheimiue Friederike, geb. 4. Jan. 1874.
II. Gräfliche Linie.
Katholisch. Oesterreich. Erblicher österreichischer Ritter-
stand d. d. AVien 24. November 1757, Reichsfreiherren d. d.
AVien 15. De/. 17^2. Aufnalime in die fränkische Ritterschaft
1. Februar 1771. Reichs- und erbl. österr. Grafen d. d. AVien
5. April 178,'], niederösterr. Herrenstand 2. April 1792. Land-
mann von Steiermark d. d. Graz 11. Juni 1812.
August V. Fries, geb. 8. Juli 1841, Grossgrundbesitzer,
Sohn do Gr. Moritz geb. 18<'4 und dc}- Flora geb. l-^reiin
von l*ereira-Arnstein, vermählt <). Alai 1872 mit Anna, Gräfin
von Strachwitz, geboren lb51, 'f Abbazia 27. März 1891
(Ccrahora in Akihreni.
Kinder: ai Aloritz, geb. 8. Februar 1873, k. und k. Ltnit-
nant der Landwehr.
b) Therese, geb. 21. Alärz 1874.
c) Georg, geb. 3. November 1875, k. und k.
Leutnant a. D.
Fries und v. Fries.
203
Sch\\-ester:
Emm:i, geb. 8. Juni 1837, Ehrendanie des kgl. bayerischen
Theresieu-Ordens, Geheiniratswitwe. A'ermiihlt 4. Februar 1856
mit !M ax i m il i a n , Freiherrn von Handel, t !\Ieran
12. März 1885, k. und k. Geh. -Rat.
Vaters Bruder Töchter.
1. Mathilde, geb. 4. Februar 1839, vermählt 5. Januar 18B0
mit Rudolf Grafen U e x k ii Ii G }• 1 1 e n b a n d , Kg] . Würt-
temberg. Kammerherrn und Oberstbofmeister, 12. Dez. 1879.
2. Flora, geb. 15. Mai 1841, Barmherzige Schwester im Orden
des heil. Vincenz von Paul und Visitatorin in r\Iülln bei
Salzburg.
3. Zoe, geb. 23. August 1843, Oberin einer Filiale des gleichen
Ordens in Feldbach bei Graz.
4. Victoire, geb. 30. Juni 1845, vermählt 21. August 1865
mit Victor, Freiherrn von Pereira Arnstein, "7
Lainz 10. Septeuü-)er 1902.
III. Mülhauser Linie.
(Nähere Angaben fehlen.;
204
Fries.
Fries.
Ratsgesclilecht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht 15o8.
Grosser Rat 1637.
Kleiner Rat lGo7.
Reformiert.
Geschicbtiiches.
Stammvater der P\amilie ist Johannes Fries von Greiffen-
see, ein tüchtiger, von Zwing! i erzogener Gcistliclier, der seiner
grossen Verdienste wegen, die er sich, speziell auch um das
Zürcherische Schulwesen, erworben, 1538 mit dem Zürcherischen
Burgerrecht beschenkt wurde, (^ileich dem vStammvater widmeten
sich auch spätere Glieder der Familie mit grossem Erfolg den
AVissenschaften ; eine Branche, und zwar die heute allein noch
blühende, betrieb Generationen hindurch die Goldschmiedekunst
und gelangte durch die Zunft zur Meise ins Regiment. Anfang
des 18. Jahrhunderts gelangte die Familie hauptsächlich durch
zwei ihrer Veitreter zu hoher sozialer Stellung. Zu jeuer Zeit
war auch die Familie der Gesellschaft der Schildner zum
Sehn eggen zugehörig. Johamies Fries, geb. 1680, im Jahre
1723 Seckelmeiser, 1742 Burgermeister der Stadt Zürich, be-
kleidete als solcher eine Reihe wichtiger Gesandschaften imd
war ein ausgezeichneter Verwaltungsbeamter. Hans Caspar
Fries, geb. 1730, Zunftmeister zur ^SFeise, Schanzenherr und
Generalins{:)ektor der Inianteric, hat sich um das Zürcherische
Militärwesen namhafte Verdienste erworben.
Seit 16.')7 in den Grossen und Kleinen Rat gewählt von
den Zünften Schumachern, Gleisen, Safran, Schneidern, Widtler
und Waage; Anteil an den Herrschaften Turbenhall und W'yla.
Personenbeatand.
Stifter: David Fries, geb. 1755, Goldschmied, vermählt
1779 mit Margaretha Nüschcler von Zürich. Dessen Ur-
Enkel:
Heinrich Fries, geb. 1858, Kaufmann in Beyruth (Syrien).
Fries.
205
Geschwister:
1. Leonhard, geb. 1859, Chemiker, vcrm. 189') mit Paiiline
Schmidinf^er, (i^h. 1874, von St. Galleu. (Zürich.)
Tochter: Alice Ida, geb. 1894.
2. K a s }) a r Albert, geb. 18l)l , Kaufmann in A pia.
3. Maria, gel). 1863, ^dalerin.
4. Emil, geb. 18G5, Kaufmann.
5. Johanna, geb. 1867.
Mutter:
Louise Steiner, geb. 1835 von Zürich, AVitwe 1885 von
Goldschmied Heinrich sei. (Zürich)
Vaters Bruders Töchter (von 1 ) .
1. Elise, geb. 1861 (Tochter des 7 Seminardircktors V. D. M.
David imd der f Anna Elisabetha geb. Steiner von Zürich^,
vermählt mit Fabrikbesitzer Carl Schlüpfer von Rehetobel
(App.) in Salerno.
2. Agnes, geb. 1863 'Zürich).
3. Klara, geb. 1865, verm. 1895 mit Ingenieur Fritz Reis-
hauer in Zürich.
4. Martha, geb. 1867. verm. mit Fal)rikbesitzer Ferdinand
Schlüpfer von Rehetobel m Salerno.
5. Bertha, geb. 18()8, verm. nnt Dr. med. Good, Irrenarzt
in Münsingen.
206
V. Frischiii«^. — P^üssli.
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Burgerrecht lo9o.
Grosser Rat 1451.
- Kleiner Rat 1500.
Reformiert.
{Vgl. Jahrg. I Seite 1.37.)
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich,
Bürgerrecht 1504.
Kleiner Rat 15o2.
Refornnert.
(Vgl. Jahrg. 1 Seite 141.)
Geigy.
207
Ratsgeschleclii des Freislciats Basel.
Burgerrecht 1G3H.
Grosser Rat 1687.
Kleiner Rat 1758.
Reformiert.
Geschichtliches.
Die Stanimrcihe der Basler Geigy fahrt auf Thomas
AntOD Gygin zurück, der von ZuIjcu iThurgaui herkommend,
sich das Burgerrecht von Basel im Jahre 16o9 erwarb. Eine
Zusammengehörigkeit dieses Thomas Anton mit den in Basel
schon früher eingebürgerten, aucli aus dem Thurgau stanimeuden
Geuggis (in verschiedener Schrei'nweise) ist iiicht festziLSieileri.
Dessen Sohn kam, als Sech>er zu Becken (l()87i, in den Grossen
Rat und dessen Enkel, Thomas (ll384 — 1760!. ein ge-
schätzter Chirurg, als Ratsherr vom goldenen Stern in den
Kleinen Rat 1758. Thomas' Sohn, Joh. Rudolf !l7on — 1793?,
ward Materialist und als solcher Gründer (1704) der jetzt noch
bestehenden und blühenden Firma J. R, Geigy (früher ^^laterial-
und Kolonialwarengeschäft, jetzt Anilinfarben- und Extraktfabrik).
Von den Nachkommen dieses J<>h. Rud. seien hervorgehoben
seine Enkel Carl (1798 — ISlil», Fabrikant, Ratsherr, l'räsideut
des Finanzkollegiums, eifriger Förderer des Eisenbahnwesens
und Gründer verschiedener kommerzieller inid industrieller
Institute, und AVilhelm ilSDÜ — 18()G!, Fabrikant, Kleister zu
Safran und Oberst.
Wappen: In Blau ein weisser Gever (früher Kuckuck)
mit ausgebreiteten Fiügeln auf grünem Dreiijerg. irelmzier:
weisser Geyer stehend. Helmdecke: bkiu und wei.^s.
Bibliographie: Eeu H. E. »S: Suppl. Basler lUirgerbuch.
Allgemeine deutsche Biogra])hie. Geigv'sches Familienbuch;
Gedichtsammlung von Carl Rud. Ilagcniiach, ;ils Manuskript
• ur die Familie gedruckt (Basel 186.'^).
208
Geigy.
Persor.enbestand.
Gepjcinsanier Stammvater ist Joli. Rudolf ilToo — 1793',
vernjählt mit Elisabeth Gemuseus. Von seinen Söhnen
Hieronymus und Thomas stammen fo]g;cnde Aeste.
I, Hieronymus'scher Ast.
Stifter: Hieronymus 1771 — IS.")!»., vermählt 1795 mit
Charlotte Sara^in. A^on dessen Söhnen Karl mid Wilhelm
stammen folgende Zweige:
K a r r s c h e r Zweig.
Stüter: Karl (1798— IS^U*. Ratsherr, vermählt L 1824
mit Sophie Preiswerk und II. 1847 mit Susanna Buxtorf.
Dessen Sohn I. Ehe:
Johann Rudolf Geigy, geb. Basel, 4. ^lärz 183'^, Fabrikant,
Alt-Nationah\it, Bc^iizer aes Landgutes Klein-Riehen, vermählt
am 5. Juni 1855 mit ^vlaria Merian, gel\ Basel 20. ^lai 18o7,
Tochter des 7 Sanniel und der 7 Anna Catharina geb. ^vlerian
von Basel (Basel).
Kinder: ai Anna Catharina Tdaria. geboren Ba-el
24. Februar ISöb, ycrm. am Juni 1874 mit
Friedricii Zahn, Bankier, vor. Basel.
b) Louise, geb. Basel 2^^. April 1858, 7
November L'>7H, verm. am (>. März 1877 mit
7 A 1 p h o n 5 M a 1 1 h 1 a > E h i n g e r , Bau k ier
von Basel, gestoriicji den 2>^. August li'i).;.
O Johann Rudolf. Dr. phil., Chemiker un.d
Faludkanr. geb. Basel 24. ZsVdvz 18b2, \crui.
am 1 0. September 188S mit A i i n e W c 1 c n c
Seh 1 um berger, geb. Basel Xiuemb.er
18b8, Toebier von Amadeus Sebluml^crger
und der Fann\- geb. Ehinger von B.i-ei (tKi>cli.
Kinder: aa) Lo ui s c M a rga r e t ha , geboren
Ba^el 11. Augu.t 18S9.
bb) ^Eirie Elisabeth, geb. Basel
11. Februar 1892.
Geigy.
209
cc) Job a 11 D R II d o 1 f , geb. Basel
20. Dez. 1902.
d) Karl Alplioiis Samuel, geb. Basel 23. Mai
1866, Fabrikant, Mitglied des Grossen Rats,
verm. am 14. Mai 1891 mit Emma Ilagen-
bach, geb. Basel 28. Juni 1870, Tochter des
Eduard und der lunma Elise geb. Burckhardt
von Basel (Basel).
Kinder: aa) Emmv, geb. Basel 5. April
1892. '
bb) Hans Rudolf, geboren Basel
30. Mai 1895.
cc) Karl Alphons, geb. Basel
23. P^ebruar 1904.
Brüder: . . '
a) aus I. Ehe :
t Karl, Handelsmann, geb. Basel 19. März 1834, f ^2. Aug.
1862. Dessen A\^itwe: M ar gar e t ha E m i 1 i a geb. Burckhardt,
geb. Basel 18. Sept. 1838, Tochter des 7 Ludwig Burckhardt
und der ^ Luise geb. Forcart von Basel (Basel), vermählt am
14. Juli 1859. Besitzerin des Briickgutes Miinchenstein.
Kinder: a) Karl, Ingenieur, geb. Steinen (Wiesenlhal 1
24. Juni 18()0, vermählt am 5. Januar 1897
mit Julia E 1 i sal)eth Burckhardt, geboren
Basel 17. Mai 1872, Tochter des f Eduard
Burckhardt und der Eiisabetli geb. Burckhardt
von Basel (Basel).
K i n d e r : aa) K a r l E d u a r d , gebore n Basel
^ 7. Januar 18<)9.
bb) Julie Elisabeth, geb. Basel
14. Mai 1900.
cc) Jenny m i 1 i e , geb. Basel
8. Januar 190.3.
dd) Karl Felix, gel). Basel 15.
September 1904.
b) W i 1 h e 1 m E d u a r d , Dr. med. und chir., geb.
Basel 9. Oktober 1861, f 30. März 1894.^
14
210
Geiay.
b) aus II. Ehe :
Alfred, Dr. pliil., Statistiker und Xationalökonom, geboren
Basel 19. Januar 1849.
Vaterswitwe II. Ehe.
Snsanna geb. Buxtorf, Tochter des Andreas und der
Anna Katharina geb. BischoiT, geb. Basel 1.-]. Januar 1824,
verm. am 7. September 1847.
W i 1 h e 1 m ' s c h e r Z e i g.
Stifter: Wilhelm (1800—1866), Oberst, vermählt am
14. Dez. 1829 mit Henriette tarnest ine Lichtenhahn,
Witwe des Adolf Burckhardt. Dessen Enkel:
Wilhelm Geigy, Karifmann in Mockau, geb. in Steinen
(Wiesenthal) 27. Januar 18(5.'] aLs Sohn des 7 Karl Wilhebn
Geigy und der 7 Louise geb. ^lerian, vermählt am 22. Juni
(10. russ. Dat.) zu 2\Ioskau mit Sophie Xabholz, geb. .Moskau
7. (19.) August 1869, Tochter des Gottbeb Xabholz und der
Sophie geb. Hess von Zürich (Zürich).
Kinder: a) Marguerite Emilie, geb. ^loskau 18. »1.»
Aprifl894.
b) ^^P^ic j 3^^j^,l,,^,,4 T.^ij_,23.Dez.95^
c ) L o u 1 s e I ^
d) Olga Helene, geb. Moskau 19.(7.^ ^fai 1897.
e) Wilhelm, geb. .Moskau 27. (15.) Xov. 189n,
f) Dorita Espcrance, geb. ^vloskau 7. Juli
(24. Juni) 1901.
g) Alice, geb. Moskau 21. [S.) August 11<02.
G e s c h w i s t e r :
1. Louise, geb. Basel 23. A{)ril 1861, verm. .U. Mai 1881
mit Theodore Emile Rivicr von L.iu-anne, .Vu;)onnc,
Geneve und Jouxtens .Mesery (A^iud) Ijankier in Lausanne.
2. Robert, Ingenieur, geb. Basel 9. April 1866, -j- 5. Ecbruiir
19U2 zu Bielefeld. Dessen Witwe Mathilde Louise
Auguste geb. Burg von Woldegk (Mecklenburg-Strelitz 1,
veini. 17. Dezember 1897, Tochter des Heinrich und der
Geigy.
211
Emilie ^eh. Degener, von Woldegk. Wiederverehelicht
12. Juni 190.'] mit Hans Friedr. De wall von Hoerde in
AVestf. (Preussen) I.eiitnarit a. D., in Bielefeld (Preiissen).
8. Emilie, geb. Basel 15. November 18G9.
Vaters Schwester:
Jn Hanne Charlotte, geb. Basel 29. Marz 1837. AVitwe
von Emil Bisch off, Bandfabrikant, verm. 28. September 1855.
II. Thomas'scher Ast.
Im Mannesstamm erloschen.
Stifter: Thomas (178o — 18G1), ^vlitmeister bei den P>iier-
schützen, verm. mit Rosina Wink 1er. Dessen Enkel:
1. Delphine, geb, Basel 24. Oktober 1853, verm. am 2. Sept.
1873 mit Franz Bossart, Dr. med., von Baar (K. Zug),
Bezirksarzt zu Rheinfelden.
2. Sophie, geb. Basel 11. Oktober 1851.
3. Marie Charlotte, geb. Ba^el 28. September 1855, verm.
am 7. August 1889 mit Joh. Jacob Kuhn von Oberuzwil
(St. Gallen), Färbereibesitzer in E)ietfurt-Biitschwil.
4. Johann Rudolf, geb. Basel 11. August 185(3, gestorben
23. Dezember 185ß.
212
Gessner. — zur Gilgen.
Ratsgescblecht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht 1504.
Kleiuer Rat 1532.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 142.
xiir CJilgeis.
Ratsgeschlecht des Freistaats Liizern.
Biirgerrecht 1428.
Grosser Rat 1455.
Kleiner Rat 1477.
Katholisch.
Geschichtliches.
Erstes urkundliches P^amilienglied, Stanmivater, mit welchem
die nnimterbrochene Stammreilie 'Deginnt und P^rwerbcr dc.^
Burgerrechtes Hans Gctzenhcim .aus Trechtingshuseu 1428.
Der Namenswechscl rnidet um 1451 statt, wo nach Ratsmanual
in der j^leichen (rerichtsverhandluntr abwechselnd von Hans
zur Gilycn und Getzenheim gesprochen wird.* Erster in
den Raten Hans Götzen he im 1455, Grossrat, und als Hans
zur Gilgen 1477 Jvicinrat.
Bemerkenswerte Manner: Melchior (1474, -J- 1510,
auf der Rückreise von Jerusalem in Khodus begraben), Klein-
^ziir Gilgen.
rat, Ritter des hl. Grabes. Gabriel (illeg., 1541), Stadt-
schreiber, comes. palat. Ladwi^^ (ii. 1547, T 1577), ^^enannt
«flos latiuitatisi*, Kleinrat, Stifter der Familienbibliothek.
Aurelian (n. 1680, _t 16%), Schultheiss 1()86~96 d. g. J.
Josef (n. 1G56, t 1700), Abt zu St. Urban 1701. Bonifaz
(d. 1G64, t 1725), Abt zu Pfällers 1707. Aurelian (n. 1688,
t 1759), Schultheiss 1753—59 d. u. J.
Wappen: In Rot 3 (2; 1) silberne Lilien. Kleinod: mit
Schildbild bekleideter Geckenrumpf und rot-silberner Kopf binde.
Gerichtsherrschaft und F i d e i k o m m i s s. ^Melchior,
vorgenannt, ist 1518 Herr zu Hiltikon, das er von den Erben
des Hans v. Sengen erworben hatte. Schloss und Herrschaft
werden 1628 an Landammann Johann Lussi von Unterwaldcn
verkauft. Die Familie schreibt sich zeitweise nach diesem Be-
sitz. Der nachmalige Schultheiss Aurelian stiftet 1681 ein
Fideikommiss, «Haus und Thurm am See». Das gleiche Haus
befand sich schon seit 1570 in ununterbrochenem Besitze der
Familie.
Personenbestand.
Josef Heinrich Aurelian zur Gilten, geb. Luzern
1. Dezember 1828, gewesener Leutnant in kgl. sizil. Diensten,.
Ritter des St. Silvesterordens, Sohn des Anton und der Elisabeth
Staub, verehlicht Luzern 21. Mai 18()0 mit Maria Theresia
Johanna Baptista Segesser v. Brun egg aus und geboren
in Luzern 23. April 1839, Tochter des Heinrich und der Anna
Maria Magdalena v. Sury aus Solotliurn (Luzern).
Sohn: Ulrich Hans Ludw ig, geb. Luzern 8. Juni 1865,
Bankbeamter, verehlicht Luzern 27. Xoveml^er 18ill
mit ^1 a r i a C r c s c e n t i a A m 1 > ii h 1 aus Luzern un d
dort geb. 19. September 1867, Tochter des Johann
und der Anna Maria Ottiger (Luzern).
Kinder: :^) M a t h i 1 d e H e 1 e n a |o h a n n a , geboren
Luzern 29. November 18i>2.
1)) Johann h'rauz Aurelian, geboren
Luzern 2. April 1895.
211
Glutz V. Blotzheim.
V. ISlotzkeim.
Rats- und Gerichtsherl engeschleclit des Freistaats Solothurii.
Bürgerrecht 1560.
Grosser Rat 15G5.
Kleiner Pvat 1021).
Katholisch.
Geschichtliches.
Da der ZusamrneDhang mit den früher eiiigebiirgeiten Glutz,
von 1497, 1507, 1544 und 1557, welche alle aus dem Wasser-
amte (Kriegstetteramt) stammen, vorläutig urkundlich nicht nacb-
Aveisbar ist, so bleibt als erster Inhaber des Burgerrechtes
Xiklaus Glutz von Derendingen, der dasselbe lo(>0 erAvarb.
(Siehe auch Artikel v. Glutz-Ruchty im I. Jahrg.) Dieser wird
1565 Grossrat und stirbt 1588. Drei seiner Söhne, Ulrich,
Grossrat, geb. 1574, T 1619 (Ulrichs Linie), Stefan, Grossrat,
1611 (später Glutz-Kuchty-Linie), und Nikiaus, Grossrat
1624, Jungrat 1629, f 1644 (Stamimvater des vorliegenden
Zweiges), sind die Stammväter dreier Linien, von denen aber
die Ulrichslinie » mit Franz Peter Alois Cesar Glutz
1838 erlosch.
Urs Glulz kaufte 1681, III. 11. von den Erben des General-
leutnants Iluns Ludwig v. Erkich die Herrschaft Blotzheijn im
Elsas». Bestätigung der Herrschaftsrechte 1681, X. ol. und
de^ Adels 1686 resp. 1687, IV. 11. durch Ludwig XIV.
1713, III. 3/6 verbot das hohe Gericlit von Colmar den Erben
-des Käufers die Führung des Titels v. Blotzheim». Die
Herrschaft wurde dann 1720, IV. 17. an einen d'Angervillcr
verkauft. Ti\>{/. Verbot und Verkauf behielt aber die Familie
\Va])pen und Titfd l)ei.
Bemerkenswerte Männer: Benedikt, geb. 1618,
*'f 1672, Altrat, Kittmeister \n Diensten der Erzherzogin Glau 'ia
von Tyrol, Herr zu Traubach im Elsass, Urs, Grossrat, Herr
zu Blotzheim, geb. \{V;M), 7 1(;97. Urs Peter, Pat. Ursus,
Ord. S. Franz. zu vSolothurn und Luzern, Profcss 1682, Pro-
Gliitz V. Blützheim.
215
vinzial und Ouardian, geb. 1()()5, 17o6. Bernhard
Malachias, Chorherr zu Solothuru, comes pahitinus Eqiies
auratus, Priester 17.'>G, geb. 1712, t 1780. Alois, Dichter
und Komponist, geb. 1789, j 1827. Karl, Bataillons-
kommandant im II. Schweiz. Linienregimenl in Frankreich,
geb. 1785, t 1845. Urs Robert Josef Felix, Geschichts-
forscher, Fortsetzer der Schvreiz. Geschichte von J. v. ^[üller.
Er starb als Professor in ?^Iiinchen, geb. 1780, 7 1818.
Konrad, Chorherr zu Soiothurn, Domkustos, Mitglied des
bischöti. Senats, Priester 1813, geb. 1789, 7 1857. Amanz,
Fürsprech, Grossrat, Verwaltungsrat der Stadt Soiothurn, geb.
1812, 187G. Ludwig, Schriftsteller, Professor in Soiothurn,
1831, -j- 1886. Maria Josefa Karolina, S. ^Maria Helena
Josefa zu St. Josef in Soiothurn, Profess 1772, Vorsteherin 1810,.
geb. 1755, t 1^10.
Wappen: Geviert. 74 Stammwappen: In Gold schwarze
Hausmarke (drei göppelförmig zusammengeschobene Kreuze),
-/s Blotzheim: In Rot silberne Hausmarke, Dreiangel mit oben
angefügtem Kreuze. Kleinode. Zwei Helme. 1. Stammwappen :
gekrönt, schwarzer Flug. 2. Blotzheim: gekrönt, AViederholung
der Schildfigur.
Personenbestand.
Gemeinschaftlicher .Stammvater ist Jakob Josef Glutz.
V. Blotzheim, Altrat, geb. 1()72, 174(K Von dessen Söhnen
Johann Georg, Altrat, geb. 1701, "i* 177!), und Johann
Viktor Anton, Grossrat, geb. 1703, 1784, stammen die
noch blühenden Linien ab.
A. Johann Georg'sche Linie
(im Mannesstamme erloschen'..
Stifter: Johann Georg, Altrat, Ludwigsritter, geb. 17f)l,.
t 1773. Dessen Fnkelin in der vierten Generation:
Anna Glutz v. Blotzheim, geb. Soiothurn, 9. Septeni'her
^857, Tochter des («eorg, Hauptmann im II. Schweizerregiment
>•! Neapel, und der Rosa Hafner aus Balstal (Soiothurn).
216
Glutz V. Blotzhcim.
B. Johann Viktor Anton'sche Linie.
Stifter: Johanu \"iktor Anton, Grossrat, vStadtleutnant
lind Offizier in Frankreich, '^ch. 110'^, j 1784. Durch dessen
beide Enkel Franz Victor ^Martin, gel). 1780, j 1858, und
Amauz Fidel Con stanz, gth. 1789, t 18o5, Söhne des
Bernhard Josef ?vlalachias, Grossrat, geh. 1742, 1795, ent-
standen zwei neue Aeste.
I. Franz Viktor Martin'scher Ast.
Stifter: Franz Vilctor ^Martin, Präsident des \"er-
Avaltungsrates der Stadt Solothurn, ^eb. 1780, t 1858. Dessen
Enkel:
. Ernst Glutz v. Blotzheim, Architekt, geb. Solothurn,
3, August 1846, Sohn des Amanz, Fürsprech und Notar, und
der Luise Krutter. (Solothurn.)
Schwestern:
1. Hedwig, geb. Solothurn, 15. April 1845, verehelicht Solo-
thurn, 14. November 1870, mit Otto Hartmann von Bern
nnd Solothurn, Ingenieur, geb. vSolothurn, 14. Juni 18o9,
Sohn des Alfred, Schriftsteller, und der Cleopha Gugger,
Witwe seit 2. Februar 187(). (Solothurn.)
2. Adelheid, geb. Solothurn, 11. Juui 1849, verehelicht Solo-
thurn, 20. .September 1875, mit Ul)ald v. Roll, Hauptmann
im II. Schv.-eizerregiment in Neapel, j^cb. Solothurn, 10. Juni
1824, Sohn des Georg und der Charlotte v. Glutz-Ruchty,
AVitwe seit 19. .März 1890. (Solothurn.)
H. Luise, geb. Solothurn, 28. August 1852. (Solotiiurn.)
\' a t e r s b r u d e r s S o h n :
Alfons, Kaufmannn, gel). Solothurn, 5. September 1858,
Sohn des Vilitor nnd der Johanna v. Roll, verehelicht .-JO. Juli
1888 mit Maria WaldlMirga v. Vi vis, geb. Solothurn, 18. Mai
1863, Tochter des Karl tmd der Charlotte Tugginer. (.Solothurn.)
Kinder: a) ^L\ria l'heresia J(;sefine, geb. vSolothtirn,
15. Juni 1889.
Glutz V. Blotzbcini.
217
h) Urs Viktor Joseph, geboren Solothurn,.
22. Dezember 1890.
c) Elisabeth Maria Anna, geb. Solothurn»
3. Juli 189:-3.
d) Ivarl Ludwig Josef, geboren Sololhurn,.
22. Marz 1895.
e) Josef Ubald Konrad, geboren Solothurn,
25. Juli 1900.
f) Alois Josef Alfons, geboren Solothurn,
8. September 1903.
Schwestern:
1. Anna, geb. Sololhurn 24-. Februar 185h, S. ]\Iaria Pia.
Ord. S. Dom. Profess 189S. (Ilanz.i
2. Elisa, geb. Solothurn, 7. September 18!>0, Spitalschwester
im Biirgerspital zu Solothurn, Profess 1885. iSolothurn.i
3. Johanna, geb. Solothurn, 1.3. September 18(V2, S. Blaudine
(soeurs de Touvrier», Profess 1894. (Vorepp.)
Mutter:
Johanna v. Roll, geb. Solothurn. 5. r\Iai 1833. Tochter
des Georg und der Charlotte v. Glutz-Ruchty, vereheiicht Soln-
thiirn , 24 . Apri 1 1855 mit Viktor Gl u t z v. B 1 o t z h e i m ,
Fabrikant, geb. Solothurn, 1. September 1821, Sohn des Fr:inz
Viktor ?vlartin und der Cleopha Gugger, Witwe seit P). ^lai 1>78.
II. Amanz Fidel Constanz'scher Ast.
Stifter: Amanz Fidel Con stanz, Appellationsgerichts-
präsident, geb. 1789, 7 1835. Dessen XachkoniTnen :
1. Enkel in der vierten Generation:
V
Werner Friedrich Glutz v. Blotzheim, geb. G. Juli
1887, Sohn des C onstan/ und der M.iria Luise Amsler.
Mutter:
Maria Luise Amsler, geb. 15. Dezember 18f)0, Tochter
des johann und der Katharina Thchui, verehelicht (>. Xovemljer
1882 mit Constanz Glutz v. Blotzheim, JZeb. Solothurn,
218
Glutz V. Blotzbeim.
19. April 185*2, Sohn des Coiistaiiz und der Emilie Tiig^iner;
Witwe seit November 1904. (Solotliurn.)
VatersSch wester:
Mathilde, geb. Solothurn, 7. 'Mai 1S58.
\^atersHalbsch wester Ii:
1. Julie, geb. Solothurii, 23. April 1873, Tochter des Constanz
imd der Adele Tugc^iner, verehelicht 2G. Seplembcr 18-)1>
mit Rudolf Ziind aus Luzern, IvraifiiiaiiD, geb. 14. 3.1ärz
18()4, Sohn des Josef und der Luise ]Meyer v. Schauensee.
(Luzern.)
2. ?\Iartha, geb. Solothurn, 17. Januar 1877. (Solothurn.V
:M u 1 1 e r :
Adele Tugginer, geb. 3. Olctober 1850, Tochter de?
Adolf und der Julie Bouette de Blemur, verehcl. 2. Juli 1872
mit Con stanz Justus Felix Beat Glutz v. Blotzheim,
Oberrichter und Amraann der Einwohnergeraeindc Solothurn,
geb. 13. Januar 1825, Sohn des Amanz Fidel Constauz und der
Karolina Wallier von Wendeisstorf, "Witwer seit 28. September
1870 der Emilie Tugginer, geb. Solothurn, 17. September 1831,
Tochter Ludwigs und der ^largaretha Vogelsang, verehelicht
28. April 1851: Witwe seit 29.\Mai 1902. (Solothurn.)
2, Enkelin:
Adele, gel). IG. Aiai 18()4, Tochter des Rudolf und der
Fanny Startz aus Aachen, verehelicht 11. Novcm.ber 1895 mit
Adel rieh Benziger, Kaufmann, aus Einsiedeln, geb. 23. Mai
18()5, Sohl! des Adclrich und der Anna 2^Iaria Koch. (P^in-
siedeln.)
3. Eiikel:
1. Lina, geb. Solothurn, 19. Oktober 1870, Tochter des
J^udwig imd der Hildegard Martmann, verehelicht Solothui i
29. September 1891, mit l'erdinand v. .Sury v, i>ussy.
geb. 22. Mar/ 18()>?, .Sohn des Josef und der Charlotte v.
Beseiival. ^.'^olothiirn.)
Glntz V. Blotzheim,
2m
2. Robert, Förster der eidg. P^orstversuchsstatioD, geb. Solo-
thurn, 13. August 187o, verehelicht 28. April lin)H mit
Bertha Graff aus Solothurn, geb. Solothurii, 2. September
1879, Tochter des Hermann und der Luise Felder. (Zürich.)
Kinder: a) Hermann Ludwig, geb. Zürich, 17. Januar
1904.
b) Anna Luise, geb. Solothurn, ^J. August 1905.
3. Gertrud Hildegard, geb. Solothurn, 11. Januar 1879.
(Solothurn.)
Mutter:
Hildegard Hartmann, geb. 23. September 1843, Tochter
des Alfred und der Cleopha Gugger, verehelicht Solothurn,
4. Juni 1866, mit Ludwig Glutz v. Blotzheim, Schrift-
steller und Professor, geb. 11. Januar 1831, Sohn des Amauz
Fidel Constanz und der Karoliue AVallier v. Wendelstorf; Witwe
seit 6. April 1886. (Solothurn.)
4. Tochter:
Marie, geb. Solothurn, 6. September 1841, Tochter des
Amanz Fidel Constanz und der Ivaroline AVallier v, AVendels-
torf, verehelicht Solothurn, 6. Juli 1863, mit Beda Tugginer,
geb. 6. Dezem])er 1828, Sohn des Ludwig und der ^Margaretha
Vogelsang; Witwe seit 27. April 1890. (Solothurn.)
220 V. Ghitz-Ruchty. — v. Graffeiiried. — von Greyerz.
V. Qltttx-Itiielity.
Ratsgeschlecht des Freistaats Solothiirn.
Burgerrecht 15G0.
Grosser Rat loßo.
Kleiner Rat 1633.
Katholisch.
(Vgl. Jahrg. I Seite 147.)
V. fiiraffciirieil,
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Bürgerrecht XIV. Jahrh.
Grosser Rat 1352.
Kleiner Rat 1352.
Reformiert und katholisch.
(Vgl. Jahrg. I Seite 149.)
von Greyerz.
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Burgerrecht 1300.
Grosser Rat 1329.
Kleiner Rat 1329 u. 1385.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 103.)
{ . V. Gross. — Gugclberg v. Moos. — Hafner. 221
I
i
i Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Bürgerrecht 1637.
Grosser Rat 1645.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 171.)
Qiigelberg v. Moos.
Häuptergeschlecht der Freistaaten Graubündens.
Landrecht XV. Jahrh.
Laudeshauptmann 15 . .
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 174.)
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1499.
Grosser Rat 1535.
Kleiner Rat 1548.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 177.)
222
Hagenbach.
Mageitbaeli.
Ratsgeschlecht des Freistaats Basel.
Burgerrecht 1488.
Grosser Rat 1520.
Kleiner Rat 1588.
Reformiert.
Geschichtliches.
Der Geschlechtsname Hagenbach findet sich in Basel und
seiner Umgebung schon im 14. Jahrhundert vereinzelt vor (vgl.
Socin, Mittelhochdeutsches Namenbuch) und weist auf das Dorf
Hagenbach im Elsass. Auch werden schon anfangs des 15. Jahr-
hunderts Einburgerungen von Hagenbach in Basel erwähnt.
(Vgl. Ochs. Gesch. Basels.) Die ununterbrochene Stammreihe
der Basler Hagenbach jedoch führt auf das ^lülhauser Burger-
und Ratsgeschlecht Hagenl)ach zurück, -woselbst dasselbe seit
anfangs des 15. Jahrhunderts sich nachweisen lässt. ISIit Hans
Hagenbach, Rats- und Gerichtsherr zu 2^1ülhausen, der im Jahre
1488 sich das Burgerrecht von Basel erwirbt und 1524 zu
Mülhausen stirbt, beginnt die Slammrcihe des Basler Burger-
geschlechts. Sein Sohn FraTiz, I^atsherr zu Mülhausen, zielit
als Hauptmann des vStadtfähideins von Mülhausen (vgl, Math.
Mieg, Geschichte der vStadt >*I\ilhausen) in die Mailänder Ivrie*^e
und siedelt sich nach Beendigung desselben mit seinem Bruder
Michael (1520 Sechser /um Schlüssel) bleil)eiul in Basel an.
Von Franz's zahlreichen Nachkommen, die im Verlauf der
Zeit die verschiedensten .Aemter und Ehrenstcllen innehatten,
seien hervorgehoben: Beat (1557 — 1(».H2), Meister zu Haus-
genossen 1588, Landvogt zu Riehen, Gesandter übers (Tel)ir|r etc.
und dessen Sohn Joh. Jacol> (15!k5 -1(M1>), Dr. med., Prof.
der Logik und Ethik an der Universität zu Basel, Rektor da-
selbst 1G4.'); er machte, wed ohne Leibeserben, verschiedene
Vermächtnisse zu Gunsten der L^niversität (Herbarium, i>ibliothek,
und Sti})endicn). Nicolaus (154G? — IGL')), Maler, Sechsrr
zum Himmel l(;02. Lucas (]554 — L)21), Meister zum Schlii-^-cl
.1G04, Dreier- und Dreizehner-Herr. Christof (i59G— 1(;88),
Hügenbach.
223
Pf:irrer in Pratteln, gibt 1()25 Assertiones philosophicas in
Druck, uud sein Sohu Christof (1G41 — ITll)), Dreier- und
Dreizehner-Herr, Oberst der Artillerie. Lucas (IGIO — 1075),
Ratsherr zum Schlüssel IGGO, Dreizehiier-Herr und Laudvogt
von Riehen. Samuel (l(i8l> — 1724), Direktor der Ivaufmann-
schafr, und dessen Grossohu Johannes (1741 — J805), Meister
zu Hausgenossen 1784. Isaac (1718 — 1777), Bürgermeister
1762, und dessen Sohu Plans Franz (1750—1805), letzter
Landvogt zu Farnsburg. — \'on der einzig jetzt noch blühen-
den Linie, die auf Franz (1589 — 1055), Ratsherr zu Amberg
imd nachher zu Basel Ratsherr zum goldenen Stern l()o4,
vermählt mit ]\Iaria Ryff, Sohn von Lucas des Rats (1554 bis
1G24), zurückgeht, haben sich folgende Glieder ausgezeichnet:
Carl Friedrich (1771—1849), Dr. med., Prof. der Medizin
und Botanik an der Universität zu Basel, als Verfasser der
Flora Basiliensis (Tentamen ilorae Basiliensis 1821). Carl
Rudolf (1801—1874), Dr. und Prof. der Theologie, als Kirchen-
historiker und Dichter («Vorlesungen über die Kirchengeschichte»,
7 Bde. 1869—1872 u. a.). Joh. Jacob (1802 — 1825), Conser-
vator zu Leiden, als Entomolog (Symbola Faunae Insectorum
Helvetiae, Basileae 1822). Eduard (1807—1848), Dr. med., als
Anatom und Physiolog (Abhandlungen in ^lüllers Archiv für
Physiologie).
A\'appen: In weiss über rotem Dreiberg ein gelbes Eiji-
horn aus grünem Tannenwalde springend. C. wachsendes gelbes
Einhorn. L. weiss und rot und gelb und rot.
Bibliographie; Leu's helvetisches Lexikon und Supj)lement.
Lutz, Basler Burgcrbuch. Athonae Rauricae. Allgemeine deutsche
Biographie. Carl Rudolf Hagenbach : Biographie von Staehelin
(als Basler Xeujahrsblatt). Geigy'sches Familienbuch, als IManus-
krij)t für die l'^amilie gedruckt: Gediclitsanmilung von Carl
Rudolf Hagenbarh.
Personenbestand.
Gemeinsamer Stammvater ist Carl Friedrich, Prof. mc'.,
geb. zu Basel 29. Juni 1771, 7 20. November 1849, vermählt
mit Sara Du 10 thea Frey burger. \''on seinen Srihnen Karl
Kuilolf, Friedrich und Eduard stanmicn folgende Zweige:
224
Halenbach.
Karl "R 11 d o 1 f ' s c h e r Z av e i g.
Stifter: Karl Rudolf, Dr. und Professor der Tlieolo'j^ie zn
Basel, geb. 4. März 1801, 7 7. Juni 1874 zu Basel, vermählt
am 13. Oktober 1829 mit Rosiua Geicry ^1810 — 18ö5\
Tochter von Hieronymus Geig}- und der Charlotte geb. Sarasin.
Dessen Sohn:
Jakob Eduard Hagenbach, Dr. j^hil. und med., ordentl.
Professor der Physik an der Uni\ersität zu Basel, geb. Basel
20. Februar I800, verm/älilt am 15. 3.1ai 1862 mit ^largaretha
Bischoff (1842 — 1887), Tochter von Christof August Bischon
und der Juliane geb. Fürstenberger, Basel (^Baseb, seit 21. INIärz
1887 AVitwer; ^Mitglied des Grossen Rates und des Erziehun.g>-
rates von Basel-S;adt.
Kinder: ai Carl, geb. Basel 8. April 18H3, Dr. med. und
chir., prakt. Arzt, vermählt 5. T'-ini 1894 mit
J u 1 i e B u r c k h a r d t . Tochter des Ludv.dg August
und der Julia geb. Heussler, Basel. (Basel.)
Kinder: aa) Carl Rudolf, geb. auf dem
Landgut Xeunbrunn bei Lange::-
bruck iBasel-Landi, lö.Juni I8H.3.
bb) Julie, geb. Basel 20. Juni 189u.
cc) Elisabeth Charlotte, geb.
Basel 1. September 1900.
b) Eduard, Dr. phil., geb. Basel 7. Okt. 1864,
Chemiker in Basel.
C) Julie, geb. Basel 10. März 18b7, vermählt am
9. Mai 18^*.-> mit IMarc Edouard Duvoisin.
med. et chir. Dr. von Grandsou, Chamipagne et
Montcherand iWaadt*, Arzt in Grandsori.
d) Margaretha, gel). Ba:.el 18. Oktober 18hV>.
e) August, Dr. })hil., geb. Basel 22. Dezembti"
1871, ordentl. Prof. der Physik an der Uni-
versität zu Basel, \'orsteher des physikalischen
Instituts.
f) Rudolf, Dr. phil., geb. Basel 18. Xov. 1875,
Chemiker in Höch.st a. M., vermählt 15. ^k.i
190G mit Emma Kath. Elisabeth Burck-
Hagenbach.
hardt, Tochter des Ludwig August und der
Julia geb. Heussler.
g) Rosina, geb. Basel 14. April 1881.
Bruder:
Karl Adolf, geb. Basel 22. Januar 1847, wohnhaft in
Lenzburg.
Bruders Witwe:
Pauline Eugen ie Clara geb. Schulze von Berlin, Witwe
von Abel Friedrich, geb. Basel 2. Januar 1839, f Basel
12. August 190.'), vermählt am 5. ^lärz 1883 zu Florenz, wohn-
haft in Basel.
F r i e d r i c h ' s c h e r Z A\' e i g.
Stifter: Friedrich, geb. Basel 1. Dezember 1804, vermählt
am 16. Juni 1829 mit Charlotte Merian (1811—1889), Tochter
des Christof und der Rosina geb. ^liville von Basel (Basel),
22. August 1900, gew. Stadtrat und Apotheker. Dessen Sohn:
Friedrich Hagenbach, Dr. phil., geb. Basel 3. Februar
1840, vermählt am 5. Xovbr. 1874 mit Julia Cacilia Berri,
Tochter von Dr. phil. h. c. ^Iclchior Berri und der ^Margaretha
Salome geb. Burckhardt, Basel (Basel), ausserordentl. Prof, der
Philologie an der Univer.sität zu Basel.
Ed uard'schcr Zweig.
Stifter: Eduard, geb. Basel IG. Juli 1807, vermählt am
22.:Mai 1834 mit .Maria Salome Geigy {1812— 1 SVH')), Tochter
des Plieronymus und der Cliarlotte geb. Sarasin, 'J^ 9. April 1843,
Dr. med. und chir., prakt. Arzt. Dessen Sohn:
Eduard Hagenbach, Dr. med. und chir,, geb. Basel
5. Mai 1840, vem/iiliU am 30. Se]:>leml)cr 18()9 mit Emma
IClise lUircIchanlt, Tochter des Joh. Conrad und der Reine
^'elestine Durand, Basel (Strassburg), ordentl. Prof. der Kinder-
heilkunde an der Universität zu Basel, Oberarzt des Kinder-
•'^pitals dasei l)st.
15
22G
Hagenbach.
Kinder: a) Emma, geb. Basel 28. Juni 1870, vermäbit
am 14. Mai 1891 mit Carl Alphons Samuel
Geigy, Fabrikant in Basel.
b) Haus, Dr. phil., geb. Basel 5. Juli 1872,
vermählt am 2. Oktober 1900 mit Au Da
Elisabeth Von derMühil, Tochter von
J. U. D. Wilhelm Vou der Mühll und der
Auua Catharina Julie Louise ]\Ierian, Ba^^el
(Basel), Chemiker in Basel.
Kinder: aa) Julie Marguerite, geb. Basel
22. Aug. 1902.
bb) Georgine jNI a r i e M a d e 1 e i n e .
geb. Basel 26. Februar 190(3.
c) Ernst, Dr. med. und chir., geb. Basel 25. Augiist
1875, prakt. Arzt, verm. 20. September 19!H^
mit Georgine Elisabeth jNIerian, Tochter
des Heinrich und der Georgine Elisabeth
geb. Paravicini, Basel.
d) Marie Helene, geb, Basel 10. Sept. 1881-
^ Geschwister:
1. Marie, geb. Basel 14. Juni 1835, AVitwe des Pfarrer und
Dr. theol. Ernst Staehelin seit 2. Januar 1888.
2. Dorothea, geb. Basel 6. Febr. 184.'), Witwe des Samuel
Eugen Kocchlin, Fabrikant, seit 2. April 189b.
V. Haller. — v. Halhvvl.
V. ffaller und Ifaller.
Ratsgesclilecht des Freistaats Bern.
Bürgerrecht 1548.
Grosser Rat 1577.
Kleiner Rat 15S8.
Reformiert und katholisch.
(Vgl. Jahrg. I Seite 178.)
V. Ilaliwjl.
Aargauisches ]\Iinisterialengeschlecht und Ratsgeschlecht des
Freistaats Bern.
Erstes Vorlcomnien lloS.
Burgerrecht 1415.
Grosser Rat 1452.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 188.)
228
Hartmann.
IlartiuaiiiE.
Grossratsfamilie des Freistaats Bern.
Bürgerrecht • 1 (5.-)2.
Grosser Rat 1755.
Reformiert und katholisch.
Geschichtliches.
Der Xame flartmann findet sich in Bern schon im
16. Jahrhundert mehrmals unter den Bürgern der Stadt, einige-
male sogar imter den ^litgliedern der C C. Die heute noch
lebende Familie dieses Xamens stammt jedoch erwiesenermassen
aus der Gegend von Epsach, im hernischen Seeland, wo der
Name ebenfalls schon im Jahrhundert vorkommt.
Hans Peter Hart mann, ein Dachdecker aus Epsach, zog
anfangs des 17. Jahrhunderts nach Bern und ^vurde am 2\').
September 1G82 um 100 Pfund zum Burger angenommen.
Von seiner Frau Barbara Lntenec^i:^ er hinterliess er einen
Sohn Samuel, Schlosser, und Corporal auf der Festung Aar-
burg, mit dessen zwei Söhnen sich das Geschlecht in zwei
Linien teilte.
Der ältere, Samuel, -j- 1787, ein Büchsenschmied, zeugte
Deszendenz, die 1822 erlosch; der jüngere dagegen, Emanuel
{1()91 — 177.')), - Waatmann», gelangte durch Tuchhandel zu an-
sehnlichem A^ermÖgen. Seine beiden Söhne Johann Rudolf
und Emanuel betrieben das väterliche Geschäft mit l'rfoig
weiter; Emanuel (1722— 178()', «Tuchherr», gelangte durch
seine Heirat mit der Tochter des Landvogtes nud Sechszehners
vSamuel Engel 1755 als erster seiner Familie in den Grossen
Rat, wurde in der Folge ]1{)C) Landvogt nach X\-on und 1785
nach Schwarzenburg. Ausser zwei Töchtern, welche in die
Familien Buch er und v. Frlacli heiiatcten, hinterlie>s er
einen Sohn, Sigmund Emanuel, auch < Tuchherr >>, tier 171)5
ebenfdls in den Grossen Rat gelangte, 180.') — 1812 Obeiamt-
mann zu Aarwangen wuide. Em 1780 hatte derseUie das
Schloss Thunstetten bei Laiigenthal gekauft, nannte sich intWige-
Hartman n.
229
dessen eine Zeitlauf; Herr zu Thunstetten, veräussertc es aber
wieder um 1827; auch gehörte ihm seit 180!) das von seiner
Mutter gekaufte Hubclgut zu Plabstetten.
Ausser den beiden Genannten gelangte kein Angehöriger
der nie sehr zahlreichen Familie in die Regierung des alten
Bern, die meisten widmeten sich dem Handel und dem Ge-
werbe. Nichtsdesto^^ eniger schlössen sie vom 18. Jahrhundert
an vielfach Allianzen mit regierenden Familien, u. a. mit den
Bucher, Erlach, Ernst, Fischer, Graflenried, Herbort, Lerber,
Otth, Tscharner, \Vursteml)erger etc.
Heutzutage ist das Geschlecht, wie sein erster Stammvater,
Hans Peter, wieder auf Affen zünftig, nachdem eine Zeitlang
viele seiner Mitglieder die Gesellschaft zum Stohren anj/enommen
hatten.
Aus neuerer Zeit verdient besondere Erwähnung Karl
Alfred Emanuel (1814 — 1897), Schriftsteller, bekannt als
Tsovellist und Humorist, langjähriger Redaktor des «Postheiri».
Gegenwärtig blüht die Familie in Solothurii, wo die ältere
katholisch gewordene Linie seit ca. 18o0 ansässig ist, nnd in Bern.
Das Wappen ist in blauem J^^eld auf grünem Dreiberg,
aus welchem links und rechts ein grünes Kleeblatt wächst, ein
geharnischter ]Manu mit goldenem Gürtel und Gehäuge, welcher
in der Rechten eine schwarze brennende Granate, in der T_^inken
ein Schwert hält; das Ganze von 4 goldenen Sternen beseitet
(2 rechts und 2 links). Helmzier: der Geharnischte mit Schwert
und Granate.
Literatur: Alfred Hartinann, sein Leben und seine Schriften,
von Walther von Arx, Solothurn 1902 (Beilage zum Jahresbericht
der Kantonsschule Solothurn 1901/1902).
Personenbestand.
Gemeinsamer Stammvater der folgenden Linien ist Emanuel
ILirtmann (l()i)l — 177.")), Waat mann, vermählt 1"'8 ndt
-'^L\ria Magdalena Pfander. Mit seinen zwei Söhnen teilte
•^i^-h seine Deszendenz in 2 Linien. :
230
Hartmaiin.
I. Aeltere Linie (katholisch).
Stifter: Emanuel (1722 — 1 781)1, Tiichherr, des Grossen
Rates 1755, Landvogt nach Neuss 1766, vermählt 1755 mit
S 11 s a n n a Elisabeth Engel.
Siegfried Einanuel Hartmann, geb. 14. November 1871,
Dr. jur. und Fürsprecher, vcrm. am 10. Jnni 1901 in Soloth-arn
mit Hedwig Anna Reinert, aus Solothurn und Rütteneu,
geb. 20. August 1880, Tochter des Georg Reinert und der
Bertha Johanna Fröhlicher (Solothurn).
Schwestern:
1. Margaretha, geb. 9. Februar 1873 (Solothurn).
2. Luise Hildegard, geb. 16. März 1874 (Solothurn).
3. Hildegard .Mathilde Bianca, geb. 9. August 1875,
verm. in Solothurn am 4. Februar 1901 mit Ferdinand
Franz Joseph Schubiger, Dr. med. und Arzt (Solothurn;.
Mutter:
Hedwig geb. Glutz v. Blotzheim aus Solothurn, geboren
15. April 1815, verra. in Solothurn am 14. November 1870
mit August Otto Alfred Emanuel Hartmann, geb.
12. Juni 1839, gewesener Ingenieur und Kantonsgeometer, Witwe
seit 2. März 1876 (Solothurn*.
\^ a t e r s Schwester:
Anna Franziska Cleophea Hedv.-ig Hildegard,
geb. 23. September 184.'>, verm. zu Solothurn am 4. Juni 1866
mit Ludwig Glutz v. BU-tzheim.
•}• G r o 5 s e 1 1 e r n :
Karl Alfred Emanuel, geb. 25. März 1814, t ^0. De-
zember 1897 in Soloihurn, verm. am 26. Juni 1837 mit Anna
^Laria Franziska Cleophea Gugg er aus Solothurn, geb.
1815. t 1^- April 1893.
Hartmann.
II. Jüngere Linie.
Stifter: Johann Rudolf (1727 — 1782), Waatmanu, ver-
mählt I. mit Anna Margaretha Langhaus, II. mit ^Mar-
garet ha Wagner.
Karl Johann Eduard Hartmann, ^eb. 28. Juli 1852,
Stationsvorstand zu Küsnacht, Sohn des Karl Daniel Eduard,
geb. 7. August 1819, f 2. April 18G2, gew. Handelsmann
und der y Anna Barbara ßolinger aus Lüterkofen, geb. 1. März
1831, vermählt 8. August 1851, wiedervermählt 1804 mit
Georg Christian Julius fleynemann aus Preussen; verm. am
6. November 187(3 mit Bertha Elise Hempel aus Trüllikon,
geb. 12. Dezember 1852.
Ivinder: a) Jacques Eduard Hermann, geboren 9.
Dezember 1885.
b) Karl Rudolf Hans, geb. 31. Mai 1887.
G e s c h v>' i s t e r :
1. Karl Rudolf, geb. 8. Oktober 1855, Buchhalter, verm.
V 1. am 16. November 1882 in Unter-Hallau mit J Anna
Maria Rädle aus Hausen (Hohenzollern), geb. 27. Januar
1854, t 4. Mai 1892, IL am 4. :\[ai 1875 zu Münchenbuchsee
mit Emma Leuch, geb. 2. November 185G Tochter des t
Notars Samuel Karl Leuch und der Anna Holzer.
Kinder I.Ehe: a) Rudolf Eduard, geb. 19. August
1883.
b) Karl, geb. 1. März 1885.
c) Rudolf, geb. ß. Juli 188().
IL Ehe: d) Anna, geb. 22. April 1897.
2. Mathilde, geb. 7. vSeptember 1801, Lehrerin.
fGrosseltern:
Karl Rudolf, geb. 1785, f 1835, gew. Stadtrat, ver-
mählt 1805 mit Maria Elisa Durheim, 1780—1858.
L. V. T.
232
Hartmann.
Ilartiuaisii.
Ratsgeschlecht des Freistaats Liizern.
Bürgerrecht 1424 (1549).
Grosser Rat 1568.
Kleiner Rat 1632.
Katholisch.
Geschichtliches.
Die ältesten Glieder der Familie sind: Hans Hartmann,
ein Hafner, und Hensli, sein Sohn, die 1424 das Burgerrecht
erwerben. Hingegen lässt sich die Abstammung nur auf einen
«Hans Hart mann aus Hochdorf» zurückführen, der 1549
das Burgerrecht erneuert. Eine jedenfalls verwandte Familie
«Hart mann in Hochdorf auch <;Schnider» genannt, besitzt
von 1526 — 44 Baldegg. Der gleiche Hans wird 1503 Grossrat,
-j- 1565. Erster Kleinrat llj32 dessen Enkel Jakob, geb. 1588,
f 1673. Für den jetzt noch blühenden Zweig Jost, geb. 1592,
t 1682 Kleinrat 1671.
Bemerkenswerte Männer: Hans, vorgenannt, 1549,
1565, Grossrat und bekannter Goldschmied. — Ludwig,
geb. 1603, 7 1()7.'), Stadtschreiber, Ritter. — Bernhard, geb.
1634, -J- 1707, Propst /.u ^Srünster. — Jost Bernhard, geb.
1685, t I'(ö2, Schultheiss 1742—52. — Ludwig Augustin.
geb. 1728, "j" 180.'{, Guardian der Franziskaner. -— Fridolin
Leonz geb. 1736, f 1768, Gardchauptmanu in AVien. Comthur
des St. Stephansorden.
AVappe^i. In Blau auf silbernem Dreiberg ein goldener
Stern. Kleinod gekrönt : blaner Flug mit goldenem Sterne l)clcgt.
Adelsbrief Kaiser Karl VI. AVien 22. Februar 1721, an
Jost Bernhard, des innern Rats, mit der Clausel sich «ies Prä-
dikates «von/> und des Adels nach Belieben bedienen zu dürfen.
Personenbestand.
Gemeinschaftlicher Stammvater der folgenden Aeste ist
F ridolin, geb. 1783, f 1829, verehelicht mit Ursula zur
Hartmann.
Gilgen ans Lnzern. Von dessen Söhnen Xiklaus, Josef und
Jakob Robert Ludwig stammen die folgenden Aeste:
" ■ " ' !
I. Niklaus'scher Ast
(im Mannesstamme erlosclien). i
Stifter: Xiklaus, geb. 1818, f 1Ö88, verehelicht mit
Josefine El ml ige r aus Luzern. Deren Tochter:
Sophie Hartmann, geb. Horw o. !März 1852, verehelicht
Liestal, 17. Januar 1884 mit Emil Müller aus L^nterkulm
(Kt. Aargau), geb. Zohngen 18. Dezember 1847, Kaufmann,
Sohn des Adolf und der ^vlaria Meyer (I^uzern).
i
II. Josef'scher Ast. j
Stifter: Josef, geb. 1819, 7 18()7, verehelicht mit Elisa-
beth Mayr v. Bald egg aus Luzern. Deren Sohn:
Josef Hartmann, geb. Luzern 12. ]März 1856 (Luzern).
S c h A\' e s t e r n : ' \
1. Maria, geb. Luzern 24. März 1848. Dame du sacre coeur.
(Suesstannen b. Wien).
2. Rosalia, geb. Luzern 8. ^^Lirz 1852, verehelicht Luzern
2. Juni 1878 mit Emil .Schobinger, aus und in Luzern,
geb. 19. Oktober 1845, Kaufm.inn, Sohn des Josef Heinrich
und der Barbara Gloggner. A\'it\ve seil 14. Oktober 1887
(Luzern).
III. Jakob Robert'scher Ast.
Stifter: J a k o b R o l) e r t L u d w i g , geb. 1 82 L t 1 897, ver-
ehelicht mit Jakol)ea ELopp aus Luzern. Dessen Ivakel:
Robert Josef Hartmann, geb. Luzern l."). Se])ten)ber
1881, Sohn des Eikob l'^ridolin Kobcrt und der Anna Maria
Meier aus Lu/crn, Oberlieutenant der Infanterie, In^truklions-
olTizier (W'allcnstadt).
G e s c h A\' i s t c 1' :
E Anna Maria Josefa, gcl>. Luzern 2.]. Dezember 1882,
verehelicht Luzern 17. April 190'-) mit Emilio Napoleon c j
Hartmann. — Heidegger. — Heiz.
Martine Lubini aus Maiino (Ivt. Tessin), geb. Barbengo
13. Olctobcr 1871, Ingenieur, Sohn des Giulio und der
Adele Giiidini (Luzern;.
2. Franz Robert Josef, geb. Luzern 4. Juni 1887.
3. Anna 2slargari tlia Sophia, geb. Lu2ferft 1 1. Januar 1892.
4. Vital Jakob, geb. Kriens G. Mai 1893.
5. Max Alois, geb. Kriens 1. Oktober 1895.
V a t e r s - S c h w e s t e r.
Maria, geb. Luzern 10. Oktober 18G1.
II eide<»:gcr.
Ratsgeschlecht des f^reistaats Zürich.
Burgerrecht 1503.
Grosser Rat 1532.
Kleiner Rat 1542.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 196.)
Grossralsfaniilie des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht 1547.
Grosser Rat 1(;02.
Iveforniiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 197.)
Hess. — Hirzel. — His. 235
Hess.
Grossratsfamilic des Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1517.
Grosser Rat 15G7.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 1\)8.)
llirze!.
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht 1542.
Grosser Rat 1574.
Kleiner Rat 1582.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 205.)
Iiis.
Ratsge.-.chlccht des Freistaats Basel.
Burgerrecht b)4,').
Grosser Rat 1G70.
Kleiner Rat 17:>8.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 217.)
Iloessly
Häuptergescillecht der Freistaaten Graubünden s.
Landrecht XV. Jahrh.
Landammana seit dem XV. Jahrhundert.
Reformiert.
Geschichtliches.
Die Hoessly treten im XV. Jahrh^Lindcrt im Rheinwald
als sehr begütert auf und zählen wohl zu den allfreien Walser-
familien, welche unter Barbarossa das Rheintal besetzt und als
Hüter der Pässe vom Ivaiser bedeutende Freiheiten erhalten
hatten. 1472 erscheint Vogt Martin Hösli als Stifter einer
ewigen Seelenmesse und eines Altars zu Splügen, wenig später
Paulus, Landammann, als Schwiegersohn des Landammanns
Peter Schorsch (L'rkunden im Familienarchivs. Mit ihm be-
ginnt die vStammreihe. Sein Urenkel, Landschreiber Jakob
(1557 — 1637), ist Hauptmann in venez. Diensten, Vater des
Hauptmanns Hans (lö^^O — lG5nl. Dessen Enkel Hans, geb.
1657, Landschreiber, stirbt als Kapitänleutnant zu Genua.
Sein Bruder, Seckelmeister J ak o b , wird Stammvater des ganzen
lebenden Geschlechts, von dem hier nur die jüngere Linie des
Statthalters >Lirtin (ir)7r> — 173.')* im Personalbestand aufgeführt
werden kann. \'on Martins Söhnen zieht Jakob nach England.
^Llrtin nach Au'^sburg, Hans, Lanvlammann, erwirbt das
Bodenhaus zu Splügen und gründet die noch heute bestehende
Firma Hössly ca. 1720. Sein Söhn Joh. Jakob (1758 — 1832),
Podesta zu Teglio, zcichn.et sich während der Zeit der ITin-
wälzungen als patriotischer Politiker aus. wird Kanzler und
Bundesslatthalter des grauen Bmules und hiTiterlässt einen <icr
grössten Grundl-esit/e in ( f rauhünden. Sein Sohn Philipp
studiert die Rechte in Göttingen und Berlin, befreundet sich
mit Savigny und l>ettina v. Arnim, deren Briefe an ihn einen
Platz in iler Literaturgeschichte haben. Als tätiger Politiker
steigt er bis zur Landrichterwürde des grauen Bundes.
Hoessly.
287
Wappen: Der Schild ist geviert. Feld 1 und 4 wiederum
geviert und zwar in a und d je zwei rote senkrechte Bäche in
Silber, in b und c je ein goldener Stern in Blau, Feld 2 und 3
in Gold je ein halber gekrönter schwarzer Adler. Auf dem
gekrönten Helm 3 Federn rot und silber. Variante: ein goldener
Stern als Cimier. ...
Personenbestand.
I. Linie des Statthalters Martin.
Stifter: Joh. Jakob (1758—1832), Podesta und Bundes-
statthaltcr, verm. I. 1782 mit Lucrezia wSanti, II. 1798 mit
Anna, Tochter des Landammanns Fetcr Lorez (1775 — 1838).
Kinder II. Ehe:
a) Philipp (1800 — 1854), Kanzleidirektor, Präsident des
Grossen Rates, Tagsatzungsgesandtor, Landrichter, verm.
3. September 1826 mit Agathe v. Caprez (1808—1870).
Kinder: aa) ^Maria, geb. Ikanz 5. Juli 1827, Chur
6. Februar 1904, verm. mit dem Kanzlei-
direktor Gallus V. Marchion.
bb) Joh. Jakob, geb. Ihmz 21. Sept. 1828,
t 1^- J^i^i 1^'^^. verm. 187() mit Ursina
Caveng, geb. 27. Okt. 1844 (Ilanz).
Kinder: aaa) Martin Rudolf, geb. 29.
September 1878, Landwirt,
bbb) Joh. Jakob, geb. 0. Juni
1880, ^laschineningenieur.
ccc) Christi na ]\Iargaretha
Agathe, gob. 25. Dez. 188L
ddd) Christian IMiilipp, geb.
12. August 1883, Jvaufmann.
eee) Maria Bettina, geb. 27.
Februar 18S{).
fff) \V a 1 1 h e r K u d gar, geb''>^en
2. Okt. 1887.
cc) Anna, geb. 14. Mai 1830, 'J' jcnins 1. Jan.
1890, verm. 1858 mit Jakob v. Salis-
Jcnius u. Aspcrmont, eidgen. Obersten.
Hocssly.
dd) Agathe, geb. 31. März 1832, f 15. Mä-z
1900.
ee) Philipp, geb. 26. ^larz 1834, gew. luf.-
liauptmanii und Stadtvogt, verm. 1. Juli
1869 mit Paul ine, geb. 12. Dez. 1840,
des Obersten Daniel Buochli und der Anna
geb. Hänny Tochter (Hanz).
ICiüder: aaa) Anna Agathe, geboren
19. August 1871.
bbb) Paul ine, geb. 22. Okt. 1874.
ccc) Philipp Daniel, geboren
19. April 1876. Landwirt,
gew. Oberlieutnant der In-
fanterie und vStadtamniann.
ddd) Catharina, geb. 31. März
1878.
ff) Meta, geb. 21. Juli 1842, f 18. Sept. 1903.
gg) Bettina, geb. 5. März. 1845, f 21. Febr.
1871.
b) Martin (1802—1847), Landammaun.
c) Christine (1804 — -1892), verni. mit Martin Capeller
V. Ankerfeld, Bürgermeister von Chur.
d) Caecilia (1806—1854), verm. mit Richard La Nicca,
eidgen. Obersten.
e) Anna (1808 — 1852), verm. mit Meinrad Schnee Ii.
Richter zu Glarus.
f) Hans (1810 — -1870), Landammann, vermählt mit Anna
Ma u rizi o.
g) Christian (1813 — 1877), Landammann, Guisljcsitzer aiit
Canova, verm. 28. Nov.^ 1854 mit Kmilia, geb. Bevern
22. August 18.>2, des Rudolf v Planta und der Anna geb.
Rocco l^ochter (S[)iügen.)
Kinder: aa« Richard Hans, geb. ID. Okt. 1855. Po~,t-
halter in Spiiigen, Besitzer des Bodenhausc^,
verm. 8. Dezember 1892 mit Fida Trep[)
(Spiiigen).
Kinder: aaa) Hans, geb. 10. Sept. 18'.)3.
bbb) Emilia, geb. 28. Juli 1894.
Hoessly. — Hofmeister. 239
ccc) Agathe, geb. 18. Sept. 1898.
ddd) Rudolf, geb. 18. Mai 1903.
bb) Emilie, geb. 4. Juli 1857, gest. Jau. 1881,
verm. mit Aiigelo Klainguti.
cc) Anna, geboren 4. Juli 1857, vermählt mit
Angelo Klainguti.
dd) Marie, geb. 28. Sept. 1858, f '^6- ^^ov.
189G.
ee) Rudolf, geb. 23. Aug. 18f53, t 1^- ^^^^^
1901, Masch. -Techniker.
ff) Christian, geb. 12. Dez. 18G7, J 27. Nov.
1902, Geometer.
H. Aeltere Linie zu Schams.
Stifter: Dorfmeister Jöri (1660—1729), vermählt mit
Margaretha Guyan. Der Personalbestand liegt nicht vor.
II olmcist«*!',
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht 1423.
Grosser Rat 1581.
Kleiner Rat 1613.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 220.)
240
Hottinger.
. If oltisiger.
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht löo2.
Grosser Rat 1723.
Kleiner Rat 1740.
Reformiert.
Geschichtliches.
.Stammvater dieser berühinten Zürcher Gelehrtenfamilie, die,
nebst den Breitingcr, Ges:5ner, Lavater, Schciichzer und Ulrich
am meisten dazu beigetragen, Zürichs Ruf als Stätte der Wissen-
schaft zu fördern, ist Heinrich fLottinger von ZoUikon,
15()2 Burger der Stadt Zürich, verm. mit Küngolt Holzhalb,
Seine Nachkommen, anfänglich gleich ihm dem Bäckergewerbe
zugetan, gelangten seit Anfang des 17. Jahrhunderts zu Ehren
und Würden, und zwar wie in wissenschaftlicher, so auch in
politischer Hinsicht. Auf ersterem Gebiete haben sich haupt-
sächlich ausgezeichnet:
Hans Heinrich Hottinger (1G20 — lßG7), (Sohn des
Hans Caspar und der Anna geb. Thumysen) Dr. theol. Professor
und Chorherr, gelangte als Orientalist zu grösster Berühmtheit,
so dass er von allen Seiten an theologische Fakultäten berufen
wurde un<l mit den berühmtesten Gelehrten des Auslandes in
Briefwechsel stand. Von der Stadt Zürich wurde er in einer
Reihe kirchlicher ^Missionen an deutsche Fürsten, wie auch
nach den Niederlanden als Gcsanelter abgeordnet und las ab-
wechselnd an den theologischen Fakultäten Heidelberg und
Zürich. Im Jahre 1{){)7, gewillt, einem Rufe nach Feiden zu
folgen, hatte der erst 47jährige Gelehrte das Unglück, l;)ei einer
Fahrt auf der Limmat mit dreien seiner Rinder zu ertrinken.
Hottinger hinteriiess vier .Söhne, von den sich hauptsächlich
Joh. Jalcob il()52 — 17."j5), auf theologischem vicbiete un<l Dr.
med. Salomon als Mathematiker und Physil^er auszeichneten.
Gleich seinem Grossvater wädnietc sich Hans Heinrich
Hnt tinger (l(>81 — 1750), .Sohn des Thcologieprofessors ?lans
Hottinger.
241
Heinrich, den orientalischen Sprachen, wurde Professor und
Rektor an der Universität Marburg und später Theologie-
]>rofessor in Pleidelberg.
Von den vielen anderen Gelehrten dieser Familie nennen
wir noch Hans Jakob Hottinger (l 750— -1819), der sich
als Verfasser einer Schweizergeschichte einen Namen gemaclit hat.
Ausländische A d e 1 s i ni m a t r i k u 1 a t i o n : 1859. 8. Juni
königlich preussischcr Adel für den I. Ast.
Personenbestand.
I. Linie.
Stifter: Professor Dr. Heinrich Hottinger (1620 bis
1667), der berühmte Orientalist. Uxor: Anna Ulrich.
I. Ast.
(seit 1859 von Holtinger).
Stifter: Chorherr Hans Jakob Hottin ger, 7 1819,
verm. mit Regula Schinz. Dessen Enkel:
-J- Jakob Heinrich (1815 — 1876), Sohn des -J* Zürcherischen
Staatsschreibers Heinrich und der y Anna Dorothea geborene
V. Orelli, Witwer 185.') von Henriette Lavinie von ZoUi-
kofer, von St. (yallcn; wiedcrvermählt 1858 mit Henriette
Gräfin v. AValdersee, geb. 1826 zu Potsdam, -[* 187(i,
Tochter des kgl. preuss. Obersten Eduard (179;) — 1867) und
der j Lauretta v. Alvensleben, 1875.
Kinder II. Ehe a) Auguste, geb. 1860, vcrmähU mit
Andreas Grafen v. ]3crnstorff,
Fideikommissherr auf Stintenburg,
\V. G. O.-Regierungsi at, vortr.igendcr
Rat im Ministerium tler gei.-tlicben Ari-
gelegenheiten (Bcrbn).
b) Julius Theodor, gel). 186:i, Dr.
jur., (TUtsboil/er in. Eatour de Pcilz.
c) Helene Maria, gel). 1865.
16
242
Hottingcr.
II. Ast.
Stifter: Ilaiiptniann Hans Jakob Hottingcr, geb. 1747,
vorm. mit Anna Elisabeta AVohndlich (Vetter des Stifters
des I. Astes). Dessen Ur-Enkel : •
Jakob Friedrich, geb. 1842 (Sohn des f Melchior und
der '\- Barbara geb. Günthard von Wetzikon), Pfarrer und
Kantonsrat in Weissb'ngcn, verni. 1872 mit Anna Catharina
Brunn er von Biilach, geb. 1839.
Kinder: a) Maria Catharina, geb. 187B, verm. mit
Pfarrer Meyer in Benkeu.
b) Friedrich, geb. 1876, Ingenieur in Bern.
Vaters Bruders Sohn.
t Melchior Wilhelm, geb. 18.>'), vermählt 1802 mit
-[* Barbara Schult he ss von Zürich, geb. 1834.
Dessen Adoptiv-Sohn:
Friedrich Wilhelm, geb. 18()2 (urs})riinglicher Sohn des
Heinrich Schenkel luid dessen Ehefrau geb. Hottmger, Schwester
des Adoptiv- Vaters, Kaufmann in ZoUikon, vermählt 1895 mit
Emilie Frida Kölliker, geb. 1866, von Thalwil.
Kinder: a) Wilhelm, geb. 1897.
b) Gertrud Frida, geb. 1898.
c) Alice, geb. 1901.
d) Fritz, geb. 1902.
III. Ast.
Sifter: llaujHniann Hans Jakob Hottingcr (Vater des
Stifters des I. Astes). ^
Anna Fanny Hotting:er, geb. 1831, Tochter des f Kauf-
manns Heinrich und der "j" Maria Regula geb. Zeller von
l^>algrist, in Leicesier.
If. Linie.
Stifter: Hans Jakob Hottinger, | 1801, A])Otheker,
vermählt mit Dominica Finsler. Dessen Enkel.
i
Hottinger. — de Hottingiier. 24.->
f Hans Jakob (1812 — 1865), Dr. med. und Apotheker,
Sohn des -[• Apothekers zu den drei Seilern Hans Jakob und
der f Magdalena Elisabetha Schweizer, vermählt I808 mit Anna
Thomann von Zürich, geb. 1818, Tochter des y Heinrich
; und der Cleophea geb. Schaufelberger, in Herrliberg.
Ratsgeschlecht des Freistaates Zürich.
Burgerrecht vor 1540.
Grosser Rat 1584.
Kleiner Rat 1599.
Reformiert und katiiolisch.
Geschichtliches.
Als erster Triiger dieses Namens eischeint aus diesem
Stamme ca. 1530 Hans Hottingcr, von licriif ein Phster
^Racker), verm. mit Barbaia Kopf. Sein Sohn Sebastian
(1539 — IGOO), Amtmann zu Töss, veimählt mit Adelheid
Kaml)li, ist der sichere Stammvater dieser in späterer Zeit
vielfach mit der berühmten aus Zollikon stammenden Zürcher
^ icU hrten - I^^imilie gleichen Namens verwechselten Familie.
Sebastians Nachkommen waren /umeist Kaufleute, und die
i uchhandlung der Hottiiiger zuin Büchsenstein nahm im 17. iir>d
18. Jahrhundert in der zürcherischen ILandelswelt eine geachte: e
Stellung ein. Johannes Hottmger (1712 — 1784), Sohji des
l'lurrcrs Hans Rudolf zu Töss, verheiratete sich mit Ann.i
244
de Plottinger.
Cramer, der Tochter eines reichen zürcherischen Kaufmanns,
nud scheirit zugleich das Geschäft seines Schwiegervaters iiher-
iiommen zu haben. Dessen Enkel Hans Conrad (1704-1841),
Sohn des Hans Rudolf Plottinger-Stockar, vermählt mit ^Martha
Elise K^cedwood aus Xev.-Port (Rhode Island, U. St. A.).
verliess seine Vaterstadt, um vorerst in Amerika sein Glück zu
machen, setzte sich indes bald nachher in Paris nieder und
gründete daselbst 1798 das berühmte Bankhaus Hoitinguer (."^ Co.
Hottingcr hinterliess in der französischen Handelswelt einen
hochgeachteten Xameu, war Mitglied des Generalrates in Paris
und Präsident der Handelskammer. Seit 1800 ist die Familie
dem französischen Baronenstand immatrikuliert.
Personenbestand.
Rudolf de Hottinguer, geb. 18']5, Sohn des f Baron
Joh. Heinrich und der y Stephanie Magdalena Caroline gel).
Dclcssert, I^idvcl des Barons Hans Conrad (1764 — 1841), Chef
des Bankhauses Hottinguer Co. in Paris, vermählt 18l)7 mit
Louise F. H. M. Frei in von Be t h m a n n - f I o 1 1 w eg , geb.
1845, von Frankfurt a, Tochter des f Kgl. preuss. General-
konsuls und Bankiers in Frankfurt a. ^I. Morjtz und der j Maria
geb. v. Bose. I*aris.
Kinder: a) Joh. Heinrich Moritz, geb. 18C)8, Bankier
in Paris, vermählt 181)1) uiit Maria Anna
r^Iunroe von Paris, geb. 1880-
Kinder: aa» Madeleine, geb. PK)0.
bb) Rudolf, geb.^ 1902.
b) .Ntarie Lucy, geb. 1870, verm. Tnit All)ert
Freiherru von Dietrich. (Paris und
Leonardsau [bll.sass).)
c) l/*iiilipp Kudolf Moritz, gel). J872.
d) J e a n n e , geb. 1 875, vermählt mit F. d u a r d
Freiherrn Waldner von Freundstein,
französ. Cav.- Leutnant.
Bruder:
Heinrich Franz, geb. 1840, I'ankier. Paris.
de HottiDguer. — Hiiber. 245'
Vaters Bruders Söhne:
Job. Koiirad, geb. 1848, Solin des Bankiers Philipp
Rudolf und der -j- Nelli Anna Martha Wüstenberg von Bordeaux^
Bankier in Paris.
Brüder:
1. Heinrich Joseph, geb. 1849, Bankier in Paris.
2. Paul Philipp, geb. 1855, Bankier in Paris, vermählt 1883
mit Gabriele Wüst enberg, von Bordeaux, geb. 1863.
Kinder: a) Jacqueline, geb. 1887.
b) ^lartine, geb. 1891.
c) Marianne, geb. 1893.
Mtiher
(gen. Iluber von Biel).
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1502 (1423).
Grosser Rat 1794.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 221.)
24G
Pluber. -- Hiinerwadel. — Ithen.
Hiiber
(gen. Huber von Glattfelden).
Ratsgeschlecht des Freistaats Zur
Burgerrecht vor 1600.
Grosser Rat 1787.
Reforniiert,
Vgl. Jahrg. I Seite 223.
flüiterwadel.
Ratsgeschlecht des Freistaats Schaffhausen
Burgerrecht XVI. Jahrh.
Kleiner Rat 1533.
Reformiert.
Vgl. Jahrg. I Seite 225.
ftheit.
Häuptergeschlecht des Freistaats Zu
Landrecht vor 1481.
Landaniniann 14VU.
Katholisch.
(Vgl. Jahrg. I Seite 236.)
Itth. — d'Ivcrnois.
247
Ilth.
Grossratsfamilie des • Freistaats Bern.
Bürgerrecht 1577.
Grosser Rat 1G27.
' ^ Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 237.)
cl'lveriiois
Familie du Conseil d'Etat de la principaiite de Neuchatel.
Nationalite neiichateloise 15{)8,
Entree au Conseil d'Etat en 1730.
Proteslante. :
Historique.
Cette famille est originaire de Cussy pres d'Autun en France.
1x5 ditferents ranieaux avec liliatiou inintcrrompiie, descendcnt
tle Jean IJivernois ou Du Vernoy, dont les fils Jean et Claude
«piitterent leur patrie poui cause de religion.
Jean s'etahlit a Sulpice; il fut rei,Hi sujet du ]*rince en
l«'>t)8 et agrege a la coinnuinaute du dit Heu en 1585. C'cht
<ie Uli que dcscendent les Divernois de St Sulpice dont la dcs-
cendance est inconnue.
Claiule son frere vint se fixer a Motiers, il fut re(;u sujet
du Prince en lof)!) et agrege a cette coninunuiute vcrs 1570.
D'Abraliam Divernois, petit-fds de Claude, et de sa j^remierc
Icmme Judith Gero!, desccnd la brauche des Divernois de Ximes,
248
d'Ivernois.
dont la iiliation est inconnue; de sa seconde femme IMarie
Jeanrenaud sort la brauche qiii sc lixa ä Geneve apres uii court
retour en Frajice a Marvejols.
De Jose}:)h I, frere d'Abraham et petit-fils de Claude, desceii:!
la brauche etablie ä Neuchatel. Sou fils- Joseph II tut annobli
en 1722 par Frederic Guinaunie I, avec chaiigenient de Dorn
en d'Ivernois. Cette brauche a des lors possede jusqu'au raebat
des droits feodaux, Ics auciens tiefs de Diesse et de Baillods ei
par alliance le tief de Bellevaux.
Ho mm es marquauts: Abraham d'Ivernois, iie 1688,
1751, linaucier, couseiller d'Etat, Chatelain du Landerou,
Chevalier de l'ordre de la geuerosite. Jean Antoinc, ue 1703,
1765, docteur en medecine, botaniste de talcut. Matt hie u
Cesar, ue 1771, y 1842, receveur de Fontaine- Andre, capitaine
d'artillerie, maire de Colombier et conseiller d'Etat, fut bon
litterateur et poete agreable. Fran9ois, uc 1757, f 1842,
avocat et nomme politique, connu sous le nom de Sir Francis
apres avoir ete banni de Geneve vecut pendant quelques annees
en Anf^leterrc; il y fut naturalise et cree chevalier. Reutrc
ä Geneve il tit partie du Conseil d'Etat. II a ecrit de nombreux
ouvrages. — Cette famille a fourui, en outie, six Conseillers
4'Etat (dont un ä Gene\e") un procureur general, deux tresoriers
generaux, deux chätelains, un maire et plusieurs ofiiciers au
Service de Prusse.
Armes: Armes fran^^aises: d'azur au chevron d'or accorn-
pagne en chef de deux ro.-cs et en pointe d'im croissant d'argcrit.
Cimier: un croissant d'argcnt. Devise: Adversis major, sccundis
par. Armes adoptees apres la sortie de France: d'argent au
laurier de sinople, accompagne de deux etoiles d'or. Devise:
Ouoiqu'exjMise je ne crains rien. Armes concedees par I-^rederic
Cruillaume I en 1722: d'argcnt a nn vol epl(~)yc de sable, coupe
■d'azur a la croix ancree d'or.' Cimier: un demi vol de sable,
Charge d'une croix ancree d'or.
Etat nominatif.
I. Branche de Neuchatel.
A. Charles d'Ivernois, ne 1S26, j 181)1 i'descendant ä la
4mp geiieration de (luillaume I'ierre, petit-fds de Joseph
d'Ivernois
249
fils de Henry, ne 1881, f 1875, et de Julie Louise, ue de
MeuroD, marie 1^) en 1856 a Rosa ]\Iundoz Ksbri, nee
. . . ., t 187G, marie 2^^) en 1878, a Louise Bourgeois,
de Corcelettes, nee 1829.
Enfants: a) Henri Guillaume, ne 1858, epouse cn 1893
Carmen Fresquez, nee . . . ., f 1902.
Enfants: aa) Carmen, nee ....
bb) Carlos, ne 1895.
b) Julie Cecile, nee 18^31, epouse en 1893
Higinio Angel Pascual, d'Alcala.
c) Sarab Emilia, nee 1863, epouse en 1887
Michel Mor-Castelet, d'Alcala.
d) Antoiue, ne 1877.
e) Charles Edouard Jacques, ne 1878.
Frere et soeur:
1. Georges AI bert, ne 1829, marie en 1852 ä Frederique
Auguste nee ^lajer, nee . . .
Enfants: a) Fran9ois Josejib, ne 1857.
b) Ferdinand, ne 1860,
epouse 1^1 en 1885, Leonie nee Racine,
nee . . . ., f
Enfants: aa) Valerie, nee 1886.
bb) Paul, ne en 1901.
epouse 2^) en 1 903, Marie nee Treiber.
F i 1 1 e : cc ) I s a Ii e 1 1 e Charlotte,
nee 1905.
c) Albert Ul rieh, ne 1861, epouse en 1893
Grace Haly nee Burdon, nee . . ,
Fils; Victor, ne 1895.
2. Isabelle Cecile, nee 1831, -J- 1883, epouse en 1855
Gustave Adol})he Rossel et, ministre du St p^vangile,
n6 1830, t l^-^--
Sophie Charlotte d'Ivernois, nee 1829, t ^«'03 (des-
cendante a la 3^"^ gcncratioii du Guillaume Pierrci, Tille de
Guillainne Au;^ustc, ne 1779, 1856, et de L^ranic nee
iJardel (1799-1873).
■Jit
550
d'Ivernois.
Soeiirs:
1. Cecile Augiistine, nee 1881, epouse en 187f) Emile
Charles Frau<;ois Borcl, ne 1825, J 1897.
2. Louise Uranie, nee 1832, f 1900, epouse eu 1877
George Titus Boy de la Tour, ne 1828, f l^^O.
3. Paul ine Elisa, nee 1834, f 187G, epouse en 1854
George Titus Boy de la Tour, ne 1828, f 1900.
4. Augusta, nee 1837, epouse en 1867 Louis Marc
Mollard, n6 1839.
IL Branches de Geneve.
•(dont Fran(^ois, alias Sir Francis, descendant ä la 4"io geueration
de Abraham et de Marie nee Jeanreuaud, est l'ancetre commun.^
A. Wörth Auguste Wilhelm Franz d'Ivernois, ne en 187»)
(arriere pctit-llls de Sir Francis), fds de Henri Fran9ois, iie
1849, t 1884, et de Marie Jeanne Catherine de Rochtizka
de Pinemitz.
Frerc et soeur:
1. Isidore Adala Diana Clara, nee 1877.
2. Hart ig Er n est Hubert Harry, ne 1878.
B. Louis Raoul d'Ivernois, ne 1852 (petit-lils de Sir Francis},
fds de Eardley Louis Charles, nc LS19, f 1885 (cree conitc
hereditaire eu 1874, par Pie IX), et de Louise Cleraentiue
de Raymond, veuve de Aubelio de Villers.
S o c II r :
Louise 2^Iarie, uee 1855, epouse en 1877 le comte
Paul Prosper Franyois Ancaigne de Sainte-Croix.
251
Aeintergeschlecht der Freistaaten Graubündens.
Landrecht 1300.
Reichsadel 15B8.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 230.)
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Burgerrecht vor 1500.
\ Grosser Rat 1485 und 1518.
Kleiner Rat 1614.
Reformiert.
Geschichtliches.
Nach der Meinung verschiedener (jenealogen — und auch
uach dem bernischen Burgcrbuch — ist die Heimat dieser
namentlich im 17. und 18. Jahrhundert stark verzweigten
Familie Solothurn; richtii^er dürfte es aber doch sein, dieselbe
iia heutigen Amt Seftigen, in der Nähe von Kirchdorf, zu
i^ixheu, wo der Xamc Gvncr, Ginner, Gin er, J inner oder
j cnner, wie der Name erwiesei^ermasscn unterschiedslos bis
i'is 16. Jahrh\uulert geschrieben wurde, schon seit dem 14. Jalir-
lunidcrt bis anfangs des 19. \irkundbch auftritt.
Schon in einem ]3okumeiU von. 1345 ci scheint ein Ruf
^'Vncr als Bebauer zweier Schii])posen zu ]3elp, die von Jr.
Harimann v. Belp an Andreas v. Buch und Ruf Kesli zu Toflen
' «''■J kauft v.-erden. Im LMelbuch von l luin hndet sich um 1370
552
V. Jenner.
ein «Peter Yeuner von Kiltorf ), in Bern selber erscheint
-der !Name zum ersten Mal 1448 im St. Vincenzenschnldbuch,
ebenfalls als «Jeuner von Kilchtorf;>. Im Teilbuch von 145S
kommt ein Hennsli Jener vor und von 1475 an in Urkunden
ziemlich häufjg ein Hans Jinner. oder Gyner, welcher 147()
•als Auszüger der Zunft zu Webern an der Murtenschlacht teil-
nahm. Letzterer war von 1485 an Mitglied des Grossen Rates
•der CG und wohnte an der Matte, von 1490 — 1505 wird er
-aber als an der heutigen Junl^erngasse wohnend aufgeführt.
Von diesem Zeitpunkt an findet sich der Xame öfters unter
-den Mitgliedern der CG vor; in der Anshelm 'sehen Ghroiulc
erscheint 1505 ein «Gyner», der nämliche als «Giner;>1510
und 1520 wieder als «Gyner» als «der Burgern» im ^^letzgern-
■viertel ; im Jahr 1525 heisst er Jen n er und ist zusammen mit
•einem Niki aus Jeuner angeführt. In der gleichen Chronik
konmit 1520 und 1525 Rudolf Jenner, «der bader im Spitz»
-als ^Mitglied des Grossen Rates im GerAvernviertel vor; derselbe
war laut Osterbuch 1518 in diese Behörde gelangt und hatte
bei seinem Eintritt acht Pfund bezahlt, woraus anzunehmen i^-t,
dass sein Vater nicht im Grossen Rat sass, und er selber
folglich kaum der Sohn des obengenannten Hans sein kann.
Möglicherweise ist er der nämliche «Bader im Spitz», der
•ohne Namen mit seinem Weib, seinem Schwäher, dessen ersten
Frau und zwei Knechten mit hundert Pfund Vermögen im TcM-
rodel von 1494 vorkommt. Mit ihm beginnt die urkundlich
nachweisbare Stammreihe der heutigen v. Jenner: er koninit
in Dokumenten aus der ersten Hälfte des IG. Jahrluuulcrts
ziemlich häufig vor, in seinem Testament vom 2. April 1551
setzt er seinen Sohn Adrian zum Haupterben ein uiul ncnni
dabei Christina Halbsatter seine erste und Christ in a
Pfau seine zweite Frau.
Sein verwandischaftlichcr Zusammenhang mit verschiedenen
-andern Jenner, Giner etc., welche um die Zeit in Bern lebten,
ist heutzutage nicht mehr genau festzustellen; eine X'crwaiidt-
schaft dieser Jenner mit denjcnigcm von Kirchdorf geht aber
deutlich au^ dem Testament L^eter Jenners von .Mittwoch
nach Ostern lö.'U hervor, laut A\-elchem derselbe als <.ingsässene»'
Burger zu Bern» seinem X'etter Benedikt Jenner zu Kirch-
dorf zwanzig ITiind vermacht.
V. Jeinier.
258
Adrian, Rudolfs Sohn, ein Tiichschärcr (Tuchhändler), ge-
laiiLijt 1541 in den Grossen Rat, wurde 1557 Waa^meister,
15o7 Inselmeister, 1578 Spitalmeister und starb 1593. Er
erscheint schon 1535 als Stubengeselle zu Möhren und war
daselbst mehreremale Sechszehner. 1551) verteilte er 8800 Pfund
iiiid 1590 das für jene Zeit beträchtliche A^ermögen von 2()0()0
Pfund; von seinen Töchtern heiratete u. a. Elisabeth 1559
Peter v. Gr äffen ried, Obcrvogt zu Biberstein, Salome nach-
einander 1570 A b r a h a m T i 1 1 i e r , 1584 C h r i s t i a n AV i H a d i n g ,
Venner und Bauherr, -J* 1612, und endlich 1G12 Wolfgang
Michel V. Sch wertschwend i, ebenfalls Venner, was auf eine
angesehene Stellung schliessen lässt. Er selber wird in Ur-
kunden noch oft «Gyner» genannt, nach ihm wurde der
Familienname endgültig <^Jenner > geschrieb.en. Von seiner
ersten Frau ^laria Schwarz, vermählt 1535, hinterliess er
fünfzehn Kinder, von der zweiten, Catharina Rüetschi, die er
noch 1587 geheiratet hatte, zwei Söhne, von denen Abraham
(1592 — 1G33) Stammvater aller noch jetzt lebenden Jenner ist.
Von seinen Söhnen erster Ehe dagegen hatte nur Hans Rudolf
(1541 — 1607), zünftig zu Möhren 15()7, Landschreiber zu AVangen
1575, des Grossen Rates 1601), vermählt 1567 mit Dorothea
TiUier, Deszendenz, die von seinem dritten Sohne Samuel
• 1572 — 1633), des Kleinen Rates 1614, fortgeführt wurde, sich
in der Folge weit verzweigte, auf Möhren zünftig war und erst
187. mit Bernhard Ludwig Niki aus v. Jenner erlosch.
Abraham (1592 — 16)33), zünftig zum Rothen Löwen, des
Grossen Rates 1619, Vogt nach Landshut 1623, des Kleinen
Kates 1632, vorher Hauptmann in Frankreich, hinterliess von
seinen zwei Frauen Elisabeth v. G u n ■ o e n s und E 1 i s a b e t h
^^latschet ebenfalls zahlreiche Nachkommenschaft, die aufMittel-
Unven zünftig, noch heutzutage blüht.
Die meisten Jenncr ergiiflen in der Folge in Bern die
'Magistratur; seit der Mitte des 16. Jahrhunderts sassen sie
ohne Unterbrechung im (i rossen, und von 1(>11 an ebenfalls
beinahe fortwährend im Ivlcinen Rate der Republik, in erstcrer
Behörde waren sie bisweilen in selir grosser Anzahl vertreten,
^'iele traten auch in fremde Dienste, so namentlich in französis he,
holkliKlische imd |)iernontesische, vereinzelt auch in venezianische,
bayrische, englische und östeireichi>che ; andere widmeten sich
•254
V. Jenncr.
den Wissenschaften, dem Pfarrdicri^t, der Kunst (Architektur,
Goldschmiederci etc.) oder dem Handel.
Im 17. Jahrhundert war die Familie Jenner einer der haupt-
sächlichsten Vertreter der österreichisch gesinnten Partei in Bern,
so arbeitete namentlich Jakob. 1G29 — IGTS, (von der ausi^e-
storbenen älteren Linie), des Grossen Rates IfioT, Gleitsherr
1660, Schultheiss nach Thun 1662 und Vo^t nacir Yferten 1676,
i'egen das Zustandekommen des Bundesschwurs mit Ludv/n^f XI\'.
von Frankreich und für die Besetzung der Franche-Corate. Zum
Dank für seine allerdings erfolglos gebliebenen Bemühungen
erhielt sein Sohn Jakob (1657 — 1724), Hauptmann in Frank-
reich (!) 1689, des Grossen Rates 1710, Guberuator nach Aeien
1720, von Kaiser Karl Xl. am 7. Jnni 1716 in Laxenburg einen
Adelsbrief, welcher ihn und seine Deszendenz unter dem Xamen
«cp^dler von Jeriner^ in de>. Reiches erblichen Ritterstar.d
erhob und zugleich sein Wappen ^.besserte* (s. u.).
Vom Grossratsbeschluss von 1783 hat die Familie gleich
nach dessen Frlass Gebrauch gemacht und das Adelsprädikivt
«von:- angenommen.
Die Herrschaften der Jenner sind in Bernischen Landen
Utzigen 1664—1682, wo der Venner Samuel J. (1624—1699)
— einer der reichsten Berner seiner Zeit — das Schloss voti
Grund auf neu aufführen. Hess, und Bümplitz 1706 — 1738: in
welschen Landeji das Schlo.-s ALjntagny ob Lutry 1660— 16/>2,
Jussy und Chardonuay 1756 — 1775. sowie Arnay um 1740,
Cronay und Mont gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Au-.->er-
dcm hatten sie Landgüter zu Zimmerwald 1671 — 1723, das
Thalgut bei Bolligen 1682 bis ca. 18<)0, das frühere - Schlössli-
gut > ( jetzt Piarrhau-j zu H'jchstetten 16 . . — 1669, Güter zu
Schafiis und Ins ca. 17^)0—1794, di- Bäclitelen ca. 1700 — 1850,
BruFinadern 17 . .—1856, Grächwyl ca. 1780— 1807, der Stock
zu Bümplitz 1780 — 17.., da--> Gut zu O^^iermundigcn 1811 bis
1829, die FlfVinau 180O— 1815 u. a. m.
Aus dem heutzutage stark' zusammen^eschmolzc-nen, friilier
so zahlreichen (ic-chlecht verdienen besonders hervorgehoben
zu werden: Samuel lt;24 — 1699, des (trösten Rates 1651,
Gleitsherr 1654, Vogt ?iach W.ingen l()5o, Sechzehner zum
i.öwen 1<)64, de- Kleinen Rates 1()71, Bauherr 1677, X'enner
V. Jenncr.
255
1682, WM und '1699, Herr zu Utzi^eu, war auch Miti^iied der
UiitcrsuclraiigskonimissioD gegen Katharina P'ranziska Perregaiix
geh. V. Wattenwyl. Samuel (165o — 1720), ein A rchitekt, Werlv-
nicister 1688, des Grossen Rates 1(^91, Spitahneister, Sechszehner
zum xVtTen 1710 und 1718, er fand 1(593 die verloren gegangene
Uuelle des Schinznacher Bades mitten in der Aare wieder i\iA
und haute dasei hst das Bad vollständig neu, von ihm sind auch
das Gesellschaftshaus zu Distelzwang, der Flügel der alten Hoch-
schule gegen das Kirchenfeld, die eine der Schneckentreppen
am Miinsterturm u. a. m. Samuel (1705—1779) diente schon
in seiner Jugend als Kadett in Frankreich, 17o2 Kapitänleutnant,
nahm mit Auszeichnung an allen Feldzügen von 1785 — 17G.'> u\
Belgien teil und sodann am siet)enjährigcn Krieg als Oberst-
leutnant (1747), erhielt 1751 das Regiment ^lannlich vormals
Erlach, Brigadier un.d Kommandeur du merite militaire 1759,
Marechal de camp 1762 und von seinem Gönner, dem Kriege-
minister V. Choiseul mit einer Pension von 12000 Livres be-
dacht, zeichnete sich namentlich bei Hoheu-Fricdberg aus und
erhielt 1763 das Regiment d'Arbonnier, quittiert 1774 und starb
1779 als Landvogt von Romainmotier, nachdem er in Bern,
schon 1745 in den Grossen Rat gelangt Avar. Beat P^erdi-
n.and Ludwig (1762 — 1837), Deutschseckelschreiber 1791, des
Grossen Rates 1795, als Geisel nach Bitsch deportiert, 1800
zeitweise iNlitglied des Finanzrates, nach der Mediation 1803
Mitglied des Kleinen Rates und Standesseckelmeister, welch
letzteres Amt er bis 1826 23 Jahre lang musterhaft verwaltete,
so dass er die von den Zeiten der HeUetik her ganz zerrütteten
Finanzen ]>erns durch seine Umsicht und Tüchtigkeit nidit nur
wieder herstellte, sondern auch noch zu hoher Blüte brachte,
nach dem Umsturz von 1830 Sadt^-cckelmei.ster bis 1833.
Johann 1. iidwig Xiklaus (L7l)5 — 1833), zuer^t l>eutnant im
Regiment v. Ernst in Franlcreich, trat hernach 1814 als 01)ers{-
leulnant in das Regiment Ivirchberger in niederUindischt; Dienste,
Oberst daselbst 18J4 und Gcnerabnajor 1826, Ritter dc-s Dane-
brog-Ordens, in seiricr Heimat 1795 des Grossen Rates, 1803
< Tfossweibel und 18' V3 Landvogt nach Scli warzenburg. (rolt-
liel) Abraham (I7()5— 1834), des Gro^scn Rates 1795, MilgUcd
dit r Münzkommission, obrigkeitlicher Münzwardein und Kricg^-
kommissär im gleichen Jahre, in welcher Eigenschaft es ihm
256
V. Jenner.
1798 gelang, einen beträchtlichen Teil des bernischen Staats-
schatzes zu leiten, den er und ein [geheimes Komitee, an dessen
Spitze er stand, während der He]\etik verwaltete und 1805 bei
Einführung; der Mediation wieder an Bern zurückerstattete;
helvetischer GcschäfLsträger nach Paris 1798 — 1800, Staats-
sekretär der helvet. Republik 1802, ^Mitglied des Organisatious-
koniilees 1803, des Kleinen Rates und bernischer Geschäfts-
träger nach Paris ini gleichen Jahre, P^hrengesandter an die
Krönung Napoleons 1804, Oberamtmann nach Intcrlakeu und
nach Pruntrut 1815, ein gewandter Diplomat, der seiner Vater-
stadt in den stürmischen Zeiten der Plelvetik und ^Mediation
ausser der Rettung der obgenannten Gelder auch sonst die
wichtigsten Dienste leistete. Endlich ist noch besonders zu er-
wähnen Eräulein Salome Julia v. Jenner, 1787 — 1860, (von
der jüngeren Samuerschen I^inie der Eamilie) als Stifterin des
sog. «Jenncrkinderspitals» für arme Kinder.
Die heute noch lebenden ^litglieder der Eamilie sind in
Bern sämtlich auf der Gesellschaft zu I\Iittellöwen zünftig, im
17. und 18. Jahrhundert gehörten ausserdem mehrere Zweige
den Gesellschaften zu !Mölircn und Alfen an.
Das AVaj^pen, welches das Geschlecht seit ca. 1600 führt,
ist in rot eine gestürzte goldene Mondsichel, überhöht von einem
sechszackigen goldenen Stern; die Helmzier entv/eder ein rot-
gekleideter Mannesrumpf mit Wiederholung der Schildhgur auf
der Brust und einer roten, gelb ausgeschlagenen gebogenen
Spitzmützc, oder dann ein wachsender, rot und gelb bekleideter
^Vlann mit dem Stern in der Rechten. Devise: «Xil sinelaboro-
Die Verbesserung von 1716 besteht darin, dass die ^loudsichel
silbern und statt des Sternes ein silbernes S]M)renrad geführt
werden sollen und als Helmzier fünf rote und drei weisse
Straussenfedern auf gekrönten! }lclm. Endlich erhielt noch
Eriedrich Emanuel (1792 — 1878), kgl. bayrischer Kämmerer
1842, am 15. Mai 18ol) von Köuiig Ludwig v(ui l^ayern eben-
falls ein P itterdi])lom, worin das Wa}){)en mit einem <'von bl;\u
und gold mit Sparren gegengestreiües» Schildhaupt vermeh'^
wurde, ^[ondsichel und S{)orenrädclien sind ebenfalls silbern,
die Helin/.ier liesteht aus - acht der Ordnung nach ausgeteilten
Straussfedern, als die zwei untern rot und blau, die drei
V. Jeiiiier.
257
folgenden silber, blau und j;old und die drei obersten rot, silber
n?ul i^old»; er starb jedoch \n][\erb.eiratet.
Literatur: San"ini]un<]j bern. Bio;^ra]:ihieti, berau=:gc^i:;eben
vom histor. Verein des Kantons Bern. Berner Taschenbuch
\on J853. R. de Steit^er, les gencraux bernois, Bern ]8()4.
Beat Ferd. Ludw. v. Jenner, Slandesseckebneister der Stadt inid
Republik Bern, nach seinem Taf;;el>uch geschildert von K. L.
l'h iedricb v. Fischer, Bern 1883. Gottlieb v. Jenner, <- Denk-
würdigkeiten meines Lebens >, herausgegeben von F. v. Jenner-
Bigott, Bern 1887.
Personen bestand.
Gemeinsamer Stammvater der beiden noch lebenden Linien
ist Abraham Jenner, zünftig zu ]NJittellö\ven, des Grossen
Rates 1619, Vogt nach Landshut 1623, des Kleinen Rates 1632,
vermählt mit Elsbeth Gat sehet. Sein Sohn Adrian ist
Stifter der altern, sein Sohn Samuel Stifter der Jüngern Lirne.
I. Aeitere Adrian'sche Linie.
Stifter: Adrian (1618 — 1681), des Grossen Rates 1651,
Landvogt nach Thorberg 1655, nach St. Johanusen 1{)67, Oberst
nach ^lülhausen, vermählt mit Elisabeth Isoz aus Saanen.
Seine Enkel Adrian und Joliannes teilten die Linie in zwei
Aeste.
A. Aelterer Ast.
Stifter: Adrian, geb. 16)93, -J- 1780, des Grossen Beates
1717, Landvogt nach .Miulcn 1736>, n.ich Oberhofen. 1761, 'tr-
niiihlt 1732 ir.it Mar ia Mül 1er. ^lii seinen Urenkeiii Johann
Emanuel Rudolf und Johann Emanuel Friedrich teilte
sich der Ast wieder in zwei Zweige.
1. A e 1 1 e r e r Z w e i g.
Rudolf Gottlieb Eduard v. Jenner, geb. 27. Januar 1830,
gew. technix licr ivoii'-CT valor des hisior. Museums in Bern, Sohn
des Y gew. Kaufliaussekretärs Johann iMnanuel Kiidolf, gel)oren
Juni 1801, T 15. April 186)7, aus de-sen erster Etie mit f
Elisabeth ^Müller, get. 11. Oktober 1802, verniahlt am 17. Aprii
17
258
V. Jcniier.
1828, -J- 17. Jaiuiar 1848: vermählt in Bern am 5. April 1851)
mit Na nette Emilie Braun aus 2^1ett, geb. 6. April 1839,
t 9. Dezember 1895.
Tochter: ^Marie Klara, geb. 20. Dezember 1859, verm.
am 21. August 1878 mit Friedrich Kuhn,
Kaufmann, aus Tauberbischofsheim (Baden).
Schwestern:
1. Charlotte Julia Elise, geb. 9. Januar 1829, vermählt
am 5. Mai 1855 mit Paul Eggimann aus Sumiswald.
2. Maria Catharina, geb. 22. Juni 18."35.
Stiefmutter und S t i e f s ch \v e t e r n :
Herrn ine ^STathilde geb. Herzog aus Reckingen (Aargau),
geb. 1826, vermählt am 22. Februar 18G2 mit 7 Johann
Emanuel Rudolf v. Jenner (Witwer der Elisabeth
Müller), "Witwe seit 15. April 1867.
Töchter: a) Maria Cacilia Clara, geb. 5. Dezbr. 186.*),
vermählt am 2. Xovbr. 1888 mit Friedrich
Jenni, Postl)eamler, aus Eggiwyl.
b) Mathilde Julia Cacilia, geb. 28. März 1865,
verm. am 6. Oktober 1892 mit Jakob Jenni,
Post halt er in Eg^giwvl.
c) Anna Emma, geb. 18. xVugust 1867, \erm.
am 27. Mai 189.'> mit Gottfried Friedrich
Böschung, Notar in Saanen.
-J- Grosseltern:
Johann Ludwig Rudolf (1776 — 18..), gew. Schallen-
hausverwalter, verm. 1. 1801 mit R o s i n a C a t h a r i n Messin er,
t 1804, II. 1S05 mit .Maria Anna Jen z er, 7 181
2. Jüngerer Zweig,
Friedrich Adolf Emi! v. Jenner, gel) 4. August 1875,
l>eamter der J ura-Simjdonbahn, \ernKddt am 2S. April 19l)2 m
Biel mit Helena Alice Jeanne l-ilbsch, gel). H. Januar ISSO.
Tochter des l-'iiedrich ('ä.-^ar Alexander Blösch und der Sop/hic
Caroline Ida Pcrregaux.
V. Jeniier.
259
Schwester:
Emma Enge nie Meta, geb. 19. Juni 1881.
Mutter:
Anna Maria Klara E^lise geb. Fryniann aus Fhintern
(Zürich), geb. 21. Dezember 185o, Tochter des
vermählt am 19. Mai 1873 zu ^Münsingen mit T Isaalc
i'^manuel Heinrich v. Jenner, geb. 11. Ol^tober 184.*>, gew.
Mandelsmann, f 17. Februar 1881.
Vaters Schwestern:
1. Sophie Rosalie Cacilia, geb. 8. Juli 1840, vermählt am
2G. September 1892 mit Karl Eduard ßallif, Fabrik-
besitzer.
2 . Margaretha Sophie Emma, geb. oO- Januar 1 84ß, ver-
mählt am 9. ISIai 1874 mit Alexis Maridoz aus Fenins
(Neuenburg).
Stiefbruder des Vaters (aus II. Ehe des Grossvaters):
August Friedrich Alfred, gel). (>. Juni j8<)7, Bureaul ist,
vermählt am 19. Olvtober 1899 mit Klara Andres aus Wvnan,
geb. 8. Juni 1872, Tochter des xVlbrecht Andres und der
Rosina Roschi.
Sohn: F r i e d r i c Ii Alfred Erik, geb. 3. Dezember 1904.
-j- Grosseltern:
1 o h a n n E m a n u e 1 Friedrich, geb. 1.3. November 1 Hi )(>,
'f 23. Dezember 1879, gcv;. Handelsmann, verm. I. am 29. Juli
1839 mit Anna Margaretha Elise Leemann aus Kirch-
berg, t 19. August 1857, 11. am 7. Fel)ruar 18()3 mit Maria
Fanghans, geli. 2. Sej^tejnber 1833, j 21. Dezember 1874.
B. Jüngerer Ast.
vSlifter: Johannes (1702 — 1747), Bankier zu La Rocheile
in h rankreich, vermählt mit Suzanne Bell in aus La Rochelle.
Dessen Urureidcel :
Carl Alexander Adolf Maxiniiiian v. Jenner, gel).
19. juni LS52, Guts!)esitzer, vermäldi am 10. Ajuil 1879 mit
Julia Ida .Maria Margaretha Marcuard, geb. 4. August
260
V. Je IUI er.
1859, Tochter des M:ijors in ncLipolitan. Diensteu Friedrich
Ludwig ^larcuard und der -7 Elisabeth Sophie Henriette v.
Wagner.
Geschwister:
1. Constanze J^^'^i^» ^cb. 17. September 18j4, vermählt :\n\
12. IMcirz 1873 zu Badeii-Baden mit Heinrich WiHiclm
August Ludwig Em. st v. Luck aus I^heinpreussen iBerlin).
2. Albert Adrian Eugen, geb. 2i. Juli LS57, Fürsr.rechcr
und Burgerrat, vermlUilt am '2ti. August LS84 mit ^Taria
Ellen Pigott aus AVorcestcr, geb. 14. Februar lsr»5,
Tochter des Henry Armand Robert Pigott aus Worcester
und der j Ellen v. Sliirier von Jegistorf.
Kinder: a) C ä c i 1 i c S o |) Ii i e Ellen, gel). 3 1 . ^tai 1885,
vermählt am 8. Aprii 19Ü5 mit Hans Roljert
V. Wyss aus Zürich, Dr. med. und Arzt in
vStefhsburg.
b) Adrian Kobert Charles, geb. 1. Xovbr.
188G, stud. jur.
c) Hans Rudolf, geb. 10. April 1890.
d) Xorah Elisabeth, geb. 24. Februar l89t).
M u 1 1 e r :
Louise Catharine Sophie gel). IMarcuard, geborer:
21. Januar 1831, l'ochter des t Oberförsters Alexander Franz
]Marcuard ur^l der t Elisal)etli ivatharina Sophie J-'asnaclu.
vermählt am 12. Juli 1851 in Bern mit 7 Karl Daniel
F r i e d r i c h v. J e n n e r , gei au Ii [ . Juni 1812, gew. Bank ier,
Witwe >c;t 18. Oktober 1893.
-{- Gross eitern.
Johann T>udwig Friedricli, geb. 1 78(^ t 182(>, gewcs.
Ofh/icr in Fi aniircich, i^aycrii urid i-^ngland, verm. am 20, Juni
1811 zu Llirigton mit Anna Louise Hofsletter aus Büren,
t 1858.
II. Jüngere Samuersche Linie,
Stifter: Samuel (1024—11)99;, des Grossen Rates 1051,
Vogt z.« W;ingen 1050, des Rlciiicn Rates 1()71, Bauherr vcm
V. Jenncr. Jiit^- 201
Ivai 1677, Venner zum Löwen 1()82, und 1099, Twing-
herr zu UtziVeu 1G()4-1(>S2, verni. I. mit Anna Alar^aretha
Huber, II. mit Anna ^largaretha v. Graffenri ed.
Gottiieb Ludv/ig Eduard v. Jenner, geb. 20. April 1825,
gew. Offizier in Neapel, Sohn des f gew. Rittmeisters in k. k.
Österreich. Diensten Ludwig Wilhelm Eduard, geb. 7. ]urji 18f)f),
lo. P'ebruar 1804-, und der Henriette Louise Fischer v.
Rcichenbach, geb. 4, Juni 1804, vermählt 9. Juli 1824, -f
5. Januar l80o.
y G r o s s e 1 1 e r n :
Gott lieb Abraham (1705 — 18r)5), gew. Oberamtmann zu
Literlaken und Pruntrut, verm. mit Elisabeth ^largaretha
V. Jenner.
L. V. T.
\ ■
' Jütz (Jütz von Sisikon).
Häuptergcschiecht des P'reistaats Schwyz.
Eintritt ins Landrecht XIV. Jahrhundert.
Eintritt in den Rat ]588, .
Landammann 1757.
Katholisch.
Geschichtliches.
Der L^eberlieferung nach stammen die Jütz - — - ebenso wie
die um 1742 erloschenen [iitzer zu Scinvyz und die Hofer
ebendaselbst — vom Geschlecht Im Hof, da.^ in Sisikon im
Kanton Uri seine Stammgütcr hatte, ab. Im 14. Jahrhundert
Hess sich ein Zweig der Jütz in Schuyz nieder, aber noch
1574 und 1700 wurde demselben da-. Urncrlandrecht be.btiitigt.
262
Jütz.
Im Jahr/cithiich der Pfarrkirche zu Schwyz linden sich
zwischen loOO nnd 1400 Rudolf jütz von Sisikon und
Margreth Ivaeserin, sin Husfrow.^, welche auf St. Geori^^cnlag
ihre Jahrzeit stifteten; später Giig Jütz und Juliane v.
Berol dingen, u. a. mehr. Unter den lo8ti bei :^empach ge-
fallenen Urnern werden aufgezählt Hans, Heini, Lienhard
und ^Martin Jütz, ferner «Peter Jütz von .Sisikon ^ und
unter den Schwyzern < Peter Jütz der jurig » ; ein Joh;iJines
Jützer hei 1444 bei St. Jakob an der Birs, ein Stefan Jützer
1515 bei IMarignano.
Die Stammreihe der heutigen Jütz lässt sich ohne Unter-
brechung zurückführen auf Werner Jütz, Landweibel zu
Schwyz, Kommissarius zu Bei lenz und an der Riviei a 1578,
Ratsherr und Gesandter an die Jahrrechnung 1588, vermählt
mit ^largaretha Inglin; 1^74 erhielt er noch von Uri eine
Bestätigung seines doriigen l-^andiechts. Sein Enkel Johann
(1581 — 1637), Jvonnnissarius Jiach ßellenz, hatte von seiner
Gemahlin Anna .Schreiber drei Söhne, von denen Uer»n-
hard (1602 — 1651) und Michael 1607 — - . . . ) den geistlichen
Stand ergriflei^., Johann Egidius (16()5-l()8r), Landesschützen-
meister, aber von seiner Erau ^Magdalena Erischherz einen
Sohn Johann Eranz (1627 — 1687) hinterliess. Derselbe war
des Landrats und 168.') Gesandter an die Tagsatzuug und hinter-
liess von Anna Katharina Ab Yberg einen einzigen .Sohn
Konrad Heinrich (1()49 — 17(35), Landrat, Gesandter an die
Jahrrechnung und J^audeshauptmann, welcher sechs .Söhne binter-
liess. Der vierte derselben, Karl Dominik (1(^1^7 — 1767),
Kanzler des fürstl. .Stifis lunsicdcln, Landesstatthaltci- 1755
inid Panncrherr, gelangte als erster seines Geschlechts 1757
zur Würde eines Landammanns von .Schwvz, 175^) und 1764
war er Gesandter an die Tagsatzimg, ausserdem hatte er .iIs
Hauptmann in .Spanien gedient und war Ivitter dc.> goldenen
.Sjiorns, Von seinen zalilreichen mit .NLigdalena lv<>>in.i
Schnüriger erzeugten Kindern wurde der ältere Sohn jo>ej>h
August in Anton (17L{ — 17i*5). Siclmer, Landvo^t nach
(la^ter 1772 und 1780, Land(!shauptmami und ivanzier zu I'^in-
si<'vlcln. vermählt mit Aloysia v. R e d i n g- l;i i 1) e r c g g , Stifte r
der ältesten heute noch blühenden Linie des Geschlechtes; der
sechste Sohn Josej)h Leonz (1755*1820i, Tagsatzungsgesandter,
Jütz.
2G3
zo^^ Dach dem Umsturz von 17i)8 nach Ben], \vo5elbst sein
ältester Sohn Jose})h Dominik Leonz (1755 — 1820), Tag-
satzungsgesandter, zog nach dem Umsturz von 1798 nach Bern,
woselbst sein ältester Sohn Joseph Dominik Leonz (1791
bis 18(54), vermählt mit Juiiana Dorothea Schmid von
Bern, 1837 das Burgerrecht erwarb, aber nur Töchter hinterliess.
In fremden Kriegsdiensten beldeideten im 17. und 18. Jahr-
hundert mehrere Angehörige der Familie Offiziersstellen, so
namentlich in Spanien, fVankreich, Holland und Sardinien.
Besonders zu erwähnen sind noch: Joseph ^laria Karl
Dominik (1751 — 1808), Kanzler zu Einsiedeln, Landesseckel-
ineister 1780, Landesstatthalter 1785, Lannammann 1787, 178!^)
und 1793 und Dominik (1773 — 1857), Siebner des Xeuviertels
1810— 28, Landesstatthalter 182G, Landammann 1828.
Allianzen schloss die Familie zu Schwyz u, a. mit den
Beroldingen, AbYberg, Ca stell, Hettlingen, aufder
Maur, Reichlin, Redin g - Biber egg, Schniiriger
Weber etc., in Bern mit den Familien Schmid, Stettier
und Tscharne r.
Das Wappen ist in schwarz über grünem Dreiberg ein
wagrechtes goldenes Degcngefäss mit abgebrochener Ivlinge,
überhöht von einem silbernen Kreuz, von zwei goldenen Sternen
beseitet; die llehnzier ein schwarzer halber Flug mit \\'ieder-
holung der Schildtiguren. Das Wappen der stammverwandten
Jütz er Avar nach einem noch vorhandenen Waj^pen auf einem
Becher in Arth von 1584 ein Kreuz auf einem Dreiberg, die
Helmzier ein wachsender Mann, das Kreuz in seiner Rechten
haltend.
Personenbestand.
Karl Friedrich Aloys Jütz, geb. 7. ^Nlai 1833, Sohn des
t Landrats Joseph Franz X'ictor Ahn-s, geb. 22. Mai 1801,
t 7. Sept. 181^8, und der 7 Caroline Ca-tcÜ, geb. 21. Februar
1802, vermählt in Zürich am S. Felnniar 1824, 7 5. Dezember
184l); gew. Beamter der Gotthardbahn, I^rivaticr in S* wen-
Schwyz; vermählt I. am 30. Juni 18()2 mit Caroline jütz,
geb. 2. November 1843, t 18. Januar 1877, Tochter des Statt-
balters Joseph Karl Xaver Jütz und der Soj:»hie Caroline v.
264
Jütz. — V. Juvalt.
Tschanier aus Bern, 11. am ..... mit l^lisabetb Bertha
Hüni, abi^esch. Huber, aus HirslandcD, Kt. Zürich.
Sohn I.Ehe: Xaver Victor Karl Otto, geb. 17. Oktt)ber
18G3, verheiratet 1. am .... mit f Bertha
Rutishauser aus Botti.L^^kofen (Thurgauj, j^^cb.
Scherzingen 8. Februar 18G1), *i" 6. November
1895, Tochter von Conrad Rutishauser und
der Bertha Fei, U. am 8. Januar 1902 mit
Maria Kriii aus Entbbuch, wieder geschieden
190.-j. (London.)
Dessen Sohn I. Ehe: Max Otto, geb. zu
London am 22. Sept.
1891, Schüler des
Collegiums in Schwyz.
'f Grosseltern:
Job. Joseph Victor Aloys (177o — 1828), vermälilt mit
M a g d. J o s e }) h a V i n c e n z a S c h n ii r i g e r .
P. S. Andere zur Zeit in Schwyz lebende Träger des
Namens Jütz sind indirekter Abstammung und gehören nicht
in den Rahmen des Schweiz. Geschlechterbuches.
L. v. T.
Y. Jifvalt.
Ministerialen- nnd Hauptcrgcschlccht der Freistaaten
Graubündens.
Land recht vor loOO. ^
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. 1 Seite 288.)
Iveller. — Ivern.
265
Keller (gen. Keller vom Steinbock).
Ratsgescblecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1850.
Kleiner Rat 1390 (1358/.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 241.)
Kern.
Ratsgeschlcclit des Freistaats Basel.
Bürgerrecht 1()50.
Grosser Rat 1676.
Kleiner Rat 1723.
Reformiert.
Geschichtliches.
I. Zeit V () r d e r B ii r g e r r e c h t s e r w e r 1 ) u n g.
H e r k u n f t d e r F a ni i 1 i e u n d erster u r k" ii n d 1 i c h e r
Vorfahr. Oesterreich ist die ursprüngliche flcin)at des (re-
schlechtes Kern in Basel; dessen ältest bekannter Vorfalir,
Sigmund Kern, Büigci- /u ( iohclsburg, iMvherzogtiiiii ( )c.--tcr-
reich unter <1<,t Imims, und Mitbürger /u ( )lt(':islici iM zhcr/og-
tuni ( )cstericich oh der l'hin.^, verlicss im [uhr 16:^1), /ur Zeit
dt's dreissig jährigen Krieges und der Regierung Kais(*r ]'^:-rdi-
iKuid ir., der dit; IhxHestanten in seinen iMhlanden haitniickig
verlolgen Hess mid zur Auswanderung nötigte, sein Vaterland
Um der Religi')n Willen und zoir nnt seiner hanulie ins Reich
266
Kern.
hiDaiif, wo er sich spater in der Ge^^eiuj von Koblenz nieder-
liess. Mit die^e^l Sigmund Iveni bei^innt die nnnnterbrocbene
Stammreihe der FamiHe; von seinen fünf Kindern kam ein
Sohn mit Namen Elias ums Jahr 1()45 nach Basel, verheiratete
sich daselbst mit Anna Griininc^er, erhielt das Bargerrecht
den 6. Juli 1G50 und wurde der Begründer des Basler Ge-
schlechtes. Eine andere Linie, abstammend von seinem Bruder
Hieronymus Kern, blühte bis ins XIX. Jahrhundert in Orten-
burg und in Regensburg.
II. Zeit vom Eintritt in das Basler Burgerrecht
bis 1798.
Bemerkenswerte ^Männer: Schon der erste Erwerber
des Bürgerrechts, Elias Kern, geb. 1&2Ö, gelangte 1G76 als
Sechser der Zunft zu Spianwettern in den Grossen Rat seiner
neuen Heimatstadt, wurde 1680 ^Mitmeistcr der Klein Basler Ge-
sellschaft zum Greiffen und 1687 Oberstmeister derselben; er
starb den 2C). Januar 1717 im 92. Eebensiahre, nachdem er als
Oberstmeister den Sitz im Grossen Rate bis zu seinem Lebens-
ende beibehalten hatte.
Von seinen Nachkommen kam als erster in den Kleineu
Rat und zwar als .Meister der Zunft zu Brotbecken seit 1723,
der Enkel Joliann Philipp, geb. 1683, der bereits seit 1713
als Sechser der letztgenannten Zunft ^Mitglied des Grossen Rates
war, so dass man zu jener Zeit das ungewöhnliche Beispiel
sehen konnte, dass Grossvater und Enkel während drei Jahren
zusammen derselljen Behörde angehörten; fohaun Philip;^ wurde
S])äter noch zu vielen anderen Aemtern gezogen, wie diejenigen
eines Obersten Richters oder Statthalters des Gerichtes der
Kleinen Stadt, eines ?dühlenherrn, "Wai^enherrn, LadcT:herrn,
Reformationsherrn, Weinhcrrn., Haiij'tmanns des Steinen-
quartiers u. s. w., und waid insbesondere 1753 auch Dreizelmer-
herr oder .Miigbcd des Geheimen ]<.atcs. welche Stellung er,
ebenso wie diejenigen im Kleinen und im Gros.-en Rate, gleich-
falls bis zu .seinen! am 2. Dezember 17()9 erfolgten Tode ver-ah.
Zugleich TViit Joliann IMdlipp bekleidete auch dessen X'ctter,
Elias, geb. 1702, Sechser zu Spninwetiern und des Gros-cn
Rates 1739, später als Meister <ler>erDen Zanft. seit 1759 eine
Stelle im Kleinen Rate bis zu seinem Hinschiede am 26. April
Kern.
207
177H, wlihreiid ein Biuder Joh. Pliilipp, Namens Johannes,
<^eb, hiSl, t 175H, zuerst seit 1728 als ^litnieister, dann 1744
als Oberstnieister der Gesellschaft zum Pvebhaus in Klein Basel,
und deren Neffe, Johann Jakob, ^eb. 1718. t 1783, seit 175o
als Sechser zu S})iunvvettern Mitglieder des Grossen Rates waren.
SteUun«; der Familie. Erwähnenswert ist, dass vor 171)8
fast samtliche männliche ^Mitglieder (mit Ausnahme einiger ver-
hältnismässig früh verstorbenen) dieses bis gegen Anfang des
19. Jahrhunderts stets nur wenig ausgebreiteten Geschlechts zu
irgend einer Bcamtung gelangten; auch Joh. Philipps einziger
Sohn Elias, geb. 1711, f 7. Juni 1798, wurde Beisitzer des
Stadtgerichts in Klein Basel und dieses Letzteren Sohn, eben-
falls Elias, geb. 1753, f 1814, kam 1795 als Sechser der
Zunft zu Brotbecken wieder in tien Grossen Rat bis 1798 (seit
1803 ward dieser neuerdings 2vlitglied des Grossen Kantousrates
und des Grossen Stadtrates l)is zu seinem Tode).
III. Neueste Zeit.
Bemerkenswerte ]\Iän n er : Bernhard , geb. 1 787, f 1813,
erst 25jährig, zu Königsberg in Preussen, als er liereits den
Grad eines Rittmeisters bei der Russischen Kavallerie bekleidete.
Elias, geb. 1795, Besitzer des Schlosses zu Inzlingen seit 1817,
ward Spitalpileger 1831 — 1848. ^litglicd des Grossen Kanlons-
rates 1832 — 1857, Ratsherr des Kantons Basel-Stadt 1833 — 1847,
Mitglied des Grossen Stadtrates 18P>3-~1840 und 1848— ISaj,
sowie des Kleinen Stadlrates 1848 — 181)5, 7 1871 ; tüchtiger
Kenner der Landwirtschaft. Friedrich, geb. 1818, Mitglied
des Grossen Kantonsrates 1818 — 18()-"), eidg. ()l)erst der Ar-
tilleide 1857, war als ausgezeichneter Vfi'vner i^ekannt und slari)
18()5 als Ins])ektor des 12 schvvciz. Militärkrei>c^ iWaadt).
W a p p en b e.^ c h r e i 1) ;i n g. In Rot, auf grünem JJreibcrg
drei "goldene Aebiren, beseitet vc)n zwei goldenen .Sternen.
Il'-lmzier: Wachsender bai-häUj)tiger Jijng!i:;g n]it s-chwaizcin
Haar, in rotem Kh.'idc* mit goldenen r?üriel, 'Kra.gen, Aermcl-
auf>c]ilägen uikI Kni'pfen, in dei- erhobenen Rechten drei
goldene Aehren haltendi. Melmtlecke: rotgolden.
Literatur: Leu, lf(rlv. Lexikon und Sn[)pl. da/u. — Lr.t/,
Ba.-.ieri>ches P)ürgerbuch. — Allgem. Schweizer. Militärzeitung,
I8i;i;, S. 1-3 (Friedr. Kern, eidg. Oberst;.
Personenbestand.
Letzter gemeirischaftlicher Stammvater der iiocli bliiheuden
Lir.ien: j Johannes Kern (alterer Sohn des Burgerrechts-
erwerbers Elias, l(i"25 — 1717, und seiner Gemahlin Anna geb.
Griininger), 1G52 — 1095; verm. 1680 mit Gertrud Göll er
aus Basel, 1657 — 1718. Von dessen Söhnen Johann Philipp
und Simon stammen nachfolger.de zwei Linien ab:
L Aelteie Linse.
Stifter: ''; Johann Philipp Kern, 1688—1769, Drei-
zehnerherr und des Geheimen Rate? zu Basel: vermahlt 1708
mit Sara Erzberger aus Basel. 1670 — 1754. Dessen Des-
zendent im fünften Gliede (Ururureidvel.i :
Friedrich Kern, geb. Basel 8. September 1846; Band-
fabrikant in Basel [Sohn des Xiklaus Friedrich Kern, geb.
Basel 6. Oktober 1818, t Davo> (Kt. Graubündeni, 24. Dezbr.
1865, Bandfabrikanten, Mitglieds des Grossen Kantonsrates von
Ba?^el-Stadt, Eidg. Obersten der Artillerie und Inspektors des
12. -chweiz. ^Militärkroises, und der 7 Emilia geb. BischolT aus
Basel, geb. Basel 7. 2vlärz 1825, vermählt St. Jakob bei Basel
28. ^lai 1848, t 1^-. September 1882]; vermählt Basel
3. September 1872 mit Paul ine Emilie Stäheliu aus Basel,
geb. Basel 25. Oktob-cr i8.")4 ÖJ'ochter dc^ 7 Karl Stähelin,
Bankiers in Basel, und der Adelaide Sevmour geb. Buckr.or).
(Basel. i
Kinder: aj Jennv Paul ine, geb. Basel 9. Januar 1S74;
vermählt Basel 18. Oktober 1897 mit Carle
de Marval, aus Xeuchatel, geb. Munrii/ bei
Xeuchatcl 7. April 1872, Dr. med. und Ai/t
in Xeuchatel.
b) Friedrich Eli a s , geb. Basel 1 1 . Februar
1875, Ingenieur.
c) Alexander (rustav, geb. .Basel 22. Januar
1877, Kaufmann.
d) R o s i n a A d e 1 a i d e , geb. P.ascl 2<). A])ril 1 S88 ;
vermählt L'.asel 17. M;ir/ 1902 mit M:ix Lot/
aus Ba-el, gel). Bas' l 1. Xoxt-mk'Cr 1875, Ol-er-
leutnant der Kavallerie ir. Bern.
KcrD.
269
S c h w e .s t e r n :
1. Emilie, «^eb. 10. Juli 1844; vcriiiählt Richen bei Ixisel
2b. ]'dm 18i)S mit 7 John Friedrich Iselin aus Ba.^^el,
f^eb. London 20. AiiL^u.-t 1882, köni^i^b Schiilin.-pektor in
London; ^Vit^\'e >eit 1. November 1884 (London).
2. Louise, geb. Basel 19. September 1848; verm. Riehen bei
Basel ol. Oktober 1871 mit 7 Peter Friedrich Kachlin
aus Mülhausen (Elsass), Burger von Basel seit 17. Januar
1887, geb. Mülhausen 14. Juni 1844, Kaufmann; A\';twe
seit 12. November 1905. (Basel)
3. 7 Anna, geb. Basel 23. September 1850, Zürich 20. Oktober
1901; verm. Iviehen bei Basel 28- Juni 1870 mit 7 Johann
O^lcar AVidmer aus Herrenhof-Altnau (Kt. Thuri:au;, ^eb.
GüttiPigen (Kt. Thurgau) 28. Januar 1847, 7 Zürich 1. Januar
1905, gew. Fabrikant in Gütiingen, dann Rentier in Zürich.
4. t Elisabeth, geb. Ba.^el 30. Mai 1852, t Zürich 13, Febr.
1901; vermahlt L Ba>el 10. Septeml)er 1875 mit Alfred
Burckhardt aus Basel, geb. Basel 1. Juni 1840, Kau{"mann
in Basel, geschieden 29. November 1870: II. Engishoien
(Kt. Thurgau) 10. September 1885 mit Johann Jakob
Nagel aus Engishofen, geb. Engishofen 2b. November 1839,
gew. Fabrikant, dann Rentier (Zürich \).
5. 7 Eduard, geb. Ba-^cl 2'). Juli 1854, 7 Winterthur (Kl.
Zürich), 12. September 1875, Kaufman.n.
a l e r s Brüder:
(Söhne des 7 Elias Kern, geb. Basel 10. N(;\ember 1795,
•7 Hasel 20. September 187L I^andfabrilvan.ten in Basel und
riulsbe>iizers im Schlosse zu Inzbngen ( lirosslier/ogtum BadiCn),
ah Ratsherrn des K.\ntons4ra>el-Sladt und Mitglieds de- Ivkinen
Stadtrates zu Basel, und der Louise Sara geb. de Cmm-a/ ans
<^'orsicr bei Veve\- (Kt. \\';aidt*, geb. Cor>ier 14. J.iriiULr 17'.'8,
vermühlt St. Margarethen l.'ci Basel 0. Januar 1818, 7 l>.isel
2. Oktober 185l).>
1. August, geb. Inzlingcn 17. Augast 1820, Senior der Familie,
Handfabrikant in ixiscl : vc rmidiU Klcir.hünir.gen bei l>a-el
20. April l84b mit Bertha Ryhiner aus Basel, geb. Ba-el
270
Ivcrn.
12. Aii^u^t 1<S27 (Tochter de.-^ j Sanuiel R) lii]ier, Fabrikiniten ; |
iu Ba.^el und KriiuiDalrichtcrs, und der Rosiua geb. Bischoff) |
(Basel.)
Kinder: a) 7 Alpbons, <;eb. Basel, 5. Mai 184-7, t Basel |
IG. September 18")0. 1
b) Emii Au_<^ust, gel). Basel 22. August 1851, |
Bandfabrikaiit in Basel; verni. Basel 15. ^lai |
1882 nnt Margaretha Franziska Mathilde . |
Alioth aus Basel, geb. Arle^ileinl (Ivt. Basel- j
land) 2G. Mai 186^5 (Tochter des f Julius |
Achilles Alioth, l^eutiers und Besitzers des j
Schlossgutes Birseck in Arlcsheim, gew. ]\Iajors |
im Eidg. Geniestabe luid Divisions-Ingenieurs, l
und der Lucia geb. Franck). |
K i n d e r : aa) E m i 1 i e L u c i e ]\I a t h i 1 d e , geb. i
Basel 7. Juli 1884, verm. 21. |
September 191)0 mit Isaac !
Heinrich Iselin J. U. D., j
Notar und Advokat von Basel, ' j
geb. 25. August 1880. ]
bb) M a r g u c r i t e B e r t Ii a E m i 1 i e , 1
geb. Basel 7. Juli 1885. (Basel.) j
c) Alphons, geb. Basel 8. November 1854, \
Bandf;\brikant in l^asel. ii
t Eduard, geb. Tn/lingcn 17. März 1827, t Basel IG. Juli 1
1879, Bandfabrikaiit in l'asel: vermählt St. Jakob bei Basel l
21. Augu>t 1855 mit Sophie W'erthcmaun aus Basel, :|
geb. Ba^el 4. Juni 1 8:^G, 7 Basel 8. Januar 1901. ;4
Kinder: a) Eduard, geb. Basel Ir^. Juni 1851), J. U. D., -|
Advokat und Notar in Ixt-el, Mitglied und .|
wiederholt Fr-äsident des Fr rossen Rates des I
Kantons i ^el-Stadt : A crm. P.asel 20. Fel>ruar \
188;> mit ] e n 11 \- Mi^ au-^ l^i^el. geb. Ba>ci |
21. Juni 18i)i) (Tochter (lf> 7 Friedrich Hi>, |
Bandfal)rik'a]iten in Basel, und vier JCmilia gel). v
Burckhardt). ^ |
K i n d e r : aa) 1 e n n v , geb. Basel 1 . A[)ri l 1 881 ; I
Vermählt Basel 2G. Mai 1904 mit |
Kern. 271
Heinrich Eduard Gruner
aus Basel, geb. Basel 8. Februar 1
1873, Ingenieur in Ba.-el. J
bb) Eduard, geb. Basel 2. Januar l
188B. ^ j
cc) Cacilia ß c a t r i c e , geb . Iki-^el j
" ^ 6. August 1888. l
dd) i^Iarkus Elias, geb. Basel \
18. Juni 1895. I
ee) Helene Hen riette, geb. Basel j
26. August 1899. 1
b) Emma Sophie, geb. Basel 18. Juli 1857;
vermählt Basel 22. März 1877 mit "Wilhelm ■
V o n d e r ]M ü h 1 1 aus Basel, geb. Basel 22. August \
1852, Dr. phil. (Basel.) |
c) Alfred, geb. Säckingen (Grossherzogt. Baden) j
8. Januar 1859, gew. Kaufmann und General- 1
Konsul der Schweizerischen Eidgenossenschaft i
in ]Mexiko, dann Rentier in Genf; vermählt i
Brantford (Provinz Ontario, British Canada) j
24. Februar 188(> mit Min nie Keachic aus !
Brantlord, geb. Brantford 12. Oktober 1858 \
[Tochter dc.>> *'f Andrew Simpson Keachie, |
canadian. Staatsbeamten, und der Adelaide |
geb. BrucbonJ. (Genf.) |
K i n d e r : aa) A 1 f r e d o , geb. ^Jexiko 13. De- I
zember 188'.>. |
bi)) ^fargarita, geboren Mexiko j
7. Januar 1889. \
^ cc) Paul (I*ablo), gei)oren Mexiko j
8. Dezember 1890. j
dd) V'iolet H()j)e, geboren Mexilvo l
7. Sej)teml)cr 1892. •
ee) A rt Ii ur P (• rc i V a 1 , geb. Mexiko
Apnl 1895.
tf) Helen Maud, gel)orcn P>asci ,
- 15. Dezember 189i;. \
272
Kern.
gg) Ivan Hugh, geboren 2^Iexiko
27. ^Utz i899.
d) Maria El.isabeth, geb. Säckiiigen 24. De-
zember 18ß0. (Basel, r
II. Jüngere Linie.
Stifter: "j Simon Ivern, 1(>92— 1720, Bierbrauer; verm,
1713 mit 7 Katharina Ritter aus Basel, l()9ß — 177(j; die
Söhne J o h a n n J a k o b und E m a n u e 1 , seiiies Enkels, des
•j- Johann Jakob, 1752 — 1881, Handelsherrn und S]Mtalprlegers
in Basel, veriiiählt 1781 mit 7 Rosina ^Margaretha Faesch aus
Basel, 1764 — 1821, teilten diese Linie in zv/ei Aeste.
A. Johann Jakob'scher Ast.
Stifter: 7 Johann Jakob. 1782 — 1842. ^^lülrer in der
Sternenmühle zu Basel, r^litglied des Grossen Kantonsiates und
des Grossen Stadtrates, klaiintmaun der Infanterie; vermäiiit
I. 180G mit 7 Anna Katharina Brändlin aus Basel, 1787
bis 1814; II. 1815 mit Judith Herzog aus Basel, 1795—1858.
Dessen Enkel :
Jakob Bernhard Kern, geb. Basel 19. Oktober 1885:
in Amerika ^Sohn des 7 Jakob Bernhard Kern, geb. Basel
9. Juli 1807, t :^Ieilen [Kt. Zürich] 2l>. Mai 1878, Rotgerbers
und gew. Vorgesetzten E. E. Zunft zu. Gerbern zu Basel, und
seine? ersten Gemahlin, der Katharina geb. Heu->ler aus Basel,
geb. Basel 7. Xovember 1808, verm. Kleinhiiniugen bei Basel
2b. Marz 1888, 7 B.-el 29. S:niember 184L.
Halbbruder:
(aus fies \kiters III. Line mit Barb.ira geb. Sutz. untengeu.aunt' :
Gustav AdoH\ gei). Meilen Ovt. Ziiiici^i 15. August lSf><>.
\Virf, verm. M( ilen lr>. |u:i 1888 mit ]^)ar:.»ara Karolina
Huber auN W i d e n > \v e i l iKanton Zürich), gcij. Wädcnsweii
24. Oktober 185S i rechter de> joliannes Hul'cr, Gerbers iü
Meilen, und dv-r 7 J.ouisc Karolina geb. ILiu->ci 1. 'Zürich.!
Kinder: a) Bari^.ua K.uolina, geb. Meilen 20. Mai
1SS4; NoriiKihlt Zürich 2iK Augu:.t 19() ) mit
William Heu.- .-er a\rs Ib)m})rechtikon .i<.t.
Ivern.
273
Zürich), geb. Hombrcchtikon 22. April 18/9,
Bankangesteliter (Zürich).
b> Mina Hedwig, geb. Meilen 2\l Xovbr. ISStJ.
Eltern:
7 J a k o b B e r n h a r d , geb. Ba>e] 9. Jul i 1807, Rotgerber
und gew. Vorgesetzter E. E. Zunft zu Gerbern, t 2*^. Mai 187o.
verm. I. 26. !März 18.")3 mit Katharina Pleusier aus Ba?el,
t 29. September 1841, II. o. Mai 1842 mit Margaretha
Elisabeth Siegrist aus Basel, 7 8. J^^nuar 1882, geschieden,
III. 21. November 1859 mit Barbara Sutz aus Meilen, ge-
boren 14. Eebruar 1821, 7 1. M:.i 190ß.
Vaters b r u d e r s Kinder
(des -J- Johann Friedrich Kern, geb. Basel 25. Juni 1808,
7 St. Gallen 21. Juni 1875, Bank-ekretärs und Buchhalters in
St. Gallen, und der 7 AnTU'\ Katb.arina. geb. BiUwiler aus
St. Gallen, geb. St. Gallen 50. Juni 1814, vermählt Xeukirch-
Egnach iKt. Ihurgau) 4. August 18o5, 7 St. Gallen 20. Juli 1872) :
1. Katharina Eriederika, geb. St. Gailen 12. April 184<K
vermählt I. St. Gallen 8. Xoven:iber 18()2 mit -J- Daniel
Schlatt er au- St. Gallen, geb. 2o. Augu<t 1883, 7 auf der
Seereise nach ^fanilla bei der Insel Ceylon 2(i- M:ii 18t>5,
gewesenem Kaufmann in St. Gallen und in Manilia (Philinp/in-
ische Inseln): II. Hen^au 28. Mai 1872 mit 7 Robert
Walser au^ Teufen (Au^>er Rhoden . geb. 29. Ma: 1848:
Witwe seit 28, Älärz 1881. (^t. Gallen.)
2. Anna Aiwina, geb. St. G.iilen 15. September 1842, Musik-
lehrerin -St. «Tailcn). ^
^Eiria Ida. geb. St. Gailen 15. Oktv>!ier 184<i, Mu-ikielirerin
(St. Gallen).
B. Emaniierscher Ast.
^ t i f t e r : 7 E m a n u c l K e r n. . 1 79.") — l S.-ii F kindel-iuann
'.nd Mitglied dt> Gros-en Stadtv.Ucs zu Basti, Hauptmann der
Infanterie; verniähh 1820 uiit Lt)uise Schmerber aus
Mudiauscn 'Elsas>). 18'>2 — 1S71. I)e>scn Enkel:
1-
274
Kern.
Johann Albert Ernanuel Kern, geb. Basel 1. Juni 18G5,
Ingenieur und Fabrikant in Genua (Italien), gew. Hauptmann
der Kavallerie; vermählt I. Bern 1. Feliruar 1893 mit Klara
Louise Alice ^laria Bornand aus Ste. Croix (Kt. Waadt),
geb. Bern 14. Juni 187<3 (Tochter des *]• Karl Guistav Bornand,
Kaufmanns in Bern, und der ^larie Augustine Gabriel le geb.
Delafontaine), geschieden 20. August 1902, wiederverheiratet
Bern 25. September 190H mit Enrico Vittorio Federico
Colombo aus Belgiojoso (Italien), gel). Belgiojoso 28. Mai
1872, Kaufmann in ^Mailand ; II. Basel 6. Oktober 1904 mit
Bertha Hock, aus Stein am Kocher (Amt Mosbach, Gross-
herzogtum Baden), geb. in Stein am Kocher 28. August 1872
(Tochter des Sebastian Hock und der -J- Viktoria geb. Winkel-
specht). (Genua.)
Kind (a\is 1. Ehe): Karl Albert Emanuel, geb. Basel
30. April 1894. (Basel.)
Geschwister:
1. August Albert, geb. Basel 17. Januar 1869, Eisenmöbel-
fabrikant; verm. Basel 2b. Januar 1893 mit Anna ]\Iaria
Grützner aus Wehlen bei Dresden, geb. Köniz (Kt, Bern)
24. November 18(59 (Basel),
2. t 1-^ouise Julie, geb. Basel 9. :Mai 1870, f ^-^P^'^
1906, verTuiihlt Basel 10. Juni 1893 mit Otto Albert
Seiler au> l\:itheno\v (Kcmigreich Preussen), geb. Arneburg
20. März I8l')8, Kaufri]ann (Rathenow).
3. Emma Elisabeth, geb. Basel 24. August 1 875. (Rathenow.)
Eltern:
t Emanuel, geb. Basel 28. April 183r), f 4. Juli 1892,
gew. Eisenmöhel- und Gcländcrfalnikant in Ba^el, vermählt
12. S(-pteinbfr mit 7 Louise geb. Sc halch, geb. Ba-cl
18. März 1.S42. j 31. Dezember 1905 (l ochter des " f Johann
iririch und der 7 S;dome Elisal)eth geb. Baur).
V a t c 1- s ( i e s c h w i s t e r :
1. t August, geb. 21. Märv, 1828, 10. Juli 1^)01, Kaufmann,
verm. 2. November 1854 mit Emma geb. Klopfer (Tochter
Kern. — Kesselring.
275
von Johann und ^laria Maj_^d. geh. Ober aus Mutterliolz
[Elsass]), geb. 2G. Marz ISH-L.
2. Emma Louise, geb. }3ascl l.->. A})ril 1882; verm. St. Jakob
bei Basel 10. Dez. 1855 mit f Johann Viucenz Christoph
V. Salis aus Maienfchl (Ivt. CTraubiinden), Bürger von Basel
seit 28. Januar 18G7, geb. Maienfeld 10. Januar 1827, Kauf-
manii in Basel, Mitglied des Grossen Rates, des Appellations-
und des Civilgerichts des Kantons Basel-Stadt; dessen Witwe
seit 31. März 1898 (Basel).
Thurgauisches Gerieb tsherrengeschlecht.
Nachgewiesen seit 14()0, früh in verschiedene Linien geteilt,
von denen die folgende seit 1784 im Besitz einer Gerichts-
herrschaft.
Reformiert.
Geschichtliches.
Die Familie soll aus dem Schwarzwald stammen. Der Name
rindet sich, teilweise als \nu Kesselring, auch im Elsa>s im
15. — 17. Jahrhundert; 1482 erscheint l^udwig Kessel ring abs
Oberster Meister der Stadt Kobnar auf einem Tag zu Baden
(im Aargau;. \'om L"). — J7. jabtbundert rmdct sich ferner in
l'eberliug'Mi ein Katsgesciilecht lvc>sclriiig (spater K essenringi.
\'()n der tliurgauischen i'^amibe wii'd ziicr>t genannt I-Lius
Ke.s seiring. X'ogt zu Weinfelden um 14()0 und in den i; h.-l-
hdgenden jähren. \-V\u spiilerer bL\ n s Kesselring war l\at>-
niitglied in Frauenfehl ir,.-)7 und 15'^8, nachher Schreibei" und
Statthalter der Gerichtsherrsch:\ft Bürglen. Sein jüngerer Bru.vlei-
276
Kessel ring.
Valentin Ives sei ring, wohnhaft in Wagerswil, war kaiser-
licher Notar, der LaiidgrafschaÜ l^hurgaii Prokurator und Redner
Ordinarius (Rechtsanwalt), Schreil^cr der thurgauiscnen Gerichts-
herreuschaft, Verwalter der Güter der Domprobstei Konstanz
in Wigoltingen. Die beiden letztem Aenitcr gingen auf seinen
Sohn Thomas und seinen Enkel Iviliaii über. Thomas Kessel-
ring (1539 — 1610) Avar als Vogt und \'erwaltcr der Plerrschuft
Weiufeldeu ein eifriger Förderer der evangelischen Sache.
Kilian Kessel ring (1588 — I65i)), ein einsichtiger, viel-
verdienter Patriot, vermittelte l()i4 den Ankauf der Herr-
schaften \Veinfelden und Pfyn durch Zürich und erhielt dafür
das Burgerrecht der Stadt Zürich geschenkt. Seit 1628 Gerieral-
Wachtmeister des Thurgaus, wurde er wegen des Einfalls der
Schweden zur Belagerung you. Konstanz, an welchem er völlig
unbeteiligt war, von den Kriegsräten von Schwyz, Uri, Uiiter-
walden und Zug gefangen gesetzt und ein langwieriger grau-
samer Prozess gegen ihn geführt, in welchem er seinen Glaubens-
mut bewi:ihrte. Er hinterliess keine Nachkommen. Sein jüngerer
Bruder war Hans Christoph Kessel ring (1587— l{)()2s
Dekan in AVigoltingen, dessen Sohn Erhard Kessel ring
(1617 — 1696), Pfarrer in Hausen a. A., der geistige Führer der
sog. Nikodemiten von Arth, 16().-) mit dem Bürgerrecht der
Stadt Zürich beschenkt. Erhard wurde der Stifter einer zürcher-
ischen Linie, die nut Vorliebe dem geistlichen Stand sich
widmete, und 177(^ in einem Nclienzweige 1815 ausstarl).
Schon Thoma> Kessel ring liatte sich in Marstetten ein-
gebürgert, das durch seinen Solin Hans Jakob Kessciring
(1581 — c. 16.'U)) und seinen Enkc! Berchtold Kessel ring
(1587 — 1{)58b den Sohn seines iilte>ten .Sohnes Ulrich (lo6.')
bis 1()11), der dauernde Haupt-it/. dei- Familie wurde. Hans
Jakob und Bcrchtold sind Avährcnd des Proze.-ses Kilians in
aufopfernder Weise für ihn eingetreten. Berchtolds Urureid^el
war Flans Ulrich Kesselring il742 — b'^l'^) in Bolts'tausen
((.rcmeinde ]\Iiirstet tcn), thurgcini-cher L;indiichtcr, der 17»"^4 die
an sein <\\\t an.stos.^tmde GericlUshcrr.-cinift 1 )aclU(^bt.-l oder ( )l>cr-
boltsiiausen ankaufte. Er und x-m einziger Sohn joh. L' 1 1" i c h
Ivesselririg (17('>5 — 1822) Ix-teiiigten sich eifiig an der l,'m-
gestaltung der Laiuht »gtei jliurgau in einen selbständigen
Kantvjn, der \'<itcr als \'ize])rasideiu des Landeskonnles,
Kesseh'ing.
277
sjxiter als helvetischer Senator, thur^;. Appelhitioiisrichter ii. s. w.,
der Sohn als Redaktor dei der Volksversainnihmi: in Wein-
fciden vom 1. Februar 1798 vorzulegenden Anfragen und der
Zuschrift an die regierenden Stände vom 8. Februar 1798,
später als Distrikt.^präsident bczw. Oberamtmann des Bezirks
Weinfeldeii mid einflussreiches, ^■olkstümliches ^litglied des
Grossen Rates und des Administrationsrates. Vater inid Sohn
erhielten für ihre Verdienste das Burgerrecht von AVeinfelden
geschenkt; alle ihre Nachkommen sind daher Burger von M'dv-
stetten und AVeinfelden.
Wappen: I. Das AVappeu, dessen wesentliche Züge schon
eine Allianzscheibe von Thomas Kesselring 1598 und das Siegel
von Kilian Kessclring aufweisen, zeigt auf schwiirzem Schild
einen aufrechtstehenden gekrönten goldenen Löwen, dessen
V'orderpranken einen Kessel ring (Hai bring zum Tragen und
Aufhängen des Kessels) halten, auf dem Helm den gleichen
goldenen Lö"\ven mit Kesselring, v\'achsend: der Ring ist rot,
silbern oder golden. Das Wappen ist in allem AVesentlichen
identisch mit dem durch AVappen!)rief Karls Y. von 1528 be-
stätigten AVappen der Uel)erlinger Familie: nur ist auf letzterem
die AVölbung des Rings nach innen gewandt, Krone und Ring
rot. II. Daneben findet sich gelegentlich eine einfachere Form
des AVappens, die den I^öwen auf Schild und Helm nicht hat.
sondern nur auf behelmtem schwarzem Schild den gohlenen
Kesselring.
Literatur: Plandschriftliches im P'amilienarchiv und den
ofientlichen Archiven in Zürich und Frauenfekb auch in Diirsteier's
{eines Fnkels Frhard Kessclriügs) Ge>ch!echterbucli. (Tedj'ucktes :
Leu: helvet. J^ex.; Thurgauer Xeujahrsblatt 1840: Ziige aus
dem Leben einiger verdienter Aläuner des Geschlechtes Kessel-
i"nig (von Puj)ik()fer!. Leber Kilian ives-elring: die ausführ-
lichem AVerke über schweizerische und thurgaui-che Geschitdjte;
Hiurgauer ]'>eitrage zur vaterländischen (Le.-chichtc XllL. Neu-
.iahrsl)latt der Stadt(>ibl. Zürich Ls:i4 (von Prof. j.]. Holtmger);
f^r. |. J. ivcUer. der krieg-geschichtl. Lrozess gemui Kilian
Kt.-^seiring, 18S4 : J, W'älli. Jviii;in Kesselring, 190") (Sonder-
'->!'<iru(-k aus dem SountaL^shlatl der Tliurg. Ztg.»: auch ein
historischer Ronian : Kilian Kes>elriug, von Li s S.iriurnin, 1880-
^ eher Dekan (Christoph ivesselring: Amstein. Geschichte von
278
Klef seiring.
\Vigoltingeu 18^)2 (mit Auszügen aus Christophs Chronik).
Ueber die "Wirksamkeit von Haiis Ulrich Ivesselring, Vater
und Sohn, 1708 und in den folgenden Jahren: Pupikofer, Ge-
schichte des Thurgaus, 1. und 2. Ausgabe.
Personenbestand.
T Oberamt mann J o h. Ulrich K e s ^ e 1 r i n g ' 1 K 15 — 1 822 •
in Boltshausen, vermählt 1797 niit 7 Anna Elisabetha
Freienmuth von Sonter^weilen (1778 — 184r>i, hatte 6 Kinder,
darunter 4 Söhne, welche die Stifter von 4 Aesten der Familie
geworden sind.
I. Ast,
f Johann Ulrich (1798 — 187h), ^lajor und Bezirksstatt-
halter, in Bachtobel, vermählt 1829 mit Johanna Elise
Freienmuth von Wigoltingen (1807 — 1875.=.
Ivinder: a) 7 Hermann Ulrich, geb. 9. Februar 183^K
*f 5. November 1873, in Bachtobel, vermäuU
4. September 18<J2 mit Mathilde Tribel-
horn von St. Gallen, geb. 10. Juni 1842.
Kinder: aa) Friedrich Hermann Ulrich
Kesseiring, geb. IG. Oktol-cr
18()."], Oberstlieutn. im Gencral-
stab, Vizestatthalter und Vize-
präsident des Bczirk>gerichts, in
Bachtobel, ^■ermählt 24. August
1895 rnit Anna Elisabetha
Huber von Frauenftld und
Diesscnhofci:, geb. 11. März 1871.
Kinder; aaa) Elisabetha, ge-
boren 27. juiii
IS'.u;.
bbb ( Fr i t z H e r m a n n ,
getj. 27. Novem-
ber 18.i7.
ccci J o h a Ii u U i r ich,
geb. 24. Oktober
1898.
Kessclring.
279
bb) Heinrich Max, geboren 27.
Oktober ISi^b, f oOrApril 1879,
b) f Kourad August, geb. 2o. September IS.'U,
f als stud. jur. 7. August 1850.
c) f Alinc, geb. G. Aj)ril 18o7, verm. 20. Sept.
18Ö0 mit Prof. Dr. Karl Eduard Cranier
von Zürich.
d) Wilhelmina, geb. 18. April 1888, verm.
17. Septbr. 18(51 mit August Schwarzen-
bach, Scidenfabrikant, von Thahvil.
e) Johanna Elise, geb. 1. Januar 1848, verm.
8. April 18G() mit Heinrich Kessel ring
(sieh. III. Ast, a).
II. Ast.
t Johan n Ja k o b (1802 — 185B), Kaufmann, österreichischer
Husarenlicutenaut, später Verwalter der Strafanstalt Tobel,
verm. A) 1880 mit t Susanna Kesselring von Schneill)erg-
Oitenberg (1812—1842).
Kinder: a) f Johann Jakob, geboren 20. Xov, 1880,
i* 5. April 1878, in .SchalThausen, Direktor der
Schweiz. Industriegescllscbaft in Neuhausen,
eidg. Oberst im Vcrwaltungsstal), verm. 4. Jnni
1857 mit ]^". lise Rosine Habicht von Scball-
hausen, geb. 28. Januar 1887.
Kinder: aa) Emma Luise, geb. 8. Mai
1858, verm. 8. Juni 1 SSO nnt
Hans ßuser xon Licstai.
vbb) -J- Hermann All)ett, L^eboren
17. Septbr. 18(;i, t 1. 1S71.
cc) t Emil, gel). 29. April iSii:;,
'l' 80. November 1908 in Louis-
villc, Ivent., N. A., v( rni. 1888
mit ^lollie Ha.pcnnw
Kinder: aaa) Johann Jakob
Kesseiring;, gf -
boren 1889.
280
Kessel ring.
bbb) Albert Ru-
dolph, gb. 1892.
. ccc) R i c h a r d L a -
• cey, ^eb. 1895.
ddd) Otto Rothe rt.
oeb. 1897.
eee) Mary Elisa-
beth, geb. 19()U.
fff) p:mii, geb. 190:;.
dd) Kilian Otto, geb. 2G. April
18G9, Kaufmann in Chaiix-de-
Fonds.
b) Ferdinand, geb. 7. Xov. 1S;)2, Dessinateur,
t 28. Dezember 190:J in Wabash, Ind., X. A.
c) Elisabetha, geb. 18. Dezember 1833, vcrni.
19. Mai 1857 mit Friedrich Samuel Oppi-
kofer, Ingenieur, von 0{)pikon.
d) Karl, geb. 24. Juli 1835, 7 3. Februar 1874
auf Sumatra.
e; Luise, geb. .30. Sept. 1837, verm. 7. Mai 18<U
mit Albert .Stierlin, Kaufmann^ von Schail-
hau^en.
f) Marie, geb. 22. April 1841, verm. 30. Januar
1868 mit Martin Schmied von Saas, Grau-
bünden, in San Francisco.
B) Zweite A^-rmahlung 1841 mit 7 Amalie Sophie Mar-
gareta Lieb von Ihschof^zell (1812— 1881).
Kinder: a) Amalie Susanna, gel). 22. April 1844, in
Zürich.
b) ]• i e d r i c h U 1 r i c h , ge! >. (i. Fel)r uar 1 853,
Mechaniker, in Rem, verm. 9. l)ezcnd)er 1879
mit Mathilde Koller von Speicher, geboren
17. h'ebruar 185().
Kinder: aa) lernst, gebor<.Mi 2. A})ril ISSO,
Spengler in Kriens, veimühlt
8. Oktober 1903 mit Ro-a
Wvler von (ier/en>.ce, geboren
4. Slai 1877.
Kesselriug.
281
Sohn: P!rn.-t, geboren 12. Juii
1904.
bbi Mathilde, geb. 21. Mai 1885.
III. Ast.
7 Johann Heinrich (18')3 — 18o8», Administrationsrar,
Oberrichter und Verhürrichter, Präsident des Erziehiingsrats,
in Franenfeld, isieh. über ihn d.is thur^'. Xeajahrsbhitt 1840;,
verm. 1830 mit "i" Anna Klisabetha Reiff er von Bisse£:g
(1806—1886)
Ivinder: a' Heinrich Kesselring, geb. 15. TuU 1882.
Dr. und ord. Prof. der Theologie in Zürich,
1902 mit dem Bürgerrecht vor. Zürich be-
schenkt, 19f)4 als Professor resiginert, verni.
o. April 18bii mit Johanna Plise Ivessel-
ring, geb. 1. Januar 1848 i-ieh. 1. Ast, e .
b) -j- Her m a n n U i r i c h , ge"o . 7 . April 1 884,
Kaufmann, 7 2. Januar 18(55 in Sali.-bury.
Nord-Carolina, N. A.
IV. Ast,
t Daniel (18l'5 — 1878, Hauptmann und Bezirksgerichts-
präsident, in Boitshausen, verm. 1885 mit 7 Anna Magda-
lena Sophie Scherb von Bi^chof>zeH '1811 — 19f>5k
Kinder: ai 7 Kilian Rudolf, geb. 12. September 18."ii).
Kaufmann, -7 15. Okiober 1877.
b) T Juliu> IM rieh, ge;i. 2. Dezember 1S87,
7 12. Juni 18>2. M iyhnliaft gewesen in Diessen-
hofen, verm. 19. Oktober 18r»5 nnt r^Iaria
Magdalena Fi seh Ii von Dic>senhofen, ge-
boren 3. Januar 1841.
Ivintler: aa) ^1 a r i a Magd^alena, ge] )Oren
22. Mai 18o7, verm. 27 X-^-
vember 1890 mit Heinrich
Wittlinger in Zuffenhausen,
A\'iirttemberg.
282
Kessel rin^^.
bb) A n D a Dorothea, geboren
28. Juni 18(;9.
cc) Alfred Kilian Kesselring,
geb. 1. November 187(), in Bolts-
haiLsen.
c) Elisabctba Sophie, ^^cl). 20 März 1840, ver-
mählt 15. November 18()4 mit Wilh. Siiter,
Apotheker, von Reinach.
d) f August Daniel, L;eb. 25. August 1841,
f 5. JNlärz 1808, Kaufmann, in Romanshorn,
verm. 11. Februar 1873 mit y x\lina Herzog
von Triboltingen, geb. 5. Juni 1853, •}* Ii.
September 1901.
Kinder: aa) Hans, geboren 23. Mai 1874,
Kaufmann, in Romanshorn, ver-
mählt 23. Juni 1904 mit Emilie
Hedwig Brauch Ii von Berg,
geb. 17.' April 1878.
bb) Max Kilian, geb. 5. Dezember
1875, Dr. med., in Zürich.
cc) Fritz, geb. 2. Feliruar 1877,
^faschineningenieur, in SchatY-
hausen, vermählt 10. Okt. 190o
mit Johanna Müller aus
Thayngen, geb. .3. Februar 1882.
dd) Paul, geb. 4. Mai 1879, Kauf-
mann, in Romanshorn.
ee) Hedwig, geb. 2. Aug. 1880,
vermählt 1(). April 1903 mit
Erwin Häb erlin von Berg,
Kaufmann, in St. Gallen.
ff) Frieda, geb. 11. Aug. 1S82.
gg) Martha, geb. 7. Jauuar 18S4.
hh) August, gel). 22. r)kiober 1885,
stud. po]\t., in Zürich,
ii) Ernst Alfred, gob. <>. Juni
1887, Kaufmann, in Verrieres.
Ivesseiring. — Ivlauser.
283
e) Wilhelm Alfred, geb. 22. Juni 1844, Guts-
besitzer, in BoltshauscD.
f) *[* Anna ^lagdalena Ivarolina, geboren
6- November 1845, verm. 28. Sept. 1867 mit
Job. Müller, Ständerat, in Tbayngen.
g) Klara Hedwig, geb. 19. Dezembei- 1848,
verm. 10. November 1870 mit Jak. August
Hab erlin, Oberrichter, in Berg.
Tochter von Oberamtmann J. Ulrich Iv es seiring:
7 Maria Magdalena (1800—1878), vermählt 1821 mit
Ferdinand Gottlieb Ernst, Färbereibesitzer, von
Winterthur,
Anna Elisabetha (1808—1881), verm. 18o9 mit Johann
Ulrich Ernst von Wigoltingen, Pfarrer und Dekan in
Sirnach, später in Aarwangen.
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht XV. Jahrhundert.
Grosser Kat XVI. Jahrhundert.
Kleiner Rat VXI. Jahrhundert.
Reformiert.
(\^gl. Jahrg. I Seite 245.)
284
Ivo in er.
Ratsgeschlecht des FreistLUits Zürich.
Eintritt ins Bürgerrecht 1425.
Grosser Rat 156().
Kleiner ]iat 1() . .
Reformiert.
Geschichtliches.
Stammvater der Familie ist Haus Körner, der Schlosser,
von Ammej-bach bei Buchen im Odenwald, li2-"> Bürger zu
Zürich.
Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit I\Iathias
Körner, 7 1565, vermählt mit Elisabeiha We^^inann. Die
Familie zählte mehrere Geistliche; ein i^efeierter Schulmann war
Professor Heinrich Körner, 1755 — 1822.
Seit 151)0 ist das Ge-chlecht im Grossen Rat, ^cit dem
siebeuzehuten Jahrhundert im Kleinen Rat der Stadt Zürich
vertreten, gewählt von den Zünften zu Schmieden, "VVeggen,
Waag und Schneidern.
Durch Hans Conrad Körner, Schneider aus Zürich,
welcher am iK April 174G Burger zu Berlin Aviirde, verptlan/te
sich ein Teil der Familie nach Xcjrddeut.icbland.
Wappen: Fünf gelbe Aehren in rotem Feld.
Personenbestand.
I. Linie.
Stifter: Ha n s C o n r a d K (") r n c r - S c h a u f e 1 b e r g e r , geb.
17!)7. Dessen Knkcl :
Ernst Friedrich Körner, geb. 1851, Sohn des t Ernst
Joseph und dc! -7 Su^anna geb. Heidegger, Witwer 189i) von
Susanna Stahe] von Uster, Bezirksgerichtsschreiber in Ilster.
Körner. — Laudolt.
285
S c Ii w e s t e r 11 :
1. Anna Dorotliea, ^eb. 184'^, AVitwe 1893 von Heinrich
Sulz er von und in Zürich.
2. Maria Barbara, geb. 1859.
II. Linie.
Stifter: Pfarrer Hans Jakob Körner in Sternenberg.
Dessen Enkel :
a) Heinrich Körner, geb. ISßO, Sohn des y Heinrich und
der -j- Ursuk\ Bertha geb. Scheuchzer von Zürich, Kauf-
mann in Zürich.
Bruder:
Jakob, geb. 1868, Kaufmann in Chicago.
b) Heinrich Kaspar Körner, geb. 1878. Amerika, Sohn
des 7 Heinrich und der Bertha geb. Berner.
^Mutter:/
Bertha geb. Berner, geb. 1853 aus Schahsheim i'Aargau),
verm. 1877 mit t Heinrich Körner, geb. 1845, gew. Kauf-
mann, t 1887.
Vaters Schwester:
Magdalena, geb, 1849, Tochter von -j- Job. Rudolf Körn.er
(Zürich).
Ratsgeschlecht de^ Freistaats Zürich.
Burgen echt löGi i.
Grosser R;it KU 2.
Kleiner R-.t K)35.
Ref »rmi'-rt.
(Vgl. Jahrg. I Seite 248.,
La Roche. — Lavater. — v. Lciituliis.
Ratsgeschlecht des Freistaats Basel.
Burgerrecht 1501.
Grosser Rat 1GG7.
Kleiner Rat 17()3.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 250.)
lifa Vater.
Ratsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht ca. 1446.
Grosser Rat 1502.
Kleiner Rat 1536.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 254.)
Ratsgeschlccht des Freistaats Bern.
Burgerrecht I5!)o'
Gro.sscr Rat ir)2i).
Kleiner Rat Jr)53.
Jvatholiscli.
(Vgl. Jahrg. I Seite 257.)
Le Fort.
287
IL<e Fort.
Familie du Petit Coüseil de la Rcpubliqiic de Geneve.
Bour^^coisie 1565.
Conseil des CC 1603.
Petit Conseil 1642.
Protestante.
Historique.
I. Avant Tadmission ä la bourgeoisie: Origine de
Coai en Pieniont. Le premier du nom est Etienne, capitaine
c'e cuirassiers au Service de Savoie en 1496, auquel commencc
la tiliation ininterrompue.
Propriete: ^Slaison a Coni, place St. Arabroise.
II. D e p u i s r a d m i s s i o n a 1 a bourgeoisie: Le premier
bourgeois est Jean Antoine, 1517 — 1590.
Armes: D'azur ä l'elepliant d'argent passant devant uri
pahnier du mcme sur une terrasse de sinople. Cimier: une etoile.
En 1698 l'aniiral Le Fort obtint pour son frere le syndic
Ami et les quatre lils de celui-ci des lettres imperiales de noblesse
Y>dr lesquelles leurs armoiries etaient augmentees d'une aigle
imperiale de sable, tant dans l'ecusson (sur la housse de Tele-
phaut) que dans le cimier et le nom «de Fort - leur etait attribue
a la |)lace de celui de Le Fort, attribution dont il a ete rare-
ineut fait usage. Les nouvelles armes lurent : D'azur a l'elephant
d or caparavonn»!^ d'une housse du mcme chargee d'une aigle
imperiale de sable et port.uU une tour d'or. Cimier: C;isque
couronne surmonte d'une aigle imperiale.
I^a brauche genevoise i:)orte en vertu dam diplome imperial
<le noblesse de 1759: Coupe au 1) comme ci-dessus, au 2) d'or
«1 IVtendard tierce en fasce d'argent, d'azur et de gucules, au
■sautfiir d'azur pc)Se en Ixande et lloitant en fasce, la hai-^pe
d'argent.
Cnnier: deux casques ouverts grilles et couronnes d'or, sur-
288
Le Fort.
montei, le dextre de i'aigie inipeiiaic, le scne.-trc de Teteniard
du 2' de reciisson. Supports de lioos.
Prep riete: Mairoii a ia nie des Allemancs.
Fcrso Images marquaiits: Isaac, 1574 — 1652, syüdic:
Aitii, 1()42 — 1710, preiViier 5}iidic, cuvoye a la coar de France:
F'ranvois, 1G5G— 1G99, celebre geueral et aiiiiral de R/is.-^ie
soiis Pierre 1^^ , dont il fut longtemps ie conseiiier et Tarai,
orgaiiisateur de rarraee et de la marine russe, vice-roi du
Graudduche de Xo^s-gorod IßV't) , Louis, IGGS — 174:-^,
premier svndic, eiivoye a la coiir de France, Tun des chels da
parti representant : Pierre. lo7»} — 1754, general en clief ea
Russie; Jean, 1685 — 1739, conseiiier r-rive et ambassadeur d\i
roi de Pologne: Pierre Frederic, 1716 — 1763, brigadier au
Service de France: l'ierre, 171.' — 1 7^*6, general- major cn
Russie; Louis. 1723 — 1785, svndic: «Ternia:::. 1744 — l^Ob,
syiidic: Frederic A:: reine Henri, 1754 — 17^'2, raarccb..! de
camp au Service de France; Jaques, 1757 — 1':"26, couse:i'er
d'etat.
La brauche des barons Le Fort, etablie en Mecklenbourg,
desceud du syndic Ami idipldme accorde en 1790 a Lcmis
Charles Auguste) ; son chef actuel est le baron David LeFort
a Bök bei Granzin (Mecklenbourg-Schwerin'. v. Genealogisches
Taschenbuch der freiherriichen Hauser, annees 1886 et 19<J5.
III. E p o q u e a c t u e 11 e : Proprietc s ; Canipagn e a Frontenex,
doiijaii^e de la Couronr.ette pres RoUe.
Pcrsonnages marquants: Jea:'. Louis, 1786 — 1874,
conseiiier et secretaire d^etat; Charles Guiiiaume, 1^21 a
18^>^. historicn.
Etat nominatif.
Henri Louis Le Fort ;nls de Jaques Frederic, pasteur, ne ä
Genevc 8 mai 181. J. 7 a Geneve 12 avril b^VU), et dWntoinette
Margueritc Kigot, nee ä Geneve 6 novembre ]>^'2'2, 7 ä Fron-
tenex 4 octoijre I9n2), ne ä Geneve 28 juillct 1^55, Dr. cn
droit, juge a la Cour de Justice, major d'infanterie, ancien
pule au Grand Conseii ; marie' a Geneve 11 aoüt 188'> avct"
Anna Helene Diodati, ülie de Charles Aiovs, coionel, consul-
Le Fort.
289
'•neral de Grece, et d'Hilda Sophie Eynard, rsee h. Geueve
7 -CDiembre 1858 (La Boissiere, Eaux-Vive? et La Couroncette
res Rolle).
Enfants: a) Mathilde Edniee, nee a Geneve 21 aoüt
1881, mariee ä Geneve 25 septembre 1902, a
Jean Louis ISlartin, avocat.
b) Rcnee, nee a Geneve 19 janvier 1883-
c) Jeannc Margner i te, nee a Geneve 27 iuillet
1884.
d) Je a n n e Aug n s t a , nee ä Geneve 1 8 aont 188n.
e) Valerie, nee a Geneve 5 niars 1888.
f) Jaqnes, ne ä Geneve 29 jinn 1891.
gl Hilda Leonie, i.ee ä Geneve 8 rnai 1895.
S oeu r 5 :
Henriette Mathilde, nee a Geneve 23 mars 1 84G, naariee
ä Geneve 14 octobre 1868 a LeoDard Adolphe dit Leon
Re villi od, Dr. med., professeur. -Geneve, me du Mont
de Sion 14.)
Louise Pauline, nee a Geneve 15 avrü 1S51, mariee a
Geneve 11 septembre 1871 ä Alfred Henri [Martin, Dr.
en droit, professeur. s^Geneve, rue Tcepffer 13.)
AI bertine Augusta Cecile, nee ä Geneve 21 decernbre
1852, mariee ä Geneve 18 decembre 1873 ä Eugene Henri
Picot, notaire, depnte au Grand Conseil. (Geneve, rue des
Granges lö.)
Fille du Grand-oncle:
Jean Louis Alfred, rie ä Geneve 20 deceni'i^^re l8'--5.
ä Geneve 2(^ avril l-SSl, depnte au C^nseil Representalif,
is'e, et d'Henrietie Blanche Xaviile. nee a Geneve
decembre 1813, -7 a Geneve 16 fevrier 1887.
Louise .^ophie, u^e a Geneve 9 novembre 1834,
mariee ä Geneve 3 1 octobre 1854, ä C h a r i e s L o u i s
Percevai de Loriol, Dr. seien t. ;Frontenex.)
19
290
Le Grand.
Ratsgeschlecbt des Freistaates Basel.
Bürgerrecht 1G40.
Grosser Rat 1G87.
Kleiner Rot 1719.
Geschichtliches.
Die Familie stammt aus Dornick (Toiirnay) in den spanischen
Niederlanden (Belgien) und wechselte ihren Wohnsitz, um dem
reformierten Glauben treu bleiben zu können. Aeltester Vor-
fahr, von welchem die ^-tauimreihe ununterbrochen sich verfolgen
lässt, ist Abraham Legrand, dessen Sohn D an i e 1 , geb. 1613,
am 10. Oktober 1640 das Basler Burgerrecht erworben hat.
Von bemerkensAverten ^Männern sind zu nennen: Daniel,
geb. 1671, des obigen Daniel Enkel; erst er ist, wie es bei Enkeln
von Neuburgern in jener Zeit der Fall war, zu den hohem
Aemtern gelangt; 1710 wird er des Grossen und 1719 als
Meister zum Schlüssel des Kleinen Rates, 1725 Gesandter übers
Gebirge, j 1734 ; er ist gleichzeitig auch der letzte gemeinsame
Stammvater der beiden noch existierenden Zweige des Burger-
geschlechts.
Von den Nachkommen seines altern Sohnes Abraham
(1700 — 1729> hat sich zumal dessen Enkel Johann Lukas einen
Namen gemacht. Geb. den 30. Mai 1755 als Sohn des Gross-
rats Daniel (7 1766) und der Anna ^Liria Harscher wurde
er durch Planta und Neesemann in dem Patrizier-Erziehuugs-
iustitut Haldenstein er70gen und widmete sich aUdann dein
theolog. Studium, 1772 wurde er S. Th. Magister. In den
nächsten Jahren gab er sich inil der \'eyl)esserung des Schul-
Avesens ab und wandte sich der Seidenindustrie zu; 1789 geriet
er mit der Basler Censurkommission wegen Drucklegung dos
Bds. XII der oeuvres ]Josthutnes l^^riedrichs des (i-rossen in
Streit luid verantwortete sich mit L^nerschrockenheit vor dem
Rate durch eine B.ede, die eine Verherrlichung Friedrichs und
Josefs II. war und das ganze Glaubensbekenntnis Legrands ent-
hielt. Dadurch wurde er freilich genötigt, dem geistlichen Stand
Le Grand.
291
für immer zu entsagen und sich definitiv der Kraifniannscbaft
/u widmen, in welcher er sich später in hohem Masse als
Fabrikant und Grossindustrieller ausgezeichnet hat. Als Laud-
voi^t vön Rieben (seit 1792) und Ratsmitglied (seit 1788) spielte
er in den nächsten Jahren eine bedeutende politische Rolle.
<iegeuübcr dem eiteln un»l internationalcji Ochs vertrat er den
^gemässigten und vaterländischen Standpunkt in Basel und an
der Aargauer Tagsatzung und erfreute sich deshalb einer grossen
Sympathie aller I^arteien, die später auch die kurze traurige
Zeit der Helvetik überdauerte. ]Mit Ochs zusammen arbeitete
er zunächst auf eine friedliche Verfassungsänderung in Basel
hin, welche der Landbevölkerung gleiche politische Rechte wie
den Burgern einräumen imd die faktischen Schranken zwischen
den bürgerlichen Rlassen aufheben sollte. Nach deren Gelingen
suchte er vergeblich auch den Rat von Bern zu einem ähnlichen
\'orgehen zu veranlassen, um dadurch die drohende Invasion
der Franzosen dem verbündeten Ivantone und der vSchweiz zu
ersparen. Als später Bonaparte und Ochs der von französischen
Truppen besetzten und ausgeraubten Schweiz die Einheits Ver-
fassung aufzwingen wollten, ging Legrands Bestreben dahin,
wenigstens deren Härten abzuschwächen nud so viel als möglich
die zu Regierungsbezirken gew^ordeneu Kantone selbständiger
zu gestalten. Ochs' Gew\andtbeit und die hinter diesem stehende
französische Uebermacht raubten ihm in den meisten Punkten
jede Möglichkeit, durchzudringen; immerhin zog ihm diese
Opposition den unversöhnlichen Hass Ochsens zu. Der (TCgen-
^atz trat besonders deutlich hervor, als in der helvetischen
Xationalversammlung statt Ochs, dem nach Innen despotischen
und nach Aussen selbstwegwerfenden Vertreter der Revolution,
<mi 17. April 1708 Job. Lukas Legrand ins helvetische L)irek-
torium mit 46 gegen 2 w'^timnien gewählt w^urde, obgleich er
l-ir seine ^^'abl keinen Finger gerührt hatte inid sie nur mit
aufrichtigem Zögern annahm. Kr wurde auch alsbald von J^a-
h'irpe und (Jchs aufs Heftigste angegriffen und der Veri)indung
^nit den ehemaligen Oligarchen geziehen. Die französische
^Kxupation und deren Raubsystem verleidete ihm den Posten
iüi helvetist.hen Direktorium, dessen Präsident er war, deiart,
d«ass er nach Jahresfrist trotz allgemeinem Bedauern der vater-
ländisch Gesinnten demissionierte. Er hatte vielfach mutig
292
Le Grand.
gegen die fianzösischen Vergewailiguiigeii, namentlich gegen die
Beraubung der frühern kanionalcn Staatskassen prote^Lier^.
An Erfolgen sind zu erwähnen, dass er Lavater vor einer \'er-
urteilung zu schützen wusste und Pestalozzi nach Staus ent-
sandte, nachdem er vorher vergeblich eine Versöhnung zw ischen
den Nidwaldnern und der iFIelvetik angestrebt hatte. Nach
seiner Demission verliess Legiand die Schweiz iir.d verlegte
seine Seidenbandfabrik von Arlesheiui nach St. iMorand bei
Altkirch. Neben den industriellen Geschäften widmete er sich
fortan mit Vorliebe christlichen und philantropischen Bestreb-
imgen. In St. iMorand war er von einer ganzen Kolonie
schweizerischer Arbeiter un^.geben, um deren geistige und leib-
liche Wohlfahrt er sich kümmerte. Später verlegte er seinen
Sitz nach dem Steintal und nach Fonday und v.-urde ein eifriger
Mitarbeiter des bekannten elsässischen Philantrop^en und Schul-
manns, Pfarrer Jjh. Friedr. Oberlin; er brachte auch dasellist
die Baumwollspinnerei, welche ins Stocken geraten war, zu
neuem Leben. An den Basier "Wirren nahm er vom Ausland
her noch in hohem Alter regen Anteil und starb kurz darauf
am 4. Oktober 183t^.
Vorn heute allein noch in Betracht fallenden Chrisiofscheu
Zweig ist zu nennen Christofs Sohn Lukas, Dr. jur. 1757,
Gerichtsherr 1711, Professor der Logik und ^Metaphysik 1772,
Verfasser verschiedener juristischer und philologischer Arbeiten,
•J- 179S; sein Bruder Christof, geboren 1748, Professor
des Griechischen 1769, der Lojik 1771, der Rhetorik 1772.
wiederum des Griechischen 1773, Dr. iur. 177-1, Von einem
dritten Bruder Daniel Legrand-Preiswerk '17o9 — 17H7'. Sechser
zu Bären, stanimt unten fuigender noch blühender jüngerer
Zweig der älteren Linie al>.
iEiriC fernere Linie, ausgehend von Job. Friedrich (1G72
bis 17.')9», jüngerem Bruders des ersten Katsmitgliedes Daniel,
starb in seinem Enkel Fmanuel, ge;\ 174»), iMitglied des
Stadtgerichts, verehelicht mit Salome Christ, der Sohv.ester
des Landv.jgts iHieronymus Christ, im Jahre l^'-'S aus; Fmanuel
hinteriiess interessante Memoiren, verfasst auf seinem Landsitz
in Riehen l^ei Ba<el.
Wappen: In Silber drei aus giüncm Dreiberg wachsende
Kleeblätter. Helmzicr; drei wachsende Kleeblätter.
Le Grand.
29a
Literatur: Leu, Helvet. Lexikon und Suppl.; Lutz, Basler
Bür^erbuch ; Atbenae Rauricae, pag. 348 u. a<S8; Basler Bio-
<^raphien I, Seite 238 ff. (Job. Lukas Legrand von Hans Buser).
Personenbestand.
A . Jüngerer Zweig.
Stifter: Christoph (1707 — 1771), Sechser zu Webern,
verm. 1 735 mit M a r i a Judith Linder; dessen ürurenkel :
Emil Le Grand, geb. 14. September 18H7, Sohn des Adolf
(1802 — 1854) und der Margaretha geb. Wertbemann (1811 bis
1800), Gutsbesitzer in Thunstetten; verm. 18G8 mit Aiigusta
Luise Lüscher aus ^Sloosleerau (Ivanton Aargau), geb. 1847,
t 1881.
Kinder: a) Ida, geb. 26. August 18G0, vermählt 1903 mit
Arnold Borel aus Neuen bürg und Couvct,
Dr. phil., Gymnasialprofessor in Bern.
b) Jenny Augusta, geb. 12. Februar 1871,
vermahlt 1895 mit Samuel August Rollier
^ aus Nods (Kanton Bern), Pfarrer in Boudry.
c) Adolf, geb. 25. Februar 1872, Ingenieur in
Basel.
d) Emil, geb. 30. April 1873, Dr. med. et chir.
in Langenthal, verm. 1904 mit Anna ^larti
aus Sumiswald (Kt. Bern), geb. 1883.
Sohn: Anton Nikolaus, geb . 20. Oktober
1905.
e) Paul, geb. 1. Januar 18k), Kautniimn, ver-
mählt 1 902 mit C h a r 1 o 1 1 e B e a t r i X D o u g 1 a s s
aus Market Harborough (Leicester, England),
geb. 12. November 1875.
G e s c h w i s t e r :
1. Adolf, geb. Basel 28. Noveml)er 1830, t Basel C^. Dezem-
ber 189G.
2. Anna Maria, geb. 8. Noveinber 1833, verm. (>. Serjtcmbcr
1853 ndt Oskar Scblum berger aus Basel und Mulhausen,
geb. 7. Juni 1830, t 20. November 189G.
294 Le Grand. — Locher.
B. A eitere r Zweig.
Stifter: Abraham d7')0 — 172v*', Grossvater des helve:.
Direktors "foh. Lukas. Von des letzteren Xachkoniraeu hat der
seinerzeitige einzige nianniiche Vertreter Heinrich, geb. 1825.
das Schweizer Bürgerrecht im Jahre 1846 aufgegeben. Lieber
seine Deszendenz und den übrigen Personeribestand dieses Zweiges
gibt der Basler Burgeretat keinen Auisciiluss.
X-oolier.
RatsgeschVcht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht 1551.
Grosser Rat 1619.
Kleiner Rat li"75.
Reformiert.
Geschichtliches,
Stammvater der Familie ist Hans Ulrich Locher <15^j7
bis 155 L' von Ragaz, des Berufs Metzger. Die Locher zu Ragaz.
die noch jetzt daselbst zahlreich verbürgert sind, v/^aren ur-
sprünglich ein freies AValsergeschlecht. Jörg Locher der
A eitere von Ragaz, L'ntervogt zu Freudenberg, siegelt oft
von 1467 — 1511; ebenso Lienhard Locher von 15<)9 — 1528
(Wegelin. Regelten von Pfiivcrs: Egger, Urkunden und Akten-
Sammlung der Gemeinde Rag.tz«.
Gemeinsamer Stifter aller heute noch blühenden Branchen
der Familie ist Ihms Ulrichs Enkel, Conrad Locher il5»>b
bis li).*i5). ein erfolgreicher Baumwollfabrikant. Durch seine
zwei Sühne Conrad iloOO — l(i22) und Heinrich 1504 — 1G6"'
teilte sich dessen Nachkommenschaft iri zwei Branchen. Die
Nachkommen Conrads widmeten sich Generationen hindurch
mit grossem Erfolg der Kaufmannschaft: speziell die Branche
Locher.
295
•zum Bären >^ betrieb bis zu den Revolutionsjahreu 17989V)
einen schwungvollen Seiden- imd Baumwollenhandel. Die Nach-
kommen Heinrichs zählten eine grosse J^eihe von Land2;eist-
liehen zu sich.
Auf medizinischem Gebiete leisteten A^orzügliches : Hans
Georg Locher, t 1787, Dr. med^, Spitalarzt und Botaniker:
Haus Locher-B all) er il797— 187o!, Dr. med., Professor an
der med. Fakultät der L'niversität Zürich, Ehrenmitglied einer
Reihe gelehrter Gesellschaften; Heinrich Locher-Zwingl i
(18<30 — 18G5), Dr. med. und Professor der Universität Zürich.
Seit 1619 wurden ^litglieder der Fanailie in den Grossen
und seit 1675 in den Kleinen Rat gewählt durch die Zünfie
Saitran, Ivämbel, Schuhmacher, Weggen und Schmieden.
Personenbestand.
I. Hauptiinie.
Stifter: Conrad Locher (1090—1622', Tuchhändler und
Fabrikant im Kratz; uxor: Elise Lavater. Dessen Enkel:
I. Linie.
I. Ast.
Stifter: Chr-is tof Locher 1 1670 —1748), Obervogt zu Y\'ein-
felden; uxor: Katharina von. Muralt. Dessen Urururenkel :
Hans Conrad Locher, geb. ISMl, Sohn des 7 IL.us Conrad
und der 7 Barbara geb. Geiger, gew. Posamenter, A\'itwer 1885
von Esther Henriette Bosshard. L^etikon a. -See.
Kinder: :u Fr a u E t z ^ v e i 1 e r a u s S c h n ti h au s c n .
b) Konrad," geb. 18l>0, Mnsiliaiienhändler in
St. Petersburg, vernüihh 1 HM5 mit Agnes
Elisabeth Fehst, geb. 185U, v.^n Reval.
c) Karl, geb. I8IU, Posamcr.ter, vcrmäiiii 188'.'
mit Theresia Kemmeriing, geb. L'^138, von
Hottingen.
Kinder: aa; Karl, geb . 1889,
bb) Max Friedrich, geb. 18r)0.
298 Locher.
cc) Anna ^Nfaria, geb. 1892.
dd) Paul, geb. 1893.
ee) Elsa Sophie, geb. 1895.
ff) Ernst Werner, geb. 1898.
d) Friedrich, geb. 1865, Kaufmann, vermählt
1892 mit Anna Enriilie Wer ling, geb. 1870,
von Riesb'ach.
Kinder: aa) Fritz, geb. 1893.
bb) Emilie, geb. 1894.
e) Fanny, geb. 1869, vermählt 1895 mit Hans
Boll er, Ingenieur.
f) Elise, geb. 1863, verehelichte Sc hoch aus
Riesbach.
Bruder:
7 Karl Adolf, t 1885, verm. mit Maria Lips. Brugg.
Cousine:
Maria, geb. 1839, gewes. Arbeitslehrerki, Tochter des f
Joh. Caspar und der 7 Judith geb. Wiser.
II. Ast.
Stifter: Pleiurich Eocher- Fries (1743—1807), Spital-
arzt. (Enkel des Stifters des I. Astes.) Dessen Urenkelinnen:
a) Amalia, geb. 1830 (Tochter des f Professor Dr. med.
Heinrich und der Amalia geb. Zv/ingli); vermählt 1849
mit Robert v. ^Inralt vom Ochsen.
b) Anna, geb. 18o4, vermälilt 1854 mit Hans Conrad
V. ^luralt. (Bruder desvObigen.)
c) Maria, geb. 1S:)8, vermählt 1857 mit IVofessor Dr. med.
Arnold Leonhard C 1 o e 1 1 a aus Zürich, j 1 890.
II. Linie. (Die Locher zum Bären.)
Stifter: Heinrieh Loch e r- Wc rd mü 1 1 er (16()5 — 17151,
Ratsherr und Obmann gemeiner Klöster, Haadelsherr zum Bären.
Locher.
297
I. Ast.
Stifter: Conrad Locher -Hafner (1G84 — 1738), Handels-
herr zum Bären. (Sohn von Obigem.)
Joh. Conrad Locher, ,^,eb. 1842 (Sohn des 7 Konrad
Friedrich und der y Margaretha geb. Thomson von London),
Kassier in Oerlikou, verm. 1874 mit Elisa betba Schlatter,
geb. 1841, von Sulgen (Thurgau).
Kinder: a) Alfred, geb. 1875, Elektrotechniker.
b) Mathilde, geb. 1877.
c) Ida, geb. 1878.
d) Ernst, geb. 1879.
e) Martha, geb. 1883.
Geschwister:
1. t Konrad Friedrich, geb. 1840, t 1903, vermählt 1877
mit Anna Barbara Metzler von Nesslau, geb. 1852 in
New York.
Kinder: a) Ernst Theodor, geb. 1878.
b) Ella ^largaretha, geb. 1879.
c) PI e r m a n n K a r 1 , geb. 1881 .
d) Wilhelm, geb. 1883-
e) Anna Frieda, geb. 1884.
f) Maria Louise, geb. 1887.
g) Georg AVas hington, geb. 1890.
Alle in New York.
2. Anna Barbara, geb. 1844, jetzt Frau Helm in Odessa.
3. Margaretha Anna, geb. 1845, ^•ermäh!t 1873 mit Jakob
Gremmin ger, Sekundarlehrer in Enge *['.
4. Maria Elisabetha, geb. 1851, verm. 1881 mit Friedrich
Morf, Kaufmann von und in Zürich.
II. Ast.
Stifter: Christof Locher (ir)H7 — 1777), verniählt mit
^^f^gula Schau fe Iberger, Hauptmann. (Bruder des Stifters
•'^•s I. Astes.)
Gemeinsamer Stifter des I. u. H. Zweiges ist Hans Caspar
I- och er- AVol f (1754 — 1804), Sanitätsschreiber. Dessen Urenkel:
298 Locher.
I. Zweig.
Heinrich Locher, geb. 1859 (Sohn des t Kaufmanns Joh.
Jakob und der Sophie AVilhelniine geb. AVolf), Kaufmann am
Münsterhof Zürich I.
Geschwister:
1. Martin, geb. 18G2, Pfarrer in Luzern, vermählt 1888 mit
Elisabeth EmmaAVagner, geb. 18G7 von Kocherstetten.
Sohn: Otto Paul, geb. 190L
2. Gottlieb, geb. 18G4, Kaufmann, verm. 1898 mit Martha
Senn von Zohngen, geb. 1874.
Kinder: a) Hans, geb. 1899.
b) Anna Margaretha, geb. 1901.
4. Mathilde, geb. 1858.
II. Zwei g.
Stifter: Plein rieh L och er-Nü sehe ier (1779—1849),
Tuchpresscr (Sohn von Hans Caspar Locher -AVolf). Dessen
Enkel:
Söhne des Tuchpressers Kaspar Heinrich imd der Anna
geb. Reutlinger:
1. Heinricii Locher, geb. 1834, Partikular in Zürich.
2. Friedrich August, geb. 1842, AVitwer 1898 von Emilie
Binder von Oerlikon.
Söhne: a> August, geb. LS7(), verm. 1904 mit Laura
r\Iinna Stüdler von Krattigen, Kt. Bern,
geb. 1867.
b) Heinrich, geb. LS7(>, Kanzlist, verm. 1001
mit Ida Wald burger von Riesbach, geb. 1877.
Tochter: LI a , geb. 190(;.
3. Susan na Binder, geb. 1839, 19(»o, von Oerlikon, AVitwe
1886 von Albert sei. Stein a, Klicin.
Söhne: a) Emil Albert, geb. 1867. New York,
b) Jvarl Heinrich, gel). LS72, m I^cs Avants
■ b. Montreux, verm. 19U() mit Klara Alice
lUirdet aus ^^Jathold, Kt. Waadt, geb. 1871.
Locher.
299
Cousine:
Anna Locher, geb. 1840, Tochter des t August und der
f Susann a Dorothea Hegi, vermählt mit Kaufmann Gustav
Mark in Zürich, 7 1Ö80.
III. Ast.
Stifter: Hans Ludwig Locher-Biirkli (1701 — 1755).
(Bruder des Stifters des I. und II. Astes.]
I. Zweig.
Stifter: Hans Ludwig Locher (1742 — 1778). (Sohn
des Obigen.^ l^esseii L'rurenkel :
Friedrich Locher, geb. 1820 (Sohn des 7 Bettfabrikanteu
Hans Conrad und der -j- Felicitas von Muralt von Oetlishausen),
Dr. jur., gew. Rechtsanwalt, Witwer 1896 von Lina Elisa
Couod von Lausanne, in Paris.
Kinder: a) Karl Gustav, geb. 1861, geschieden 1902
von Camille Corpataux von Freiburg, in
Neuseeland.
b) Ennna ISIaria Adele, geb. 1869.
Bruder:
"J- Joh. Gottlieb, KautVnanu, ■[ 1884, verm. mit Sophie
>LagH, geb. 1832, von Bologna. (Rom.)
IL Zweig.
Stifter: Hauptmann Hans Heinrich Locher im Wollen-
^lof (1724 — 1765), vermählt mit Dorothea Gessncr. (Bruder
des Stifters des 1. Zweiges.» Dessen Lrurenkel:
Aibcrt Locher, gt-b. KS4'.) (Sühn des 7 Pfarrers Felix
Kaspar u!ui der 7 Dorothea geb. Reutlinger), V. D. .M. Dr. h. c.
Kegierungsrat des Kt. Zürich, Ständerat, verm. 187/i mit ^Laria
^L\gdalena Labhard, geb. 185'.), von Steckborn.
Kinder: a') Felix, geb. 1878, Kantonaler l'olizei-Ober-
leutnant.
b) Ida, geb. 1879.
300
Locher.
Geschwister:
1. Frau Pfarrer Weigle von Lud\vi;jsburg, in Montevideo.
2. Frau Hott Inger .verwitwete Huben.
3. Frau ^Müller von Aarau.
4. Margaretha, geb. 1>5G, vermählt 1882 mit August Otto
Werdmüller von Elgg, Ai)Otheker in Zürich.
5. t Crottlieb Konrad/ geb. 1847, 7 1894, vermählt 1871
mit Susanna Labhard, geb. I80O, von Steckborn.
Kinder: a» Joh. Ernst, geb. 1872, Kochherdfabrilcant,
Witwer 1900 von Dorothea Elisa Widmer:
wiedervermählt 1903 mit Maria ^^leyer von
Zürich, geb. 1875.
b) Otto, geb. 1^78, Kaufmann.
c) Martha, £:eb. 1878.
II. Hauptlinie.
Stifter: Heinrich Locher il594 — 1608), vermählt mit
Cleophea Simmler. (Bruder von Conrad Locher - La vater,
Stifter der I. Linie.)
I. Ast.
Stifter: Heinrich Locher (1622 — 1711), vermählt mit
Katharina Iv i 1 c h s p e rg c r , Kürschi^er.
I. Zweig.
Stifter: Pfarrer Johs. Locher zu Aawangen (1760-1800);
uxor : S u s a n n a X ü s c h e 1 c r.
Emaiiuel Locher, geh. 181.'^ ^Solin des 7 Gutsbesitzers
Gottlieb auf Schloss Herdern und der 7 Anna Barbara Weid-
mann von Embrach), Landwirt, Witsvcr 1901 von Anna
Barbara Bader von AiToltern bei Züricii, in Vcltheimx.
Kinder: a) Maria, geb. LS73.
b) Hans, geb. 1879, vermählt 19Ul mit Lucio
Modesta Borgatta \on Nonio (Italien), geb.
1881. Lausanne.
Locher.
301
Vaters Gesch^\' ister:
1. 7 Hans, Dr. med., verm. mit -|- Lina AVild aas Bubikon.
Töchter: a» Anna Elisabetha, geb. 1S57.
b) Berta, geb. 1862, verm. 1889 mit Andrea.s
Friedrich AVilhelm von Regel in St.
Petersburg.
c) Emma, geb. 1808, vermählt 1891 nnt Kar!
Eduard von Regel in St. Petersburg, i Bruder
des Obigen.)
2. Esther Louise Locher, geb. 1885, Tochter des -J- Prof.
Dr. med. Hans und der Elisabeth geb. Baiber, verm.ählt 1857
mit Karl Eduard Ortgies in Kilchberg bei Zürich.
II. Z Av e i g.
Stifter: Jon. Conrad Locher (1653—1711), Xadler,
vermählt mit Ursula Sattler. (Sohn des Stifters des I. Astes,')
Martin Gustav Locher, geb. 1846 'Sohn des Buchhändlers
Joh. Heinrich und der 7 Susauna Rosine Wolf ), Nordamerika.
Vetter:
Friedrich, geb. 1887 i.Sohn des "j* Joh. Caspar und der
t Rosine geb. Gu\'er!, Seidenfabriknnt, vermählt 1865 mit
Emilie Roth, geb. 1844, von Hirslandcn.
Kinder: a ) X a n n y Elisabeth, geb . 1868.
b) Friedrich, geb. 1869, vermählt 1903 mit
^laria Dieiier von Hotlingen, geb. 1883.
c) Leo nie Rosalie, geb. Ib78.
III. Zweig.
Stifter: Jakob Christoph Locher (1750 — 1832), ver-
mählt mil E 1 i s a b e t h a Fi u b c r gen. von (t 1 a 1 1 f e 1 d e u ;
rer in Stadel. Dassen Urenkel:
Johannes Locher, geb. 1850 (Sohn des -J- Apotheker
J^h. Joseph und der 7 Louise Ainalia P'rank), Dr. med. et Dr.
! hil., prakt. Arzt; verm. 1875 mit Auguste Anna Habicht,
U'eb. 18v54, Tochter des -{- August Heinrich und der 7 Anna
Charlotte geb. Hirzci.
302 Locher.
Kinder: a) Johanna Dora, geb. 1876.
b) Anna Charlotte, geb. 1879.
c) ^lartha Sophie, geb. 1885.
Geschwister:
1. Maria Sophie Christine, geb. 1849, AVitwe 1887 von
Kaufmann Theodor Rheinboldt in New York.
2. Frau Anna ^laria r^Iühle von Frankfurt a. 3*1., in Unter-
strass.
3. Frau Ingenieur Walt her aus Couvet, in Ravensburg.
4. Frau Apotheker Fan gen fei d von und in Bückeburg.
5. Frau Elisabetha Mühle von Frankfurt a. M., in Enge.
Vetter:
Julius, geb. 1838 (Sohn des Apothekers Jakob Christoph
lind der *f ^viaria Elisabetha Paur von Hirslanden), gewesener
Apotheker.
D e s s e n S c h w e s t e r :
Veronika Amalia, geb. 1841. Zürich V.
II. Ast.
Stifter: Rudolf Locher iKjoO— 1689), Nadler, vermählt
mit Anna 2^1 o st. (Bruder des Stifters des I. Astes.)
I. Zweig.
Stifter: ILans Jakob Locher (1761 — 18.')4', Pfarrer zu
Ottenbach, vermählt mit Anna Katharina Pfenninger.
Dessen Enkel :
Heinrich Kaspar Locher, geb. 1837 (Sohn von Hans
Casp^ar |1801 — 1876], Pf in er zu AVytikon und der Ivatharina
Grob, -|- 18^)5). Witwer 1867 von Alma Ivufibach, wicder-
vermählt 18<»8 mit Karolina W a e d c n s w c i 1 c r , geb. 1841,
von Stacfa.
Kinder: a) Marie, geb. 1863.
b) Heinrich Theodor, geb. 1865, Sattier.
c) Johanna, geb. 1879, Staefa.
Locher.
303
Gesch^v ister:
a) aus des Vaters I. Ehe mit Katharina Grob:
1. Maria, geb. 1833.
*2. Elisabetha, geb. 1835.
3. "i* Theodor Jakob, gewesener Pastor, verm. mit -j* Maria
de Clercq aus Rotterdam.
Kinder: a) Johann, geboren 1867, Dr. theol., Pfarrer in
Waspik (Holland), vermählt 1894 mit Maria
John er, geb. 1870, von Kerzers.
Kinder: aa) ^Slaria, geb. 1897.
bb) Theodor, geb. 1900.
cc) Anna, geb. 1902.
dd) Charlotte, geb. 1906.
b) Gottfried, geb. 1871, Pastor in Zuilichera.
c) Gerhard, geb. 1873, Pastor in Xiear.
d) P au 1 u s , geb. 1875, Masch. -Ingenieur in Xarbeit
(Pensylvania).
e) Charlotte, geb. 1869 in St. Johannesga.
f) Anna, geb. 1880 in Leyden.
4. Gottfried, geb. 1839, Witwer 1898 von Anna Maria
Schäfer von Elberfeld, Pfarrer in St. Johannesga (Holland).
0. t Karl, geb. 1841, 7 ^^'^ö. Buchhändler, verm. 18.^^1 mit
Elise Spinner, geb. 1854, von Hirzel. (Bendlikon.)
Kinder: a) Elisabeth, geb. 1888.
b) Anna, geb. 1889.
6. t Paul, geb. 1840, 7 ^-'^ÖO, verm. 1880 mit Maria Deck
von Zürich, geb. 1852. ^
b) aus des Vaters H. Ehe mit Bertlia Bertschinger
aus Wytikon, geb. 1839.
7. Bertha, geb. 1869.
Martha, geb. 1873.
Theophil, geb. 1875, Verwalter der Kant. Zentralstelle
für Bureaumaterialien.
1
304 Locher.
V a t e r s G e s c h w i s t e r :
1 . J f I a 11 s C o u r a d , ver m . mit PI i i s a b e t h a Weiss aus
Obfelden.
Sohn: Jakob, geb. 1884, 2vIechaDiker in St. Franzisko.
2. f Wilhelm, "J- 1888, ^Missionar, vermählt mit Aiigusta
Maria Diez.
Kinder: a) Kaspar Wilhelm, geb. 18GG, London ville, |
Nordamerika. |
b) A u g u s t a Maria W i 1 h e 1 m ine, geb. 1 858. 1
c) Margaretha Elise, geb. 1859. |
d) Karolina Martha, geb. 18G2. |
3. f Joh. Jakob, gew. Baumeister, Stadtrat und Genie-Oberst, |
verm. mit !Maria Ocri. |
Kinder: a) -J- Hans, geboren 1834, Baumeister, j 1903, |
vermählt 18G6 mit Barbara Broo, geb. 1848, |
von Mainz. Rheinteldcu. |
Kinder: aa) Friedrich, geb. 18G7. iSLiiuz. |
bb} Franziska Elisabetha, gc- ]
boren 1873. |
cc) Louise, geb. 1876. |
b) Jakob Wilhelm, geb. 1835, verm. 1 8G3 mit ]
Maria Louise Steiner, geboren 1839, \\>n }
Winterlhur, Kaufmann in Winterthur. 1
Kinder: aa) ^lax, geboren 18G4, Dr. phil., |
Chemiker, vermählt 1892 mit 1
Jeannc Rouilier, geb. 18G8, |
von Champreut (Waadt). Basel. I
Söhne: aaa) A 1 b e r t i 1 h . |
Max, geb. 1892. j
bbb) Friedrich xV ! -
fred, geb. 1893- j
ccc) Moritz, gcl)orcn j
1898. I
bb) Fanny, geb. 18G5. 1
cc) Emma, geb. 18G7. I
dd) Wi Ihclm, geboren 1870, Jvauf- j
mann. |
Locher.
305
c) Eduard, geboren 1840, Chef der Baufirma
Locher & Co., Oberst der Genie- Waffe, Dr.
phil. h. c, Erbauer der Pihilusbahn, Witwer
1891 voD Maria Emilie Freuler von
Schaffhausen.
Kinder: aa) Maria, geb. 18ß9, verm. 1890
mit Eduard Hofmeister,
Direktor der Bank in Zürich.
bb) Eduard, geb. 1872, Mitinhaber
der Firma Locher «.K: Co., ver-
mählt 1900 mit Ida Berta.
Hiirlimann, geb. 1877, von
Zürich.
Tochter: Ida Maria, ge-
boren 1900.
cc) Emma, geb. 1874, verm. mit
Fabrikant Hüssy von Safemvyl
in Luino.
dd) Frida, geb. 1876, verm. mit
Dr. jur. Kirchhofer, Bundes-
gerichtsschreiber in Lausanne.
ee) Robert, geb. 1891.
d) Friedrich, geb. 1842, f 1906, gew. Chef
der Baufirma Locher cK: Co., gew. Oberst und
Kommandant der VII. Division, gew. Präsident
der Zunft zu Zimmerleulcn, vermählt 1870 mit
Hedwig Wo Huer, geb. 1843, von Berlin.
Kinder: aa) Antonie, geb. 187 L
^ bb) Friedrich, geb. ]874, .Mit-
inhaber der Firma Locher Co.,
verm. 1902 mit M ar ia La vater,
geb. 1879, ToclUer des Kauf-
mann Hermann und der [ ^^aria
geb. Wegmann.
Söhne: aaa) F r i t z , geb. 1 903.
. . bbb) Hans, geb. 1905.
20
Locher. — Liillin.
cc) Margaretha, geb. 1881, ver-
mählt mit Paul Landolt,
K-aufinaiin in Zürich.
c) Maria Catharina, geb. 1838, AVitwe von
Kaufmann Garnaus sei. von New York, in
Zürich.
f) Louise, geb. 1841.
P. S. Andere, diesen Namen führende, hier nicht aufge-
führte Familien, gehören nicht diesem Stamme an.
Familie du Petit Conseil de la Republique de Geneve.
Bourgeoisie avant 137G.
Conseil des CG 1559.
Petit Conseil 1418.
Protestante.
Kistorique.
Origine probable du village de LuUin en Chablais. La date
de l'admission ä la bourgeoisie" est inconnue. L^n Lidiin est
dejä mentionne ä Geneve en P291), Girard de Lullin y ctait
syndic en Lj4.">. La tiliatioji ininterrompuc comir.ence a lium-
bert, ne vers 1350, encore vivant en 141().
Armes: De gueiiles au ch.Ueau a deux tours d'argent,
ma^onne de sable, ajourö «ruiie portc avcc sa herse et accom-
pagne en j^ointe d'un cr(ü,.sant du meme. La brauche de
Chateauvieux portait le chaleau et le croissant d'or. Cimier:
Lullm.
307
Le chateau de Tecu. Supports: Deux lions contuurnes.
Devise: Dens est propugnaculuni meum.
Proprietes: Seigneuries de Tournay, Clialex, Corbiercs,
Chdteauvieux et Configuou, Dardagny, Malval, Russin et los
Baillets, domaiiies de LaDc\', Chambesy, Peissy, Chouili}-,
Celigny, Archamps, la Orange, Chassagne et Peguet iVaudi,
maisons de la Tour Perse et de la Cite-Tertasse.
Person nages marquants: Jean, 1487 — 1546, syndic,
Tun des fondateurs de Tindependance de Geceve: Pierre,
1569—1639, syndic; Pierre, 1590—1654. syndic: Jean, 1619
^ 1676, syndic; Jean Antoine. 1627 — 1708, syndic, acquereur
de la Seigneurie de Chateauvieux ; Pierre, 1646 — 1717, syndic:
Charles, 1669 — 1754, syndic: Jean, 1675 — 1750. premier
syndic; Ami, soit Amedee, 1695 — 1756, pasteur, professeur et
bibliothecaire, bienfaiteur de la Bibliotheque publique; Michel,
1695 — -1781, premier syndic, agronome; Pierre, 1712 — 1789,
syndic; Jacques Andre, 1728 — 1816, lieutenant general en
France, proprietaire du regiment de Chateauvieux, rcvut de
Louis XVI le titre de marquis Lul'iin de Chateauvieux en 1785:
Charles Jean Marc, 1752 — 1833, agronome; Ami, 1748 a
1816, premier syndic et principal auteur de la Restauration de
la Republique.
L'ancetre commun des deux branches est Fran^ois, 1501
a 1560, pere de Jean et d'Antoine.
ütat nominatif.
Ire Branche ainee.
Descendance de Jean Lull in, ne vcrs 1545, 7 1605.
membre du Conseil des C C, ci de J e a n n e de C h a 1 1 a u n e u 1 ,
nee vers 1555, 7 ]()')0.
Propriete: Doniainc ä Troinex. Personnage marquant : Paul
Liisee, 1800 — -1872, conseiller d'etat et historicn.
Charles Edouard Lull in itils de Paul Elisee, ne ä Genevc
26 avril 18(MJ, a Gcncve [er icvrier 1872, Docteur en droit,
ji^i^e ä la Cour de Justice, conseiller d'etat, et dAimee Francoise
Susanne Dunaut, nee a Geneve 2^ novcmbre I8O8, 7 a Geneve
308
Lull in.
16 aoüt 1851), Tie a Geneve 6 juin 1882, ingenieur, marie a
Troinex 3 janvier 18G1 avec Sophie Joseph ine Gramer,
Dee a Geneve 22 septenibre 1832, tille de -J- Marc Nosky, depute
au Conseil Representatif et de Catherine Jeanne Andrienue
uMallet (Grenoble).
E n f a n t s : a) S o p h i e M a t h i 1 d e , nee a G erie ve 17 decembre
18G1, mariee aux Eaux-Vives 27 septembre
1882 a Edouard Louis Dunant, homme
de lettres; divorces 2G juin 1894 (Grenoble).
b) Paul Eugene, ne a Creneve 12 avril 1863,
banquier, niarie 1) a Paris 17 mars 189G avec
F 1 o r e n c e A d r i e u n e N a v i 1 1 e , nee ä St. Man-
de 17 niars 1875, -j- ä Troinex 3 avril 11)0(3, tilie
d'Eugene Alberic et de ^lary Thallon; 2) ä
Geneve 14 janvier 1903 avec Marie Fanny
Piachaud, nee a Geneve 7 avril 1866, fille
d'Etienne Georges Louis, Dr. med., et de
Louise Caroline Roget (i'roinex).
P^nfant du second mariage:
Robert, ue a Troinex 17 fevrier 1905.
c) Elisabeth Therese, nee a Geneve 25 janvier
1865, mariee a Grenoble 15 janvier 1899 a
Gustave Badollet (Greneve, rue Calvin 5).
!!e Branche cadette.
Descendance d'xVntoine Lull in, ne vers 1516, f 1602,
co-seigneur de l'ourna\, mcmbre du Council des CC, et de
Marie Comtc, nee 1561, f 1630.
Proprictcs: Chouilly, Arcl^ainps, Cologny, Duliil, Evordes.
Personnagcs inarquants: Charles Leonard, 1 781-1 847, syndic ;
Michel Jacob Freder ic, 1772 — 1811, litlerateur et agronome.
Theodore Lullin (tils d'Henn Amcdee, ne a Geneve
12 juin 1823, -j^ a (ieneve 24 octobre 1861, et d'Angeli(pic
Lydie .Mailet, Jiec ä Montbriliant 8 jum KS30), ne a Dullit
30 septembre 1853, marie ä Genthod 16 aoiit 1889 avec
Lullin.
309
Florence Paul ine Liicienne de Candolle, nee a Walton
(Surrey) 21 decembre 1865, fille d'Auoe Casimir Pyramus et
d'Anna Mathilde Marcet {Geiieve, nie Beauregard, 6 et Cologny).
Enfants: a) Reyne Ger trade, nee a Chene Boiigeries
18 juillct 1890.
b) Henri Emile, ne a Cologny 15 aoüt 1900.
S o e II r s :
1. Berthe, nee a Geneve 28 avril 1852, mariee a Geneve
l^t" octobre 1877 a Jean Henri A d o 1 ph e D ' E s p i n e ,
Dr. med., professeur et rccteur de l'Universite, corres[)ondant
de TAcademie de medecine de Paris (Geneve, rue Beanregard,
6 et Cologny).
2. ^ladelaine, nee a Geneve 23 septembre 1857, mariee ä
Geneve 9 juin 1880 a Charles Soret, professeur, recteur
de l'Universite, veuve 4 avril 1904 (Geneve, rue Beauregard,
8 et Cologny).
]SI e r e :
Angelique Lydie Mall et, lille de Jean Georges, depute
au Conseil Representatif, et de Madeleiue AVilhelminc Philippine
Cannac d'Hauteville, nee a ^Montbrillant 8 juin 1830, mariee ä
Geneve 28 mai 1851 a Henri Amedee Lullin, veuve 24 oe-
tobre 1864 (Geneve, rue Beauregard, 6 et Haut ^lontalegre).
O n cle s :
Fils du grand-pere, Charles Leonard, ne a Geneve
2i) avril 1781, a Geneve 25 septcMil)re 1847, syndic, et
d Elisabeth Sophie Diodati, nee a Geneve 13 janvier 1792,
t a Geneve 1.3 fevrier 1878. Ses enfants:
E 7 Amedee Charles, ne a Geneve 2.3 juillet 1825, t a
Arehamps 5 novenibre hS9r), prcsident du Conseil Admini-
stratif, marie ä Geneve 29 septembre 1852 avec Victoire
Marie Pasteur, n-'e au Grand-Saeonnex 10 aoiit 182'.;, lille
de Georges Louis Guillaume dit William, depute au Conseil
Representatif, et de Marie Marguerite All)ertine M(nisson
(Geneve, rue des Granges, IG et Arehamps).
310
Lull in.
Enfants: a) Ami Charles Henri, ne a Geneve 11 janvicr
1855 (Londres).
b) Albert Louis, ne a Geneve 5 avril 1862,
banquier, mnrie a Geneve 13 mai 1892 avcc
Alice Emilie L r e v o s t , nee ä Geneve 26 mai
1870, fille de Jean Louis, Dr. med., professeur.
et de ^Slarie Lydie 2^Lillet (Geneve, rue Coa-
stantin 4).
Enfants: aa) Ami Charles Jean, n e a
Geneve 27 septembre 1893.
bb) B e r t h e R a c h e 1 , nee a Geneve
4 avril 189i>.
cc) A m e de e Lu ci e n , ne a Geneve
13 avril 1899.
2. f Louis Alexandre, ne a Geneve 29 aoüt 1828, f a Geneve
12 avril 1894, marie a Gen.eve 14 decembre 1853 avec
!Marie Blanche Lullin de Cha teauvie ux , nee ä Geneve
27 novembre 1834. 7 a Geneve 3 septembre 1902, fille du
marquis ^Michel Frani^ois Theodore et de Rose Horatia
Valerie ^^laurice.
EnLants: a) Valerie, nee a Geneve 18 octobre 185"^,
mariee ä Geneve 8 aout 1882 a Fran^oi^
Ernest Galissard de Marignac, Dr. me^l.
{Geneve, rue Senebier, IG et Choiiilly).
b) Emilie Renee, nee a Geneve 14 no\embre
1860, mariee a Geneve 5 avril 1884 ä Anie
Jules Fi et et, Dr. scient, professeur (Geneve,
rue Bellot, 13 et Dullit).
V. I.uteinau.
— Liitstorf.
^liiiisterialeDf^escbiecht des alten Aar 2: aus
und Ratsgcschlecht des Freistaals Bern.
Erstes Vorkommen
Burgerrecht 1429 und 14cSo.
Grosser Rat 1485.
Kleiner Rat IGGV).
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 261.)
l.if Stator f.
Grossratsfamilie des Freistaats Bern.
Burgerrecht vor 1446.
Grosser Rat 1440.
Reformiert.
(Vgl. Jabrg. I Seite 207.)
312
V. Mandacb. — ^Manuel.
jMinistcrialadcl des Tliiir- und Zürichgaus.
Ratstreschlecht des Freistaats S c Ii äff h a u s e n.
Erstes Vorkommen 1244.
Burgerrecht vor 1318.
Kleiner Rat 1372.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 2G9.)
Ratsgesclilecbt des Freistaats Bern.
Bürgerrecht vor 1500 (1400 oder 1488?).
Grosser Rat 1510.
Kleiner Rat 1528.
Evangelisch-Reformiert.
Geschichtliches.
Erwiesener Stammvater der Familie Manuel von Bern ist
der bcrülimte Maler, Dichter und Reformator Niel aus Manuel,
der iirkuiuilich zum ersten Mal in seinem nocli vorhandenen
Ehebrief von «Donstag nach ^lartini:* 150*) als Nikiaus AI le-
rn an vorkommt. Ueber seine A l,)stamminig vaterliclierseits
herrscht Ungewissheit, sicher ist dagegen, dass er durch seine
Mutter ein Enkel des bekannten Stadtschreibers Dr. lliüring
Frickers war, wie aus dem Testament des let/tern von 1519
hervorgeht.
IManael.
313
Höchsl^'ahrscheinlich eütstammte er durch seinen Vater
einer Familie de Alemanis, später Alleman oder Alaman
genannt Apothecker oder Aipotheker genannt Ale man
ab, welche in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts zu
Bern vorkommt und piemontcsi^^chen Ursprungs war. Der erste
dieser Familie «Jakob AI am and der Apotegger der Walsh»
erscheint 1460 als Mitglied des Grossen Rates und Besitzer
eines Hauses im Spitz an der Matte. Er war von Genf nach
Bern gekommen und übte daselbst das Gewerbe eines Gewiirz-
krämers (<-.aromator> ) aus luid starb um 1482. In einem Rats-
schreiben vom 14. Juni 1482 wird der bernische Einsasse
Emanuel de Alamanis der Obrigkeit von Chieri bei Turin
empfohlen, wohin derselbe hingereist war, um daselbst einige
Güter des verstorbenen Gewürzkrämers Jakob de Alamanis
zu verkaufen, um den Erlös an des letztern Witwe nach Bern
zurückzubringen; in diesem Schreiben wird der erstgenannte
zweimal kurzweg «Manuel» genannt. In welchem Verwandt-
schaftsverhältnis sie mit Xiclaus standen, ist nicht mehr nach-
zuweisen, unter den Zeugen hndet sich in seinem schon ge-
nannten Ehebrief ein Hans Apoteker, von 1505 — 1525 sass
ein Niklaus Apoteker im Grossen Rat (Anshelm).
Was Niclaus bewogen hat, seinen ursprünglichen Familien-
namen Alleman ganz fallen zu lassen und sich des Namens
'^vlanuel» als Familiennamen zu bedienen, lässt sich nur
vermuten, nicht aber sicher festsetzen; in seiner ganzen öffent-
lichen Laufbahn figuriert er immer als Niclaus 2^Ianr. el oder
Emanuel, nie als - Niclaus Alleman», seine Bilder versah er
Ireilich mit einer E^ebersetzung von *:x\llemand\ nämlich mit
der Signatur N. M. D. (Niclaus ^Manuel Deutsch).
Seines Berufes ein Maler, daneben aber auch gelegentlich
ein Reisläufer, schloss sich Niklaus beim Herannahen der Re-
formation begeistert der neuen Eehre an und widmete sich
von da an mehr u,nd mehr dem Staatsdienst. Schon 1510 war
er in den Grossen Rat der CG gelangt, wobei er seinen Edel
auf dem Haus seines Srhwähers Frisching verzeigt, 1523 wurde
er Eandvogt nach Erlach, J528 nahm er als ^Rüefer» an der
Disputation teil, im selben Jahre gelangte er auch in den
ivleinen Rat und zur Würde eines Venners zu Obergerwcru,
Jiach Anshelm damals «ein junger aber woblberedter Mann*.
314
Manuel.
Bald darauf wurde er zur Stilhmg -der Uiiriilien ins Oberland
gesandt, wie er denn überhaupt noch später von Bern irr.i
vielen diplomatischen Missionen betraut wurde; 1538 starb er,
gleich bedeutend als Maler, Dicbier, Rcforn-iator und Staatsmann.
Von seiner 1509 geehelichten Frau Catharina Frischiu^
hinterliess Xiclaus 3 Söhne und 2 Tochter, von denen die eine,
Margaretha, 1534 den spätem Ratsherrn Vincenz Daxel hofer
heiratete. Die drei Sohne Hieron) nius .152') — 1578;, Hans
Rudolf (1525 — 1571;, und Niel aus il528 — 1588), welche wie
ihr A^'ater alle drei zum Teil hohe Staatsstelleu bekieideien,
hinterliessen zahbeiche Deszendenz, von welcher aber nur noch
diejenige des jüngsten Sohnes Xiclaus heutzutage besteht.
Die Nachkommenschaft von Hieronymus, des Grossen Rates
1541, Landvogt nach Romainmotier 1543, des Kleinen Rates
und Landvogt nach Lausr.nne 1553, A>nner zu GervN-ern 1562
und AVelschseckelmeister 1562, erlosch schon in der ersten
Hälfte des XVII. Jahrhundens im Ivlannesstamme, diejenige
von Hans Rudolf (sieb, unt.) dagegen erst 1803 mdt dem
gew. Ratsherrn Friedrich Karl Lud\\ig Manuel.
Xiclaus, des Grossen Rates 1550, Vogt zu Chillon 1557,
zu Ternier 1566, zu Yferten. 1567, des Kleinen Rates 1578, Zeug-
herr 1578 und 1583. hatte nacheinander fünf Frauen zur Ehe,
nämlich 1549 Ursula Vogt, 1564 Maria Till mann, 15..
Anna v. Watten wyl, 1582 Christi na Fellenbcrg und
endlich 1585 Susan na AVysshahn; von der ersten hinterliess
er vier Kinder, von denen der nachn^.abge Schultheiss Alb recht
der gemeinsame .Stammvater aller noch lebenden Manuel ist.
Beinahe alle Mitglieder der Far.iilic widmeten sich in der
Folge der Magistratur ur.d sassen seit ihrem Stammvater Xiklaus
ununterbrochen im Grossen Rat und — namentlich im X\T.
Jahrhundert — sehr oft mi Kleln.cn Rate der Republik. Im
XVII. Jahrhundert traten sehr viele in französi>che Kriegs-
diensie, wo sie zum Teil hohe Orfiziers-tellen bekleideten,
ausserdem dienten sie noch besonders in H-jUand, Piemont ur.d
später in England.
Schon in der Mitte de- XVI. Ja'nrhunderts führten einzelne
Glieder der Familie den Junkerutitel, welcher von Beginn des
XVII. Jahrhunderts an der Familie in Bern durchweg zuerkannt
Manuel.
315
wurde, auch erhielt sie 1G51 als adelmässiges Geschlecht das
Prädikat «edelvest ; von irgend einem Adels- oder AVappen-
brief lä-st sich dagegen seltsamerweise keine Spur finden.
Xeben dem als Maler, Dichter von Fastnachtspielen nnd
Förderer der Reformation Aveit über die Grenzen Berns be-
rühmten Stammvater der Familie verdienen von den zahlreichen
Angehörigen derselben, v\-elche sich entweder im Dienste ihrer
Vaterstadt oder im Militär ausgezeichnet haben, noch besonders
erwähnt zu werden: Hans Rudolf 1525 — 1571, des Grossen
Rates 15G0, Vogt zu Alor^ee 15G2, wie sein Vater ein tüchtiger
Maler nnd Holzschneider, daneben auch Dichter, nach Hallers
Chronik «ein wunderbarer Kopf und Künstler, aber vom Podagra
übel abkommen I^>: Albrecht (1560 — 16o7i, Herr zu Cronay,
des Grossen R;ues 15S8, des Kleinen Rates 1589 und 1593,
Vogt zu Yverten 1591, Venner zu Gerwern 1595, mehrmals
bernischer Gesandter an die Tagsatzung zu Baden, Schultheiss
der Stadt und Republik Bern von 1600 — 1G36, galt nach dem
Urteil seiner Zeitgenossen für einen der frömmsten und weisesten
Männer seiner Zeit ; All^recht (l')40 — 1700'f, 1671 Hauptmann
im Regiment Erlach in Frankreich, 1G90 Oberstleutnant und
1694 Oberst daselbst, zeichnete sich namentlich in Catalonien
aus bei der Einnahme von Palamos, Girona und Castell-follit,
welch letztere Festung er 1695 12 ^Vochen lang gegen 20 000
Spanier so tapfer verteidigte, dass er von Ludwig XIV. eine
grosse goldene Denkmünze mit Kette erhielt (h^^^te im Berner
hist. Museum): Johann Rudolf (1G69 — 1715), Major im Regt,
v. Erlach in PVankreich, focht hernach im Regiment seines
Bruders in Catalonien 1692 — 1702, zweiter Befehlshaber der
heruischen Truppen und Generalmajor im Toggenburgerkrieg
1712, in welchem er bei Bremgarten und Vilmergen viel zum
Siege Berns beitrug: Sigismund (1670 — 1740), zuerst Kadett
im bern. Regiment v. Erhich in Frankreich, Oberstleutnant
1721, Brigadier 1739 und gestorben zu Charlcville 1740; end-
lich R udolf G abriel il749 — 1829i, de- Grossen Rats 1783,
NVelschoberkommissär 178.3, wanderte 1798 nach Stuttgart aus
und kan.i 1816 nach Bern zurück, tätiges Mitglied der ökonom-
ischen und naturforschenden Gesellschaft, daneben auch .'er-
fasser historischer Arbeiten, ein tleissiger Forscher imd tüchtiger
Nationalökononi.
316
Manuel.
Von den Herrschaften, die die Manuel besessen, sind an-
zuführen: in Bernerlanden die halbe Herrschaft W'orb 1572
bis lGo9 (zusammen mit den Diesbach, INIerveilleux und Graflen-
ried), Utzigen 1G34 — 16l)4, r\Iünchen\vyler und Clavaleyres
1643 — 1658; im Waadtland Cronay 1573 — ca. 1790, Vaux um
1580, Chamblou 15 . ., Bavois-dcssus um 1712, Chavornay im
XVIII. Jahrhundert etc. Ausserdem gehörten ihnen bei Bern
im XVm. und XIX. Jahrhundert die Landsitze ^lelchenbiihl
1780 — 1818, Kalchegg und Brunnadern (Elfenau) und eines zu
Muri.
Das Wappen, welches schon der Venner Xiklaus führte,
ist in blauem Schildhaupt nebeneinander drei goldene Lilien,
die untere Hälfte des Schildes sechs mal rot und silber gepfählt;
die Helmzier ein wachsender feuerspeiender grüner Drache mit
ausgespaimten Flügeln, Brust und Flügel mit den drei Lilien
belegt. Devise oft: candore.
Zunft a n gehö r igkeit: Obergerwern. Das Geschlecht blüht
gegenwärtig in Bern, Basel, Italien und Xordamerika.
Xachtrag: Es lebt gegenwärtig im AVaadtland noch eine
Familie des Xamens IM.Lnuel, weiche aber mit der hier be-
handelten in keinerlei Zusammenhang steht.
Literatur: ^Xiclaus ^Manuel, Leben und AVerke eines
Malers und Dichters, Kriegers. Staatsmannes und Reformators
im sechszchnten Jahrhundert > von Dr. C. Grüneiseu, Stuttgart
und Tübingen 1837 (sehr ausführlich) ; R. de Steiger, les generaux
bernois; !May v. Romainmötier cHi-toire militaire de la Suisse
eto; Samuel Scheurer <'.Bernische5 Mausoleum > Bern 174*^
bis 1742: Berner Taschenbuch 1853 und 1867 ; Dr. Jakob
Bächtold ^ Xiklaus ^lanuel» Frauenfeld 1878-
Personenbestand.
Gemeinsamer Slamm\ater der folL^cnden zwei Linien ist der
Schul theiss Albrecht Manuel ( 15'ö0 — IG061, Herr zu Cronay,
Schultheiss 16«j!) — UVM), verm. I. am 28. Xovember 1586 mit
Ursula V. G raffen ried, II. am 4. Xovember 1605 mit
Magdalena Nägel i, 7 1619, des Schulthei>.^en Hans Franz
Nägcli Tochter und Witwe der Schultheissen Johann Steiger,
Manuel.
317
"}• 1581 und Johann v. Wattenwyi, 7 IGOl. Seine zwei Söhne
sind Stifter der folgenden Linien.
A. Aeltere Niclaus^sche Linie.
Stifter: Xiclaus (1587—1620), des Grossen Rates 1(312,
Landvogt nach Chillon löl8, vermählt L 1010 mit Rosina
V. Wattenwyi, II. 1613 mit Johanna Michel v. Schwert-
schwendi. Mit den beiden Söhnen seines ITrenkels Gabriel
(1688— -1749), Schultheiss nach Biirgdorf 17o4, Senator 1746
und Zeugherr 1749, vermählt 1718 mit Ursula Ernst, teilte
sich seine heute noch lebende Deszendenz in ciie folgenden Aeste.
I. Gabrielscher Ast.
Stifter: Gabriel (1720 — lllA). des Grossen Rats 1755,
Ohmgeldner 1758, Landvogt nach Grandson 1705, verm. 1748
mit Rosina Jacob ea Antonia Lombach, von dessen Söhnen
drei Urheber der folgenden Zweige sind.
1. Karl'scher Zweig.
Stifter: Karl (1750 — 1800), des Grossen Rates 1785,
Oberst und Appellationsrichter, Herr zu Chavornay, vermählt
I. 1781 mit Johanna Dorothea Stiirler, II. 1795 mit
Margaretha v. Jenner, -J- 179(3. Dessen Urenkel:
Ulysse und Harry Wilson Manuel, Zwillinge, geboren
10. Oktober 1872 in Lansdale (I^ennsylvanien, U. S. A.) in
Geschwister:
1. Ida Florence, geb. 4. v November 1809.
2. Johanna Anna ^L\ria, geb. 13. Juni 1871.
Mutter:
Catharina, geb. Boyer aus Ilatfiehl (U. S. A.) geb. 18..,
vermählt in Ilatfield am 11. November 18()6 mit f Albrecht
Friedrich Manuel, get. 2. Februar 1820 in Lansdale (Penn-
sylvanien), Witwe seit 30. Dezember 1874.
318
— V a t e r s S c h \v e s t e r :
Victoria Fredericia, getauft 24. ^slai 1838.
*[• G r o s s e 1 1 c r n.
Albrecht Friedrich, get. 6. Juui 1790, f 1850, Offizier
in englischen Dieusteu und Gutsbesitzer in Canada, verm. am
9. Dezember 1815 mit Anna Maria Fleniming aus Kingstou,
geb. 1798, -x IS..
Gross Vaters Brudcrstochter:
Maria ^largafetha, geboren 19. Juni 1887 (Tochter des
-j- Kommissionsschreibers FudAvig Gabriel, getauft 20. Mai 179(3,
j 24. Februar 1880 und der f F^iisabeth Sophie v. AVattenwyl
von Malessert, geb. 14. Februar 1803, verni. 26. April 182«3,
t 2. Mai 1851), verm. am 21. Juli 1857 mit Karl Lud\vig
V. Fischer vom Baumgarten, gev/. Genichauptmann in k. k.
österreichischen Diensten, Gutsbesitzer im Baumgarten und zu
Bougy (Baumgarten, Bern).
2. AI brecht 'sclier Zweig.
Stifter: Albrecht (175()— 1841), des Grossen Rates 1795,
Zollherr und Laudmajor, Besitzer von Brunnadern, verm. 178i>
mit Margaretha Elisabeth Tscharner. Er hinterliess drei
Sohne, Gottlieb 11 udolf AI brecht, Karl Beat Rudolf
und Christoph Friedrich, von denen die heute lebenden
Repräsentanten dieses Zweiges absuimmen.
a) N a c h k- o m m e n von G o 1 1 1 i e b Rudolf A 1 b r e c h t .
Heinrich AlbrecJit Manuel, geboren Batavia t). Juni 1837,
. in Batavia r
G e s c h A\- i s t e r :
1. jMargaretha Henriette Charlotte, geboren Batavia
9. März 1839.
2. Julius Peter, geboren Batavia 11. Mai 1842.
Mariuel.
319
7 E 1 1 e r 11 :
Gottlieb Rudolf AI brecht, geboren 4. April 1797,
7 1855 zu Soerdb^yci ( T:\va!, gesN'. Kaufu^anii in
Soerabava, venvi. I. IS., mit Anna Catliarina Stoltz aus
, 7 18... II. am 1(1. Januar 18-35 zu Soeraixaya
mit Charlotte E 1 i ? a b e t h L o u i s e v a n L y n d e n aus Coiombo,
geh .« t • • • • 1878.
b) Nach kommen von Karl Beat Rudolf.
Dessen Enkel :
Karl Rudolf iManue!, geb. zu Utwyl ^Thurgau; 21. April
1870, Land-Sk-onom in Borgoforte 'Italien) /Sohn des 7 Eabrik-
direktors zu Xeuhau.-en bei Schaiihausen, Gustav August, geb.
7. Mai 1813, f Xeuhausen 3. August 190.3, aus dessen erster
Ehe mit "7 Ivatharina Amalia ]Maria Ortlieb ver\v. Eriedei aus
Baden i. Br., geb. 11. September 1842, verm. 25. }'.Iai 1868,
t Xeuhausen 1(3. Februar 1898 ; verin'dhlt in B:-=el am 10. April
1899 mit Maria Manuel, geb. Basel 3. Mai 1874, Tochter des
Aibrecht Karl Paul Manuel und der 7 Salome EHsabeta Preis-
^verk (Borgoforte;.
Kinder: a > Margaretha Elisabeth, geb . Visano i Prov.
Brescia) 4. Februar 19lhJ.
b) Friedrich Gustav, geboren Borgoforto
12. April 19iM.
c) A ; b e r i g o Paolo, ceb. Borgoforte 20. Mai
19ü2.
d; Eduard, geb. Curtatone 28. Juli 1903.
G e s c h i s t e r :
1- Maria Sophie, geb. 14. 2\Iärz 18»'')9, venu
1899 mit Oskar Hornung, Apotheker ir. Künigsbach
(Badem.
2. Albrecht XiklaMS, geb. 2L M^lrz 1871 in Marmirola
(Italien'.
Stiefmutter:
Henriette geb. Manuel, geb. Langnau 19. Juni 1863,
lochter des Karl Albrecht Paul Manuel und der f Salome
320
Manuel.
Elisabetli Preiswerk, verm. in Basel am 10. Dezember 1900
mit •{■ Gustav August Manuel (sieh, ob.), Witwe seit
3. August 1903 (Basel).
Vaters Schwestern:
1. Sophie Maria, geboren 15. September 1881-, vermählt am
G.Dezember 18G0 im ^Münster zu Bern mit Wilhelm Klein
aus ^lainz.
2. Sophie ^largaretha Fried erika, geb. .30. Dezember
1836, verm. am .j. Mai 1880 in Weinfelden mit Nathan
Israeli, Kaufmann in Paris.
3. Philipp ine Julie Charlotte Friederika, geboren
6. September ISoS, verm. in ^Münsingen am 15. November
1875 mit Konrad Struve aus Fayetteville (Texas).
•j*Grosseltern:
Karl Beat Rudolf, geb. 11. November 1801, gew. Haupt-
mann in kgl. neapolitanischen Diensten, 7 7. September 1848
zu ^lessina, verm. zu Karlsruhe am 17. Juli 1832 mit Sophie
V. Struve aus Russland, j 8. Januar 18(31.
c) Nachkommen von Christoph Friedrich.
Albrecht Karl Paul Manuel, geb. 4. März 1835, Bank-
kassier in Basel, vermählt am 4. September 1802 im ^Münster
zu Basel mit 7 Salome Elisabeth Preis werk aus Basel,
geb. 25. Dezember 1839, 7 zu Basel 22. Februar 1899, Tochter
des -j- Samuel Preiswerk, Antistes der Basler Kirche, und der
j Augusla geb. Faber.
Kinder: a) Henriette, geb. 19. Juni 18()3 zu Langnau,
verm. zu Basel am 10. Dezember 19()0 mit
■f Gustav August ^lanuel (sieh. ob.).
b) Elisabeth, geb. 23. Januar 1800 in Basel.
c) Bertha, geboren 30. Juni IBlU), vermählt zu
Basel am G. Oktober 189h mit Rudolf
T h e o d o r }vl u r i z B u r i aus Basel und Bur^-
dorf, Arzt und Privatdijzent in Basel.
d) Maria, geboren 3. !März 1874, vermählt zu
Manuel.
321
Basel am 10. April 1899 mit Karl Rudolf
Manuel {sieh. ob.).
e) Karl, geb. 18. Mai 1872, Kaufmann in Basel.
Geschwister:
1. Niklans Friedrich, geb. 10. September 1837, Angestellter
der Bundeskanzlei,.
2. Sophie, geboren 27. April 1839, verm. zu Münsingen am
15. Mai 18G5 mit Gott lieb Friedrich Hopf, Kaufmann
in Thun.
Stiefgeschwister aus zweiter Ehe des Vaters.
1. Friedrich Alfred, geboren 9. Juli 1853, Kaufmann in
Unterseen, verm. in Ilindelbank am 25. März 1895 mit
Elise Geiser aus Langenthal, geb. 23. Juni 1854, Tochter
des Johann Jakob Geiser und der Verena Käser.
2. Klara Elisabeth Maria, geb. 23. August 1855.
^ t Eltern.
Christoph Friedrich, geb. 4. Mai 1809, f 5. August
1891 in Burgdorf, gew. Kreisförster, verm. I. am 20. iNIai 1834
zu Utzenstorf mit So})hie Henriette Ka st hofer, geboren
20. September 1813, f Dezember 1849, II. am 11. Oktober
1850 zu Burgdorf mit Ida Sophie ^leyer aus Burgdorf
t 9. Februar 1895 in Bern.
3. Johann R u d o 1 f ' s c h e r Zweig.
Stifter: Johann Rudolf (1772 — 18..), gewesener Kauf-
mann, verm. 1810 mit Johanna Katharina v. G raffen ried.
Dessen Enkel:
Rudolf Ludwig Ernst ManueJ, geboren 12. März 1847,
Dr. jur., l'ntcrsuchimi^sritlitei- 1892, ßezirksprolcurator und Ober-
lichter seit 1903, Sohn des f Dr. med. Nikiaus Rudolf, ge-
l>oren .30. April 181(5, t 30. Mai 188(7 und f Maria Henriette
Amnlia Louise Ktuiii:^, geboren 2G. November 1825, vcrn:iählt
23. April 184(), t 1. August 1886.
21
322 Manuel.
- -~ Schwestern:
1. Johanna Cacilia Louise, geb. 25. August 1858.
2. Lina Adelheid Hildegard, geb. 17. März 18G2.
II. Kerl'echer Ast.
Stifter: Karl (1724—1797), des Grossen Rates 1764,
Salzkassaverwalter 1771, Besitzer des ^lelchenbübls und der
Kalchegg, verm. 1756 mit Anna Maria Tscharner. Dessen
Ureokel :
Wilhelm Karl Eduard Manuel, geboren 21. März 1849,
Sohn des f Regierungsstatthalters zu Nydau und Amtsrichters
zu Bern Karl geb. 6. September 1810, f 28. Juni 1878 und
der f Charlotte Elisabeth Sophie Kaslhofer, geb. 6. März 1815,
verm. am 16. Mär.^ 1842, j 11. März 1860.^
f G r o s s e 1 1 e r n :
Karl Albrecht (1758 — 1845), verm. mit Antoinette
Caroline Sophie V. Gross.
B. Jüngere Joliann Jakob'sche Linie (von Cronay),
Stifter: Johann Jakob (1589 — 1641), des Grossen Rates
1617, Landvogt im Val Maggia 1626, Vogt zu Lenzburg 1628,
Herr zu Utzigen, Vaux und Cronay, ^^Iit}"ier zu Chamblon, ver-
mählt 1614 mit ^Laria v. Gingins von Utzigen.
Karl Corneiius Johann Ludwig Manuel, geboren
22. Noveml)er 18()5 in Amcrsfort (HoUand).
G e s c h ^v i s t e r :
1. Wendel in a Henriette, geb. 13. Mai 1864.
2. Cornelius Jakob Christian, geboren 26. April 1868,
Offizier in kgb niederländischen Diensten.
Mutter:
Wendelina Henriette, geb. Broedelet aus Amersfort,
geh , vern». am 80. Juli 18()8 in Amersfort
mit f Albert Rudolf Manuel, geb. Amersfort 10, Oktobcr
1816, gew , Witwe seit 1888 (Amersfort).
Manuel. —
Marcet.
Vaters Geschwister:
1. Dorothea Johanna Petronella, geb. 30. Dezbr. 1817.
2
•j-Grossellern:
Karl Ludwig Cornelius Johann, geb. 1789, j 184
gewesener Offizier in holländischen Diensten, vermählt 1815 mit
Eleonora Liefrink aus Holland,
L. V. T.
Mareet.
Familie du Petit Conseil de la Rcpublique de Geneve.
Bourgeoisie 1558.
Conseil des CC 1583.
Petit Conseil 1770.
Protestante.
Historique.
V
Origine de ^leaux en I^rie, I.e prcinier du nom connii est
Ihonjas, vivant en 1475, aucpiel cominence la liliation inin-
terrompue.
J.e prcmier bourgeois est Fran^ois, ^ 1502 a 75 ins.
Arm OS*. D'or a la Croix de St. Andre de gueules, chausse
"ndc d'azur. Ce sont cellcs de la fainille de St. Andre dont
5cs Marcet descendent; ellcs auraicnt ete concedees par l'em-
324
IVIarcet.
pereur Charles Quint comme pouvant etre portees par les deux
sexes de cette famille. Proprietes: Sci^^ueurie de Toiirnay,
lief de ISIezieres (a Coppet), fonds a Colo<^iiy.
Person nages marquants: Alexandre, 1734 — 1787,
conseiller d'etat; Isaac, 1782 — 1798, lilterateur ; Alexandre
Jean Gaspard 1770 — 1822, medecin.
Epoque actuelle: Proprietes: Domaines de Malagny et
d'Yvoire.
Personnag es marquants: Jeanne M., nee Haldiniand,
1769 — 1858, ecrivain; Franko is, 1803 — 1883, conseiller d'etat
et professeur.
Etat nominatif.
t Alexandre Marcet (hls de AVilliam, ne a Geneve 13 mai
1828, t en Egypte 4 niars 1900, Dr. med., et de Constance
Louise Rigaud, nee a Geneve 22 mai 1834, "J* a Londres 3 avril
1904), ne a Londres 3 janvier 1859, ä Londres 21 mars 1903,
Ingenieur, marie ä Genthod 4 aoüt 1883 avec AlbertineAdele
de Saussure, nee a Geneve 8 aout 18i>l, remariee a Hastings
Ross-Johnson, tille d'llenri Louis Frederic, natnraliste, et de
Louise Elisabeth de Pourtales (Angleterre et Malagny).
Tan tes :
Filles de Fran^ois ^Marcet, ne ä Londres, 25 mai 1803, f a
I>ondres 12 avril 1883, conseiller d'etat, professeur, et d'Aimee
Amelie Bouthillier de Beaumont, nee a Geneve 7 septembre 1807,
1 a Malagny 23 juiUet ISkrd.
1. Caroline Emma, nee a Geneve 25 mars 1835, mariee a
Genthod 11 juillet 1854 ä Marc Henri Pasteur (Winches
Auch, Hadham, Herts).
2. Anna Mathilde, nee a Geneve J4 fevrier 1840, mariee a
Geneve 27 aoüt 1803 ä Anne ("asimir Pyramus de
Caudolle, botaniste (Geneve, rue I^Iassot, 11, et Le Mailly
pres Versoix),
de Marval, — v. ^Lay.
325
de Jlarval.
Familie du Couseil d'Etat de la Principaiite de Neuchatel.
Nationalite Deuchäteloise 1(308.
CoDseil d'Eiat 164 .
Protestants.
(Voir tome I^r page 272.)
V. Jlay.
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Bürgerrecht 14 . . (1404?).
Grosser Rat 144G.
Kleiner Rat 1494.
Evangelisch-reformiert.
Geschichtliches.
Als Stammvater dieser Familie gilt Bartholomäus de
Madiis, der in den ersten Jahren des 15. Jahrhunderts in
Bern erscheint. Sein Xamc ^vird verschieden geschrieben, bald
de Madiis, Maggio, ^leyggo, Meyen oder endlich May.
Ueber ihn ist wenig bekannt; das erste Mal, wo seiner ur-
kundlich erwähnt wird, ist im Udelbuch von ca. 1400, wo yon
allerdings etvs'as späterer Hand steht < Barth lo nie ^Teyen der
Lamparter, jacob Panian <ier I>amparlc, Jacob de Madiis,
Barthl. Sun, haut Udel in dem vorgenannten (Domus Bartho-
lornei Meyen des Lamparten^ Hus an der Kirchgasse schalteii-
hal})>.
826
V. ^L^y.
Die Bczeichnur.ij «Laniparte- weist auf die italienische Her-
kunft Barthlomes hin, und in der Tat kommt der Xame ^laggio
oder de Mad: is im 15. und 16. Jahrhundert in mehreren lom-
bardischen und oberitalieuischen Städten, wie z. B. ^lailar.d,
Lucca und Brescia v._^r. W.oher nun Barthlome stamn:te, bat
bis jetzt noch nicht gewiss ermittelt werden können, doch weisen
verschiedene Umstände darauf hin, dass seine ursprüngliche
Heimat im r**[a\'ländischen, in der Gegend von Inirozzo v.-ar.
Nach Leu's Lexikon soll schon oder 1898 Heinz-
maun Mav, ein > Ir.genieur . aus Lucca. Barver in Bern ge-
worden sein; in einer L'rkunde vom 1. April 14' 'Ö im Stifrs-
dokumentenbuch wird allerdings Heinzmann Mayen und seine
Frau, welche beide zu einer rückständigen Zahiu::g an den
K-irchmeyer der Leutkirche Bern verurteilt werden, ais <■- Burger
und gesessen zu Bern > genauLt, und zwar m.uss er dies schon
am 26. INTai 14'Jl gewesen sein.
Ein Zusammenhang desseibea mit Bartholomäus ist aber
nirgends zu huden; überhaupt scheinen im 15. und 16. Jahrhundert
Träger der Namen iMey und Maygi in Bern vorgekommen zu
sein, die mit Barthlome und dessen Nachkommenschaft auch in
keiner verwandtschaftbchen Beziehung standen und daher von
genanntem Heinzmann abstammen köimten. Die ^Liy zu Lucca,
deren Stamm daselbst 1718 erlosch, führten ein von demjenigen
der bernischen May ganz verschiedenes AVappen, v.ährend das-
jenige der ^Taggio zu ^L'dland, die anfangs des 17. Tahrhunderts
ausstarben, dem bernischen sehr ähnlich gewesen sein soli.
Auch in Genf kommt im 16. Jahrhundert eine aus Lucca stam-
mende Familie Mey vor, ein '-Vincent iMev, ii's de Blaise Mev
de Lucques* wurde nach GaliiTe löviU in Genf zum Burger an-
genommen und hinterliess daselbst Deszendenz, die aber bald
erlosch,
AVie dem nun auch sei, so lässt sich doch die Stannureihe
der heutigen >Liy auf den eingangs genannten Barthlome als
auf ihreri hi-ch-t wahrscheinlichen Stamirivater nrit ziemlicher
Sicherheit /uiücklüliren. Sein Sohn Jak«^^ vermählte sich um
1440 mit Isabella Squazzini aus Mailand, in der Folge er-
hielten er inul seine mit ihr erzeugten Ivinder, — milgiicher-
weise um sich von den andern in i^ern wohnenden Mav yii
unterscheiden — den Zunamen. Squazzi n i : er erscheint meistens
V. May.
527
als «Jacob de Tsladiis geuaimt S q ii az z i ii i », «^Jacobiis
Squaciiii dictus de May», Jacob de ^Madiis sonst ^e-
naiiDt vScatziniv, sogar als Jakob Scatzini kurzweg oder
auch als «Jakob INIay der La in parte». 14-39 war «Jakob
Meiggo, Bartolöiiies Sohn> — also vor seiner Heirat und ohne
den erwähnten Zunamen — mit Niclaus Jväsli, Herrn zu Toflen
in einem Handelsgeschäft associcrt, das den Grund zum späteren
Wohlstaude der Familie ^lay legte. Er erscheint noch oft in
Verbindung mit Mailand (nie dagegen mit Lucca) und starb,
ein angesehener Mann, imgefähr 1480. nachdem er 144G in den
Grossen Rat gelangt war und sich beim Roten Löwen (Mittel-
löwen) angekauft hatte. Wann er Burger geworden, lasst sich
nicht genau ermitteln, höchst wahrscheinlich war es schon sein
Vater geworden. Von Isabella Squazzini hinterliess er zwei
Töchter Barbara und Luzia, crstere 1471 mitBonfanti de
Pandiano — aus einem Geschlecht, v/elches damals aus der
Gegend von Intra nach Bern gek-ommen war — , letztere mit
Rudolf V. Rüchen vermählt, und einen Sohn Bartholomäus.
Bartholomäus, geb. 1446, t 1^'>1, gelangte 1407 in den
Grossen Rat, wurde Schultheiss nach Thun 148l^, des Rleinen
Rates 1494-1518, 1520-21 und 1523-31, dehnte nach seines
Vaters Tode dessen Geschäft in ausserordentlichem Masse aus.
Mit den V^^'elsern und Vöhlin in Augsburg in Geschäftsverbindung
und auch sonst in freundschaftlichen Beziehungen, wurde Bart-
lome durch seinen Handel einer der reichsten Berner seiner
Zeit und ist wohl der grösste Handelsherr, den Bern je hervor-
gebracht hat. Nach der Schlacht bei Grandson kaufte er den
berühmten Diamanten Karls des Kühnen — später - Sancy *
genannt — , 1482 verkaufte er ihn jedoch wieder an den Schult-
heissen Wilhelm v. Diesbach, der ihn seinerseits an genuesische
Kaulleute wciterveräusserte ; , 14G8 eriiielt er als « Bart hol o-
nieus de Madiis de Monte Introtii habitator Bernac>, einen
Salvaconduct an Mailand behufs Liquidation seiner väterlichen
Güter bei Introzzo. Aber auch auf ])olitischem Gebiet sj)ielte
(-'r eine Rolle, \on seiner Vaterstadt wurde er zu verschiedenen
diploiiKitischen Missionen verwendet, so 1484 mich Lyon zur
1-mforilerung der von Frankreich den Eidgenossen schuldigen
Gelder, 1498 nach Mailand, i50() nach Baden etc.; als Auszüger
vom Roten Löwen nahm er an den Schlachten von Erlincourt,
328
V. Mav.
wo er uach ^lavs hi-toirc iriililaire de la Suisse den Ritterschlag
erhalten haben soll, und Grandson teil: an den Schlachten von
Xovarra und Marignauo linden w ir ihn als einen der bernischeu
Hanptleute. Ans Xovarra brachte er aus der Beute des Herzogs
de la Tremou.ille zwei junge Baren nach Bern zurück und
schenkte sie der Stadt, infolgedessen diese den Barengraben
gründete. Ein Freund der neuen Lelire, war er mit Zwingli
befreundet, welcher ihm eine die <<Xachhut vom Xachtmahl des
Herrn > betitelte Schrift zuwidmete. 1490 und 151(3 erwarb
Barthlome die Herrschaft Strättligen am X^^niersee. 15r>7 Torten,
später die Herrschaften Wattenwyl und Thierachern. Twing und
Baun zu r^Iadiswyl u. a. mehr.
Dreimal verheiratet hinterliess er xon seinei ersten Frau
Catharina \. Gasel vier Söhne imd zwei Töchter, der älteste,
Glado oder Claudius, 7 lö'27, des Grossen Rates 1492,
Vogt zu Lenzburg 15')2, zeugte mit seinen zwei Frauen Ur-
sula Trüllerey von Rohr und Fuzia Brüggler acht Söhne
und acht Töchter, letztere alle verheiratet. Von seinem Vater
erbte Glado die Herrschaften Strätt-igen, TotTen, ^Vatlen\vyl etc.,
und 1520 erwarb er seitens des Junkers Jakoi:) v. Büttikon
tauschweise die Herrschaft Rued zm Aargau mit allen Perti-
nenzen, welche über 350 Jahre in der Familie verblieb. Wie
sein Vater mit Zwingli und Haller befreundet, war er ein. eifriger
Vorkämpfer der Reformation; den Sieg der r.eiien Fehre in
Bern zu erleiden, war ihm jedoch nicht vergönnt.
Von seinen Söhnen pflanzten Ben dicht, j ljö9. Sul-
pitius, t 1549, Anton, -7 1551, Bartlome, 7 157^, und
Claudius, 7 15()8, das Geschlecht im ^F\nne-stainnie fort.
Bendicht, Herr zu Rued, Strättligen, Thierachern imd Watten-
wyl, hinterlie.-s von Anna Am Staad aus der Schaff hauser-
familie Brümsy, der Erbin ihres Geschlechtes, drei Söhne, von
denen der zweite, Georg, 7 1584, Herr zu Rued, durch seine Gc-
mahlin ^Faria Feyer von Flach, Stainmvater aller jetzigen
bernischen ]\Iay wurde. Der jüngste \ou Bendichts Söhnen,
Joliann Jakob, 7 lo^^f), wohnte zu Burgdorf und Aarau, in
welch letzterer Stadt er das Burgerrecht erwarb; seine ni;.
Elisabeth Katharina v. Eutern au erzeugte Deszendenz
verblieb ia Aaiau und erlosch daselbst in der Mitte des
17. Jahrhunderte. . .
329
Die Nachkommenschaft von Glados drittem und viertem
Sohne Siilpitiiis und Anton starb gegen Ende des 16. Jahr-
hunderts in Bern aus, ebenso diejenige des <echsleu Sohnes
(riado oder Claudius. Der fünfte Sohn dagegen, Bartlome,
des Grossen Rates 1520 und des Kleinen Rates 1522, zog, mit
der Reformation unzufrieden, 15o7 nacli Augsburg, wo er sich
1518 mit Sibilla Rembold vermählte, 1551 von Kaiser
Karl V. mit seinen Brüdern einen Adelsbrief (siehe unten) er-
hielt, von dem er jedoch keinen Gebrauch machte, 1561 in den
Rat gelangte und 1570 Burgermeister wurde. Obwohl selber
protestantisch, Hess er alle seine Kinder katholisch erziehen:
seine Nachkomnaenschaft gelangte in Augsburg zu hohem An-
sehen und schloss Allianzen u.a. mit den Geschlechtern \V e 1 s e r,
Kehlinger, Langenmantel etc. Sein Enkel ]\Iarx, -J- 1643,
wurde durch Gnadenbrief von Ferdinand II. mit seiner Familie
nochmals in den Stand der adeligen Geschlechter von Augsburg
erhoben, auf welche Erhöhung er aber wie sein Grossvater ver-
zichtete und in der Folge Burgermeister von Augsburg wurde.
Dessen Sohn Marx II. (1612 — 1666) war der einzige von seinen
drei Brüdern, der dem weltlichen Stande angehörte, infolge ver-
schiedener Umstände verliess er 1653 Augsburg und zog nach
Solothurn, wo er 1657 das Burgerrecht erwarb und sich mit
I^Iaria Stapfer verm^ihlte. Der letzte der augsburgischeu
Linie, starb er 1666 in kaiserl. Diensten zu Raab in Ungarn,
ohne Kinder zu hinterlar^sen.
Im alten Freistaat Bern sassen die ]\Iay seit Ende des
15. Jahrhunderts ununterbrochen in beiden Räten der Republik,
bisweilen in grösserer Anzahl. Beinahe alle ergriffen den
Staatsdienst oder den Kriegsdienst. Im Auslande dienten sie
namentlich in Frankreich und in Holland, wo sie mit Aus-
zeichnung höhere Offizierstellen versahen ; in der Schlacht von
Malplaquet 17f)9 standen sich zwei May mit Generalsrang
feindlich gegenüber.
Von den vielen Herrschaften und Besitzungen der May
mtigcn namentlich erwälml wei den : Strättligen W.)\) res}^. 1515
l'is lo'JÜ, Wattenwyl 1 4'.«9 — 1 5;;i ), ToiVen 1507—1610, ^[arthalcn
im Amt Kyburg 1 522— 15(')*.), Rued 1520—1877, Hünigen 1588
bis heutzutage, Kiesen 16. . — 17 . ., Schöftland 1664 — 1840,
der Löwenberg bei Murten 1664 bis ca. 1790, Schloss Bmningen
V. May.
bei Basel 16 . .—17 . die Schadaii bei Thun 17B0— 1837,
Urselleii 17Ö1 — 1802 und Dach einer kurzen Unterbrechung
wieder bis heutzuta^^e, Allmendingen seit 1806, Brestenberg am
Plallwylersee 1805—1823, der Gurnigel 1525—1533, der See,
Waldungen und AUmep.d zu Amsoldingen 1495—1536, das
Mannlehen zu Erlach 1630—1704, Deisswyl 1750—1804, das
Gässligut bei Woib um 1700, l^erner das Hubclgut und das
Schlössligut bei Bern im Anfang des 19. Jahrhunderts, das
Brüggfeld um 1600, das Liebifeld 1738 — 1740; in welschen
l>anden Champreveyres 1624 — 1634, Perroy 1743 — 1830, die
Rebgüter Bellestruches 1746 — 1873, daneben l^.eben zu St.Blaise,
zu Martheray, Crochet bei Rolle etc. Auch heutzutage verfügt
die Familie über einen ansehnlichen Grundbesitz, neben meh-
reren Häusern in der Stadt und deren Umgebung, den Gütern
Hünigen, Ursel len und Allmendingen besitzen Angehörige der-
selben Güter in Oesterreich und die Baronien Waalwvk, Besoyen
und Ramsdonk in Holland.
Am 9. Marz 1551 erhielt der nachmalige Burgerir.eister
von Augsburg Barthlome, 1576, für sich und seine damals
noch am Leben behndlichen Brüder Ben dicht, Anton,
Glado und AVol fgang, sowie für seinen Neffen Barthlomc
— ein Sohn seines 1549 verstorbenen Bruders Sulp it ins —
einen Adelsl)rief für sie selbst und ihre eheliche Xachkonimen-
schaft, worin ihr alter Adel und ilir altes AVap})en l^estätigt wird.
Aber schon vorher führten in Bern ^Mitglieder der Familie den
Junkerntitel, schon von 1484 an heisst Jacob in lateinischen
Urkunden «n()bilis *; 1651 v\-urde den May als einem adel-
mässigen Geschlecht die Titulatur Edelfest >> zuges])rochen.
Das Wappen ist nach dem Adelsbrief «ein Schilt inmitten über-
zwerch und das under Theill nach der Lange in sechs 4^heill
gleicher Grösse abgetlieillt, das vorderst, dritt und fünft blauw
oder Lasurfarb, und die andern drei desgleichen das Ober 4'heill
des .Schilts gelb oder goldfarb, in demselben aber auf ihren
hindern Pranken gegen einander aufrecht stehend zwei blauw
oder lasurfarbene Leüwen mit rothen ausschlagender /ung und
zurück aufgeworiTenen Sehwäntz, der vordere seni liidc und der
hindere sein recht vordere Frank gegeiuiiiander aufrecht'^, inul
die andere für sich, auch gegeneinand halteiul». Die Melmzier
ist ein wachsender blauer rotbewehrter Löwe; Decken blau-gold.
V. iMay.
331
Im 17. und 18. Jahrhundert ecartelirten zuweilen Mitglieder
der Familie ihr Wappen mit demjenigen der Herrschaft E^ued,
nämlicli in blau ein schriiggestelltes silbernes Ruder, und führten
tlann entweder alb zweite Helmzier einen weissen Schwanenhals
mit blau und v.eisscm mit Pfauenfedern bestecktem Kamm oder
den Löwen mit dem Ruder in den Pranken. Devise: Ex ungue
ieonem.
Besondere Erwähnung verdienen, ausser dem eingangs be-
sprochenen Ratsherrn Barthlome und dessen ebenfalls schon
erwähnten Sohne Glado, die beide zu den eifrigsten F^örderern
der Reformation in Bern gehören, Jakob, geb. 1495, *[* 1538,
nahm in seiner Jugend an den italienischen Feldziigen teil, auch
unter dem Marschall Lautrec an der Eroberung von Neapel,
von Bern zu verschiedenen Gesandschaften verwendet; Glado IL,
t 15G8, Schultheiss zu Burgdorf, Vogt nach ^Pjrsee 1534, des
Kleinen Rates 1539, 1543 und 1550, nahm eberdalls an sehr
vielen Gesandtschaften teil, u. a. 1544 nach Basel, 154G nach
Strassburg, 1554 nach Pontarlier, 1557 nach Frankreich zu
Heinrich IL, 1562 nach Baden; Bartlome, 1570, Bürger-
meister von Augsburg 1570; Marx, j 1643, sein Fankel, eben-
falls Burgermeister von Augsburg 1629; Johann Rudolf,
1619—1672, Herr zu Rued und Schöftland, Oberst in Frank-
reich 1649, des Grossen Rates 1651 und Oberst im Aargau,
spielte als solcher eine tätige Rolle im Bauernkrieg und ersten
Vilmergerkrieg, 1657 Oberst der Schweizerlei!>garde des Pfalz-
grafen Karl Ludwig l)ei Rhein, Lnndvogt nach Xeüws 1659;
sein Sohn, auch Johann Rudolf, 1652 — 1715, focht in Cata-
louien 1673 — 1698 als Hauptmann und Oberstleutnant in den
Regimentern Erlach und ]\Linuel, Oberst und Kommandant des
Regiment Jung Salis in Frankreich 1701, Brigadier 1706;
Gabriel, 1661 — 1747, Herr zu }lünigen, focht in seiner Jugend
cbenkdls in französischen Diensten in Catalonicn, Oberst des
Keginients Mülinen in Holland 1697 und des grossen Rates zu
Bern 1701, focht am Schellouberg. Höchstädt und Oudenarde
iiitd 1709 als Brigadier hei ALdpdiiquet, quittiert 1717, 1 'üid-
vogt zu Milden 1718 und des Kleinen Rates 1731; Friedrich,
iTiOl— 1721, zuerst Hauj)tmann in Frankreich, Landvogt zu
1 «acbselwald 1700, Generahpiartiermeister mit (Jberstenrang im
Krie;; von 1712, L.ind\ogt zu Xeaws 1721; Beat Ludwig,
1671 — 1789, Major im Regiment Villars Chandieu in Frankreich,
Oberst daselbst 17'28, Brigadier 1734, -J* zu ]Metz, wo eine
Schanze seinen Namen erhielt; Friedrich, 1695 — 1776, Herr
zu Kiesen, Major im Regiment Constant in Holland 1746,
Generalmajor daselbst 1748, Generalleutnant 17()6: Friedrich,
1708 — 1799, ebenfalls zuerst im Regiment Constant in Holland,
Major 1750, Oberst 1765, Generalmajor 1772, Generalleuluaut
1787; Gabriel Fmanuel, 1741 — 1837, Herr zu Hünigen,
Kapitänkommandant in der holländischen Schweizergarde mit
Oberstenraug, Generalmajor in Holland 1787, Generalleutnant
1797, des Grossen Rates zu Bern 1803 — 1814; Beat Ludwig
Rudolf, 1766 — 1833, zuerst Leutnant im Regiment Ernst in
Frankreich bis zu dessen Aufhebung, des Grossen Rates 1795,
Oberst 1798, Kommandant der Stadt Bern 1802—1806, Oberst
des dritten Schweizerregiments in Frankreich 1806, unter der
Restauration Ritter der Ehrenlegion und des merite militaire,
marechal de camp 1816; Johann Karl, 1745 — 1824, des
Grossen Rates 1775, Vogt zu Fraubrunuen 1787, des Kleinen
Rates 1792, Zeugherr 1794, wieder des Rates 1803, Stadt-
schultheiss zu Bern 1803, Besitzer des Schlössli und von Belle-
truche; BeatEmanuel, 1734 — 1802, Landschreiber zu Lands-
hut, genannt nach seinem Vater Emanuel, der Landvogt zu
Romainmotier war, ^<May von R o ma i n m 6 t i e r Verf^isser
einer 1788 in Lausanne gedruckten achtbändigen «Histoire
militaire de la Suisse et des Suisses dans les dilTerents Services
de TEurope^, die sich durch grosse Vollständigkeit auszeichnet.
Zunftangehörigkeit : Mittellövrcn.
Literatur: R. de Steiger, les generaux bernois, 1864,
Berner Taschenbücher von 1853, LS60 und 1874, Sammlung
bernischer Biographien, herausgegeben voni histor. Vereiti des
Kautons Bern etc.
Personen best and.
Gemeinsamer Stammvater aller noch blühenden Linien der
Familie ist Beat J.udwig May, Herr zu Rued, J 585 — 1()3<n
des Ivleineii Rates 1624 und Zeugherr \i\H2, durch seine
zweite Frau Ursula \. Erlacli j ]()29 aucii Besitzer des
Manlehens zu Erlach, vermählt in erster Ehe mit Susan na
V. E r ] a c h .
V. May.
333
I. Aeltere Linie.
Stifter: Beat Ludwig, 1 Gl 1—1659, :Mitherr zu Rued,
Sechszehner 1648, Landvogt zu Erlach 1654, vermählt 1637
mit Susanna v. Graffenried. Sein Sohn Beat Ludwig,
1639 — 1704, ^litherr zu Rued, Vogt zu Scheukenberg 1675
und 1693 zu Morsec, vermählt 16i)2 mit Magdalena Manuel,
hinterliess zwei Söhne, von denen die beiden folgenden Aeste
abstammen.
A. Aelterer Ast, von Allmendingen.
Stifter: Bartlome, 1663 — 1741, Mitherr zu Rued, Vogt
zu Wiflisburg 1708, zu Schwarzenburg 1725, vermählt 1693
mit Elisabeth v. AV a 1 1 e n w y 1 .
Karl Berchthold Friedrich Arthur Vc May, geb. 20. Mai
1864, Bankier, verm. in Bern am 1. Februar 189(3 mit Sophie
A n na Helene v. W erat v o n T o f f e n , geb. 1 . November
1874, Tochter des J National rates und Gutsbesitzer- zu Tollen
Friedrich Karl Georg v. AVerdt von TotTen und der Sophie
V. Wulf aus Liedand.
Kinder: a) Ella Vera Sonia, geb. 6. Februar 1901.
bj B a r 1 1 o m e A 1 f r e d Friedrich Arthur, geb.
11. Juli 1906.
Gesch\v ister:
1. Julie Sophie Eleonore, geb. 26. März 1863, vermählt
am 27. P'^ebruar 1884 mit Heinrich Rudolf v. Graffen-
ried, gew. Fiirsprecher und Gutsbesitzer zu 2vluri.
2. G lado Moritz Eduard, geb 3. September 1 868. K.iufmann,
vermählt am 10. April 1894 mit Johanna Maria Seeg er
aus Urach (Württemlierg», geb. 2»). April 1870, lOchter des
7 Landgerichtsrats Hernjann i'^riedrich Seeger und der Maria
Friederike Faber. (Stuttgart.)
Sohn: Eduard Alfred, geh. 2VK Juli 1896.
Mutter:
Rosalia Luise Sophie gel?, v. W a 1 1 e n w v 1 , geb. 1 3. ] uni
18-40, Tochter des f Gutsbesitzers auf dem ^lurifeld l^udv.ig
H34
V. May
Salomou Friedrich v. \Vatteinv\l und der t Anua Julie Sophie
V. Watteiiwy], veriniiblt am 19. September 1861 zu Bern mit
t Carl Arthur Alfred v. May, geb. 12. August 1833, Guts-
besitzer zu Anmendingen, -j* 19. August 1883. .'Allmendingen
bei Bern.)
G r o s s e 1 1 e r ]i :
Friedrich JvudolTKarl, l^iU9— 1854, gew. Gutsbesitzer
zu Allmendingen, vermählt 1832 mit Katliarina Cacilia
V. Piesbach vor. Liebegg, 1812 — 18.J'J.
B. Jüngerer Ast, im 3Ianne:^>tamrne ausgestorben.
Stifter: Kmanuel, 1676 — '1741 Landvogt zu Romain-
motier 1732, vermählt njit Rosina 2^Ioriot.
Sophie Maria, geb. 5. Oktober 1819 (Tochter des j
Majors in kgl. grossbritannischen Diensten Karl Emanuel, gel).
1774, 7 9. ^Nlai 1851, und der f Elisabeth Jolirle aus Caris-
brook (Wighti, \er\vit\v. "Weber, gcb , vermäh'i
20. Juli 1817,' T 19. April 1857», vermählt am 30. September
1852 mit 7 G e 0 r g o b e r t v. E r i c h v o n H i n d e 1 b a n k ,
gew. Ingenieur, 7 11. Januar 1884. (Freiburg i. Br.).
II. Jüngere Linie.
Stifter: Johann Rudolf. 1619—1672, Herr zu Schöft-
land, Mitherr zu Rued, Oberst in Frankreich, Oberkommandant
des Aargaus 1656, Landvogt zu Xeüws 1659, vermählt I. 1638
mit }vLaria Manuel, IL. 1651 mit ^fargaretha v. ^lülinen
A. Aelterer Ast,
Stifter: Beat Ludwig, 1653-1709, Scluiltheiss zu Murte!+
1690, Sechszehuer 1(*)97 und 170:). ^chultheiss zu Büren 17n.';.
IjCsitzcr des Löwenberges bei Marten; vermählt I. 1()79 nrit
U r s u 1 a V r i s c h i n g , II. 1 (i9 1 m it 1^ 1 1 s a b e t h v. W a 1 1 e n w y 1
und III. 1702 mit Salome May.
Die nachfolgenden Zweig? stammen von meinem nennt:
Sohne Bernhard !l7n5 — 1765» al), weicher 1745 Landvogt von
Trachselwald wurde un l 176') die Schadau bei Ihun erwarb, die
von seinem Enkel All>recht Friedric!) 1773 — 1853) wieder
335
verkauft wurde. Dieser war 1799 — 1802 Lehenskoinmissär der
helvet. Regierung, Oberamtmaiin von Courtlary 18l(), Staats-
scbreiber 1827; von Anna ^»ilaria Jacqueline Tschiffeli,
npt. 1807, binterliess er fünf Söhne, von denen drei die fol-
L:euden Zweige gründeten.
1. Aelterer Zweig (im ^lannesstamme erloschen).
Bertha Elisabeth Mathilde v. May, geb. 2G. Juni 1M2,
Tochter des f Anton Rudolf Friedrich, geb. 30. Septbr. 1808,
'S" 9. ^lai 1875, gew. Besitzer der Escher'schen mechan. AVerk-
stätte in Zürich, und der Anna Barbara Escher von Glas aus
Zürich, geb. 1. August 181(1, vermählt am (>. September 18o()
zu Herrliberg, f 17. Dezember 1801. (Zürich.)
Schwester:
Constanze Bertha Luise, geb. IG. Januar 1844, verrn.
am 186G mit Viktor v. Meyenburg aus SchafF-
hausen. (Zürich.)
2. Zweig von Hünigen.
Ludwig Friedrich Gustav v. May, geb. 17. Mai 1843,
Gutsbesitzer zu Hünigen, Sohn des gew\ Sachwalters j Gottlieb
Gabriel Alfred, geb. 18. Juni 1812, f 14. September 1884, und
der j- Julie Marie Sophie v. Tavel, geb. 30. Januar 1820, ver-
mählt am 8. Juli 1841, f 1- ^"^^^'^ ISSi; verm. am 18. Oktober
1 870 zu St . Gal 1 en mit Lucia 'M a g d a 1 e n a Alice W e y d -
mann aus St. Gallen, ^eb. 2L Febiuar 184(>, Tochter des T
Philipp Weydmann und der *j" Lydia Elisabeth v. Gonzenbach.
Kinder: a) Karl G u s t a v M a xi m i 1 i an , geb. in Fluntern
b. Zürich 5. Dezember 1872, Dr. phil., verm.
in Swansea am 1. August 190.3 mit ]Maria
G w 1 a d y s 4 h o m a s , geb. 1 . No^'CTnber 1 87'.^
zu Witton Park, Durliam, Tochter des Tenkin
Lewis ITiomas r.nd der Eilen laue ^Lir\' Sunon.
b) Paul Hei u v i c h W i 1 f r i e d , grb. 1 2. Juni 1870,
_ _ Landwirt in Hünigen, vcrni. am 4. Xovemijcr
1903 mit Maria Johanna Margaretha v.
Wattenwyl xoii Iviibigen, geb. G. April
1880, Tochter des '\- Notars und Steuerein-
336
V. May.
ziehers Kugen Kduard Adolf v. AVattenwyl von
Riibi<zeu und der Cäcilie Mathilde ^slajiaretha
----- o t->
V. Steiger, wiedervermahlten Frau v. Tavel.
Tochter: Alice Elisabeth, geb. Frei-
mettigea io. Juli 1905.
c) Gabriele Alice, geb. 12. Dezember 1879.
- d) ^Marie Beatrice, geb. 3Ö. ^Nlai 1886.
Geschwister:
1. Friedrich Alexander Ernst, geb. 4. ^lai 1851, Sach-
•Nvalter, Majoratsherr der Baronien Waalwyk, Besoyen und
Raamsdonk in Holland, vermählt am 2. September 1875 mit
Sophie Emma v. Wagner, geb. 10. April 185G, Tochter
des t Hauptmanns in neapolitau. Diensten August Wilhelm
Emanuel v. AVagner und der Sophie v. Fischer vom Eichberg.
Kinder: a) Walt her, geb. 10. November 1876, Kunst-
maler in Genf.
b) Margaretha, geb. 14. April 1878, vermählt
am 24. September 1908 nni Ludv.'ig Alfred
V. Mutach, Dr. med.
c) AValo, geb. 25. Dezember 1879, Kunstmaler
in Hanau.
d) Armand, geb. 5. Februar 1881, Fürsprecher.
e) Hans, geb. 14. Januer 18S8, Kaufmann.
f) Ernst, geb, 7. Alai 1885, stud. phil. in Genf.
g) Erich, geb. 20. April 1887.
2. Julie Caroline Ida Sophie, geb. 19. August 1857, ver-
mählt am B.Mai 1880 mit Ludwig Albert v. F el 1 en b e rg ,
Fabrikbesitzer in Rovereto (Tirol*.
3. t Maria Lina Bertha, gel). 24. A]:>ril 18<il, vermäliU am
20. September 1882 mit Ivudolf Otto Gerold v. Erl ach,
Bezirksiiigenieur, Witwer seit 11. Juni 1897.
o. Jüngster Z vv e i g.
Friedricfi Moritz Alfred v. May, geh. 20. September
1859, Snhn des V Karl Eduard Moritz, gel). 29. Oktober 1820,
f 2. Juli 1890 aus dessen erster P^hc mit -J* Anna ivaroline
Antonie Josei)hine v. Mü lierT^^icdberg aus St. Gallen, geb.
V. IMay.
337
18. Februar 1828, vermählt zu Flon stanz G. November 1848,
geschieden 11. November 18oo; vermählt am 1. Juni 1897 in
zweiter Ehe mit Lea !^Iargarita Abegglen aus Iseltwald,
geb. 14. September 1877, Tochter des Christian Ernst Abegglen
nnd der Marg. Walthard.
Schwester:
Anna Julia Corinna, geb. 20. November 1857.
Halbbrüder
(aus des Vaters II. Ehe mit j Rudolphine Friederike Henriette
justine v. AVerdt von TotYen, get. 27. Juli 1838, verm. 27. April
1856, t 28. November 1893):
1. Beat Gustav ^Moritz, geb. 14. Juli 1806, Ingenieur in
Berlin.
2. Heinrich Friedrich Eugen, geb. 30. Juli 1871, Dr. med.
und Arzt in Bern.
B. Jüngerer Ast (von Schöftland),
Stifter: Bartlome, 1()54 — 1726, Laudvogt zu Intcrlaken
1699, nach Baden 1721, Schulthciss zu Murten 1715, Mitherr
zu Rued und Herr zu Schöftland, verm. 1685 mit ^largaretha
v. Büren.
Eduard Friedrich Claudius v. May, geb. 7. Juli 1847,
Sohn des Gutsbesitzers zu Schöflland Karl xMbrecht Eduard
v. May, geboren 21. April ISOo, t 4. Juli 1891 in Graz, und
der J Emilie Sophie v. Im Hoff, ge]K)ren 1814, vermählt am
25. Mai 1832, t November 1898 in Graz; vermählt am
22. Juli 1900 in Graz mit Karoline Maria P et ro schütz
aus Graz, geb. 10. Oktober 1876, Tochter der Maria Petroschütz.
(Salzburg.) ^
Tochter: Ivlargarete, geb. Salzburg 28. April 1901.
Geschwister:
1. Maria Julia Isabel la, geb. 11. Septcm!)er 1845. (Zürich.)
2. Anton Rudolf Leopold, geb. 19. November 184b.
3. Albrecht Alexis, Baron de Madiis, geb. 13. November
1852, Bergwerks- und Gutsbesitzer zii Gonobitz (Steiermark),
22
338 V. May.
Witwer I. von -j- Juli an a Schober aus Döllach, f^eborcn
17. Februar 18lil, venu, zu ivlai^eoiart 4. September 1877,
J 15. Juli 18S0 zu DöUach, Tochter des T Hermann Schober
und der T Anna Grauig aus Döllach, II. von t Ida
Gri essler aus Graz, geb. 4. August 1800, verm. 20. Januar
1883 in Cilli, t 24. Oktober 1900 in Villach, Tochter des
-}• Joseph Griessler und der Ida Faun.
Kinder I. Ehe: a) Mathilde Maria Dorothea, geb.
4. Juli 1879.
II. Ehe: b) Armin Karl Leopold, geb. 2G. Mai
1884, Kaufmann.
c) Agnes AVainona Ethelka Ines,
geb. 8- Oktober 1885.
d) Georg Friedrich Wilhelm, geb.
IG. Februar 1890.
4. Adelheid Julia, geb. 4. Oktober 18G0.
V a t e r s b r u d e r s Kinder:
1. Karl Alb recht Gottlieb, geb. 7. August 1835, gewes.
Pfarrer im Münstertal, Sohn des T Gutsl)esitzers zu Ursellen
Rudolf Bartholomäus Alfred, get. 27. März 1808, t 19. Sep-
tember 1875, und der Henriette Julia v. Wurstemberger,
geb. 9. Septem!)cr 1813, verm. 3. April 1834, f 24. April 1883.
2. t Eduard Friedrich Alfred, geb. 11. November 1838,
gew. Ingenieur, vermählt am 9. Juni 1870 mit Katharina
Henriette Sophie Eouise v. Tscharn er, geb. 13. No-
vember 1844, Tochter des *j* Gutsbesitzers zu Amsoldingen
Beat J^udwig v. Tscharner und der j- Louise Charlotte Enulie
v. Erlach, AVitwe seit 10. Dezend^er 1879.
.3. Julia Henriette Clara, geb. 22. Mai 1843.
4. Rudolf August Franz, geb.- 14. August 1845, V. D. M.,
gew. Fiarrer zu Zäziwyl, vermählt am 12. Januar 1874 mit
Emma Thor mann, geb. 21. Februar 1852, Tochter des
t Rudolf Friedrich Thormunn \md der Salome Elisabeth
Maria Emma v. Erlach, (Frsellen.)
Kinder: a) Anna, geb. 2. Januar 187().
b) Gottfried, geb. 12 Mai 1878, Landwirt in
Ursellen.
V. May. — ^layr.v. Balde^^^. — v. IMecliel. 339
■f Grosseltern:
Gottlieb Karl, 177^ — 1815, ^e\v. Herr zu Schöftland
und Oberamtmann zu Büren 1811, vermählt 1804 mit Adel-
heid Sophie V. Erlach von Riggisberor.
L. V. 1\
Mayr v. ISi^lcIeg^^.
Ratsgeschlccht des Freistaats Luzern. |
Burgerrecht, Erneuerung 1581. !
Grosser Rat 1581. i
Kleiner Rat 159ß. ■ |
Katholiscli. \
i
(Vgl. Jahrg. I Seite 274 und Jahrg. II Anhang). j
!
voiä Hechel.
Ratsgeschlccht des Freistaats Basel.
Burgerrecht 1527 (147G).
Grosser Rat 1<> . .
Kldiner Rat IGßO.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 27tj.)
r ■
340 V. Meiss oder ]\Ieiss v. TeiifTeD. -
- Meng. — Marian.
V. Jlciss oder Meiss v, Teuffeis.
Ratsgeschlecbt des Freistaats Zürich.
Kleiner Rat 1256.
Reformiert und katholisch.
(Vgl. Jahrg. I Seite 279.)
Häiiptergeschlecht der Freistaaten Graubündens.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 284.)
Merlau.
Ratsgeschlecht des Freistaats Basel.
Burgerrecht 1498.
Grosser Rat 1532.
Kleiner Rat 1552.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 288.)
de Mervelleiix. — Meuron.
341
de Merveilleiix.
Familie du Conseil d'Etat de ia Principaute de NeuchateL
Natioiialite iieuchateloise avant 1469.
Conseil d'Etat 1559.
Protestaiits.
(Voir tonic I^r page 314.)
JleiaroH.
Familie du Conseil d'Etat de la principaute de NeuchateL
Etablie au pays de Xeuchatel avant 1520.
Bourgeoisie de Neuchatel-ville en 1598.
Conseil d'Etat 1709.
Protestants.
Historique.
La famille Meuron tire son origine de St.-Sulpice au VaL
de-Travers. Elle parait y etre autochtone.
La fiiiation ininterrompue commencc avec Antoine qui
re9ut en 1520 i'acccnscnient d'un nouveau inoulin au Pont-de
la Roche sur la Reuse, et fut affranchi de Ia taille le 5 juin
1527. Son tils Claude eut lui-nicine trois üls Antoine»^
Georges et (juillaume qui sont les auteurs des trois lignes
de la famille.
Les aimes primitives et communes originairement a toutcs
les branches de la famille, sont: d'argent ä unc plante de viorne
de sinople a la toutTc de fruits de guculcs, sortant d'un raont
de sinople.
Lc dipiome de noblesse accorde en 1711 a Etienne
Meuion {arriere-petit tils de Jeremie) Commissaire general et
M2
Meuron.
Consciller d'Etat, liii conceda les armes suivautes: d'or ä la
tete de Maure au naturel, tortillee d'argent, a la bordure
•d'argent, chargce de treize coquiiles de sable. Cimier: une
aigle eployee de sable, lampassce de gueulcs. Ces armes encore
portees par ses descendants ont valu ä cette brauche de la
famille la dcsignaliou de Meuron-Tete de JNIaure.
Theodore,* Pierre Henry,* Charles, Simon Franyois et
Felix- Henry, * tous fils ou petit-lils de Pctreman Meuron, furenl
annoblis par lettres du roi Frederic II du 11 novembre 17G3.
Par lettres du 8 decembre 1789, enterrinees seulement le
7 fevrier 1814, le roi Frederic Guillaume II etendit la recon-
naissance de noblcsse de 17f)o a Abrain* et ä Abram Henry,*
tous deux membres du Grand Conseil de Neuchätel. Dans ces
deux diplomes de 17()3 et de 1789 les armes concedees sont:
d'or au miirier au naturel, plante sur trois montagnes de siuople.
Cimier: un dextrochere arme tenant un mürier arrache au
naturel.
Le l^r Mars 1828, un ordre de cabinet de Frederic Guillaume II
accorda a Gustave de ^leuron, chambellan et envoye de Prusse
a la cour royale de Danemarck, l'autorisation de porter le titre
de comte. Apres la mort de ce dernier et sur la requete de
la veuvc de son cousin, Miiie Justine de Luze, veuve d'Henri-
Auguste de Meuron, un nouvel ordre de cabinet date du 9 janvier
1830, autorisa celle-ci, ainsi que sa fdle et son Iiis a se servir
du mieme titre. Cette brauche de la famille remplace le mürier
au cimier de ses armes })ar une epee.
Fes branches de la famiiie descendant des titulaires des
lettres patentes ci-dessus sont designees ]iar un a5teris([ue *.
La famille Meuron a fourni a l'Etat de Neuchätel 4 Conseillers
d'Etat, 2 Commissaires generaux, 1 procureur general, 1 procureur
de Valangin, 4 maires et 4 chatelains ; a la Ville de Neuchätel
2.3 men)brc6 du < irand-Conseil, 9 membre^ du Petit-Conseil,
5 maitres de Clefs, 7 maitres-bourgeois et 3 bannerets.
Horn m es marcjuants. Samuel, ne en. Ibl8, procureur
de Valangin. Etieiine ( KwO— 1 750), Con^missaire general et
Consciller d'Etat. llenri (1752 — 1813), proiesseur de philosophic
et bibliolhccaire. Charles Daniel (1738 — i80t]), lieutcnant-
general au Service d'Anglcterrc, prop>rietaire d'un regiment suisse
Meuron.
34^
de son nom au service de la Conipa^^iiie des Indes holiandaises
piiis anglaises. Pierre Frederic (174G — 1813\ lieutenant-
gen^ral au service d'AcgjIeterre, gouverneur de l'ile de Ceylan.
Charles Gustave (1779 — I80O), ministre de Prusse ä Berr.e,
a Munich et ä Copenbague, Maximilien (178^ — 1868;, peintre^
fondateur de la Sociele des Ainis des Ans et du nuisee de
peiuture de Xeuchatel, xViiguste Frederic (1789 — 1852).
Degociant au Bresil, fondateur de la maisou de sante de Prefargier.
Albert (1823—1897), peintre.
La fainill.e a possede des doinaiues plus ou nioins importants,
dans le canton de Xeuchatel: a Xeuchatel, au Landerou, a
Champreveyres, ä Corcelles, a Colombier, a Areuse, a St. -Anbin,
a Fenin, a St.-Sulpice, a ^lotiers, ä Flenrier: dans le canton
de Vaud : le chateau de Corcelles sur Concise, a Bonvillars, a
Provence, ä Giez, ä Orbe, a Corseaux sur Vevey, a Mont-le-
Grand etc., dans le canton de Berne: a Gerzensee.
Etat nominatif.
I. Ligne d*Antoine.
Auteur: Antoine, fils de Claude; par son mariage avec
Clauda Vaucher.
A. Descendance de Henry.
Auteiir: Henry, petit-tils d'Antoine, par son mariage avec
X. Merienne.
* 1. Branche ain^e.
Auteur: Eticnne, petit-hls d'Henry, par son mariage avec
Marie Meuron.
Premier rameau.
Auteur: Frederic Henry, petit-tds d'Al^ram-Henry * et
descendant d'Ktienne a la VP-^i^e gencration par son mariage
avec Kose Terrissc. Son j^etit-t'.ls :
Henri-Pierre de Meuron, ne a Xeuchatel le 23 juillet
1863. Dr. es Sciences, depute au Grand-Conbcil, Conseilier
Comiimnal de Xeuchatel, fils d'Eugene-Henri et de Caroline,
344
Meuron.
ie de Meiiron, marie le 26 janvier 1895 ä ^larie Isabelle
e Colli on, nee le 2 fevrier 18G6. (Xeuchätel).
Freres et soeiirs du pere:
Edouard Frederic, oe ie 7 octobre 1830, president de la
Commision de la maison de sante de Prefargier, marie a
Corcelles sur Pcseux, le 18 juin 1870 a Louise Elisabeth
d' Er lach, nee le 12 aoüt 1844. (Neuchälel et Gerzensee.)
Enfants: a) AI fr ed, ne le 24 mal 1871, capitaine-lieutenant
dans la marine imperiale allemande.
b) AI ix Louise, nee le 15 septembre 1872.
c) Frederic Alphonse, ne le 26 mars 1874,
marie le 5 octobre a Louise Elisabeth de
Tscharner, nee le 22 aoüt 1882.
d) Charles Eugene, ne le 13 juillet 1875,
mcdecin.
Cecile Jenny, nee le 3 mars 1836.
. Louise Emilie, nee le 22. mai 1843, mariee le 14 mars
1866 a Auguste Bovet, Dr. en medecine a Areuse.
. Robert Louis, ne le 23 mai 1853, banquier a Paris,
marie le 30 octobre 1888 a -Marie Louise Caroline
, Marcel, de Lausanne, nee le 13 septembre 1862.
Enfants: a) Robert ^Marcel, ne a Madrid le 2 no-
vembre 1889.
b) Richard Frederic Charles, ne ä Paris
le 4 septembre 1893.
c; Colette Rose Mathilde, nee le 28 mars
1896 a Paris.
* D e u X i e m e r a m e a u .
Auteur: James Fran(,:ois (1811 — 1871), frere de Frcderic-
'euri, par son n-iaria^;e avec Elniire de ISIeuron. Son petit-fils:
Louis Henri de Meuron, ne le 28 juin 1S6(), peiuire,
.ari e 1 e 13 mai 1 898 ä L e o n i e de P o u r t a 1 c s , nee le
5 avril 1875. (Marin).
Enfants: a) Etienne Louis, ne le 18 janvier 1900.
b) Monique Margu eri t e, nee le 17 mars 1901.
Meiiron. 345 j
c) Solange Elmire, nee ie 6 avril 1904. |
d) Henri Maurice, ne le lo juiilet 1905. •
t
Mere: |
Marie Julie Nancy, nee le 2 decembre 1843, lille de j
Alfred Jacques Henri Berthoud, mariee ä Neuchätel le 25 sep- |
tembre 1867 ä f Frederic Henri, ne le 5 juin 1841, mort l
le 7 decembre 1904, pasteur ä la vSagne et ä St.-Blaise.
Freres et soeurs:
1. Marguerite Louisa, nee le 29 aoüt 1869, mariee a !
St.-Blaise le 25 octobre 1897 a Samuel de Perregaux, directeur \
de la Caisse d'Epargne de Neucbatel. i
2. Abel, ne le 4 avril 1871, missionnaire au Transvaal, marie i
a St.-Blaise le 27 fevrier 1896 a Helene Dardel, nee le ;
23 decembre 1875. j
Enfants: a) Liliane Helene, nee le 17 mars 1897. i
b) Genevieve, nee le 26 octobre 1898. ;
c) Yvonne ^larie, nee le 10 novembre 1903. :
3. James Alfred, ne le 5 mai 1876, licencie en theologie.
4. Marthe Cecile ZMarie, nee le 20 avril 1880.
5. Rose Elisabeth, n6e le 29 juiilet 1882.
6. Gabrielle ZMarie, nee le 8 mars 1884.
Soe ur du p er e : I
Gabrielle Louise Rose, nee le 16 avril 1843, mariee
le 26 octobre 1864 a Ferdinand DuPasquier, banquier a
Neucbatel.
2. Branche cadette.
Auteur: David, petit-hls de Henry et frere d'Etienne,
par ßon mariage avec Marie Reymond.
* P r e m i e r r a m e a 11 ,
Auteur: Abram,* fils de David, par sou mari:i'^e avec
N. . , N. . . Son arriere-arrierc-petit-lils :
Edouard Henri de Meuron, ne le 0 avril 1827, negociant
a Lisbonne, tils d'Edouard, consul suisse ä Lisbonne et de Anna <
34G
Meuion.
Emilia, cee Vasqiiez, niarie le 27 juillet 1848 a ^laria
Benedicta de Souza Pinto de ^ra^alhaens, nee le 12 no-
vembre 1829, moiLe ä Lisbonne le 24 mars 1903. (Lisbonne.)
Enfant: Maria Francesca, nee le 24 avril 1849,
mariee le 11 octobre 18GÖ a Auguste Gomez
d'Araujo, ininistre de la maison de la reine
douairicre de Portugal, morte le 31 mars 1897.
Deuxieme rameau. (Eteint quam aux niales.)
Auteur: Felix, Iiis de David et frere d'Abram, par son
inariage avec Jeanne niarie Roulin. Son arriere-petit-hls :
•}■ Frederic, ue le 8 mai 1799, niort a Neuchatel le
26 septembre 188<). Iiis de Jean Daniel et de Susanne Marie,
nee Perret, niarie: I. le 9 novembre 1829 a Henriette
Caroline Gigaud, nee le ler octobre 1809, morte le 23 juin
1854; II. le 14 octobre 1855 ä Elisabeth Welti, d'Aarau,
nee le 13 mai 1827.
Enfant du second mariage: Adele-Emilie, nee le 19 avril
1860.
F r e r e s :
1. 1 Jeai] Gustave Alexandre, ne le 28 juillet 1809, mort
le 13 juin 1874, marie le 29 avril 1843 a Louise Elisa-
beth Favre, nee le 6 avril 1820, morte le 22 octobre 1892.
E n f a n t s : a) 7 Louis Gustave Auguste, ne le 17
janvier 1844, mort le 21 dccembre 18Sf3,
marie le 6 octobre 1874 ä Berthe jagot
Guillarmod, nee le 25 janvier 1854.
Enfant: Laure, nee le 22 octobre lv876.
b) Mathilde Louise, nee le 12 juillet 1846,
mariee le 16 mai 1868 ä Henri Ladame,
Ingenieur a Xeucbatel, morie le 4 octobre 19i)6.
2. t Auguste, ne le 11 avril 1813, architecte a Hambourg,
mort a Xeuchatel le 21 mai 1898, marie: I. le 3 octobre
1839 a Uranie Simon d, nee le 27 septembre 1813, morte
le 14 mars 18i)5. U. le 20 mar.^ 1867 ä Betsy P>ouvier,
nee le 2 decembre 1825, morte le 7 janvier 1905.
MeuroD.
347
Enfants du I^r mariage: a) Siizanne, nee 1e 18 anv-t 1840,
marice Ic 29 septertibre 1859
a Hamboiirg a Chs. Edind.
Perrenoud, du Locle.
b) -J- Fanny, nee le 8 octobre
1844, niariee Ic 24 aoüt 18()7
ä Hambourg a A d o 1 p h e S o ni -
- « mer, morte le 20 jaiivier 1895.
c) Marth e Sophie, nee le 3
mars 1848, niariee le 27 niai
1873 ä Jules Leocadio
Huguenin.
du llc mariage: d) Jeanne, nee le 6 juillet 18n8,
mariee le 27 juin 1893 a Jules
Henri CI er c, notaire ä Xeu-
chätel.
*B. Descendance de Jeremie. (Meuron-Tete-de-]Maure.)
Auteur: Jeremie (1576 — KUO), pctil-hls d'Antoine et
frere de Henry, bourgeois de Ncuchatel en 1007, par son
mariage avec Judith Dubied. Son deseeudant direct a la IX'^iß«
gen^ration :
Pierre Albert Fran^ois de Meuron, ne le 30 mars
1852, archiLectc ä Yonkers (Xe\\: York), marie: I. le 30 scp-
tembre 1880 a Stuttgart ä Emma Spring, nee le 3 dccembre
1859, morte ä Neuchatel le r'A) janvier 188(). II. le 3 octobre
1892 a New-York a Cairo-lleien Shurtleff, nee le 3 oc-
tobre 1864.
Enfant du l^^ mariage: Pierre Georges Alexandre,
ne le 2 octobre 1882, agronoinc.
Seeon d c"" fe m m e du pere:
Clementine i^ec Roux, nee le 30 d'-cembre 1828, veuve
en premieres noces de Napoleon Koechlin, remariee le 29 avril
1868 a Pierre Georges, ne le 20 aoüt 1823, mort le 10 mars
1882, A'cuf en preuiieres noces d'Albertine Roux,' nee le 6 oc-
tobre 1823, mariee le 26 juin 1819, morte ä Montreux le 30
janvier 1864.
248
iSIeuron.
S o e u r s :
1. Sophie Georgina, nee le 80 octobre 1850.
2. Louise EJisabeth, nee le 9 decembre 1858, mariee le
12 octobre 1878 a Frederic Maurice de Tribolet-
Hardy.
3. Esther Helene, nee le 9 decembre 18G2, mariee: I. le
14 avril 1886 ä Jean Baptiste Charles de Stoppani,
de Ponte-Tresa (Tessin), mort le 13 avril 1889. II. le
4 novembre 1898 a Paul Edouard Robert-Tissot,
pasleur aux Ponts-de-Martel.
IL Llgne de Georges.
(Eteinle quant aux males.)
Auteur: Georges, fils de Claude et frere d'Antoine, par
son mariagc avec Jaqua Taucher. Son descendant direct a la
Vni^niö generation:
•f Pierre Louis Adolphe, nee a Toulon le 4 juillet 1803,
fils d'xVugustin, licutenant de vaisseau, et de Marie Therese
Lapierre, maric: L le 2 fevrier 1833 a Calenzana (Corse) ä
Lasthenie Bonnacorsi. II. le 30 juillet 1850 a La Roche-
sur-Yon a Arm antin e Rateau, nee ie 2 mars 1834; mort
le 28 octobre 1887 a Ajaccio.
Enfants du I^r mariage:
a) Aglae, nee le 19 mars 183G a Ajaccio.
b) Augustine Emilie Euphrosine, nee le
31 juillet 1844, mariee le 2 fevrier 18G9 a
Auguste F r a n c o i s T i m o t h e e L a n d r y ,
Conseiller a la Cour d'Appel de Paris.
Hl. Llgne de Guülaume.
Auteur: Guillaumc, licutenant du Vauxtravers, fils de
Claude et frere d'Antoine et de Georges, par son mariage avec
N. . . . Dubied.
MeiiroD.
349
1. Branche ein^e.
Auteur: Jean Jacques, petit-iils de Giiillaume, par son
mariage avec Anne Coulin. Son descendant direct ä la VII^"ie
geueration :
Paul de Meuron, ne le 15 aoüt 1851, syndic de Corseaux
Sur Vevey, marie: I. le 10 octobre 1878 ä Aline Carlo n
Azemar, nee le 18 fevrier 1852, niorte le 25 janvier 1896.
II. le 12 mai 1897 ä Alice Carion Azemar, nee le 15 avril
1853.
Enfants du I^^r mariage:
a) Alice Jeanne Louise, nee le 23 octobre
1879, mariee le 2 avril 1902 a Edmond-
Evert van ^luyden de Lausanne.
b) Gabrielle Helene Adele, nee le 3 mai
1881, rnariee le 18 septerabre 1901 ä P^rank
Georges Cuenod de Vevey.
Mere:
Louise, nee de Charriere, nee le 14 mars 1828, mariee le
10 novembre 1850 a Georges Henri, ne le 12 juin 1815.
mort a Lausanne le 31 aoüt 1876.
Soeur et fr er es:
1. Louise Jeanne, nee le 3 aoüt 1853, mariee le l^r aoüt
1879 a Victor Bergier, de Lausanne.
2. Georges Aloys, ne le 30 novembre 1854, avocat et con-
seiller national ä Lausanne, maric le 15 octobre 1888 ä
Marguerite Auberjonois, nee le 21 avril 1865.
Enfants: a) Madeleine Louise, nee a Lausanne le
15 aoüt a890.
b) Antoinette Paul ine, nee ä Lausanne ie
14 döcembre lö92.
3. llenri Alfred, nee le 2 juin 1857, Ingenieur et deputc au
Grand-Conseil de Geneve, marie a Lausanne le 4 mai 1880
a Henriette Rene vier, nee ie 15 dccembre 1857.
Enfant: Georges Eugene, ne le 8 janvier 188G.
850
MeuroD.
4. Charles Edouard, ne le 21 juillet 1863, lieutenant-co'onel
ä rEtat-major <^enera], marie le 3 noveinbre 1893 ä Ga-
brielle Auberjonois, Dce le 25 aoüt löUS.
* 2. Branche caöette,
Auteur: Guillaiinie. petit-fils de Guillaume et frere de
Jean Jacques, par son mariage avec Elise Ballanche.
Premier rameau. (Eteint quant aiix males.)
Auteur: Eelix, petit-fds de Guillaume, bourgeois de Xeii-
chatel en 1707, par son mariage avec ^ladeleine Prudent. Son
arriere-arriere-petit-fils :
7 Albert, ne le 23 aoüt 1823, lils de Ls. Chs. Maximilien,
petit-fils de Pierre Henry "^-j et de Caroline nee de IMeiiron,
peintre, marie le 22 decembre 18Gb a Julie Perrot, nee
le 21 octobre 1828; mort a Xeuchatel le 20 mars 1897.
Enfants: a) Genevieve, nee le 8 septembre 18f58, marice
le 6 septembre 1888 a Georges Maurice
Auguste B o }- - d e - 1 a - T o u r .
b) Gabriel le Emanuelle, nee le 31 rnai 1870.
Deuxieme rameau. (Eteint quant aux males.)
Auteur: Charles, petit-fils de Guillaume et frere de
Felix, büurgeois de Xeuchatel en 1747, par son mariage avec
Elisabeth Petitpierre. Son descendant direct a la quatrienie
generation par Felix Henry,* tils de Charles:
Charles Cesar, ne ä Champreveyrts le 29 septembre
1798, fils de Charles et de Marianne Victoire d'Yvernois, ancien
ofticier au regiment Meuron puis profeiseur en Angletcrre,
marie le 1 825, a -j- F r a n c e s C o 1 1 e y , mort ä
York en 1852.
Erifant: France s, nee le 14 juillet 1829, marine le
1 janvier 1 855 ä A u g u s t u s F r e d e r i c k C r u s e ,
veuve le 1.3 septembre 1883. (Leeds.)
^leuron.
351
Troisieine rameau. (Comtes.)
Auteiir: Theodore,* j^etit-lils de Guillaiinie et frcre de
Felix et de Charles, bourgeois de Neachätel eu 1751, par soii
niariage avec Elisabeth Voiiga". Son descendant direct a la
cinquienie gcneratiou:
Denys Auguste de Meuroii, ne le 3 octobre 1838, tiis
de Theodore Jules Gustave et de "\Iarie Constance Olympe de
\'os, colonel d'arlillerie et president du tribunal de Rolle, iiiarie
le 15 octobre 1870 a Valentiue Sa ladin, de Geneve, nee
le 16 juillet 1844. (Mont-le-Grand.)
Enfants: a) Raoul, ne le 4 octobre 1871.
b) Max, ne le 14 mars 1870, marie le 29 mai
1900 a Amelie Dora Franc iUon de
Lausanne, nee le 17 juin 1879.
Enfants aa) Denise Mauricette Valen-
tine, nee le 2 aoüt 1902.
bb) Jean Max Saladin, ne le
29 juillet 1904.
S o e 11 r :
Louise Berthe, nee le 5 septembre 1848, niariee le
15 octobre 1870 ä Edmond Eynard, de Geneve.
^leycr (gen. Hirscben-Meycr). —
Meyer v. Kuonau
Meyer (genannt Hirschen-Meyer).
Raisgeschlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht vor IG 14.
Grosser Rat 1774.
Reformiert.
Vgl. Jahrg. I Seite 316.
l^atsgeschlecht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht lo63.
(Kleiner) Rat 1371.
Reformiert,
(Vgl. Jahrg. I Seite 320.)
Mever (ziiiu Pfeil i.
353
Meyer (zum i^Teii).
Ratsgcschlecht des Freistaats Basel.
Bürgerrecht vor i35'5.
Kleiner Rat 1382.
Reformiert.
Geschichtliches.
I. und II. Zeit vor der Krwer!)uiig des Basler Burger-
rechtes 11 n d nach dem Eintritt in dasselbe bis 1798.
Erster urkundlicher \' erfahr und Herkunft des
Geschlechts. Als ältester absolut sicher nachv/eisbarer Vorfahr
des Geschlechts der Clever zum Pfeil von Basel ist Henmann
dictus ^leyger bekannt, der 1374 zuerst erwährit wird und
mit welchem auch die ununterbrochene Stammreihe beginnt.
Derselbe gelangte VoS'2 als Ratsherr der AVebernzunt't in. den
Basler Rat und aus dem Jahre 1398 ist noch eine L^rkunde
erhalten, die er bereits mit dem jetzt noch von der Familie
geführten Wappen, Pfeil und Halbmond, siegelte; Henmann, oder
sogar seine Voreltern müssen jedenfalls schon vor dem grossen
Erdbeben von 1356, das die Stadt Basel fast ganz zerstörte
und bei dein ii. a. auch die ältesten Burgeraufnahmeverzeichni-se
verloren wurden, dort Burger gewesen sein und da ferner der-
selbe zweifellos identisch ist (Basler Chroniken VI, p. 557 — 8)
mit einem Hans resp. Henmann, der 13l)7, zugleich mit
;^einem Vater, Xiklaus, dem ^Meyer des Klosters Ottmarsheim
zu Oellingen und dessen Bruder Hans urkundlich gerjanrit
wird, so können die 2>»Ieycr zum Pfeil als die XachivOmmen der
alten erblichen Clever des ar.gefiihrten Klosters Oiinu:r.-heim in
Oetliugen bei Basel, die, gleich dieseni Jvioster, se;;;-t auch
verschiedene Güter dort besassen imd von welchen ein l[ein-
r ich schon im Jahre 12.")2 als verstorben i*2rwähnun.g tnidet,
be/eichnet werden.
Bemerkenswerte Männer: Der Ratsherr Henmann,
diCr, später (seit 1410) als Meister seiner Zunft, noch bis 1414
2J
354
Mever (ziini Pfeil).
im Rate blieb, starb wribrscbeiiibxh im letzt^cDaimten Jahre.
Sein Sohü, Juril^er Xiklaus Meyer, zui^^enaiira von Biirei:.
erhielt 1420 die Herrschaft über Dorf und Schloss Büren,
zwischen Liestal und Grellingcn, als Pfandlehen von den Grafen
von Thierstein; er gehörte zu den reicheren Bürgern Basels,
welche 1421 und 1425 der Stadt als Reisige zu dienen und
Knechte und Pferde zu stehen hatten, zog auch in letztge-
nanntem Jahre mit in der Fehde des Bischofs von Basel gegen
den Grafen von Neuenbürg in Burgund, erlitt aber bald darauf
einen gewaltsamen Tod, indem er zusammen mit einem Knechte,
1426 bei Gundeldingen in der Nahe Basels, von einigen Bauern
J1U5 seiner Plerrschaft Büren erschlagen wurde.
Xiklaus und seiner Gemahlin Anna Stoer Sohn, Junker
Ludwig ^\Ieyer, v\-ar verheiratet mit Iva t ha r i n a von Mntz-
wiler (Montse\-elier) und stari) frühzeitig im Jahre 1452, v/orauf
sein noch niindcrjahriges einziges Rind, Xiklaus, unter die
Vormundschaft Heinrichs von Beirjheira, des bekannten Chro-
nisten und Rechtsgelehrteu, kam.
Dieser Xiklaus der Jüngere vermählte sich 1471 mit
Barbara zum Luft, Tochter des Ratsherren Ulrich zum Luft
nnd der Anna Magdalena F.berler genannt Grünenzwig. Anno
1474 hatte er in Mülhausen das Schultheissenamt im Xamen
der soj^^enannten X'^iederen Vereinis^une zu versehen und im fol-
geuden Jahre gehörte er zu den Zuzügern von Basel, die im
Burgunderkriege an der Erfjlierung von Grandson durcli die
Eidgenossen teilnahmen, sass auch bereits damals schon im
Grossen Rate als Sech>-er der Zunft zum Schlüssel. Xach einer
zeitweiligen Abweseniieit \on Basel, erhielt er 1480 die Rat-
schreiberstelle, welche er dann bis zu seinem Lebensende im
Jahre 1500 behielt. X'^iklaus war ein sehr gebildeter, biiidicr-
und kunstliebender ^[ann ; auf der Basler Universität.-^bibliothel^
l)erniden sich sowohl mehrere wertvolle alte Drucke, welche nach-
weisbar aus seinem l^e^itz stammen, wie auch eine schon 1471
von ihm selbst angefertigte inui reich illiHtricrte Handschrift.
Als Kinder des Ratschreibers X'iklaus sind vier Söhne und
eine Tochter bekannt, nändich: 1. LudwiLi', Ratssubstitut
1502, Sechser zum Schlüssel nnd des Gros-cn Rats 150t),
7 1508 unverheiratet. 2. AdelliCrg, geb. 1474, der spatere
iMeyer (zum Pfeil).
855
j>üri;crmeister. 3. Helena, J zwischen 1515 und 1519, vei-
ir.iibit mit Hans Galilei ou, Zunftmeister zu S-dVaii und de-^
Rats. 4. Bernhard, geb. 1488, ebenfalls Bür^^enncister.
5. Jakob, geb. ca. 1491, vermählt mit Anna von Lüters-
dorf, der schon vor 1515, A\-ahrscheiiilich kinderlos, starb.
Die vorgenannten, beide bis zur höchsten Würde dircr
Vaterstadt gestiegenen Brüder, Adelberg und Bernhard, sind
unstreitior die hervorragendsten ^Männer ihres Geschlechts.
Adelberg, der ältere, seit 1514 Ratsherr der Zunft zu
Safran, wurde 1521 Bürgermeister, und zwar als erster IVäger
dieses Amtes der, nach einer im März des genannten Jahres
vorgenommenen Verfassungsänderung, vom Rat ohne ^Iltwirkcn
des Bischofs, als früheren Stadtherrn, erwählt wurde; von Ja
an bis zu seinem Tode war derselbe dann abwechshmgswei.-e
jedes zweite Jahr als regierender Büigermeister an der Spitze
der Häupter des eidgenössischen Standes Basel. Ausserdem
vertrat er diesen Stand schon als Ratsherr im Jahr 1517 und
dann als Bürgermeister von 1526 — 1529 auf verschiedenen Tag-
satzungen. Darin aber liegt hauptsächlich die bleibende Bedeu-
tung Adelbergs, dass, nachdem für Basel die Anfänge der Re-
formationsbewegung in die ersten Jahre seiner Regierungszeit g-j-
fallen waren, die Anhänger der neuen Lehre im Rate an ihm und
dem damaligen Oberstzunftmeister Jakob ]Meyer zum Hirzen ihre
Führer hatten. Indessen war er, wenn auch persönlich ein
Freund der Reformation, in seiner amtlichen Stelluni? gleich-
wohl stets darauf bedacht, zwischen den einander gegenüber-
stehenden Parteien zu vermitteln und beiden Teilen gerecht zu
werden, so dass es nicht zum \\'enigsten ihm zu verdanken ist,
wenn in jenen erregten Zeiten ernstliche Unruhen in der Stadt
Basel vermieden werden konnten. Auch als Gesandter auf dem
1526 zu Baden stattgefundener. Religionsgespräcli legte Bürger-
meister Adelberg ]^.Ieyer "Proben seiner Mässigung und Staats-
klugheit an den Tag. Als darauf 1529 in 13a.sel der völlige
Sieg der Refornu\tion erfolgte, hatte er sodann mit seinem in-
zwi:t,vlien ebenfalls zum Büi gcrmeister vorgerückten, sch(»n ge-
nannten Ivollegcn Jakob Meyer zum Hirzen, noch die "ifi^üoe,
die neue Religionsordnung und die durch Letztere nötig ge-
wordenen weiteren -Vnderungen völlig durciizuführen und /u
befestigen. Es steht deshalb Adelberg Meyers Name am Lm-
356
Mevcr (zum Pfeil).
gang des Baslei Reformationsi^esetzes. Ausserdem hat Bürger-
meister Adelberi^ sich auch uanihafte Verdienste um die ¥ör-
deruDo der Geschichtskuude seiner Vaterstadt erworben, indem
er nicht nur 1543 selbst wertvolle -Notizen aus Basels Ver-
gangenheit sammelte und niederschrieb, sondern verschiedene
Abschriften älterer Basier Chronilvcn aus dem 15. Jahrhundert,
die von grösster Wichtigkeit und ziim Teil nur auf diese
Weise der jetzigen Zeit erhalten gebliel)en sind, auf seine
Kosten anfertigen licss. Auch eine Chronik seiner Familie legte
er an, welche später von seinem Bruder Beriihard und einigen
seiner eigenen Nachkommen fortgesetzt wurde. Alle diese
Schriften werden ebenf^dls auf der öffentlichen Bibliothek der
Universität Basel aufbewahrt.
Adelberg ]N[eyer starb den 8. Jnui 1548; er war vermälilt
gewesen mit 1. 1503 Katharina, Tochter des Ratsherrn Bal-
thasar Hütschi; 2. 1509 I\Iargar etha, Tochter des damaligen
Oberstzunftmeisters Hans Tratmann; 8. 1533 Katharina, des
ehemaligen Ratsherrn Andreas BischotY, Herrn zu Hiltalingen,
Tochter, aus welch letzterer Ehe er allein einen Sohn, Hans
Ludwig, 1539 — 1()07, nebst zwei Töchtern, Barbara, 1535
bis 1552, Gemahlin des Junkers Hans Riespach, f 1552,
und Maximilla, 1537 — 1577, verheiratet mit Plierouymus
von Küchen, ]\Ieister zum Schlüssel und des Kleinen Rats,
^ 1577, hintei'liess.
Bernhard, Bruder des vorhergehenden, geb. 1488, war
Wechsler von Beruf; -clnni 1521 dena Grossen Rate angehörend,
■war er eines jener wenigen .Mitglieder dessellien, welche datnals
Festigkeit genug besassen, um die Annahme französischer Jahr-
gelder zu verweigern. Im Jahre 1529 kam er als Ratsherr
zum Schlüssel in den Kleinen Rat, wurde auch 1531 Dreier-
herr, 1537 l'annerherr und von 1530 an eischicn er häufig als
Gesandter }^.asels sowohl auf den Tagsatzungen als namenllich
auch beim lUschof, gegenüber welchem er Lmge und schwierige
Uriterhandlungcn mit so grossem (beschick führte, dass schliess-
lich der für die Stadt sehr günstige Vertrag vom 10. August
1547 zu Stande kam. ])arum geschah es wohl vornelindich
in Anerkennung der Verduenste, die i:5ertdiard Meyer sich hie-
durch erworben hatte, d:i^s er 1549, u:\ch dem Tode seines
Bruders Adelige rg, als dessen Nachfolger zum }>ürgermeister
]SIeycr (zum Pfeil).
erwählt v% urde, ohne vorher Oberstziniftmcister t:jev.'e.sen zu sein.
Im Jahre 1552 wurde Bernhard noch an den Ivöni^ Heinrich IL
von Frankreich nach Zabern abgeordnet und als Bürgermeister
blieb er im Amt bis zu seinem am 13. ^lärz 1558 erfolgten
'J'ode. Er war, T^•ie schon berncikt, der erste Fortsetzer der
F.imiiienchroni]: seines Bruders Adelberg, und vermählte sich
zuerst 151o mit Helena Bär, die schon j 515 starb, sodann
1515 mit Maria Wölfl in.
Während die männliche Xachkommenschaft Bernhardts
bereits in der dritten Generation ausgestorben zu sein scheint,
hat sich diejenige des älteren Bruders Adelberg durch dessen
Sohn Hans Ludvrig, 15o9 — 1607, dem zweiten Fortsetzer
der Meyer'scheii Familienchronik, Kleister zum Safran m)d des
Kleinen Rats 1578, Dreizehnerherr oder ^Mitglied des Geheimen
Rats 1591, vermählt 1559 mit Anna Fr oben, Tochter des
bekannten Buchdruckers Hieronymus Froben ^der 1501 als erster
in Basel geborener Eidgenosse nach der Aufnahme dieser Stadt
in den Schweizer Bund getauft worden sein und der Tradition
nach die zum Bundesschwur in Basel erschienenen Gesandten
der übrigen Kantone zu Paten gehabt haben soll), und seine
Xachkomm.cn weiter erhalten. Drei der Söhne Hans Ludwigs:
1. Adelberg der Jüngere, 1550 — 1()29, Ratsherr zu Fischern
1613 — 16]5, vermählt zuerst mit Ursula ]\Ientelin, dann
mit Elisabeth von Speyr; 2. Beruliard, 1564 — 1610, ver-
mählt mit Cordula Truchsess von Rhein fei den, ans einem
liralten, schon 1128 genanjiten Ministerialgeschlecht der Grafen
von Rheinfelde]! ; 3. Xiklaus, 15()5 — 1629, dritter Fortsetzer
der Familienchronik, Sechser zmn Safran und des Grossen Rats,
vermählt mit Salome Eckenstein, Schwester des Obersten
Johannes Eckenstein, teilten diese Linie in eben so viel Äste,
von denen der älteste und jüngste in der vSchweiz zwar gleich-
falls erloschen sind, der mittlere d;igegcn sich in Basel bis auf
die jetzige Zeit lortgepHanzt hat. Vom ältesten. Zweige, der
sj)ätcr zum Teil nach ^lülhausen im Elsass übersiedelte und
d<jrt ebenfalls in die Räte gelangte, sind ferner gegenwärtig
noch Nachkommen in Oesterreich vorhanden.
Aus den ausge>torbenen Seitenzv.eigen sind sodann noch zu
erwähnen: Har. s Konrad, 1589— 1659, Sohn des Xikiaus
und der Salome Eckenstein, des (Trossen Rats 1619, SchalTner
858
Meyer (zum l*feil).
des Klosters St. Clara 1G22, Meister zu Schniietleu imd des
Kleinen Rats 1G4C), der letzte Fortsetzer der von seinem Ur-
l^rossvater, dem Biirj^ermeister Adelbcrg Tvlever, begonnenen
P^amilienchronik, ferner dessen zwei Brüder, Adelberg, geb.
1588, und Haus Ludwig, geb. 1590, f ^'ooi, beide als
Haup;tleute in Diensten der Republik Venedig gestorben.
S t e 1 1 11 n g und Besitzungen der F a m i l i e. Das, z ur
Unterseheiduug von anderen gleichnamigen Familien, nach
seinem Wappen jetzt noch unter der ßenennimg Meyer zum
Pfeil näher bezeichnete Geschlecht gehört demnach zu den
ältesten der Stadt Basel und überdies ist es die einzige der
noch lebenden Basler P^amilien, deren ^litglieder in ihrei
Vaterstadt bis zum 16. Jahrhundert oftiziell den Junkertitel
führten. Als Junker waren die ]\Ie)er zum Pfeil auch Mit-
glieder der Hohen Stube, verzichteten indessen darauf, dieselbe
im Rate zu vertreten, Avie dies auch bei anderen Achtburgern
jener Zeit, z. B. den Eberler, genannt Grünenzwig, mit denen
sie verschwägert Ovaren, und den Zscheggenbürlin beobachtet
werden kann. Ueberdies nahmen die Junker ^Nleyer zum Pfeil
jedenfalls auch sonst eine sehr angeschene Stellimg ein, da sie
bereits im 15. Jahrhundert eine eigene Familiengrabstätte im
Kloster ^laria ^Magdalena an den Steinen hatten und überhaupt
zu den reichsten Bürgern gezählt wurden. Ausser der Herr-
schaft Büren besassen sie stets mehrere Crrund^tücke in der
Stadt Basel, wie die Fiegenschaft ziun Pantier an der P^ittcr-
gasse, einen Hof in der St, Johannvorstadt u. s. w. Ferner
geht auch aus den vielen Aufzeichnungen und sonstigen Gegen-
ständen, wie Teppiche, genial te Scheiben, i'orti-ät.-. dn der Basier
Kunstsannnlung) etc., die man vun ilinen nocli besitzt, ins-
besondere den erwähnten rcichhaitigen Sarnmlungcn selteiicr
Bücher imd Handschriften des Ratschrciljers Xiklaus dem JiHigern
lind seines Sohnes, des Bürgr-rmeisters Adel})erg, sowie d-jn
Slellinigen, die sie mit A us.'.eichnung belclei'lct haben, da.ss die
Meyer zum l-'feil scFon frühe, für ihre Zeit selir gebildete inul
kunstsinnige Mänricr gewesen sein müssen.
III. Neueste Zeit.
B e m e r k e n s w e r t e Männer: IFi n s ( i c o r g e y e r - H e \ ,
1754 — 18".^1), HandeFmann und Jjcsit/er des Fi.sen- und Kupfer-
:N[eycr (ziini l^fcil), 359 j
I
IrAnimers in der Xeiien AVeit bei Basel, vor 1798 des (Trossen j
llats zu Basel als Sechser zu Spinnwettern seit 17S-">. dair^ \
seit 1803—1829 des Kleinen Stadtrates zu Basel. 18«>3 — 180(; \
des Stadtgerichts der mehrerji Studt, 18'j4 — 1827 des Gro--en f
Kantonsrates, 1803 — 1821 Appeliationsrichtcr, 18uG — 1815]
Statthalter des Stadtrates und 181 ö — 1821 Stadtratspräsident, |
auch Oberst-Schützeumeister um 180G — 1815, Präsident der Korn- i
haus-Inspektion 1813 — 1815, etc., etc , machte sich durch vor- |
ziigliche Verwaltujig der Stadtangelegenheiten während des ;
Durchmarsches der Alliierten 1813 — 1814, sowie im Jahre 1>^15. j
bemerkbar. |
Daniel Aleyer-^Merian, 1815 — 1893. Besitzer einer Band- •
fabrik in Sulz (Ober-Elsass), der die Güter Roth-Haus und Lach- ?
matt bei Basel, das Chateau de Pont les Vesoul. sov/ie den ;
Formonter-Hof in der St. Johannvorstadt zu Basel an sich t
brachte; Stifter des ^leyer'schen Familienlideikommisses, \
Theodor Me y e r-':.[ e r i a n , 1818— 18G7, Dr. med. 1842, i
zuerst Assistenzarzt am Bürgerspital zu Basel bis 1846. Privat- |
dozent an der Universität 184(3, Eidg. Divisionsarzt 1848, Spital- \
dircktor 1851 bis zu seinem Tode, tüchtiger Arzt und =ehr beliebter
Schriftsteller und volkstümlicher Dichter, zuL:leich kunstfertiger
Zeichner. i
Emanuel Mey e r - S t e i g e r , 1818—1856. Dr. med., unter- i
nahm grosse Reisen nach Batavja, Iskmd, Texas eic. und starb '
. i
als französischer ]\Iilitärarzt in Algerien, nachdem er sich auch \
Spitalarzt in Frankreich luid sodann bei der französischen [
Armee in der Krim verdient gemacht hatte. \
Stellung u n d B c s i t z \\ n g e n d e r F a m i 1 i e. G egen.wärtig j
l'esteht dieBaslerFamilie in Ba.-5ei, in Fraid^'reich und in Deut>cii- :
land. Sie besitzt jetzt noch die Güter Kolh-Haus und l^achniäit •
in der Xähe von Basel uaid das .Schloss l'ont les Vesoul, sowie :
mehrere städtische Grund^tücke in Basel. j
IV. \V a ] ' p e n b e s c h r e i b u n g. |
Da:^ Wappen der ^vleycr zum l'fcil ivon dem, wie ei wähnt, ;
ein Siegclabdruck schon an einer Urkumle vom 19. Juli l.Ji^S ,
voih ujden ist) zeigt: j
Iii goldgerändertem, blauem Schild, einen goMenen, mit der ;
•'^puze nach unten gekehrten, weiss gefederten und gespitzten j
360
]Meycr (zum Ffeil).
Pfeii, darüber einen sillierneu, gleichfalls mit den Spitzen nach
uiUen crerichteten Halbmond. Helmzier: Ein geschlossener
blauer Flug mit dem Schildbilde belegt. Helmdecke: Blau
weiss. Schildhalter : Zwei wilde .Männer, der rechte, mit Eichen-
laub bekränzt und mit braunem Bart, einen Baumstamm tragend,
der linke, bärtiger Grankopt, ohne Kranz, nnt Ivöcher und
Bogen bewalTnet.
V. Literatur:
Stamn^.buch der Familie Clever zum Pfeil auf der Univeisi-
tcitsbibliothek Basel. — Basier Chroniken, Bde. I — VI, insl)e-
sondere VI, S. 579 — 422. Die Familienchronik der Meyer zum
Pfeil, 1533— 1650. — Schweizerisches Archiv für Heraldik,
1904. — heu, Helvetisclies Lexikon und Supplement dazu. —
Wursteisen, Basler Chronik. — Ochs, Geschichte der Stadt
und Landschaft Basel. — Lutz, Baslerisches Bürgerbuch. —
Gast's Tagebuch. — Buxtorf-Falkeisen, Baslerische Stadt - und
Landgeschichteu. — - Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 21,
S. 555, Adelberg Clever zum Pfeil, Bürgermeister in Basel und
S. 628, Theodor Meyer - ^Terian. — Friedr. Oser, Theodor
Meyer-Merian, literarische Sk'izze ISIhS. — J. J. (~)eri, Theodor
Meyer-Merian, ein Lebensbild, 1870. — Alpenrosen, 181)8,
S. 48 — 51, Theodor !\Ieyer-.Merian.
Personenbestand.
Letzter gemeinschaftlicher Stammvater der noch blühen.den
Linien: -f Johann Heinrich .Ate}' er dm vierten Güede von
Bernhard und Cordula Truchses>. von Rheinfeldcn abstammend s
1717 — 1784, vermählt 175.') mit -J- A. TsLi r ur e t h a Kruts
aus Basel, 1727—1811.
Von des-en Söhnen Haiis Georg und Hans Jakob
stammen nachfolgende zwei l^inien ab:
!. Linie.
Stifter: t Hans Georg Meyer, 1754 — 1829, Handels-
mann und St:idtratspräsident, veiinäldt 178/) nnt i* Ursula He)-,
aus Ba-el, 1755 — 18;>1, von dessen Söhnen Daniel und
Johann K u d o 1 f folgende zwei nf)ch bestehende Aeste stammen :
i
Mevcr (zum I'fcii). oGl \
I
A. DanieTscher Ast. 1
Stifter: t Daniel Mever, 1787 — 18!-)9, ilaiidelsnia:!;! iiiul 1
Besitzer des Eisen- und Kupferhammers in der Neuen AVol:, I
des Civil-Gerichts der mebrern Stadt Basel seit 1815 — l'-^-l, )
Vorgesetzter zu Spinnwettern 1818 — 18o5, venn'ibU 1S15 mit |
t A. K a t h a r i n a H o f f m a n n , aus }3asel, 1 792 — 1 8Go. Dcs:.c:i i
Enkel : |
Adalbert Meyer, geh. Sulz (Ober-Elsass) 1. Juni 1850, j
eitern. Bandfabrikant; Besitzer des Rotb-IIaus-Gutes am Rbeiii, |
Gemeinde Muttenz (BaseiLand), [Sohn des 7 Daniel Meyer, geb. i
Basel 29. Dezember 1815, 7 Basel 29. Dezember lS9o, Band- 1
f.ibrikanten in Sulz und Regisheim (Ober-Elsassi, Gutsbesitzers l
von Rotb-Haus, Eacbmatt und Cbateau de Pont les Ve.-oul. utid i
dtr 7 Maria Esther geb. ]\Ierian, aus Basel, geb. Basel 13. 2^d:irz \
1S22, vermählt St. Jakob bei Basel 8. Dezember 1840, 7 Basel \
25. Oktbr. 188b| ; verm. I. AViener-Xeustadt (Xieder-Oesterreich , \
22. April 1880 mit Maria So'phie E auch er, aus Dornach j
(Ober-Elsass), geb. Dornach lö. Marz 1848, 7 Roth-Haus |.
18. April 189(3 [Tochter des t Joseph Laucher nnd der 'Y \
Katharina geb. Zelter]; II. Basel o. Dezember 189G ndt Karo- j
Ii na Margaretha Seiler, aus Basel, geb. Basel 12. Apri! j
1859, [Tochter des 7 Karl Leonhard Seiler, Kaufmanns in ;
Basel, und der KaroHna Louise geb. Hubelj. (Roth-Haus am j
Rhein, Gemeinde Muttenz.^ j
!
G e s c Ii w i s t e r : ' \
1. Amalia, geb. Basel 2. Dezember 1841, vermählt St. Jakf)b ;
bei Basel 6. Dezember ISbO mit 7 Georg Emil Oswald, \
aus Basel, geb. Bastd 27. November 1884, Bandfabrikant; ;
dessen \\'itwe r,eit (>. April 1889. (Basel.)
2. Theodor, geb. Sul? 18. April 1858. Rentier, Besitzer des .
Lachnurtt-Gutes am W'^arteniierg, Gemeinde Braltcbi iP>ascl-
land) und des Chätcau de Pont les Vesoul (Haute Su<uie,
Erankreich), ^•ermäldt r,:.<rnv (Seine et Oise, Ei aid<i eicli)
22. März 1904 mit Cclinc Anna Delhay, von ( aini-rai
(Xord-Eranlcrcich), geb. Candnai 19. h"(d)ruar 1S()2 (Tochter
. dcs -j- Jules riiar]«:;s Delhay, Tue hfi!)i:d;anten, und der Eli^a
geb. Rowwell]. (Gagny, Dept. Seine et Oise, Eraiikreich.» j
362
^rc\er (zurii l*feil)
Vaters Biuderskinder :
Des ■[ Theo d Ol" Meyer, <^^eb. Ea.-el 14. Jamiar 1818, f
Basel 5. Dezember 1867, Dr. med. et eliir., Direktors des
Bürgerspitals in Basel imd bekannten Schriftstellers, und der j
EleoDora ^^eb. Merian, aus Basel, geh Basel 28. Marz 1826,
vermählt Basel 25. August 1846, y ^lünchen 27. Januar 1903:
1. Clara, geb. Basel 10. ^November 1847. Olünciien.)
2. Julia, geb. Basel 20. Januar 1850. (München.)
3. Karl Theodor, geb. Basel 15. ^lai 1860, Kunstmaler in
München, vermählt Stuttgart 27. Februar 1894 mit A\'il-
helmine Anna Charlotte Stähle, aus AVien, geb.
Wien 12. Oktober 1859 [Tochter des Albert Stähle, Gewehr-
fabrikanten ir. Wien, un.d der .Vnna geb. Weisshap|~»el].
Kinder: a; Peter Theodor Albert, geb . M ünchen
14. Dezember 1894.
b) Paul ine Gertrud, gelj. München 9. April
1896. (München.)
B. Johann Rudolf'scher Ast.
Stifter: 7 Johann P^udolf .Meyer, 1789 — 1857, Stuck-
uud Rothgiesser, sovvüe Badwirth im Kunzenl:)ad bei Zotingen,
Major und Platzkommandant in Zotingen; vermählt L 181o mit
mit -J- Elisal)eth Granich er, aus Zofingen, 1788 — 1828;
II, 1826 ni i t "i" Henriette T o u i s e A m e 1 i e L e c o u 1 1 r e ,
aus Chenit iWaadt), verwitvrete Suter, aus Zolingen,
1798—1869. Dessen Enkel:
Theodor Meyer, geb. Ba^cl 1 7. 13]vto])cr 1852, Kaufmann
in Basel, [Sohn erster The des -j- Friedrich M(:\er, geb. Zofingen
28. Januar 181i;, 7 Muttenz (Baselland) 19.' Juli 18^)5, gew.
Kaiitcuistierarztcs von }>asel-Stadt und Tandddvonoms, und der
7 .Maria Elisal)etlt gel), J^rand, ;ius B<v-el, geb. i^>asel 4. Juni
1818, vcrtnilhlt ^t. Jalcnl) bei Basel 8, Oktob-r 1H,)9, 7 Ba^el
7. Mai 1862j: vcrmiddt Basel 26. Februar l8S:-i mit Maria
Sophia F i c h t e n h a h n , aus Mnitenz (ikisellaiHb, geb. Au,
GeuKrindc Mutleuz, 1. Aj)ril 1857, [lochlci' des 7 Kail Johani:
Fichtenhcdan, aus Basel, ]. V. ])., Xijtar- und alt Staats-clireibers
des Ivantoris Bascl-Sladit, ],-5e.>itzer^ des (lutes Au am Rhein,
und dessen zweiter (iattin, 7 Salome geb. Kokeidnich].
Mover (zum Pfeil
363
Kinder: ai Friedrich Karl, geb. Basel 10. M.ii 1^84.
h) Maria Sophie, geb. Basel 8. Dezember 1885.
c) Rosalie Margaretha, geb. Basel 12. März
1891. (Basel.).
S ti efni utter :
Rosina geb. Hübscher, aus Basel, geb. Basel 4. P'ebruar
1831, [Tochter des 7 Daniel Gottfried Hübscher, Rothger]^er<.
iMandzollers und Direktors der Strafanstalt in Basel, und der S'
Rosina Gertrud geb. Brand]; vermählt Lausen (Baselland)
4. Mai ISi]^ als dessen zweite Gattin mit 7 P^iedrich
Meyer, geb. Zohngen 28. Januar 181G, ge^v. Kantonstierarzt
v(»n Basel-Stadt und Landökonora: dessen AViLV^-e seit 19. Juli
IS^ü. (Basel.)
Vaters B r u d e r s t o c h t e r :
Emma Eliabeth Henriette, geb. Zoüngen 14. Oktober
1849 [Tochter des v Georg Heinrich Rudolf Meyer, geb.
Zofmgen 19. März 1813, 7 Zoiingen 19. Februar 1853, Bier-
i)rauer5 im Kunzeubad bei Zohngen, und der 2vlaria ]Magda-
iena Salome geb. Zurlinden, au> Zoiingen, geb. Zotingen 23. Fe-
brar 1817, vermählt Entfelden (Aargati), 3- August 1843, 7
Zoiingen 29. Fel^ruar 18921: verm. Langenthal (Berni 12. Februar
1872 mit Jakob Leo Michel von Ölten (Solothurnt, Sekretär
in Ol teil, geschieden. (Zürich.)
II. Linie.
Stifter: 7 I Li n ^ J a k o b :M c y e r , 1 759— 1 82 L X'erordi] eter
''ur Fuhrwage irn Kiuifbaus zu Basel 1809, vermählt 1 780 mit
7 Apollonia AVerenfels, aus Basel 17()4 — 1824. Des-en
l-rgrossohn :
Emil EinanueLAleyer, g( b. Base! Juli 181-7, Ivaufmanu
{Sohn de.^ 7 Ibnanuel Mever, geb. \\'alder:burg {Baseliarai!
•>l.Augu.-t 1818, 7 Sidi l.'cl Abbes (Provinz Oran, A!geri<-n»
^*»- September 1850. Dr. med. und Militärarzt in kaiserlich
französischen Diensten, un<i der 7 Margart:tba gel». Steiger au.^
Bm-ci, geb. Ba>el 5. M^irz 1S22, verniälilt St. f^d^ob bei Ba<el
•21. Juli 184r,, 7 Basel 27. Dezember 18(;1.] (Basel.)
804 Meyer (zum Pfeil). — Micheli.
VatersSchuester:
Amalia, geb. Waldenburg 27. November 1828, Partiku-
larin ['j\)cliter des •[* Emanuel 2*vlever, geb. 25. November 1790,
t Basel 28. Mai 18050, Pflirrers zu AValdenburg (Baselland) und
zu St. Jakob bei Basel, und der v ^^laria geb. ^lieg aus Basel,
geb. Basel 14. Januar 1795, verniählt Waldenburg 24. November
1817, t ß^sel 2. August 1873.] (Basel.)
Familie du Conseil de la Republique de Geuevc.
Bourgeoisie 1GG4.
Conseil des CC 1714.
Petit Conseil 17.->4.
Protesiante.
Historique.
1 . Avant 1 ' a d m i s £ i o n a 1 a b o u r g e o i s i e.
Familie noble originaire de Lucqu-js oü eile portait primi-
tivement le nom de '•■ dei • ^loccindentiv- qifelle changea vers
lo()7 contre celui de Miciieli. . La tiliation ininterrompue com-
mence a Uberto dei Moccindenti, anziano de Lucques vers 1200.
P e r s (j n u a g e s m a r < | u a n t s ; 1^ a r t o 1 o m e o Miciieli,
pro^crit et refugie ä Venise en l.-]08, anziano en l.'>09; Fran-
cesco, gonfalonier cn 14()(k Nicolo, gonfalonier de 1497 a
] nOO ? B o n a V e n t u r a , gon i a 1 on ie r d(^ 1519 — 1 54 < > ? ch cl de
maisons de ban(pies a F\on, Anvers et Fuc([ues; Gir(;lamo,
gonfalonier, ne en 1528; Francesco, gonfalonier, iie en 1508.
]\Iicheli.
365
II. De puls 1 'adiii i s s i on ä la b o u r ^ e o i .s i e.
Lc premier artcctre des brauches Vivantes recu a la bour-
<^coisie fiLt laqucs, Sgr. du Cr est, capitaine au servicc de
France (1642— 172H).
Armes: Fasce d'argent et d'azur de six y)ieces. Cimicr:
le casque en face couronnc d'or, sunnonte de deux bras d'argenl
armes d'or, les mains jointes en haut. Ecu couvert d\iri manteau
diical. Devise: Unum Domine.
Proy)rietes: Seigneuries de Pougnv, DiiUit et du Crest,
maison ä la rue de rilotel de Yille.
Personnages marquants: Benjamin ildS? — 17(U',
conseilller d'etat; Jaques Barthelemy vli->PO— ITöG), mathe-
niaticien, physicien, ingenieiir et chef de parti politique; Jean
Louis (1745 — 180o), syndic: ^^lichel (1751—1880), lieutenant-
general au service de France: Horace- Louis (177<) — -1846),
syndic.
L'ancetre commun des deux branches est Jean Louis
Micheli, Sgr. du Crest, svn.dic il745 — 18Ü6i, pere d'Horace
Louis (177(> — 184i]) syndic, auteur de la brancüe ainee et de
Fran^ois Jules (1778 — 186L, depute au Conseil Represen-
talif, auteur de la braDche cadette.
Etat ixominatif.
Branche ainee.
Desceiidance d'Horace Louis (177() — 1846), syndic et de
Louise Henriette Pcrdriau (1776 — 1858).
Prop riete: d<nnaine de Landecy.
Marc Edouard Hermann Horace Micheli <ii!s de Louis,
dr-jHitc au (rrand Cc)nseil. nuiire de P)ardoin)vx, nö ä (tciicvc
."U) juin 1886, 7 a Geneve l.'-l N-vrier 1888 et d*Au;^u-.ta A[athihle
Helene de la Kive, nee a Geneve 8 septemhre L^87, T ä Geneve
5 mars J8'.)l), ne ä Landecv (> jinn iSiit), Dr. es letire>, di ct^iir
du Journal de Geneve, deput«' au <irand Con.^cil, nuarie a Bar-
donnex 17 aout 18^>2 avec A u g a s t a Albertinc Madelei nc
Peyrot, lilie (rFtienne Jean David, depute au Grand Conseil
366
^lichcli.
et de Leoüie Henriette Valentine Pictet, nee fi Geneve '23 fevrier
1873. (Geneve, nie de l'Hotel de Y'iWg 14 -et Landecy.)
E n f a n t s : a) G a s t o n H o r a c e Lo u i s , ne a G enc ve 1 7
juiUet 1893.
b) jaques Barthelemv, ne a Berne 18 fevrier
^1895.
c) Odette Sopliie, nee a Berne 20 novembre
1896.
d) ]"ran9oi5 Gratien Victor, ne a Landecy
31 juillet 1901.
S o e 11 r s :
1. Eugenia Leonie, nee ä Geneve 20 juin 1860, mari'-^e a
Geneve 26 juillet 1 882 a P h i 1 i b e r t Louis Jules Gramer,
President du Consistoire. iGencve, rue de Tllotel de Ville 3
et Landecy. I
2. Emma Sophie, nee ä Landecy l^^r octo::)re 186L mariee a
Geneve 25 avril 1 888 a A 1 o i' s i c t o r B o u t h i Ii i e r de
Beaumont. (Geneve, rue Daniel Colladon 3 et Colloni^e.)
3. a r g u c r i t e A 1 b e r t i n e , nee ä Landecv 24 septembre
1864, mariee a Bardounex 27 septembre 1893 a Arnold
PIiili]^pe ?vlarc Monnier, bomme de lettre> (Geneve, rue
du Piiit^-St. -Pierre 2 et Monthoux.)
T a n t e s :
Filles de llorace Pierre Hermar.n, ne a Geneve 18 juin
1800, 7 a Bardonnex 7 octobn; 1870, de{nitc au Conseil Rc-
presentaiif et de Chailotte Ko>eite Sophie de Fi-cher d'ÖbMir-
hofcn, t ä Bardojmex 22 ^eptend)re 1853 a 45 ans.
1. Louise Aiinc, n-'-e a Geneve 1() mars 1838, mariee a
Geneve 4 mai 1857 ä Hermann So min er.
2. CaroliriC J-Iinma, nee a (xencve 26 dt'>cem!:.re 1839.
Branche cadette.
Descendance de Frangois Jules ',1778 — 1861) drpute au
Conseil Repr^'scntatif et d'Aline Louise Mar^uerite Labat
(1784—1834).
P r o p r i e t c : Chateau du Crest.
Micheli.
8ß7
Frankels Jules Ernest Micheli (fils de Marc, nc a
Gene VC 5 octobie 1844, j ä Gciieve 2\) juiii 190'2 et de 3»larie
Ador, iiee ä Geneve 17 octonrc 1847), ne a Jussy 18 aout 187(),
Dr. phil., niarie a Jiissy 9 avril 1902 avec Paula Valerie
Sorct, iilie de Charles, profcsscur et de Aladeleiiie Liillin, n<'e
ä Geneve 22 niars 1881. (Plaiiipalais, boiilevavd des Philosophcs
28 et chateaii du Crest. Jussv.)
Enfants: a) Jeaii Louis, ne ä Plain])aiais 21 janvicr 1904,
b) Madeleine, nee a Cologny juiii PjlJI].
F r e r e e t s o e n r s :
1. Berthe, nee a Cologny G aoüt 1870, mariee a Jussy 4 juiUet
1893 ä Jules Eugene \V e s t er w e 1 1 e r d* Anthony.
(Plainpalais et Vaudceuvres.)
2. Robert -Marc Leoj)old, ne a Geneve 27 Jiovembre 1877,
archiviste paleographe, conservateur a la Bibliotheque de
Geneve, niarie a Paris 2 decenibre 1902 avec Genevieve
de Lacroix, hlle de Victor et de ^Slarie ^Mathilde Schweis-
guth, nee a ?^lulhouse 21 janvier 188o (Frontenex.)
Enfants: a) Elisabeth Ines, nee a Geneve 23 decenibre
1904.
b) Pierre, nee a Geneve 4 decembre 1905.
.'). Ines Leoni e, nee ä Geneve 17 mai 1879.
4. Mar)' Anne, nee ä Geneve 16 niars 1888.
^I e r e : '
Marie Ador, tille de Louis Anguste et de Constance
Franvoise Palniyrc I^iccard, nee a Geneve 17 octobre 1847,
niariee a Cologny 12 juin 18G8 ä ^Larc Micheli, dcj^utc au
Grand Conscil, niaire de Ju^sy, veuve 29 juin 1902. (Geneve,
rue Munier-]<oinill\' 8 et chateau du Crest.)
8G8
.Mohr.
Mohr.
Ratsgeschlccht des Freistaats l>uz erii.
Burgerrecht 1-184. (:)
Erneuerungeil 154G und 1572.
Grosser Rat 1498.
Kleiner Rat 1520.
Katholisch.
Geschichtliches.
Ein Zusammenhang mit der bündricrisch-tyrolischen Familie
gleichen Xanieiis ist unwahrscheinlich.
Aeltester urkundlicher Träger des Namens ist <'FIans ]\Ior
genannt R ap p e n s t c i n > , der 1484 im Burgerbuche vorkommt.
Da in diesem Jahre die nähern Bezeichnungen fehlen, ist
man unsicher, ob es eine Ncuaufnalimc oder blosse Flrneuerung
ist. Wahrscheinlicher ist das letztere, denn 143() wird ein
c. Heinz R a p p e n b t c i n von Zug» Burger, d er auchl45l) im
Steuerrodel als «Rappenstein der Weber, sein AVeib.
Hans sein Knabe;> verzeichnet ist. — Weitere Erneuerungen
des Bürgerrechtes sind: 154() für Philipp Mör aus Lidokz
und seine beiden Söhne Rudolf und Zieritz: sowie 1572
Rudolf und sein Sohn I' h i 1 i p p. Hans R a [) {> e n s t e i n wird
l49o Gro.->,rat als Hans .AIoi , 1518 Kleinrat (erscheint 1525
nicht mehr imter denselben). — Später Rudolf, 1575 Grossrat,
1583 Klcinrat, f lö9G.
Bemerkens werte ]\ränn er: Rudolf, geb. 1()24, 7 1701,
Schulthci.s !(;<)(; _17()0 d. g. Biller. — Jo^^t Josef, geb.
1(> . t 1742, Jvleinrat, StalUndlei', Ritter des St. .Michaels-
ordens. — Afelchior, geb. 17()2, f ISKi, (.diorherr in Luzern,
unter der Helvetilv, Minister der iviin^le und Wi.ssenschaften,
Senator. — Jost, geb. 1782, y 1853. Forstinspel^tor.
Wapjn'ii. L'rsj)riingbch : In Göhl ?dohrenrumpf mit rot-
goldner i\. ( )pi in nde. Ivleinod; \\' iederholung. — Später: In
(7 o 1 d .') (2; 1) nach reci.t.s ge.-teüte Mohrenlccipfe mit silberner
Kopfihnde und gleich.em Korailenhalsliand. Kleinoii: gekrönt.
1
Möhr. I
Panaclie Louis XIV., 5 schwarte und o goldene tedern ni |
*i Reihen abwechselnd (gestellt, zu oberst silberner Fcder.-^lr.i/. |
mit 2 goldenen Quasten. |
Personenbestand. |
Gemeinschaftlicher Stannnvater der nachfolgenden Linien i-t ]
Rudolf, geb. 1(]24, y 1701, Schultheiss. A^on seinen beiden |
Frauen ^Slaria Johanna am Rhyn und ]\Iaria Llisabetlia \
V. Fl ecken st ein stammen 2 Söhne Franz (ex 1) und Beat |
f Tosef (ex. 2) Stifter der folgenden Linien: |
' ■ }
I. Franz'sche Unie dm ^Lmnesstamme erloschen). |
Stifter: Fr^mz, geb. 1(U^^ v 1G84, Grossrai, verehelicht ndt j
Margaretha Cloos. Deren Enkelin in der achten Generation: l
Virginia ^lo hr, geboren 2.') Februar 1854, Tochter des j
Ludwig und der Katharina Segesser v. Brunnegg, verm. Luzern \
9. November 1874 mit Dr. med. Fried erich Bühl er aus \
und in Luzern, gel). 2L November 1841, Sohn des Anton und !
der Salesia Mazzola. (Luzern.)
Sc h w e s t e r :
Emilia, gel). 4. August 1857, verm. Luzern IL Oktober 1
1809 mit D a o I ) c r t S c h u m a c h e r aus Luzern, ^ch . 12. N o- l
veniber ISoo, Kaufmann. Sohi^ des Dagobert und der Eli-^a- ^
j
betha Schund. (Luzern.) j
II. Beat Joscf'sche Linie. j
Stifter: Beat Josef"; geb. 1()78, t 1718, Grossrat, Onri^t- ;
Wachtmeister in .Spanien, vermiihlt mit Maria wSil'ilia am ;
B^hyn. Dv^-ren Enkel in der siel)enten (.T'juer.ition. j
Rudolf Josef Mohr, <.:cb. Lu/em 15. Januar LSo7, In-
genieur der sc'iiw ciz. Bunde--l>;ihneu, gew. ( )be!-?5tleutn:int im
Generalstrii), Iu.>'ji!l>ali!!abt(.-ibing. Sohn des losef Philipp Anton
und der BhP.i)^.{-inc Ibirlmann, verelicbcht Luzern 22 April .18^5
mit Josefine Mever v. Schaue nsee aus Lu.zern, geboren j
24 ;
370
Mohr. — de Moiitniollin,
Rimiiii 6 März 1854, Tochter des Franz und der Anna Göldh'n
V. Tiefenau. (Basel.)
Bruders Tochter.
Elisa Katharina, <^eb. Luzern 14 Januar 1870, Tochter
des Vinzenz und der Katharina Pisoni. (Luzern.;
Mutter:
Katharina geb. Pisoni aus Luzern, geh. 1. I\Iärz 184o,
Tochter des Peter und der Elisaljctha Stadler, verehelicht den
28. September 18o8 mit Vinzenz Mohr, geb. 15. Juni 18oi>.
Witwe seit 12. März 1872.
Familie du Conseil d'Etat de la Princijx^iute de Neuchatel,
Nationalite neuchäleloise avant 1500.
Conseil d'Etat WM.
Protestants.
(Voir toine I {ni;;e ■)22.)
V. Morlot.
871
V, Morlot.
Ratsgcsclilccbl des Freistaats Bern.
Burgerreclit IGOO.
Grosser Rat 1029.
• Kleiner Rat 1047.
Evaugelisch-reformicrt und katliolisch.
Geschichtliches.
I. Vor dem Eintritt in das bernische Bürgerrecht.
Die Heimat der Familie ist in der Gegend von Coiitlans in
Hochburgund zu suchen, avo Träger des Namens Morlot oder
^lorelot schon seit dem XIV. Jahrhundert vorkommen, und
zwar meistens als Ivaufleute oder Magistratspersonen. Ein
Zweig derselben zog im X\'. Jahrhundert nach Fontenay ins
Lothringische und widmete sich bis ins X\'L Jahrhundert da-
selbst namentlich dem Seidenhandel. Bei Einbruch der Re-
formation bekannten sich mehrere zur neuen Lehre und kamen
dadurch in häufigere Beziehungen zu Genf, dem damaligen
Mittelpunkt des französisclien Protestantismus, So Fran(;ois
^.lorlot und sein Bruder Thicbaud, sowie des letzteren Söhne
Nicolas, Joseph, ^slarc und Gideon, welche sich wahr-
scheinlich auch zum Teil Geschäfte hall)er in der zweiten Hälfte
des XVI, Jahrhunderts in Genf zeitweise niederliessen und am
-8. Februar 15()0 alle daselbst in da^ ]>urgerrecht aufgenc^nmen
wurden. Thicbaud, ein Sohn des Kaufnuums Franvois AL)rlot
zu Fontenay, führte einen au-gedchnten Handel, besonders auch
mit Seide, scheint übcrhau]U eine angesehene Stellung ein-
genomnien zu haben und muss von Genf aus wieder nach
F(uitenay gezogen sein, da er am April 1580 zu Nanr\'
vom Herzog Karl EV. \ on Lothringen in den Adelstand erhoben
^nid zugleicli für seinen Handel von vielen Abgal)en un<l Z(>l!cn
beireit Murde. Li diesem Adclsdiplom, das sich noch je t im
l>esitz der Familie in Bern betindet. wird ihm ein \Vap[)en ver-
behen: cd'azuräla face ondoxee et alais^e d'or, decoree d'unir
teste d'Aethiopien de sal)lc mr)rnee et albimee d'argent; timl>re
872
V. :\roriot.
d'un Aetbiopien de sable naissant, accompa^nee de deux peinies
d'Azur a la face ondoyce et alaisee d'or». Am 25. November
1587 Hess er sich mit seinen Söhnen Joseph, Marc und
Gideon zu Basel in das Burgerrecht aufnehmen.
Von seiner Gemahlin Ir'ran^oise Morlot — aus einem
andern Zweig der Familie, hinterlicj>s Thiebaud zehn Kinder,
von denen ]\larc, geb. 1562, Stammvater der hier in Betracht
fallenden bernischen Familie ^lorlot wurde. Fiii anderer vSohn,
der schon genannte Jos ep h . Burger zu Basel, kaufte im Waadt-
land die Herrschaften Bavois und Lavigny und hinterliess nebst
mehreren TÖthtern einen Sohn David, Herr zu Bavois, der
in die Dienste der Niederlande trat, ein etwas verändertes ge-
v'iertetes Wappen führte und um 1G70 als Gouverneur von
Arnhem starb. Ein dritter Thiebauds endlich, Abraham,
Auditor des Reclmungshofes zu rvlümpelgard, hinterliess eben-
falls mehrere Söhne und Töchter, die sich teils zu Basel, teils
;u Genf verheirateten.
.1, Zeit nach F i n t r i 1 1 in das b e r n i s c h c B u r g e r r e c h t :
Erwerber desselben ist der schon genannte ^larc, geb. 15G2.
^u Fontenay geboren, wurde er 1572 zu seinem Oheim Franko is
^lorlot nach Genf geschickt, wo letzterer sich niedergelassen
md das Burgerrecht erhalten hatte. In der Folge widmete
ich Marc dem Studium der Medizin, studierte in Genf, Strass-
)urg und Paris und erwarb kurz vor ir)84 in Montpellier
len Grad eines Dol^tors der ATcdizin. In seine zu-eite Heimat
Tcnf zurückgekehrt, vernuihUe er sich daselbst 1585 mit ?klarthe
i onorat und zog 1592 als Arzt nach Basel, wo sein Bruder
oseph lebte und beide das Burgerrecht erhalten hatten. Aber
chon 158o lei.^tete er einem Rut als Stadtarzt nach Bern Folge
.nd erwarl) infolgedessen als ol)rig]';eith'chcr ]^>eamter rlanr.t für
eine Person das bernische Bürgerrecht. Ai^ er jedoch im
ahre IbOl) das Stadtphysil:at niederlegte, be-chenkte ihn ]>crn
um Dard; für seiru; geleisteten Dienste mit dem regiment-?-
ähigen ]_>urgerreclit für sich und alle seine Nachkommen, ^idrc
etztc sich nun g.niz in Bern iL-st, kaiifle die 11 errscbaften
lünchenwyler und ( hivaleyre^ und verliei ratete sioti nach dem
'ode seiner ersten Frau m i l D o r o t h e a v. L u t e r n a u. \'on
iivion zwei Crcmahlinnen hinterliess er vier Kinder, von denen
V. Morlot.
373
der zAveitc Sohn Daniel {159G — 1G70) (s. u.) von ^emen zwei
Frauen Rosina Steider und Catharina 2viichel v.
Sch^vertsch\veudi 'zahlreiche Deszendenz hinteilicss. Des
letztern Brüder Theodor (151)3 — 1G61), des Grossen l<.atcs
lü27, Laiidvogt zu Chillon IG.'iG und Senator oder des Kleinen
Rates 1647, und David, Herr zu ^^Jünchenwyler, hinteilichsen
keine Kinder; seine Schwester Esther wurde lG2o die Ge-
mahlin von Hans Georg Steiger von Roll, Freyherrn zu
Mont-le-Grand.
In ihrer neuen Heimat Bern ergriffen die meisten ^Morlot
die Magistratur, seit 1G29 sass die nie sehr zahlreiche Familie
bis zum Untergang ununterbrochen im Grossen und seit ll)47
ebenfalls häufig im ivleinen Rat der Republik, vier ihrer An-
gehörigen gelangten zur Vennerwiirde. xVndere v.idmeten sich
dem Pfarrdienste und den Wissenschaften oder bekleideten
Offiziersstellen im In- und Ausland, so namentlich in P^rankreich,
Holland luid Piemont, Albrecht Morlot hei als russischer
Geniemajor bei der Belagerung von Asow 1G9G.
An Herrschaften gehörten der Familie in deutschen Landen
Münchenwyler und Ciavaleyres IGOO — 1()48, ein Teil der Herr-
schaft und das vSchloss Gerzensee um 1700, in welschen Landen
Bavois (in verschiedenen Linien) 159 . — l()8f und Oajonnet um
1G73 — 1708; ferner die Lan(isitze Rothaus ca. 1710 — 1782 und
Alärchligen 1G97 — J724, Seihofen u. a. m. Heutiger Grund-
besitz: städtische Grundstücke.
B e s o n d e r e F r w ä h n u n g verdienen noch D a n i e 1
(159G — 1G70), des Grossen R;ites 1T>29, Landvogt nach Romain-
niotier lGo4, nach ]\Iorsen 1()45, bernischer Oberst eines waadt-
ländischen Regiments im Bauernkrieg 1()5.") und im ersten
Vilmergerkrieg IGT)!), Senator 1G()K Zeu^herr vom Rath 1G()(>
und endlich Venner zu Metzgern 1G70, Herr zu Bavois;
Samuel (KwO — 17()3i, des Gro-sen Beates 170[, \^)gt n;uh
Grandson 1715, Senator 17l^»), Vonner zu .Met/gern 17.'^, 1751
und 17(i.'), Welschscckelmeistcr 1 7:)4 ; Karl Lmanuel (1711
bis 18.., letzter Staatssclireiber der Stadt und U ep.ul .1 ik Ik'rn ;
endlich Gottlieb Lmanuel, sein Sohn L/cSS — 1844, Wohltäter
der Blinden und langjähriger Wjrsteher der bernischen Biindcn-
austalt, daneben auch ein eifriger Förderer der Bienenzucht.
374
V. Morlot.
Das ^\'appen i>t das eingangs angeführte (in Blau auf
goldenem AVellenbalken ein scli\varzer ^lobrenkopf. Helmzier:
der Mohrenkopf zwischen zwei blauen Flugbrettern mit dem
goldenen Wollenbalken) ; 1051 erhielt die Familie im amtlichen
Titnlarstil das Prädikat <;vest-i- zugesprochen.
Z u n f t a n g e h ö r i g k e i t : ^Metzgern.
Die Familie ist gegenwärtig in Bern und in Frankreich ver-
treten, wohin ein Zweig am Ende des XVIII. Jahrhunderts
wieder zurückgewandert ist,
Literatur: Sainmlung bern. Biographien, herausgegeben
vom histor. Verein des Kantons Bern.
Personenbestand.
Gemeinsamer Stammvater der beiden folgenden Linien ist
Daniel ^lorlot il5'.)t) — KjTO), Herr zu ßavois, Zeugherr und
Venner zu ^fetzgern l(i70, vermählt I. IG'io mit Rosina
Steiger, II. l<i.">() mit Catharina ]VIichel v. Schwert-
schwendi. Seine Söhne Johannes und David stifteten die
^wei folgenden Linien.
I. Aeltere Linie (in Frankreich, katholisch).
Stifter: Johannes (1 )_1710), des Grossen Rates 1004,
Landvogt nach St. Johannsen lOTo, Kastlan nach Frutigen 1()91,
verm. 1079 mit Susanna Scholl,
Pierre Ulrich Albert Marie v. Morlot, geboren in
Coulommieis (Frar.kreich) 21. Dezember 1884,
S c h ^^' e s t e r n :
1. J e a n n e M a r i e A u g u t i n e Helen e 1*^ 1 i > a b e t h , geboren
Abbcville LS. Februar 1878, veim. l'.K). mit Camille le
Fan de Ligny, Beamter in l'ari.-.
2. Louise Anna ^larie Fr n est ine, geb. Abbcville 0. No-
venjber J879, vcrm. DO,") mit l-Ldouard Xäcomte Kouet-
Willanmez, Leutnant im 4. Artillerie-Bataillon.
V. rslorlot.
375
M II 1 1 e r :
Aütoiiiette Louise Kelene geh. Mari: er in de Cre-
iDont, geb. 12. April 1849 in PerpignaU (Pyrenees orientalesi,
Tocliler des Charles Loui? INIargerin de Creniont und der
Anne Louise H;^;ene Herndnie de Idsicfernie; verm. in Perpignan
am 11. Januar 1875 mit L^lricli Napoleon v. iNIorlot, ge-
boren 21. Juni 1835, gew. Oberst in Fraiikreieh, 7 in Epinal 189t).
'j* G r o s s e It e r p. :
Alcibiades. geb. 8. August 1797, gew. Oberst in französ.
Diensten, "J^ 13. Februar l'S57 in St. Germain, verm. in Paris
am 21. Juni 1834 nd t A u g u s t i n e F r a n c o i s e S m i t h aus
England, geb. 29. April 1695, t 20. iNiai 1858 in St. Germair..
H. Jüngere Linie.
Stifter: David iKUö— 1*392), des Grossen Rates 1G73,
Landvogt nach St. Johannsen 11)79, Kastlan nach Frutigen
1697, verm. 1065 ndt Johanna v. Er lach.
Karl Albert \-, Morlot, geb. 16. Februar 184(\, Ingenieur
imd eidgen. Oberbauinspektor, Sohn des ~ Karl August
Xiklaus, geb. 6. Dezember 1821. 7 23. August 18iU und
der t Louise Sophie ivein aus Basel, geb. 8. August 1S2.3^
verm. am 29. April 1845 zu Basel, t IL 'Mir/. iSSri: verm.
in Bern am 21. Jin:.i 1872 nrit Anna ^Lirgaretlia v.
"Wurstemberger, geb. 8. Mai 1852, Tochter des 7 Simeon
Ludwig Rudolf v. Wurstemberger und der 7 Ivaroline Isabeda
V, Steiger. 1 Junikerngasse, Bern.)
Ivinder: a.i Rudolf Franz Eduard, ge'o. 29. Augu.^t •
1873, Fürsprecher, Adiunkt des Sekretärs des
eidgen. ^ L 1 i t ä r d e ] 1 a r t e n 1 e : : t s .
b) Georg Marcus, geb. L Januar 1875, T'r.
med. und Arzt in i'hun.
cj Louise Helene, L:eb. 23). August 1876. vcr-
niäblt am 26. Februar 19<i2 ndt Eduaid
A r t !i u r X i k l a u s v. (_t o u, m ( > e n s von AVor:\
gewc>. Haujitiriariu und Instridctionsofilzier der
V. Morlot. —
Muheiiii.
Artillerie, P^abiikdireklor in Enimenbrück
(Liizeru).
d) Isabelia Em na Esther, geb. 21. Marz
1879, verni. am 10.- März 1906 mit Alfred
Gotthold Zerrleder, Dr. jur., Eiirs}-)recher.
e) Alfred Theodor, geb. 1 . Juli 1886, stiid. jur.
^ G r o s s e 1 1 e r n :
Karl Viktor, geb. 29. März 1780, f 1^. Mai 1855, ge-
wesener neapolitanischer Werbehauptmann, verm. am 12. Fe-
bruar 1821 mit Sophie Caroline Henriette de Crousaz
von Corsier, gen. 20. August 1802, f 80 September 1869.
L. V. T.
Mititeliii.
Häuptergeschlecht des Freistaates Uri.
Landrecht XIV. Jahrhundert.
Lan dam m a n n 1 T) 79 .
Katholisch.
(Vgl. Jahrg. I Seite 8:>7.
:M{il]er. — v. :Müllcr.
37?
Müller,
Häuptergeschlccht des Freistaats Uri.
Land recht 1G04.
Landesfälindrich 1761.
, ^ Landammanu 1770.
Katholisch.
. (Vgl. Jahrg. I Seite 326.)
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Burgerrecht 1616. j
Grosser Rat 1645. j
Kleiner Rat 1728. - |
Evangelisch-reformiert. I
j
Geschichtliches.
Urkundlich erwie-^cncr Stammvater der noch lebenden Berner
Ratsfamilie dieses Namens ist Toh.innes ^Slüiler, geb. 15()4,
7 1627, ein Geistlicher, Vv'elcher am 10. August 1616 mit seinen
beiden Söhnen ChristO]>h nud Johannes zum Burger an-
genommen v.-urde. Fr erscheint ir)84 als Ihovisor m Bern,
1585 als Pfarrer zu Finigen, 151)2 zu Stcttlen, 1597 zu Am-
soldingen und endlich 1(51 zu Sulz, in welcher Eigenschaft er
das bernische Bürgerrecht erhält.
AVoher er stammte, lässt sich heute nicht mehr nachweisen.
Kine Genealogie des XVlIl. jaiirhunderti lä.-^t ihn vo: liuer
um 1810 erloschenen, seit dem X\\ Jahrhundert in Bern vor-
homrncnden Familie Müller abstammen, urkundlich lässt sich
dies jedoch nicht nachweisen. j
378
V. :^IÜller.
Von seiner Ehefiau Barl)ara Knecht, des Landvogts zu
Milden :Matthär;S Knecht Tochter, verni. 21. Oktober 1002,
hintcrliess Johannes nebst andern Kindern die o]:)cngenannten
zwei Söhne Johannes nnd Christoph, welche zwei Linien
stifteten, von denen die Cliristoph'schc in der ^Nlitte des XIX.
Jahrhunderts erlosch, ohne je in die Regierung gelangt zu sein.
Johannes dagegen «der Glaser» kam 1G45 in den Grossen
Rat, wurde 1()48 ^Mushafcnscliatfner und starb IGöO. Von
seiner Frau Anna v. Werdt hatte er zvrei Söhne, welche beide
in den Pfarrdienst traten und von denen der jüngere, Daniel
{lß2b — 1689) Pfarrer zu Sigriswyl 1008, von seiner Ehefrau
Salome !Miislin, vermählt 16. Juli 1652, drei vSöhne, AVolf-
gang, Daniel und Franz Ludwig hinterliess. Die lieiden
letzteren ergriffen die staatsmännische Laufbahn; Daniel (1661
bis 1748) gelangte 1728 als erster seines GeschleiLts in den
Kleinen Rat oder Senat, nachdem er vorher Landvogt zu Inter-
laken gev/esen war, wurde 1781 Bauherr vom Rat, hinterliess
iedoch von seiner Gemahlin Rosina Rodt keine vSöhne.
Franz Ludwig (1674 — 1786), vermählt 16ü9 mit Barbara
L er her, des Grossen Rates 1710, Landvogt im Rheintal 1718>
und wieder 1784, Stiftschatfner zu Zohngen, Landvogt in den
Untern freyen Aemtern 1728, liinteriiess Deszendenz, die aber
bald ausstarb. Die heute noch blühenden ^Mitglieder der ¥d-
milie stammen ab vom älte-ten Bruder der vorgenannten, Wolf-
gang (1656 — 1726», Pfarrer zu Wichtrach und hernach zu Lim-
pach , vcr m . 1 C)\ )2 mit Anna ]\I a r g a r e t h a F i s c h e r , des
Landvogts zu F^raubrunnen Tochter.
In der Folge Avidmeten sich l)einahe alle Angehörige dieser
Jüngern Linie des Geschlechts der 2\Iagistratur. Seit 1645 sassen
sie bis Untergang der Rep'Ul)lik beinahe fortx\"ährend im Grossen
]^at, ZU zv.-eien Malen audi im KleiTien Rate; nielirere traten
in auswärtige Dienste und ver-ahen Ofnziersstellen, besonders
in l^reussen, Holland und i'^ngland.
B e s o n d e r e r Er w ä h n u n g verdiene n ; Johann R u d o 1 f
(1787—1798), 01)erst in Preussen im Dienste Friedriclis des
Grossen, welcher ihn- am 18. Dezember 1785 zum Major über
ein a\if eigene Kosten zu errichtendes Schweizer Freiregiment
ernannte, d^^s jedoch nicht zu Stande kam, war auch l^esitzcr
der I^robsteigüter zu Amsoldingen ; Friedrich Rudolf (17<)7
V. Müller.
379
bis 1815, sein Sohn, trat jung in den Dienst der East-Iudia-
Company, Kapitän 1798, Major 18()8, in welcher Eigcnsebafi
er irn gleichen Jahre die dänische Festung Seranipore einnah:n
und ein Bataillon von ^< Xative-Volunteers > in der Expedition
nach ^lacao befehligte, Oberstleutnant 1814.
Das Wappen ist in Blau über drei grünen Bergen ein
wagrechtes goldenes halbes Mülilrad, belegt mit eiiiCm autVechten
silbernen Pfeil, in den beiden Ecken des Schildes je ein goldener
Stern; die Helmzier ein halber blaner Fllug mit Wiederholung
der Schildhgur. Devise: <^Coelum peto», auch «Sic itur ad
astra->. Im XVII. Jahrhundert belinden sich im Schild öfter
anstatt zwei, drei Sterne, später erscheint aber auch das Wappen
überhaupt ohne Stern — jetzt manchmal auch ohne den Dreiberg.
Das Adelsprädikat «vou> trägt die Familie gestützt auf den
Crrossratsbeschluss von 178o.
Durch Farlamentsakt vom 12. Juli 180u erlangte der nacii-
mali<^e Oberstleutnant in engiich-o:;tindischen Diensten Fried-
rich Rudolf (s. o.) das englische Staatsburgerrecht, wek^hcs
seine Nachkommen noch heute be-itzen.
Heutiger G r u n d :^ e s 1 1 z : das Schlossgut Hofwyl seit 1884,
ein Landgut zu Ivehrsatz, ein Haus an der Kramgasse etc.
In früherer Zeit gehörien ^Mitglieder des Geschlechts den
Gesellschaften zu Metzgern, Pristern und Möhren an. auf weich
letzterer die jetzt lebenden v. Alüller noch zünftig sind; ein
noch jetzt in Bern lebender indirekter Zweig ist auf Schuh-
machern.
Literatur: Sammlung bernischcr Bi(?graphien, heraus-
gegeben vom historischen Verein des Kantons Bern.
Personenbestand.
Stammvater der bcitk:n folgenden Zweige ist Friedlich
l<.udolf V. Müller, geb. in Aiusoldingen ]7')7, 7 iSk") bei
Calcutta, gewesener ()1 »erstieutnant in t )-^t-FKlien ; venu. 18i'i>
ir.it Maria Albertine CÜiarlotte Wild.
1. Aelterer Zweig (von Hofwy]».
Richard Frank v. iMiiiler, geb. 2:>. Mai 1871 in Hcnuaun-
stadt, Siebenburgen, Latuiwirt in Hofwyl, verm. am 2. j^'TA
380
V. Müller.
lV302 mit Louise Carola v. AV ii r s t e in b e r g e r , ^eb. 8. Fe-
bruar 1880, Tochter des Ludwig Gottfried v. AA^urstcniberger
vom AVittigkofen, und der ^L^thilde Julia Haag aus Biel.
Töchter: a) jNIaria Alagualena, geb. 20. Juni iOOo.
b) Ruth Blanche, geb. 15. Januar 190t).
GeschA\' ister:
1. Maximilian, geb. 2rj. September 1873 in Hermaunstadt,
Ingenieur in Zürich.
2. Margarethe, geb. 4. Dezember 1874, verm. am 29. Juni
1899 mit Arthur Albert Vincenz v. Stürler von
Jegenstorf.
3. Edgar Karl Wilhelm Teil, geboren. 14. Juni 1877 in
Hermannstadt; IMolkereitechniker in Hofwyl.
AI u 1 1 e r :
Josepha Alathilde geb. Drotleff aus Hermannstadt,
Siebenbürgen, geb. 28. November 1851, Tochter des j Johann
Alichael Drotleif und der -f Alaria A'ild, vern:i. am 3. September
1870 zu Hermannstadt mit -j* Edgar Karl v. Alüller, Land-
wirt und Gutsbesitzer in Hofwyl, geb. 10. September 1844 in
Piräus bei Athen, Griechenland; AVitwe seit 30. Januar 189G.
Vaters Bruder:
Karl A\'ilhelm Frank Fellcnberg, geb. 25. April 184G
in Hofwyl bei Bern, Fabrikl)':sitzer in Eisenberg, Rheinpfalz,
verm. am 10. September 1878 in Heilbronn mit Elisabeth
AVilhelmine i^Viederike Kämpff aus Heilbronn, geboren
22. Alärz 1855, Tochter des Friedrich A\^ilhelm Ivämpff und
der Alarie Louise AVollT aus Fleillironn.
K i n d c r : a) D o r a AI a r i e E m m a , geb. 7 Oktober 1882.
b) Erika Alarie ALithilde, geb. ;^0. April
1885.
c) Beat Carl AVerner Richard, geb. 7. No-
vember 1891.
f Grosseltern.
Karl Friedrich Rudolf, geb. 20. Dezember 1810 in
Calcntta, Indien, gew. (i-utsbesitzer in lArhcea, Griechenland,
V. .Müller,
881
<iro-srat und Gutsbesitzer in Hofwyl, 7 IV). Juli 18^^i4, verin.
.iin 18. Juni 184-') mit Elise Louise Emma v. Fellen he rg
^ou Hofwyl, geb. 20. August ISll, t -^P'''^^ ^092.
2. Jüngerer Zweig.
Walter Joseph Eduard v, Müller, geb. 12. Oktober
ISoij in Hofwyl, Bergingenieur, verm. am o. Septem.ber 1889
in East Actou bei London mit Ella Louise Franziska
Lelamain aus England, Tochter des •\- Charle.^ Henry Dela-
n;ain C. B. etc. Oberst in britisch - ostindi-scben Diensten und
tler r Suzetle Gun (Enkelin des Sir Thomas ]SIc. Ivenny, Bart.
Lord iNLajor von Dublin). (St. Leonhards on Sea, England.)
Schwestern:
L Flora Elisabeth Agnes, geboren 4. ^Lirz 1845, vermählt
19. April 1870 mit J Francis Russell Nixon, gev/esener
Bischof von Tasmanien, 7 1871'. (England. 1
2. ^lary Eleanor Julia Gertrud, geh. 11. Juli 184o, ver-
mählt am 16. April 187^^ mit Georg Friedrich Gott-
lieb V. Benoit, Dr. jur. (Landhof Bern.)
o. Charlotte Olympia Fannv, geboren 18. Februar 1849.
(Laudhof.)
4. Charlotte Elisabeth Theodora, geb. 7. Dezember 18-jO.
(Landhof.)
-j- Eltern:
E d a rd L u d w ig G a b r i e 1 , geb. in Barakpore bei Calcutta
am 20, August 1815, Dr. jur., gev>-. Fürsprecher, Grossrat,
Regierungsstatthalter in Interlaken 1851 — -1854, und von 1855
bis 1870, Nachfolger von Piiilipp Emmanuel von ' Febenberg,
als Instituts-^'Oi■.^tc:ler in Hot\v\l, 7 1. ]\iai 1892: vermählt
am 1 0. A pri 1 1 844 mit Fl o r a A n na A c k e r 1 e v G r i s d a 1 c
aus England, i:cl). 8. ^^lai 1821, 7 24. M-rz 189L
L. v. T.
382
Münch.
Ratsgeschleclit des Freistaats Basel.
Bürgerrecht 1 585.
Grosser Rat 1674.
Kleiner Rat 1691.
Reformiert.
Geschichtliches.
Schon im 13. Jahi-hiindert kommt der büri^er liehe Xamc
Münch am Oberrhein in den drei Städten ]Mül hausen, Basel
nnd Rheinfeldc-n vor. Ein Zusamme]ihan<; dieser Geschlechter
unter sich, konnte nicht nachgewiesen werden, ebenso weuig
ein solcher mit einer der gleichnamigen Adelsfamilicn.
Laut B. U. verkaufte 1275 der Bäcker Heinrich ]Münch,
Burger von Basel, seine Güter in Blotzheim an das Jvl oster
Olsberg und nahm sie von diesem ^vieder zu Erblehen. Zu
seinen Nachkommen dürfte möglicherweise der Schneider
Peter Hans IMünch von Grosshüningen, der 15o5 Bürger von
Basel Avurde, zu zählen sein. ]\Iit dessen Urenkel Christian kam
die Familie 1G74 in den Grossen Kat; dessen Sohn Cas|)ar, der
Ahnherr der heute noch Idühenden Linie, wurde auf Johannis
1691 als Meister zu Schiflleuten Mitglied des Kleinen Rates.
Das bedeutendste Glied der Familie war der Dreierherr Fried-
rich Münch, 1729 — J8(^8. Er v. cir mehrmals Gesandter über
das Gebirge mid auf die ragbatzungen, ebenso 1777 mit dem
Bürgermeister Johann. De Bar}' Gc>an(her zum Bunciessehl uss
in Solothurn. Im gleichen Jalire ^\urde or Mitglied des Stanis-
rates (Xlller). 178.'^) war er v l^räsident tler helvetischen Ge-
selhchafl. Lutz nennt ihn das ^Muster eines palriotibchcn
Staatsmannes.
Wappen: P.is ins 18. Jahrhundert in Rot ein schwarzer
Mdnch; nachher in Schwarz ein weisser Mönch mit besterntem
Stab. Cimier: Schildbild wachsend.
Der Name .Münch lindet sich vom 14. — 16. Jahrhundert
noch einige Male unter den Biirgeraufnahmen ; die Nachkommen-
388
scbaft der BetrelTeiKleii erlosch aber je\veilen ohne irgeiul
welche Bedentiirii^ erlangt zu haben.
Bibliographie: Leu H. L. u. Su]:)pl. — Lutz, Schweizer
Nekrolog. — Basler Biirgerbiich.
Personen bestand.
Gemeinsamer Stammvater der beiden noch blühenden Linien
ist Ratsherr Christian, 1678 — 1747, vermählt mit Salome
Btilacher.
I. Aeltere Linie.
Stifter: Christian, 17n5— 17(^.5, Sechser, verheiratet mit
A n n a M a r i a AV i r z .
Alfred Rudolf Wühelm Münch, Dr. med., geb. Basel
ß. November 1852 als Sohn des Jakob Wilhehn, Dr. med., und
der Rosa Snsanna ALargcrita Funk, verinäb-lt Basel 17. Oktober
1882 mit Anna Schaeffer, geb. Basel 18. September 1857
(Brestenberg).
Kinder: a) Wilhelm Alfred, stud. jur., geb. Bresten-
berg 22. Xovem'ner 1885.
b) Marguerite Elisabeth, geb. Brestenberg
19. Auglist 1890.
Sch v/es ter n:
L Bertha Fanny Rosa, geb. Basel 7. Dezember 1854, ver-
mählt Basel 9. August 1877 mit Johann Jakob Labhardt,
1 V a u f M i a n n , (Biel).
Aus der zweiten Ehe des \'aters mit Lydia Katharina
G engen b ach:
2. Emma Rosa, geb. Baser22. Januar ] 8<)2, verm. Basel Kk juli
1894 mit Kar! August Hoch, J)r. med. iXcw York.)
Lydia Julia, geb. Ba>cl liä. Aügust 18'i7.
H. Jüngere Linie.
En Mannc-.-iiamm erloschen.
Stifter: :^lelchior, 17L2 --178*?, Meister zu ^^letzgcrcn,
verheiratet mit Ursula David.
Tocliter des Johann Caspar ^lüncb, Dr. med. und Kantons-
phvsikus und der Susanria Emilie Huber.
a) Katharina Elisabeth Emilie, ^^e]). Basel 2. Eebruar
182G, vermählt 14. Februar 1850, mit K u d o 1 f E m a n u e 1
Diele, Pfarrer in Bern, Witwe 15. Dezember 1888, t
23. September 1890 in Lyss.
b) Sophie, g;eb. Basel (j. April 1827, vermählt 26. ?^lärz
1851 mit Ludwig Greiffenberg, AVitwe oO. Juli 185<),
-j- 6. Februar 189() in Basel.
c) Blelena Susan na Ida, geb. Basel 28. Alai 1832, ver-
mählt 24. August 1852 mit Samuel Probst, von
Langnau, AVitwe 6. August 1885 (Basel).
V. M liralt.
Ratsgesehlecht des Freistaats Zürich.
Burgerrecht ]CüH.
Grosser Rat 1()80.
Kleiner Rat 1()85.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I Seite 310.)
Xaville
385
Familie du Conseil de la Rcpiibliqiie de Geneve. ;,
Adniis^ion a la boiir^eoi>ie 1505. :
Eiurec all Conseil des CG 1709.
Petit Conseil 177:-^.
Protestante.
i
Historique. j
i
I. Avant Tadmission ä la b o ii r g e o i s i e. ;
Origiiie: St. Z\lanin prcs Ajniecy. I
Le premier du nom est Perriod, ~ avaiit 13'j9, aiiqiiel :
comnieuce la iiliation ininterroinpue. Autres formes du r.oiu i
Xavilüer, Navilly, Xavillie, Xaviliioz, Xavilliouz, de Xaviliier.
Proprietes ä Pers eii Genevois. \
II. Depuis radmissioji a la bourgeoisie. '.
Le premier bourgeois fut Pierre, menibre du Conseil des ;
L en 1520 et 152G. i
Armes: D'azur au clievron ploye d/argent accompagne de .
trois etoilcs d'or. Cimier: un belier issaut. Devi?;e : Xec '
ardua sistunt.
Poprietes: maisons a la Covraterie . rue du Temple, a
l^ive, au Zslolard, au Perron, a St. Leger, rue des Orfevres,
Grand Rae, Tacconnerie, rue Basses, St. Gervais, hutel ä ia Cite,
biens a Presinges, a Plainj^alais. ricre St. Leger, d'^inairics a
Genthod, A'alavran, X'illeüe, Bel-Air, 3.[out - Clioisy, ikuigerie>,
Celigny, Chalelaiiu;.
Personnnges marquants; Daniel, 1727 — 179S syn-lic;
Isaac L«^uis 1748 — IS»)], syndir; L r a ii v o i s Andre 1752
a 179-4-, [)rocureur general et cnuscüler d'etat.
Le dernier anictre coniiuiin est Jean Daniel, L)79 — 174S,
pere de Mare l'<07 — 1786, auteur de la brauche ainee et
dl 'Andre 1709 — 1789 auteur de la luanchc cadette. I
25 !
38G
Naville.
I. Branclie aint^e.
Descendance dciNlarc, 1707 — 1786, et de Jeanii e-O 1 y mpe
Lalouet, 171G— 1781.
Proprietes: Domaines de Veruier, d'Aiithy, Grange Gaby,
GraDge Passay, la Pile et 2^Iornex (Haute Savoie).
P e r s o D 11 a g e s m a r q ii a n t s : F r a n 9 o i s IM a r c L o 11 i s , 1 781
a 1846, pedagogue et econoniiste; Emilie, 1843 — 1896, femnie
de Gustave Emile de Mors i er philaiithrope.
Pyrame Frederic Naville, dils de Jean Eouis, iie a
Chancy 23 juillet 1812, f ^ Vernier 11 fevrier 1805, dcpiUe
au Grand Conseil et d'Anne Todd, nee a Euccjues 22 iriai 1820)
ne a Vernier 13 septembre 1849, banqiiier, chevalier de la
Legion d'honneur, grand croix du Takovo, eomiuandeur du
JNIedjidie, niarie a Lyon 22 septembre 1870 avec Elisabeth
Joanne, dite Elise Lachaise, fdle d'Alexandre et de Peroline
Singon, nee a Lyon 26 avril 1848, f a Paris G avril 1903.
(Paris, rue du Cherelie-]Midi 76 et Anthy.)
Enfauts: a) Jean Emile, ne a Rochecardon pres Lyon
23 novenibre 1871, architecte.
b) Georges Victor, ne a St. Man de 22 fevrier
1877 (Villa Rica, Paraguay).
c) Arnold Adrien, ne ä vSt. Mande 6 mars
1879, niarie a Paris 4 mars 1902 avec ^Lirie
Feine, tille d'Achille Napoleon et de Louise
Croquevieille, nee a Paris 28 octobre 1878
(Paris, P>ouIevard St. Germain 195).
Enfants: aa) Jacques Jean Alfred, ne ä
; Paris 7 A>vrier 1903.
bb) Pierre L o u i s l \- r a m e , n e a
"Paris 1er fevrier PJ04.
d) Cccile Julia, nee a l^aiis 5 aout 1H8L
mariee 28 aout PJO.") avec Julien Pierre
Monod. (Paris.)
F r e r e s :
1. Eugene Alberic, ne ä Vernier 2 mai 1850, chevalier de
la Legion d'honneur, nuirie 1) a Little Portland (lUats-Unis)
Naville.
387
12 iiiars 1874. avec ^lary ThalloD, lillc de Rol>en: et de
Jemima Mac Cum, iiee a Glasj^ow 28 novembre 1849, 7 a
Paris 30 septembre 1879; 2) a Paris, 17 juillet 1883 avec
Helene Cecile Louise ^vlarion, liüe de Louis Frederic
Henri et d'Etienneite Gabrie'ile Oltramare, nee a Geneve
2 juin 1859 (Hauterive, Cologny).
Enfants: du premier mariage:
a) Robert Lucien, ue a Paris 22 septembre 1879.
marie ä Londres 12 rnai 1906 avec Dorothea
Duley Ward, hlle de Thomas (Le Caire).
Du second mariage:
b) Philippe Eugene E d m o n d , ne a Paris
27 octobre 1893.
2. Jules Louis, ne ä Vernier 10 juillet 1851, oflicier de la
Couronne de Roumauie, marie a Galatz 17 fevrier 1889
avec Angel ique Catargi, hlle de Nicolas et de Helene
Jurgea, nee a Jassi 2o mars 1859 (Vernier).
Enfants: a) Pvrame Henri Nicolas, ne a Galatz
13 juillet 1891.
b) Con staut in, ne i\ Berheci 4 septembre 1893.
c) Emile Eugene Ernest, ne ä Berheci 10
octobre 1895.
d) Emilie, nee a Berheci 5 mai 1897.
e) Anne Louise, nee ä Tecuciu 5 mai 1902.
Mere:
Anne Todd, lilie de Tweedy John, Dr. med., et d'Alicia
d'Esterre, nee a Lucques 22 mai 1820, mariee ä \^eruier
5 juin 1838 ä Jean Louis Xaviile, depute au Grand Conseil,
veuve 11 i'evrier 1895 (X'Crnieri.
O n c 1 e :
Jules Ernest, i\c a Chancv 13 dccembre 18 IG, Dr. en
[)hilosophie, j^rotc.^seur h'.Mioraire de ri'niver.-ito de Crcncvr,
associe etranger de ITn.stilut de Fiaucc, associc ou corrc^pond.iüt
der> Acadeniics royale de ßruxelles, de Savoie, de Palcrme, lie
Rovereto et de TAtiienee de V'enise, oflicier de la Legion
388
Navillc.
d'honneur, comniandeiir du Lion de Zaehiingei), du Sauveur de
Grece et de la Couroinie d'Italie, marie a Veruier 4 novenibrc 1840
avec A 1 b e 1- 1 i n e S u s a n 11 e P i c o t , fdle de Jeau, professeur, depute
au Conseil Representatif et de Constance Gabrielle Sara ^lallet,
nee a Geneve 10 novembre 1815, Geneve 1 niars 188'S,
(Geneve, cours des Bastions 15 et Grange-Gaby sur le Saleve).
Enfants : a) A 1 be rt, iie a Geneve 9 novembre 1841,
marie a Cologny 27 mai I8i)8 avee Caro-
1 i Ii e Louise T u r r e 1 1 i n i , til le d'A Ijihoiise
Theodore Aibert, depute au Conseil Represen-
tatif, et de Charlotte ^Nlarie Anne Rigaud,
nee a Cologuy 20 octobre 1840, (Geneve,
cours des Bastious, n'^ 15, Pregny et Grauge-
Passay).
Eufants: aa) Albertine Helene, nee a
Geneve IG mai 1869.
bb) Alice Catherine, nee a
Geneve 21 novembre 1873,
mariee ä Geneve 25 mars 1890
a Edmond Maximilicn, dit
j\I a X B e r t h o u t V a n B e r c h e m ,
Dr. phiL, (Chateau de Crans).
cc) Paul Victor, ne a Gene^•e
23 janvier 1880, avocat, marie
a Geneve 29 juin 1904 avec
Emilie M a r g u e r i t e S o r e t ,
fdle de Charles, professeur,
et de oSlacleleine LuUin, iice
a Geneve 9 niai s 1882. (Geneve,
place de 1a Tacconei-ie.)
E n f a Ii t : Rene ] e a n , ne ä
(."oU)gn\- 15 juillet
1905.
dd) G e rni a i n e M a i g u e rite
Emilie, nee a (TiMu ve 21 iio-
vembre 1S81, niaric e a ]>ell( viic
8 novembre 19* )5 a F r e d c r i «:
Theodore Rilliet, Dr. med.
(Geneve, rue St. Leger 8.)
Naville.
389
b) Con staut Louis, ne a Geneve 26 janvier
1843. (Geneve couis des ßastions 15 et Grange-
Gaby.)
c) Henri Adrien, ne a Geneve 6 fevrier 1815,
profcsscur de philosopbie, marie a Lausanne
25 juillet 1878 avec Isal)elle Ida Roguin,
fille de Jules Louis Emmanuel, conseiller d'etat
vaudois, president du Tribunal federal, pro-
• fesseur de droit et de Mathilde Augusta de
Morsier, nee a Yverdon 22 avril 1853,
(Geneve, rue de l'Athenee no 12).
Enfants: aa) Louis Auguste, ne a Neu-
chatel 29 mai 1879, pasteur.
bb) F r a n o i s C o n s t a n t , ne a
Neuchatel 14 juin 1883.
cc) Mathilde, nee ä Neuchatel
10 novembre 1885.
II. Branche cadette.
Descendauce d' Andre, 1709 — 1780, et de Susanne des
Arts, 1727—1793.
P e r s o n n a g e s m a r c| u a n t s : Je a n Edouard, 1787 — 1 85 1 ,
syndic; Andre Jules Pierre, 1790 — 18G3, conseiiier d'etat;
Jacques Adrien, ISIG — 1880, conseiller d'etat.
Pro }i riet es: Hotels de la Cite et de la rue Calvin, domaines
de Villottc, Mont Cboisy, los Vollandes, ^Malagny, Yvoire,
Bändlikon.
Henri Edouard NaviUe, ihls de Jacques Adrien, ne a
Geneve 28 luars 1810, *[*^a Geneve 5 d-'^cenibre 1880, conseiller
d'etat, et de Sophie Rigaud, nee au Petit Sacconnex 30 aoüt
1819, t Geneve 2() novembre lS7(»i, nc. ä Geneve 14 juin
1844, L. C. L. d'Oxforii, L. L. D. de Glasgow, Dr. es Icttres
de Geneve, l.b". [^bil. de Hamilton Colle!^^" i'U. S, A.) b\dl(nv of
Iving's C'ollcge de Loiidre^, ])rofes.->eur a TL^niversite de '^--cw^ yc,
corre>])ondant de l'in-titut de Lran(X-, membre etranger de
r.Xeademie tlcs scicnces de Biida-l'estli, membre honoiairc de
la Societe asiaticpie tle Londres, ofticier de la Lt'^gion d'honneur.
390
Naville.
comi-nmidcur de la Couronne d'Italie, Chevalier de l'Aigle ronge
de classe, et de l'Etoile polaiie de Suede, marie a Geiieve
22 a\ ril 1 873 avec I s a b e 1 1 e M a r ^ u e r i t e de P o u r t a 1 e s ,
fille du comte Alexandre Joseph et d'Aii^usta ^Nlarie Elisabeth
Saladiii, nee a \'ersoix 14 aoüt 1852 ((3eneve, nie Calvin 13
et Malagny).
Enfants: a) Blanche Isabel le, nee a Gcncve 5 janvier
1874, niariee a (xeneve 31 mai 1893 avec
Auguste Victor 1 j e r 1 h o u 1 van B e r c h e m
(les Vollaudes, Eaux-Vivcs).
b) Therese Emilie, nee ä Geneve 20 avril
1876 mariee a Genthod 4 aoüt 1898 a Ed-
m o n d Ea t i o , architecte (Malagny).
c) Charles Frederic, ne a Geneve 3 avril 1879.
d) Jac(iues Lucien, nc a Geneve 23 fevrier
1881, niarie a Genthod 18 janvier 1904 avec
Ariane Plelene Pictet, lille de Leonce
Eric Charles et de Jeanne Henriette Emilie
Baron, nee a Geneve 22 octobre 1881.
Enfaut: aa) ^Nlarcruerte Alix, nee a
Genthod 14 jiiin 1905.
bb) Gcrard, ne a Genthod 22 sej)-
tembre 190G.
F re r e et s o cu r s :
1. Julie Therese, nee a (leneve 2») juin 181:2, mariee ä
Genthod 24 heptenil)re IHf').') a Edmond A^'erior ßoissier,
{Geneve, i)ronienade St. Antoinc 8, ('houi^ny et Valleyrcb sous
Rances).
2. Gustave Eouis, ne ä Genese 17 octobre 1848, in^'cnieur,
colonel du ^'cnie, marie a Xciihau.scn 24 septembre 1874
avec C h a r 1 o t ( e E m m a X c h e r , Ii! l-.- de Jean (Te(>r;^'C.-^ et
d'Emma Mf).-er, nee 21 decembre 1855 (Bandlikon, Ziiricii et
Geneve, rue (^dvin 13}..
Enfants; a) Ifenri A(.^enor, nc a Zürich 24 juin 1875»
in^enieur, marie a /uri»h 25 septembre P.)0 )
avec AT a r t h a o t h i 1 d e <l c M uralt, hllc de
Naville.
391
Wilhelm et de Clotbilde Cnroline de Planta,
iiee a Zuiich 7 DO\embre 1878 (Baden).
Enfants: aa) Emile, iie ä Zürich 1901.
bb) A I f r e d G u s t a v e ne ä Zürich
28 septcmbre 1903.
b) Sophie Gabriel le, nee ä Zürich 22 juillet
1877, mariee ä Zürich 29 avril 1902 a Henri
Fritz Rudolpli ^Jayn, pasteur ^^^^adls^vii,
Berne).
c) M a r g u e r i t e G e r t ]• u d e , n ee a Zu rieh 22 ao ut
1879, niariee a Prci^ny 10 novembre 190<} a
Edmond William Tnrrettini, Ingenieur,
(Geneve, rue des Chaudronniers 1).
d) Emma Therese, nee a Zürich 1er novembre
1880.
e) Robert L e o p o 1 d , ne a Zürich 10 fevrier 1881.
f) E d m o n d A d r i e n , ne a Zürich 30 avril 1887.
3. Louise Gabriel le, nee a Gene\e 20 mai 1852, (2\Iiolans,
canton de Geneve).
4. Charlotte Pauline, nee a Geneve 12 mars 1856, mariee
23 avrii 1878 ä Er n est Hentseh (Geneve, rue de l'Hutel
de Ville 14 et La Fenetre, Pregny).
O n c 1 e :
Fils du ^raud-pere Jean Edouard Xaville, ne a Gcnt-ve
21 octobre 1787, f aux EauxA'ives 10 fevricr 1851, .syndic, et
de sa seconde fem me C a t h e r i n e Y i c t o i r e B 1 a n c h c L u 1 1 i n
de Chateauvieux, nee ä Salign}- 11 septembre 18*)5\ "j* a Geneve
14 mai 187ß.
[ Jean Gabriel, ne a ^rcneve J9 mai 1825, '[ ä (lenc^ve
2() janvier 18(j4, mai ie 1) aux Eaux-\'ivcs 21 a\ ]"i I 1851 avec
M a r i e Louise ( "> o r ^ i n e ( " h a r 1 ( ) 1 1 e T r ( > n c h i n , fi 1 i e
d'Uenri Armand Louis Jac(>l>, lieutenant-colonel, et d'h.njma
Anna Almeria Calandrini, nee aux Igelit Saconnex 1.'» no-
vejubrc 1831, f Vaniheuvres 11 janvier 1851; 2) aux l^aux-
Vives 19 noveiultre 1857 avec So})hie Blar. che de Pour-
392
Xaville.
taies, iille du coinre Alexandre Joseph et ci'Au^usta M;
Elisabeth Saladiu
aux Eaux-Vivesh
Enfants du
ai
nee a Crans 15 septcmbrc 183G Alont Choisv
b)
manage
AloVs
premier
Adrien Alois, ne aux P2aux-Vives
cembrc 1 653, chevalier de rordre du St. :
niarie ä Xeuhausen
eur
15 septembre
18S0 avec
3hie Xeher, iil^e de Jean
rna 3.Ioser, nee a Xice 11 oc-
(Gencve, rue de 'rHotel de Vüle
Henriette Sr
Georges et d'Ei
tobre 1S5S.
8 et Yvoire).
Du second rnariai^e;
A n d r e T h c d o r e , n e aux E a u x - \c s
IS octobre 185S, pasteur, marie aux Eaux-Vives
11 acut 1880 avec ^1 a r i e A d e 1 e S a u 1 1 e i ,
Jille de Donat Charles Auguste et d'Emma
Sophie Ceciic de Blonav, nee a Bonraont
4 aoüt 18'jO (Piainpahais, rue de la Pelouse*.
E n f an t s : aa.i Blanche Emma S o p h i e , nee
ä Gingins 30 juillei 1837.
bb; Maurice Em est, ne a Lau-
sanne 14 octobre 1889.
cc^ E uge n e Gabriel, ne äHveres
2 fevrier 1892.
dd - E d o u a r d. A u d r e , ne a Hveres
2 avril 1805.
C
o 11 s 1 n e e r n
in d
.1 p c r c
Fils d'Aridre Jules l'ierre, ne a Geneve 4 nuirs 1 < 'dO,
j ä Geneve 28 novcndtre 1S'>.)
milice, et d.l-. iline Caroline Sd
'{ n Geneve 23 decembre 1871
7 Auguste j u 1 c V . ne a < i • -i
Geneve 15 mars 187'>, nnirii
Mathilde de B o n t e m s , 1 1 i ! e
deputc au (.onseil Represvnl;it ; I
Eouise CoUadon, rvc a l\iris
conseiller d'ciat, major de la
lin, nee a Vincv 7 mars 17*do,
i^ve !'>> ^epaemluc JSlih a
i '"leLieve If) n.iai 1846 a\ec
d* Auguste Frauv'ois, coionel,
et aux Dietes, et de Jeanne
*) noverabre 1823 (Cologny.)
Cb.
Xccker.
Familie du Conseil de la Repiiblique de Geucve.
Boiir^^'coisie 1720.
Conseil des CC 1784.
^ Petit Conseil 1788.
Prolestante.
Historique.
I. A V a D t r a d m i s s i o D a I a b o u r g e o i s i e.
Origine de AVarteiiberg en PonieraDie. Le premier du nom
est Christian, pasteiir a AVartenberg de 1Ö9Ö — 1600, auquel
commeDce la liliation ininterromyuie.
II. D e }) u i s r a d ni i s s i o D a 1 a b o u r g e o i s i e .
Le premier bourgcois est Charles Frederic, 1G86 — 1762.
Armes: De gueules au cvgne d'argeut sur une mer de meme:
au chef d'argent charge d'une grappe de raisin couchee de
gueules, tigee et feuillee de sinople.
Proprietes: baronie de Cop{3et, seigueurie de Germagny,
campagnc ä Colognv et a St. Oaen, maison rue des Chanoines.
P e r s o n n a g e s ni a r q u a n t s : C h :i r 1 e s F r e d e r i c , 1 686 a
1762, avocat et })rofesseur de di-oit; Foiiis, 1730 — 1804, niatbe-
maticieu; Jaques, 1782 — 1804, fiiiancier, conseil I er dVtat
houoraire, ministre de Louis XVI; Jaques, 1757 — 1825, syndic
et botani.-te: Aiuie Louise Gennaine, tx'ironne de Stacl-
Holsteia, 1766 — 1S17, ecrivain; Louis Albert, 1786 — 1861,
uaturaliste.
Le personnage le ]>Uis illustre de cette fainillc distingucc
c.-^t Jaques Necke r (1732 — 1804). ]3au(piier ä Paris et associc
de M. V^ernet puis de M. ddicl nis^^on, il sc livra a de grandes
0[)crations tinancieres qui lui procuterent la notoriete en memo
tenij)s <pic la foiiiir.e et lui petin i icnl de se consacrer au.\
lettres et a la ])olitiqu.e. Aiircs avoir ete adjoint au c'v roUrur
general des tinances dans le ministerc Abaurepas, il assunia bients-t
toute la Charge de cette fonction, mais sairs etre admis au conseil
a cause de sa qualite d'etranger et de protestant; il introduisit
391
Xecker.
de nonibrcuscs et importantes refornies dans radminislratioD.
et publia en 17S1 son fai'iicux Compte rendu, qui lui valiit l'ad-
miration publique, iiiais en nienie temps de puissanles in-
iniitics. Demissioriaire a la suite du refiis de l'entiee au Coiiseil
qui lui fut oppose, Xecker compo^a son grand ouvragc sur
r Administration des finances qui eut un succes prodi^ieux et
contribaa a sa rentree au ministere cn 178S dans les couditions
qu'il avait demandees. II ramena de nouveau Tordre dans les
finances, restaura le crcviit et contribua beaiicoup ä la convocation
des Etats Generaux. La coar aupres de laquelie il n'etait pas
en faveur obtint son renvoi suivi au bout de quelques jours
d'un retour, trionrohal sous la pression de Topinion publique.
Quelques mois apres sa populariie etait ruinee et il se retirait
definitivement ä Cop'pet oii il s'occupa jusqu'a sa niort de
travaux litteraires et philosophiques.
Sa femme nee Susanne Cure ho d (1739 — 1794) est aussi
bien connue par son merite et sa bienfai>ance. Son salon etait
le lieu de reunion de presque tous les hommes distin^^ues de
la France ä la iin du XVIII^ siecle.
Leur tille Anne Louise Germaine barorjne de Stael-
Holstein (17GG--18I7' s'est placee au premier ran^( parmi .les
femmes celebies par riniiuence politique qu'elle exer^a cä Tepcque
de la premieie Kepublique francaise, et surtout par scs ecrits:
Corinne, Delj)iiine, De rAllemaL;ne, de la litterature consideree
dans ses rapports avec les institutions sociales, Considerations sur
les prir.cipaux evenemcnts de la Revolution francaise, Dix annees
d'exil etc. C'etait surtovst le charme de sa conver^ation sans
pareiile qui la distinguait eutrc se., contemporains et a fait d'elle
le centre de t<>ut un cercle d'esprits eminents.
BourL;eoisie de Bienne 1796.
IIL Epoque actuelle:
Proprietes: domaines ä Sati^iu, ch3.teau de Vufdens,
niaison ä Geneve, rue CriLin.
Htat nominatii.
Charles Frederic Edmund Necker, (ids d'Alphonse
Theodore Ci-iarles Franvois, ne a Colot^u\- 9 aoiit 1791, f a
Sati^^ny V) octobre 184^), consul de I i (.\:>:itedcration Suisse a
Xecker.
Trieste, depute au Conseil Representatif et de Mar^^uerite
^lathilde Prevost, iiee au Petit Saconnex 19 juiüci 1801, "J" a
Geneve 28 decerabre 1856), ue a Satigny 27 aoüt 1888, depute
au Grand Conseil, maire de Sutigny, marie a Vuftlens le Chateau
6 fe vrier 1 8G() avec H o r t e n s e M a r u e r i t e Caroline de
Senarclens, lille d'Henri Auguste Victor et de Frederiqu.e
Henriette Fran(;oise ^Macaire, nee a Vufilens le Chateau 3 nuvi
1846, t a Geneve 29 mars 190-1, (Geneve, rue Calvin, Satigny
et Chateau de Vufdeus).
Enfants: a) Alice, nee ä Vufilens 23 avril 1869, niariee
a Satigny l^r aoüt 1888 ä Guillaume Paul
Auguste 1^ e r t h o u t van B e r c h e m Dr.es
Sciences, lieutenant-colonel d'artilleiie, (Geneve
place du Grand ]Mezcl 4 et chateau de Crans).
b) Alfred, ne a Satigny 8 juiu 1870. \Mexique).
c) Henri, ne a Cologny 3 uovembre 1871,
marie ä Satigny 4 juin J 898 avec Reyne
Marguerite de Candolle, hlle d'Aune
Casimir Pvranius et d'Anna Mathilde Marcet,
nee ä Clapham 29 mars 1876, (Geneve, rue
Bcllot 5).
Enfants: aa) Dai sv, nee ä Genthod 13 juillet
1899.'
bb) A I ix Maud, nee a Geneve,
15 juillet 1902.
cc) Harold, ne a Geneve 1er fö vrier
1905.
d) Germaine, nee ä Satigny 14 fevrier 1874.
e) J a q u e s T h e o d o r e , ne a Geneve 1 5 octobre
1885. ,
39G
Oeri.
Oeri.
Ratsgcsclilccht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht um looO.
Kleiner Rat 1371.
Keformiert.
Geschichtliches.
Die Familie Oeri gehört nebst den v. Meiss, Fiissli, Keller
V. Steinbock, Rordorf, "Wolf und v. Wyss zu denjenigen noch
blühenden Zürcher Familien, die bereits in den zürcherischen
Stcucrverzeichnissen aus der ]Mitte des vierzehnten Jahrhimderts
erscheinen. Stammvater der Familie, die ihr Erbbegräbnis bei
den Augustinern hatte, ist Ulrich Oeri, der 1856 Zunftmeister
zum Kärabel war. Sein. Sohn Rudolf ^\ar Zunftmeister l^ei
AVuUschlegcru, sein Enkel Peter bei Zimmerleuten. Dieser
wurde mit vielfachen Missionen betraut, in den J^ikren 1415
und 1(3 war er z. B. als erster Eandvogt nach Baden geschickt,
1421 war er mit Burgermeister v. ^Sleiss A^ertreter Zürichs am
Nürnberger Reichstag; während des dort beschlossenen Hussiten-
kriegs scheint er 1422 gestorben zu sein. Seine drei Söhne
Johannes, Felix und Hans waren alle Mitglieder des Kleinen
Rats: Felix war beim Fussacherzuge 14G0 Anführer der gegen
AVinterthur abgesandten Iruppe und im Waldshuterzuge 1468
Gesandter nach Bern, inn zum Friedensschlüsse zu raten, Hans,
früher Schulthei>s am St.\dtgericht, musstc l)eim Waldmannischen
Aufruhr dem Rate entsa.gen. Ein jüngerer Feter hatte 146U
beim Zuge nach Walleristadt ein Rommaiido und nahm auch
au der Schlacht bei A Furten teil.
Von Hansens Uienkcl An ton i ("J" 151Mi, detn Zunftmeister
bei den Zimnicileutcn (ir)7S) und Bau.herrn <158.")i pilin/.te sicli
das Geschlecht in fünf Linien tort, deten vierte, auf Heinricli,
den Landschreif cr \on lv\ l)urg i'{ Ibliti) /rirüi ivgeliende .sich
erb.dten hat. im Kleinen Rat erscheitien wieder AFrrx (-[- 16*H)
und David ly L702). Neben fünf Geistlichen und zwei Aerzten
bind besonders die Ziunnerleu.te und Guldseliiniede stark ver-
treten. Schon der ältere i'eter und sein Sohn ]^\'lix hatten
Oeri.
397
die letztere Kunst .getrieben ; von Antonis Nachkommen taten es
nicht weniger als elf, von denen die namhaftesten Antonis Sohn,
Ulrich lind seiri Enkel der berühmte Peter Oeri sind.
Eine im X VIT. Jahrhundert mit Bernhard Oeri beginnende
Nebenlinie kam durch ein von den Brüdern P^elix und Jakob
1715 gegründetes Baumwollengeschäft zu grossem Reichtum.
In diese Linie gehört der Dekan des Regensberger Kapitels
ilans Georg Oeri und dessen gleichnamiger Sohn, der an-
gesehene ^Mechaniker 1852), der Stadtpolizei-Prasident Oberst
Johannes Oeri (f 1854) und der INIaler Hans Jakob, mit
dem die Linie 18f)8 erloschen ist.
Wapj^en: Auf dem Siegel einer 11-^83 von Peter Oeri aus-
gestellten Urkunde ein bis an den obern K.and des Schildes
reichendes Kreuz, imtcr dem sich von rechts ein Balken vor-
schiebt, später drei mit Binden beldeidete Köpfe auf goldenem
Felde, die zwei obern durch einen Balken vom untern getrennt.
Personenbestand.
Stifter der heute allein noch blühenden, in Zürich und seit
9. April 1819 auch in Basel eingebürgerten Branche ist: Hans
Jakob Oeri, -\ 1829, Pfarrei- zu A\'yl imd Kirchenrat, vermählt
mit ^laria Margaretha Schorndorff aus Basel. Dessen
Enkel :
Johann Jakob Oers, geb. 1844 «Sohn des f Pfarrers zu
Lausen, Joh. Jakob (1817 — ISD?) und der ^Slaric Louise geb.
Burckhardt von i^asel) Dr. phil. und Lehrer der alten
Sprachen am obern (Tvmnasium in Basel, vermählt 1874 mit
A d e 1 h c i d Osch \v a 1 d \ on Schaphausen, geb. 1855.
Kinder: a) Jak<)b A liiert, geb. 1875. Dr. ])hii., Redaktor
der Ba.^ler Nachrichten.
b) Eugen (leorg, gel). 1877, Kontrc/ll-Ingenieur
des S ch \v c i /. . leisen 1 «ah n d c j )a r t e m e 1 1 1 - .
c) Marie Louise Atlele, ge"o. 1878, vermählt
P.KH; mit \\\ilther Joss, .Vrciiitekt, aus Bern
und ( )i>er})in g.
d) Rudolf lelix, gel). 1880, prakt. Arzt.
e) Klara Gertrud, geb. 1881.
f) Anna So]. hie, geb. 1884.
398
Oeri.
Geschwister:
1. Marie Louise, geh. 1841^, venri. 1877 mit Samuel
]\Ierian, Pfarrer iu Teiiniken (Ba^ellandl.
2. Susan na Emilie, geb. ]848, venu. 18(^9 mit Immanuel
S tockm e}.'er, gew. Pfarrer in v^rmalingen, Witwe seit 1893.
ö. Rudolf D ani el , geb. 1849, Dr. med., praktischer Arzt m
Basel, AVit wer 1880 von Alice C h a p p u i s von Rivaz
und Puidoux, wiedervermähit 1883 mit Georgine Sa ras in,
geb. iSGO, von Basel.
Kinder I. Ehe: a) Rudolf, geb. 1879, Dr. med., prakt.
Arzt.
b) Alice, geb, 1880, vermählt 1905 mit
Karl Sand r e \i t e r, V . D . ]SI., Pfarre r
in Langen brück.
II. Ehe: c) Emilie, geb. 1884, verm. 1906 mit
Rudolf Suter, Architekt, in Basel,
dl Joliann Georg, geb. 1885.
e) Peter, geb. 1887.
f) Jakob AV alter, geb. 1887.
g) Susanna Louise, geb. 1889.
h) Therese, geb. 1894.
i) Louise, geb. 1897.
k) B e a t r i c e , geb. 1900.
1) Heinrich, geb. 1905.
4. I\iaria Magdalena, geb. 1852, in Yverdon.
C>tt. — V. Ott.
399
Ratsge^chlecbt des Freistaats Zürich.
Biir^crrecln vor 1400.
Grosser und Kleiner Rat seit ]\Iittc des XV. Jahrhunderts.
Reformiert.
(Vg]. Jahrg. I 1905, Seite 807.)
Häuptergeschhecht des Freistaats G r aiibiinden .
Bnndslandammann 172(3.
Reformiert.
Geschichtliches,
Das guterbaUene Stammharis in Griisch im Prätigaii ent-l
hält zahlreiche Famiiienpoiträte von der Reformationszeit
bis ins 19. Jahrhundert reichend. ( Adcliclier W'appenbrief ^ on >
1418 dem JaVcoh Ott aufgestellt durch Ivaiser Sigismund i ]ol2
wird urkundlich in D.ivos ein Simon Ott genannt, 1543 als
Podestat zu ^lorbegno l^u/i Ott, angeblich vofi hu/ein. Zus;im-
menharig mit den Ott in GrÜM'h uni-ekannt. X'-'-n (iriiscb wer-.
den uns vier Ott genar.nt, welche das Ivajiiteiammanrsamt von
Schiers bekleideten, nämlich Jakob, der 1544 IvapitelamiP.ann
von Schiers wurde. Das Ka])!tcl zu Chur hatte in Schiers seit
dem l.'k Jahrhundert einen bfof, der in Civilsachen ein eigenes^
Gericht bildete. Den Kapitelammaim setzte der Domprobst zu;
400
V. Ott.
Cbiir, imd nabm denselben urspriiiij^licii nur aus lvaj)itelleutca.
Zur Zeit der I vefurniation aber hat das Domkapitel, vielleielit gerade
als Gegengewicht gegen die Reformation, die angesehene Fa-
milie Ott aus Grilsch mit diesem Amt betraut.
Genannter Jakob C)l.t war vermälilt mit ^largaretha von Fiuer,
Tochter des Landeshuuptmanries und Landvo^ts von Casteis Peter
Finer, eines zu seiner Zeit hocbaugesehenen Mannes, ebenfalls von
Grüsch. Aus dieser Ehe stammten zwei Söhne, J ohannes und Jakob.
Ein Sohn des erstem, David, vermi.ihlte sich mit einer vornehmen
Venetianerin und ist der Stifter einer daselb.-t vielleicht heute noch
blühenden Familie d'Otto. Der zweite Sohn, Jakob, ptlanzte in
Grüsch den Stamm fort. Kr war vermählt mit Anna von Buol,
Tochter Pauls, genannt LiiX. ]va])itclammann winde er 15(>4. Er
starb 15S4. Die Töchter aus dieser Ehe, ^Margaretha und
Anna, heirateten hocbaugesehene Bündner, Margaretha den (Jber.--t
Herkules von Salis, der sich d;\rauf in Grüsch niederliess (El-
tern des Marschalls Ulysses voji Salis-Marschlins), Anna den
Podestat Thüring End'.'rlin von Monswick, IT)*)? Podestat zu
Trahona. Der Bruder dieser beiden Töcliter, wieder mit Namen
Jakob Ott, ist der dritte Kapitelammann von Schiers; lo*.)7 ver-
mählt mit Domenica Rofder, starb er 1008. Deren einziger Sohn
Jakob ist der sierte und letzte Kapitelammann, geb. 10^4,
starb 1674, verinähit mit Elisabeth Spreclier von Euzein, der
Tochter des Ivoinmiss.iri Andrea^ Sprecher zu Ltizein. Jakob und
Andreas Ott entstammen dieser Ehe. ]akob, geb. 1()34, gestorben
1G64, Avar Hauptmann in spanischen Diensten und starb un ver-
mählt. Der jüngere, .\iulreas, gel)oren l(k-)(), gestorben 1()84,
war Landvogt zu Maien fehl, F.andammann von Schiers und
ebenfali.-3 fPiup'tmann in -panischen Diensten. Er kaufte 1()77
die letzten is^eciite des Bistums Chur in Schieis los. Er war
vermählt mit Magdalena (iuler v. Wiiieck. Ein Sohn, Andreas,
lebte unvermühlt /ii Schiers. Dessen älterer Bruder J;dvoi) war
T72(> ]^u:ide>;and:innt!ann, irauplinann in spani^clicn E>ic:nstv!i
und staib I7ol. Kr war vermldilt, in er.-t.i' hJie mit lTr>uia
V. Albertini, in zweiter mit Elisabeth Sj)recher v. l>ernegg,
'j'ocliter des Landeshauptmanns And»ea^ zu Ivüblis.
])ie Familie (Jtt >teht um diese Zeit auf dem HÖ.hepunkte
i])res iLinllusses und wagt es, im Verein mit der gesiinnuigs-
verwaudteu und durch, verwandtschaftliche Bande verluuipften
V. Ott.
401
Famiiie Sprecher, deu Salis im Prätigaii energiscli ente:CL:enzu-
tretCD, i-!iit dieser französiscii i^esiiintep. Häiipterfaniilic zu rivali-
sieren. Die ob^^enaniue Elisabeth Ott, L^ebonie Sprecher, ist
es, die 1729 i)ei einem Kirchgan-^ über den \'ortritt mit den
P>auen der Salis in Streit gerät und f^leich einer Brunhilde mit
iiirem Ivrückenstock ihren Gretreueu das Zeichen zuni Ivampt
mit den Salis gibt. Die l^artei- und Faniilicnsti eiiigkeitcrj zwischen
den Salis und Ort waren dainals so heftig, da-s Biindesland-
anmianii Jakob Ott mehrmals in grosse persördiche Gefahr ge-
riet, dass für Grüsch 14 ^\'ochen keine Obrigkeit bestellt wer-
den konnte, dem Bundeslandammann Ott ein Haus in Schiers
zerstört wurd.e und er vorübergehend aus der Gegend weichen
musste.
Der Sohn dieses streitbaren Eh.epaares Ott-Sprecher hiess
wieder Andreas und v>ar 1742 und 1758 Bun.deslandammaun
und neunnial Landaramann de> Hochgerichts vSchiers. Er
\\'ohnte ständig in Schiers, wohl deshalb, weil in jenen Par-
teistreitigkeiten das Herrennest» in Grüsch von den demokra-
tischen Schiersern, welche die Hauptzahl der Stimmfähigen hatten,
verschrieen worden war und Andreas mit seinen Hochgerichti-
genossen besser stehen wollte, als seine Eltern. Bundesland-
ammann Ott hatte mit seiner zweiten (remahiin Elisabeth von
Salis-Maienfeld mehrere Söhne, ab-er nur einer derselben, Jakob,
Hauptmann in genuesischen Diensten, pflanzte den Stamm fort und
zwar mit Dorcthea Sprecher von Berne^ig, Tochter des Bundes-
iandammann Johann Andreas. Der Sohn dieser beiden war
Landamnumn der Gerichte Schiers und l^rafekt des Landquart-
Disiriktes zur Zeit der frainzösiscben Revouition. lSi)7 und
1817 ]>jndeslandam;nann, Gesandter zur Tagsatzung: er starb
18;jH kinderlos. Seine Brüder Andreas und Peter sind die Stamm-
v'lter der beiden noch exii>iierenden Linien der Familie Ott.
Wappen: In goldenem Feld auf einem Dreibeig drei Gcm.^-
hörner.
Personenbestand.
A. Andreas-Linie.
iVandesstattbalter j Jakol) Ott, geboren 1799, Solin dc-^
An'lrcas. v.ar vermäiiit mit Ursula von Tscharner.
402
V. Ott.
Kinder: a) Johann Baplista v. Ott, geb. 1830.
b) Y Jakob, geb. 18o7; hiuteiliess eine Tochter.
c) Andreas, geb. 18-14 (Amerika).
B. Petrus-Linie.
•f Peter Ott, jüngster Solm des Hauptmanns Jakob Ott,
vermählt mit "j* Elisabeth D a v a t z von Fanas.
Kinder: a) Jakob, geb. 181?, Landammann von Schiers,
später Kreispräsideut, mehrmals Grossrats-Dc-
putierter, starb unvermählt 186(3.
b) Johannes, geboren 181G, vermählt mit Ve-
rena Valär von Davos, beide gestorben.
Kinder: aa) Elisabeth, geb. 1852, verm;lhlt
mit Christian Buch Ii in
Grüsch.
bb) Hans F^eter v. Ott, geboren
185(3, vermählt mit Marga-
retha N i g g 1 i .
Kinder: aaa) A n n a , geboren
1889.
bbb) Johannes, geb.
1802.
cc) Andreas, vermählt mit N e s a
Bar b a r a v. V a 1 ä r aus Jenaz.
c) Andreas, geb. 1822, gestorben 1878, Pfarrer,
vermählt in zweiter Ehe mit Anna Monsch.
Kinder : aa) E 1 s b e t h , gel). 18t 39, vermählt
mit C h r i s t i a n B a t ä n e r in
Cluir.
bb) Margaret h, geb. 1870. ver-
mählt mit Johann Friedrich
Felix, }?tarrer.
Paravicini. — Paravicini. 403
Ratscrc£-.cliiecht des' FreisU-^/ats Basel.
Bürgerrecht 1G1)5.
Grosser Rat 1769.
'Kleiner Rat 1771.
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. 1 1905, Seite 372.)
Paravieltii.
Häuptergeschlecht des Freistaats Glariis.
Laiidrccht 1G51. .
Kleiner Rat 1G80
Landesseckelmeister ....
Reformiert.
(Vgl. Jahrg. I 1905, S. 372 u. 375).
404
Paur.
Ratsgesclilecht des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht vor 1500.
Grosser Rat 1507 (1489).
Kleiner Rat 1515 il5ü8).
Reformiert.
Geschichtliches.
Die Familie gehört zu den älteren Zürcherfamilien v.nd er-
scheint beispielsv.-eisc bereits im Steuerrodel vom Jahre 1470 in
der Person des Hans Pur, ^lüller im Xiederdorf und dessen
Sohn Felix. Letzterer wurde 1489 Zwölfer zum AVeggeri, auf
welcher Zunft die Familie heute noch vertreten ist.
Jakob Paur, 15'2'.f Zunftmeister, erreichte 1588 als Statt-
halter eine der ersten Stellen im Zürcherischen Staatsvresen,
wie die Familie überhaupt als ein typisches Muster für die
politische Stellung gewerbetreibender Zürclierfamilien des 15.
und 16. Jahrhunderts gelten darf. Sie reiht sich in dieser
Hinsicht an die Bluntschli, Kambli, Schweizer etc., ^\•elche alle,
ohne weder der Konstailel, noch der Gesellschaft der Schildner
zum Schneggen angehört zu haben, bis zu Beginn des 17. Jahr-
hunderts nicht ohne jooiiti-chen Einnuss waren.
Personenbesland.
(Andere Träger dieses Namens gehören nicht diesen)
Zürcherischen Ratsge>chlecht an.)
I, Linie.
Stifter: fLeinrich Paur, geb. 1777, verm. 1800 mit
Ann. a Pestalozzi. Dosen Lb-eukel:
1. I-leilirich Paiir, geb. 1809 (Sohn des Ingenieur.- Heinrich
und der r l';iuline geb. l^sicri', ing'?nieur in }-5ern.
Paiir. — de Perregaiix. 405
Geschwister:
2. Auiia, geb. 1870 in Ben].
o. Helene, ^rcb. 1874, verm. mit Francis de Quervain
von lind in Bern.
4. Emma. f^eb. 1877 in Bern.
5. Max, geb. 1880, Leutnant und Instructionsoflizier der Ar-
tillerie, Thun.
II. Linie.
Stifter: Salomon, geb. 1771, verm. mit Elisabetha
Wegmann, Dessen LTrenkel:
Hermann Paiir, geb. 1878, Kaufmann.
Schwester:
Mathilde, geb. 1877.
Mutter:
Henriette Schell er, geb. 1851, von Zürich, Witwe 1900
von Hermann sei. (Zürich V.)
de Perre^rasix.
Familie (jualihce de la Principaute de Xeuchatcl.
Xation.alito neuchateh^ise avant 14G9.
Annoblissemeut 1808.
Biotestante.
(Voir tome F'^' liM'5 })age o78.)
406
Pestalozzi. — l'fylTer v. Heydegg etc.
Ratsgesclileclit des Freistaats Zürich.
Bürgerrecht 15G7.
Grosser Rat 1767.
Kleiner Rat 1788.
Reformiert und katholisch.
(Vgl. Jahrg. I Seite o8l.)
iiofeii und PI j'^fer-Feer t. Iluttisholz,
Bürgerrecht 1483.
Grosser Rat 1489.
Kleiner Rat 1508.
Katholisch.
(Vgl. Jahrg. I 1905 S. 889 und Anhang dieses Jahrgangs.)
Pictet.
407
Fomille du Conseil de hi Repiibliqiic de Geneve.
Bonrg;eoisie 1474.
Conseil des CC 1559.
Petit Conseil 1575.
Protestanle.
Historique.
I. Avant l'admission a la bourgeoisie.
Origine de Neydens. Le preinier du iiom est Pierre,
vivant en 142G et 1477 auquel commence la hliation ininter-
rompiie.
Proprietes: Biens a Xeydens et aux hefs d'Ogny (Saconnex
dela d'Arve) et de la Poepe.
II cxiste ä Vernier une famille de cultivateurs catlioliqiies
du niemc noni mais dont Torigine commune avec ia famille
patricicnne n'est pas ctablic.
II. Depnis l'admission ä la bourgeoisie.
Le preniier bourgcois fut Pierre, ci-dessus.
Personnages marqiiants: Ami (1535 — 1607), premier
syndic; Jaques (1576- 1029), syndic; A n d r e (1(;()9 — 1(;G9),
syndic et ambassadenr: IMerre (lr>2() — 1()9(.)), syndic; Isaac
(1638 — 1704), syndic; Ja(|ucs ( U)4;) 1 721), prcmier syndic;
Jean Ja(iues (1(545 — 1721), jiremier s}'n(bc; ]^>encdict (ir)55
a 1724), pasteur et professeur; Franv^'i--^ (0>67 — 174!)), syndic;
Jean Louis (1685—1739), syndic; .Marc (1 <')95 -17r.(S|, syndic;
Jaques (1705 — 178!)), liculcnant-gencral, crc»'^ comte par le
roi de Sardaigne X'iclor l'*ninianucl III. le 5 novcm!»re 175<);
Gabriel (1710 — 1782), l'rigatlicr-gt-ncral au ser\ice tle Sardaignc;
Jean. T^ouis (17-j9 1781), ;,yndic et astronome; Isaac (1746
ä 1823)), syndic; Marc Auguste (1752 — 1S25), j)h)sicien,
correspondai'it de Thistitut de France, nienibre du Tribunat ;
Charles (1755 — 1821b conseiller d'clat honorairc, diplomatf^.
408
Fielet.
Proprietes: Ficf de Sergy, doinaiiics a Prct^ny, Veinier,
Prt'singes, l^oiirdi^ny, Champel, 3»lorillon, Lancy, Cavtij^ny, Aviilly,
Troinex, Chätelaiiie, Les Cbataigiiiers (Vaud), niaisoiis a la nie
du Teniple, lue de la Treille etc.
Armes: Coupe au 1) de sinoi)le au lion d'or issaiu du
trait du coupe, au 2) d'argent mavoune de sable.
Devise: Sustine et ab.^line. I>e Fi' syndic Ami portait deux
fasces aceompaguees en cauir d'uu croissaut, eii ehef et en poiule
d'une etoile avec la devise : Fais bieu et laisse dire.
■ Bibliographie: GalifTe, Notices genealogiques, tome I.
La Chesuaye-des Bois. Dictionuaire de la noblesse, et tous les
dictionnaires biograpliiques.
Etat nominatif.
Le dernier aucetre conimun est Jaques (1576 — 1G29), pere
de Jereinie — liiOr);, auteur des trois premicres l>rauclies
et de Pierre (1626 — 1()9()>, auteur dcs deux dernicres. Jereniic
fut grand-pcre 1) de Jaques (1705 — 178()), pere de Louis
(1747 — 182.-'>), auteur de !a premiere brauclie et ^larc Louis
(1754 — 1834), auteur de la deuxieme 2) de Charles (1713 a
1792), auteur de la troisienie. Pierre fut giaud-pcre de Jean
IvOuis (1{j85 — 17.')9), auteur de la qiuitrlenie brauche et Je au
(1G88 — 1743) auteur de la cinquieme,
Premiere branche.
Pro]:)ri6te: Doruaiue du Kcposoir a l'reguv.
Louis Pictet (fils de Kich.ird, uö :\ Cciievc 5 aout 18)7,
•[■ ä Preguy 9 iiout 1884 et de Jcanue FraT^i,x>i^'- Valentine de
Candolle, nee ä (Tcnc\e 9 scptCTubie 183/), -J- au X'allon P) iio-
venibre 18t>l), ric a Goncve 20 inais 1854, nuiiie ä Rolle 11
juillet 188() avec So})hic Xatliaiit; l'^rossard de Saug)',
u-jc ä (lencve 22 avril j8<)7, üWc de Jeau Ir'-douard et de PauliU-
Nalhalie cic Rotcnhidiu. (Le Kc}>o.soir, Pregn).)
E u f a r, t s : a) Ii i c h a r d A u g u s t i u . nC- a l*regiu' 9 >ep-
teuibre 1887.
Pictct.
409
b) V a I e n t i n e A 1 o V s e E 1 i s a b e t h , nee a Pregnv
3 mars 1889.
c) A n d r 6 c G e n e v i e v e , iiee a Prcgnv 5 fcvricr
1891.
d) F 1 or c D c e G a b r i e 1 1 e , nee a Pregnv 4 uctobi c
1900.
Deuxieine brauche.
Bour.i^eoisie de Dullit 1791.
Ferdinand John Edouard Pictet (hls d'A.rtliur Ferdinand,
ne a Geneve 1er fevrier 1827, f ä Versailles 18 juillet 1903 et
de Caroline Albertinc dite Bej the Sevcne, nee a Ronen 2(3 mars
183(3), ue a Geneve 22 mars 1863, marie en 1889 et pere de
deux hls. (Versailles.)
F r e r e .s et s o e n r s :
1. Helene Adele, nee a Geneve 14 jniu 1858, mariee a
Geneve 24 octobre 1883 a Geor^^es Marc Wilhelm
Crinsoz, veuve 29 janvier 1899. Gerieve, promenade du
Pin et ^Morges.)
2. Henriette, nee ä Versailles 15 fevrier 18G9, mariee ä
Ciiarles Zwingelstein.
3. Leon, ne 9 aout 1870.
4. Emma, nee 21 mars 1872.
Me re :
Caroline Alberlir^e diie Berthe Sevene (hlle d'Antoiiie
Julien P^aimond et de Marie Coralv De la Riic) n'-e a Ronen
21) mars 183(>,, mariee a Geneve 4 aoui I85i) a Arthur Fer-
(i in and Pictet, veuve 18 juillet P)03. (Versailles, rue des
<Tiantiers 65.)
On cl es et tarites :
EnHints de Ferdinand Fre^l-'-ric Pictet, ofiicier au ser\ ice d'Ang'c-
terre, depule au Cf>nseil ReptLsentai if, ne a Dullit 2Ö sep-
tcmlire 179(), 'f a Geneve lO mars l'SfJj! ut d'Andrienne Louise
Marie Adelaide dite Adele Martin, net; a .Morges 21 septcmbre
1797, \ ä Gcne\'e 10 decembre 1883:
410
Pictct.
1. Paul ine Francoise, nee ä Geneve 11 avril 18-4 (Gtneve,
nie St. Leger 10».
2. William Pierre ^larc, ne a Geneve 27 septenibre 1882,
marie a Geneve 1^" incÄ 1861 avec Alice Charlotte de
Seigueiix, nee a Geneve 28 mars 1841, a CaroiiL^^c
2 juillct 1882, fille de Frederic Jean Fran^ois Georges et
de Mathilde Isalinc Fazy. (Eanx - Yi\ e.s, Ijoulevard des
Tranchees 33.)
Enfant: Lina ^Lithilde, nee a Geneve 19 juiliet 1802,
mariee aiix Faux-X'ives 1er avril 188(3 ä Jules
Samuel ]^Jussard, Dr. en droit, conseiller d'etat.
Grands o n c 1 e s :
Enfants de l'arriere-graiKl-pere Marc Louis Pictet, ue ä Ger.eve
31 mars 1754, *f a Dulnt 2(5 juin 1834. ofticier au Service d'Au-
gleterre, syndic de Dullit et de Francoise ^licheli de Dullit,
nee a Geneve 10 aout 17(57, y ä freneve 8 juin 1855:
1. ^Lirc Louis Philippe, ne ä i'etranger 10 octohre 179'\
25septenibre 18G7, syndic de Dullit, niarie ä Geneve 14 juiliet
1825 avec J c a n n e Louise J o s e p h i n e A d r i e n n e d e T r az ,
nee ä Geneve 15 fevrier 1804, t a Geueve 11 noverabre 189(5,
fille de Jean Francois .Marc Henri et de Fran9oise Elisabeth
Picot.
Enfant: Elisabeth C e c i 1 e , nee a Geneve 3 decembre
1820, mariee a Gcueve 3 aout 1853 avec Jean
Jaques Paul dit John Iv unkler, ancien oüicier
de ca Valerie en Auiricb.e, veuve 5 fevrier 1882.
2. Armand Jaques, ne a DuTiit 17 octobre 1798, *5* ä Geneve
8 mars 18()I, officier au scivice d'Angletcrre, (Konsul de
Grande Bretagne ä <reneve, marie ä Geneve 22 juin 1827
avec A n n e J a([ u e I i u e l'ictet, iicc a retranger 25 septcir.bre
1792, I a Lausanne 0 avrii 18l)8.
Enfants: a* Francis, nc aux lCaux-\'ives 28 juiliet 1831,
capit:iine d.ms rarm<''e aiu,dai^e, rnarie
avec Ii ose MacGarth),
Enfants; aa) (Veorgina Anna Mary,
bb) A d e 1 i n e ^ L; r v F r a n ce s , n e c
18(15.
Pictet.
cc) Frau eis Stewart, ne l8Gt^.
dd) Florence Rose
ff) C on s t an ce G e ra Id i n e B 1 an -
che, nee 1872.
b) Frederic, ne aux Eaux-Mves 18 janvier 1834.
(Lausanne.)
Auguste Jean Francois, ne a Duilit 11 juin 1804, 7 a
Geneve 16 juillet 1874, capitaine au Service de Piemont, maire
de Plainpalais, marie a Geneve 20 scptembre 1842 avec
Julie Cecile de Bock, nee au Petit St. Jean (Livoniei
30 avril 1815, t ^ Geneve 16 avril 1883, iille de Charles
Guillaunie Bernard et de Julianne Catherine de Berg.
Enfants: a) Oswald Ferdinand, ne ä Geneve 4 novembre
1844, marie 1) a Plain})alais 4 mars 1874
avec a r V 2\I a r t i n , nee a V evey 27 de-
cembre 1852, 7 a Preguy 25 juillet 1884, fiile
d'FIenri Fr.inyois Jules, avocat, depute au
Grand-Conseil et au Couseii National et de
Fran(;:oi5e Fannv b'ranei. — 2> a Troinex
8 decenibre 18^0 avec Aloise Adolphine
Peyrot, nee a Geneve 13 juin 1867, lille
d'Henri Frantj-ois et de Sophie Mathilde Alice
Pictet. (Geneve, rue St. Leger 10.)
b) Raoul Pierre, ne ä Geneve 4 avril 1846,
professeur physicicn, marie a Creneve 26 awil
1875 avec II e 1 e n e A d e 1 i n a R o ge t , iille de
Louis Elisee et de Louise Am^k- Leontiue Bossi,
nee a Cologny 13 juin 1853. (Paris.)
Enfants: aa) T h e r e s c , nee ä G ene ve 3 fc-
vrier 187().
bb) ^Larie \^i ol et te, rjee a Geucvc
28 fcvrier 1877.
cc) M a r g u e r i t e , nee a Geneve
10 avril 187^J.
dd ) J e a n n e M a d e 1 e i n c , i. a
Geneve 15 scptembre 188L
ee) .NLiric Julie, nee :\ Gcne\e
27 aout 1885.
412
Pictet,
ff) Jeau Raou], ne ä Berlin 19
mai 1887.
gg) Alice ]Madelciue, nee ä
Berlin 10 janvier 1894.
c) Leone e Eric Charles, ne a Geneve 14
janvier 1848, f a Geneve 22 janvier 188i).
marie a Veve}' 5 septembre 1877 avec Jeanue
Henriette Emilie Baron, nee ä Vevey
26 octobre 1858, reniariee a Geneve 2 inars
1903 avec James Tuttle Bat es, fille de
Jaques Louis Aime Baron et de Jeanne Louise
Philippine Franc!.
E n f a n t s : aa) Henri Eugene, ne a Geneve
6 octobre 1879, 7 a Gencve
25 5eptem])re 1905, niarie a
Geneve 13 janvier 1905 avec
Clara Sophie ^.larguerite
de Rouge ni o n t , nee ä Geneve
21 mai 1881, fille de Jean
Frederic Albert, colonel federal
et de Mina Anna Justine de
Constant-Rel:»ecrj ue.
E n f a n t : Na d e j e Theodora.
nee a Plainpalais 23
mai 1906.
bb) A r i ane Helene, nee a Geneve
22 octobre L881, inariee a
Genthod 18 janvier 1901 ä
Jacques Lucien Nävi 11c.
(Malagi^.y.)
d) Eugene Franko is, ne a Plainpalais 31 jnilh't
1852, marie 1) aux Eaiix-\'i\es 9 mai IS^^l
avec H i 1 d a A u g u s t a X ;i v i 1 1 e , nee rnix
Eaux:- Vi\ e.> 30 mais 1860, a Gent'\r\' pre-
Vevey 5 niai 1 H8S, fiile de jer.n (Vabriel et
de Sojdiie Blanche de I 'ourtalös. 2) avni
1893 avec rvLirgiierite Imbert, idle 'ie
Victor Gustave Alplionse et de Lina R »cc'niin.
(Sadex pres Xyon.)
Pictet.
413
E D f a n t s : aa) A ii ii s t e Oswald, r e aux
Eaiix-Yives l^^^' avril 1885.
bb) Elisabeth Marie, nee a
.St. Legier 15 avril 1888-
cc) Anielie, nee a Ferdru|)t (\"us-
ges) 23 janvier 1894.
dd) Berthe, nee au Raincy pres
Paris 20 niars 181)().
Troisieine brauche.
Proprietes: doniaines de Cartigny, Eancy, Xovoi-Lancy
pres Odessa, campagne de Rive-Belle (Chambesy).
Personnages marquaiits: Charles Rene (1787 — ISÖG),
crce cornte par le roi de Sardaigne Charles Albert en 184').
— Adolphe (1799 — 1875), philologue.
Par arrete du Conseil d'Etat du 23 fevrier 1835 Mr. Charles
Rene Pictet a ete autorise a ajuutcr a son nom cehii de <^de
Rochemont» qui ctait celui de sa mere.
Maurice Th^ophiSe Pictet de Rochemont (fils d'A-u-
guste Rene, colonel federal, ne ä Geneve 13 octobre 1834,
t a Chenc-Bougeries 7 sepicmbre 1902, et de ^vlarie Henriette
Debrit, nee ä Geneve 14 octobre 1847), ne ä Geneve 10 juin
1870, marie a Geneve 11 juin 1902 avec Anna Eucy Ga-
brielle Eynard, nee a Lausanne 13 decembre 1865, divorcee
d'Ernesl Alexandre Cnenod, hlle de Jean Jacques Gabriel
Eynard et de A^irginie jNIa^or de Montricher (Geneve, ])lace
Claparede 3 et Plonjon Vaud).
-Eüfant: Ma reelle juliette, nee ä Pregny 23 aout 1901.
M e r e :
^Larie Henriette Debrit (tille de Jean Jaqueyi Louis
ei d'Henriette Louise Eerrier), ni'e a Geneve 14 octobre 1847,
rnanee a Geneve 11 :;\ril 1809 a Aiigu-te Rene i^ictct de
Rochemont, colonel föderal, ^•cuve 7 se[>teriibie 1902. (Geneve,
nie Beilot 3, et Rive-Belle, Chambesy).
Cousin issu-de gerinain:
T'harles Franvois Adolj^he (tils d'ltenri Adolphe, ne a
Chene-Lhdnex 4 decembre 1830, y a Turin 11 nuirs 1893 et
414
Pictet.
de Sophie Jearjne Caroline de P'ernex. nee ä Turin 14 juillet
1835i, ne a Ger.eve 25 septenibre 1S5S.
S o e 11 r :
Marguerite Amelie. nee ä Geneve 16 octobre 1859,
mariee 18S6 a Paul Taylor, ingenieur civil.
Quatrierne branche.
Personuages margiiants: Jean ^Slarc Jules (1767 a
1828, President du Tribunal crin^ine;, depute au Corps Legis-
lalif francais ; Amedee Pierre Jules >1795 — 1888!, conseiller
d'etat et historien; Gustave Jules (lb27 — 1900 , depute aux
Chambres, juge au Tribunal föderal.
Prop<rietes: Chateau de Sergy, domaine de Villars, au
Petit-Saconnex, maison a la rue Bdlot.
Pyrame Marc Ernest Pictet fiiis d'Amedee Pierre Jules
Pictet de Sergy, ne a Vernier 29 iuin 1795, ^ ä Geneve Iß ianvier
1888, conseiller d'etat et d'AdelaVde r^Iarianne Augiistine de
Candolle, nee a Geneve l^r ian vier 1807, "j" ä Geneve 2 septembre
1829j, ne a Geneve 9 juiilet 1829, depute au Grand-Conseii,
President, depute au Conseil Xationai, maire du Petit-Saconnex,
raarie ä Geneve lO juillct 1856 avec Gabriel le Elisa betb
Fuzier-Cayla nee ä Geneve 16 iuillet 1837 (rille d'Horace-
Giiillaunie et d'Anna Caroline Bouihillier-Beaumont iGen':ve,
rue Bellot 2 et Viliars, Petit-Saconnex l
Enfants: a> Arne Jules, ne a Gen.eve 12 juiilet 1857.
Dr. es sciences, professeur, marie ä Geneve
5 a vri i 1 884 avec Emilie ] v e n e e E u 1 1 : u ,
nee a Geneve 14 novembre 1860, tille ile
Louis Alexaiidre et de ?[arie P^lanche LuHin
de Chatcauvicux. (Geneve, rue ßell.jt In et
Dullit.)
E n f a n t s : aa i A 1: ) e r t i n e \* a l < ■ r i e , r. e e a
Gcp.evc 24 dccernbre 1884.
bb) Blanciie Caroline, nicc a
Gericve 16 juin 1886.
Fielet.
415
cc) Madelcine Edmee, nee ;iu
Petil-Saconiiex 10 aoüt 1890.
b) G u i 1 1 a 11 in e Albert, iie ä Gene ve 10 oct obre
1860, inarie 1) a Geiieve 5 avril 1884 avec
Alice So]^hie Cr am er, nee a Geueve
27 octobre 1802, f a Geneve 14 jiiillet 1901,
fille d'Anne Paul Joseph : ingenieiir, et d'Ade-
lai'de Loiiisa IVevost, 2) Peiit-Saconnex 9 tevrier
1906 avec Louis W i 1 h e 1 ni i n c B i n e t , veuve
Gramer, nee a Cologuy 3 juin 1872, iiUe de
Charles, notaire, depule au Grand-Conseil et de
Fanny Gans. (La Pelouse, Petit-Saconnex.)
Eufants: aa) Marc P^aul Aymon, ne a
Geneve 28 mars 1886.
bb) Andre Geor^^e, ne a Geneve
21 mai 1887.
cc) F e r n a n d E d m o n d , u e au
Petit-Saconnex 23 aout 1889.
dd) Germainc Horten sc, nee
a Geneve 9 octobre 1893.
ee) Gertrud e M a ry , nee a Geneve
14 janvier 1899.
ff) Gustave Marc, ne a Geneve
22 juin 1891.
c) Paul Edn^ond, ne a (rcneve 23 mars 1862,
depute au < iraud - Conscil, niane a (.Tcneve
5 juillet 1887 avec Marie l^iulinc Hirsch-
(;artner, nee ä IMainpalais 18 juillel 1864,
Tille d'All,>ert Franvois, pasteur et de Julie
Louise Didier. (Geneve, nie 1"(")|)prei 11.)
E n f a n 1 s : aa) H e U- n e ( i a b r i e 1 1 c , nee a
P>er!ie 8 mui 1888,
bb) Albert Gustave, lu: a Berne
21 avril 1890.
cc) li v a Ii e 1 e n e Julia, nee a
Geneve 8 mai 1901.
41G
Pictct.
d) Liicien Theophil c, ne a Geneve '23 avril
1864, inf^enieur, depule au Grand-Conseil,
inarie au i'elit-Saconnex 15 septenihre I8*JL
avec .xlarj^uerite Louise Ri^Liot, nee a
Varenibe 25 avril 1800, f a V'illars IH aoiit
11)04, hlle d'JCii^ene Elienne, niaire du l'ciil-
Saconnex et d'Adele Eu^enie Griolet. (Geneve
rue Bellot o.)
E n f a n t : Simone a r ^ u e r i t e , nee ä Geneve
15 octobre lOüE
e) Arnold Emile, ne a Geneve 29 mai 1809,
marie au Petit-Saeonnex 8 septemhre 1894
avec Paul ine Germ a ine Alice Formet,
nee a Geneve 11 decembre 1871, lllle de Louis
Ferdinand et de Forlunee Adele Gramer.
{Geneve, Promenade du I*in 5.)
Enfantb : aa) Jaques Edouard, ne a Geneve
16 juillet 1895.
bb) Rene Robert, ne au l^etit-
Saconnex 20 juillet 1900.
f ) Caroline A rn e 1 i e , nee a Gentrve 17 octobre
1873, mariec au Petit-Saconnex 26 septembre
1895 a G o d e f r o y E d o u a r d M a 1 1 e t. (Geneve,
rue Massot 4.)
Cinqui^me hranche.
Persorjna^es marrjuants: Jean Pierre (1777 — ]857i,
conseiller d'etat et agronome; F'ran^ois Jules {180!) — 1872>
professeur de zooloj^ie, paleontologie et anatomie comparee,
correspondant de IMnstitut de lYance.
Proprietes: Domain.es ä Gentliod et Troinex, maisons a bi
Promenade du Pin et ä la rue de THbtel de Ville.
Paul Gaston Pictet dils (rAll)ert Edouard, ne ä Geneve
10 juin lH-)5, t ä Geneve 1.-) mai 1879, lieulcnant-colouel,
depute au rrrand-Conseil f;t de Louise Emilie ^lallet, nee .i
Geneve 20 novembre 1844, f ä Geneve 27 novend)re 1897),
ne a Geneve 4 juin 1866, marie a Bellevue oO avril 1901 avec
Pictct.
417
Alice Severine Thoniegucx, nee a A^alavran 7 avril 1861,
rille d'AiiLoine Albert Louis et de Louise Eymar. (Gencve,
promeiiade du Pin 1.)
Fr eres:
L 7 Jules Cannlle, ne a Gencve 28 juin 18G4, j a Geneve
29 janvier 1803, Dr. es sciences, maric ä Genthod ö octobrc
1891 a\ec Marie ^Lithilde Diodati, nee a Geneve 11 juin
18GG, reniariee ä Paris 8 juillct 1897 a Fran(;ois 3^Laurice
• Bedot, Dr. scient, profes-cur, lille de Charles Aloys Diodati,
colonel föderal, consul general de Gicce et d'Hilda Sophie
Eynard.
2. IMerre Laurent, ne a Geneve 2G septembrc 18G9, niarie
a Londre.- 31 dccembre 1 90! ) ävec F a n n y Henriette
Kobly, tille de John Charles. (La Belottc.)
O n c 1 e et t a n t e :
Enfants du L;rand-pere Frani;ois Jules Pictet, naturaliste, pro-
fesseur, conseillcr d'etat nc ä Geneve 27 septembre 1809, j a
Geneve 15 mars 1872, et d'Lleonore Susanne jaqueline de la
Kive, nee a Geneve 28 octobre 18 L2, f a Genthod 2o juin 1887.
1. '[ Alphonse Au^^uste, ue a Gencve 3 novembre 1838,
f a Geneve 23 aoüt Pj03, marie a Genthod 27 juillet 1869
arte Julie R e n e e A n t o i n e 1 1 e , G i r o d , nee a Gerleve
27 juillet 1845, J a Geneve I^t septembre 1870, fiUe de
P'raucois Auguste, juge, depute au Conscil Representatif et
au Grand-Couseil, president du Conseil Adininistratif et
d'Adelaide Pauline dite Adele ^lartin.
Enfant: Mar gue rite Helene Emilie, nee a Geneve
G juin 1870, mariec a Genthod 20 avril 1892 a
Guillaume h'atio. (Geneve, promenade du l*in
3 et Creux de (icnthod.
2. F )- a n t; o i s e A d e 1 a i d e , dite A .1 e l e , nee a Geneve 25 aout
183G, mariee ä («enthod 28 avril 1855 a Horace F -ne
Theodore de Saussure, veuve 4 aoüt 1903. (Creucve, rue
de la Tertasse et Genthod.)
27
418
Pictct.
G r a n d s () I) c 1 c s :
Eiifauts de rarricrc-graiid-pcre Jean Pi(;rrc I*iclct, conseillcr
d'ctat, HC a Geiicve 17 avri) 1777, '[ a (Teneve \) niai 1857
et d'Adclaide Andiiciiiie Eüsabetli dite Adele Barahan, nee a
Gencve 1() mars 1784, f ä Gencve 5 fevricr 1851.
1. "j- Edouard Louis Fraii^ois, ne a Troinex 13seplembre
1813, '\' a Geneve 8 deeenibre 1878, marie a Gtcnevc 28juillct
1843 avec Amelie Prevost, nee a Balham prcs Londres
12 novenibre 1821, t a Geneve 28 mars 1899, Tille d'Alexandre
Louis, consul ^eneral suisse a l.ondres, depute au Conseil
Represenlatif et ä la Biete et de Joanne Loui>e Martin.
Eufant: Emile, ne a Gene\e 15 septembre 1845, marie
a Genthod 16 avril 1884 avec Plenrietle Emma
i\l a r g u e r i t e S o m m e r , nee ä Magdcbourg 13
fevrier 1858, iiUc d'Herrnann et de Louise Aline
Miclieli. (Geneve, rue de THotel de Ville 14 et
Pierre Grise Genthod.)
2. t Charles F r a n o i s , ne a G ene ve 2 juillet 1823, '\ a Troinex
8 juin 1862, avocat, major du £^enie, marie a Geneve 20 avril
1852 avec Susanne Prevost, nee a Geneve 30 juin 1831,
fille de Guillaume, conseillcr d'etat et de Susanne Elisabeth
dite Blanche Fuzier-Cayia. (Geneve, cour Saint-Picrre 2 et
Troinex.)
Enfants: a)
b)
nee a Geneve b oc
Adele ^Larie, nee a Greneve 22 juin 1853,
marice a Geneve 20- juin 1874 ä Charles
Hippolyte Aubert, jugo d'instruction,
major d'infanterie. (Geneve, cour Saint- Pierre
2 et Mont-Riant, Petit Lancy.)
GuillanuiC Aloys, ne a Geneve 30 mars
] 855, avocat, maire de Troinex, inarie a Troinex
27 mai 18^0 avec L nun a Louise Tienevieve
de Candolle, nee ä Geneve 12 m:irs 18()8,
fille d'Henri Eran(,ois Lucicn, depute au Grand-
Conseil et d'Anne Marguerite Diodati. (Geneve,
rue de V Hutel de V^ilh^ 8 et d^roinex.)
Enfants: aa) Mar c el 1 e J ea n n e G a b r i e 11 e ,
Pictet — de I'iciic. — v. Planta, 419
bb) Anne Margiieritc Xa-
thalie, uee ä rhenc-Boiigcrics
27 scptenilM-e 1804.
cc) Charles j'^niile, ne a Gcneve
lU döcembre 1897.
dd) Rence Marie, nee a Gencve
28 mars 1908.
c) G a b r i e 1 E d o u a r d , nö ä Geneve 9 avril 1858.
€le Pierre.
Familie du Conscil d'Etat de la l^rincipaiitö de Xcuchatel
Nationalite neiichatcloise löijO.
Conseil d'Ktat 17 . .
Protestante.
(Voir tome ler 1905, page oOS).
V. I^iaista.
Ministerialadel und Häuplert^esclilecht der Freistaaten Grau-
b ü n d e n s.
Bündner }>Iini.sterialadel \or 1244.
BundesL;in|)ter seit dem XVI. Jahrh.
Reformiert.
(Vgl. Jahr-. I 1905, Seite 400.)
420 de Pourtales. Prcvü<t.
Familie qualifiec de la Principautc de Xciicliatcl.
NaUoiialilc iieucliateloise 172»).
AiiDoblissement 1750.
Protestante.
(Voir iomc 1er 1905, pa^e -iV;].
Familie du Conscil de la Repiib]ic[ue de Geiieve.
Bourgeoisie 1572.
CoDseil des CC IßlO. —
Petit Conscil 1790.
Protestante et catliolicpie.
}[istoriquc.
I. Avant F a d m i s s i o n a 1 a 1) o ii r g e o i s i e .
Orif^ine de Bossy (nctucllemeüt canton de Gcncve). Le pre-
mier du nom est Jean, vivant en 1441, auleur (ruuc branrhe
eteinle, (pii a eu comme persomiai^es niarouaiUs, Pierre, vivant
en 1441 — 1478, syndic, Gui^^ues, vivant cii 1488 — 1522, p»rc-
mier syndic, et Pierre, vivant en 1484 — 1517, conseillcr. La
fdiation inintcrrojnp>ue rcmonte a J^ymc, 1572.
II. Depuis Fadniission a la 1> o ii j- c,^ c o 1 $ i e .
Le j)r(.Tnicr ancctre bourj^eois est Jean Louis, -J- 1017 ä (L
ans, njembve du Conseil des CC.
421
Armes: T^\iziir an dextroclK-rc arme (rarL'Ciit sorlant d'im
luiage au llaric senestre, et tenaiit uiw cpce cn pal, accompai^ne
en chef de dcux etoilcb, le tont du memo.
Cimier: Un \\ou issant, tenant iine epcc du meme cn pal. l'nc
des brancbcs d'Ai'.^lcterrc [)()rto iinc couroune murale sur Tepaule
gauche du lioii.
I.a branchc alnec (au^hiisc) a com>me Supports deux i^n'cua-
diers du ijO"^^ rci^iment a runiforme rougc, rcAcrs et culottes
blaues, guctres uoires, tenaiU cbacuri uue banuiere portaut, cellc
de dextre riuscriptiou v\Wc.-t ludics», et cclle de sencstre
cCauada>^ et pour devise: ^ Servatum einerii>; unc autre branchc
a comiue devise: ^'<J'ai bicu servi>^.
Pro])riete5: Seit^neurie de Bcssiuge, campagne ä Aire, au
Pont d'Arve et aux Bongories.
P e r s o n n a g e s m a r q u :i n t s : A u g u s t i n (1723 — 178()),
major-general au servi(^e d'Angletcrre et gouverneur de la
Georgie; Jaques |172Ö — 177(^) maior-general au scrvice d'An-
gletcrre; Jaques Marc (17-)-o — 1761), colunel au service d'An-
gletcrre; Reue G u i 1 1 a u m e J e a (1749 — 181()', conseiller
d'etat et lieutenant de la justice: Pierre (1751 — 1889), pro-
fesseur de philosopbie, correspondant de l'lustitut de France;
Jacob Fran^ois il7ö5 — 1704) conseiller d'etat, coiulamne ä
niort le tribunal revoliitionnairc. Isaac Benedict il755
ä 1819) ])liy5icien et naturaliste; George Jaques Marc
(17G7 — 1816) general au service d'Angletcrre, gouverneur du
Canada, cree baronnet en 1805; Thomas Jaques (1771-1855)
amiral anglais ; Jean Gas]^ard (1777 — 1851) conseiller d'etat;
AVilliam August iri (1777 — 1824). major-general au service
d'Angletcrre; Jean Louis (1 7r'()— 1850), mrdecin.
La brauche avnce etablie en Angleterre desccnd d'Augus-
tin Prevost (l(j95 — 17-10) membre du Conseil des CC. et de
llaric Louise Martine (1()9() — 171'Vi, sa femme. J/aine de la
famille est ou elait il v a [)eu de icnq)S ("harles l'ievosl,
troisicane baion de l^.elmont. (v. le l'eerage arigbd.s). Le dernier
aneetrc ccnniniui a cio Marc l*re\'ost (15S9 — 1()48) membre
du C\)nseil des ('C. qu\ a eu de sa preniicre femme Jeanne
Testu (1592 — lr»;50); Jean Louis (l(il7 — 1(')()5) auteur de la
branclic ainee et de sa secondc Icmme. Jeanne de Choudens
422
Prevost.
(lOOo— 1071) ; jaqucs ( 1 70 1) ;iutcur de la branchc
cadettc.
III. E p o c| u c a c t II c 1 1 e .
Propri(Ue.s: can-ipaL,Mics; au ]^>ouclicl et a la Forct, J'etit-
Sacoiincx et Montilciiri prcs A^crsoix.
l^ersonnagc marqiiant: Guillaiime (1 7')^)— 188.">) coii-
seillcr d'etat.
Etat iiominatif.
Jean Louis Prevost (Tils de Guillaume, conscillcr d'etat,
TIC a Gene VC 25 mai 179-), inort a Genevc o juillet 188o et de
Siisanne Elisal)cth ditc l^IaTiciie Fiizicr-Cayla, nee ä Geneve 4
fevricr 1807, niorte au Fetil-Saeomiex, i>''"jii!n 1879), ne a Geneve
12 mai 18o8, Dr. med. })r()fesscur a TL' nivcrsite de Creneve,
maric a Genevc 17 aout 18(t^) avec ÜMaric Lydie Mallet (fille
d'Edouard Felix, jucre, historien, et de Marie Plautamour) nre
a Geneve 18 aout 1848, niorte a Geneve .'M mars 1900 (Geneve
rue Eynard, 0, et Le Bouchet, l'etit-Sacoimex).
Enfants: a) Alice Emilie, nee a Geneve 2() mai 1870,
mariee a Genevc 1,') mai 1892 h Albert
Louis Lullin {Geneve, rue Constantin, 4).
b) Therese Caroline, nee a Geneve 10 octobre
1872, mariee a Geueve 3 juillet 1901 a Fre-
deric Raphael Eouis Battelli Dr. med.
{Geneve, rue Eynard, (>).
c) Natalie Adele, nee a Geneve oO novembrc
187."j, mariee au Petit Sacorinex 17 fevricr 1899
a R o b e r t (Clement T h e o p h i 1 e F a z }*,
ju^e, divorcee 7 novembrc 1904 (Geneve, Bou-
levard Hclvetique, ()).
d) Piene Guillaume, ne a Genevc 80 octo])rc
1878 (Anglcterre).
S o e u r s : ^
1) Slisanne, nee a Gene\e 80 juin 18.')1, mariee a Geneve 20
avril 1852 a Charles Fian(,;ois Fielet, avocat, veuve 8
juin 18()2 (Geneve, cour St-Pierre, 2 et U^roinex),
l'revost.
428
2) Louise Adele, iiee ä Geiievc .-]() avril 18."55, inaiire au
Petit Saeounex 25 mars 185!) a Louis Auguste Oanicr,
avocat, \cuvc 4 inars 190.-> (Gencve, cours des Bastious, 15
et Le Petit Bouchet, Petit SacouncK).
O u c 1 e s :
Fils du grand-]ü're Pierre l'revost, i^/rol^esseur de p]iilo.soj)hie,
membre du Conseil des CC, ne ä Geneve o rnars 1751, "J" ä
Geneve 8 avril IS'liK
De ?on preniier niariage avec Louise ^larguerite ^larcet,
nee a Ger.eve 2 septenibre 17*)4, ä Geneve 2ü deceiubre 1788:
L Alexandre Louis, ue a Geneve 9 d<'^ceni!)re 1788, *J" a
Geneve 13 uovembre 1876, depute au Conseil represcutaiil
et a la Diete, consul de Suisse ä Londres, marie ä Geneve
19 niars 1819 avec Jeanne Louise ]^Lirtin dille de Jacob,
conseiller d'Etat, et de r\larie jeanne Bcrtrand,) nee a Vevcy
17 avril 1794, "j* a Geneve 2o iiovenibre 1858.
Lnfant: y Alexandre Pierre, nc a St-]\Iarylebone
(ehester) (> iovrier 1821. T en Angleterre 23 juület
1873, depute au Gra'id Conseil, inarie ä Geneve
27 aout LSiiO avec Adelaide Eugen ie Augu-
sta de la Rive (tide d'Arthur Augu>te, depute
au Grand Conseil, ])rofesseur, et de Jeanne 2sla-
thilde Dupjiai nee a Geneve 21 fevrier 18o8 (Mont-
fieuri pres Versoix).
Du sccond niariage avec Jeanne L o u i s e M a r c e t , nee
a Geneve 3 mai 177.'), a Gerleve V-^ aout 1840:
2. Y George, ne a Geneve 21 luars 18'. )2, t a Geneve 27 jan-
^ier 1893, mari«' ä Geneve 19 fevrier 1834 avec Louise
Marie Matliilde Le Fort (tllle de Jean Louis, conseliler
d'etat, et d'Adelaide Louise Xicosia ^lestrezat» nee ä G-ei^.eve
In janvier 1810, inorte a Geneve 9 nuirs lc-;87.
1-^ ]i 1 a n t s : a) A d c 1 a i' d e L o u i s a , nee ä Liverpool () juin
18'i5, niariee a (iene'%e 17 .^ciptenibre 1857 ä
Anne Paul 1 o s e ]:> b (Jranier, ingcniiuir,
veuvc !-)! deceniln-e 1884 iCcn.eve, rue Charles
Bounct, 2 et La Foret, Petit Saconnex).
424
Prevosl. — Pueiari.
b) Auguste, nc a Liverpool 21 niai 18."-)7, rezent
de la Banque d'Aii^leterrc, cree baroiniet eu
1902, marie a }<_oy?,ton o octobre 18()7 avcc
Florence FordliaTu (lille de Frederic Nash
et de Mary Anne Fordliani.) (Londres, Wcst-
boiirne Terrace 7!)).
E II f a ii t : Marie C a r o 1 i n e , nee a 1 .ond res
9 jiiin 1877, niariee a Londres 1901
a JLalsev Janson.
c) Caroline, nee a Balham idill, Strealham, 25
fevrier 1842, niariee a (Teneve 5 avril J870 a
Marc Theobald de Seigneux, veuve 4 de-
cend)rc 1^102 (GencNe, rue Charles Bonnet, 8
et Pinchat).
Familie du Conseil de la Rrpublique de Geneve.
Bour^^eoisie loOf).
Conseil des CC:. U)2G.
i'elit Conseil 1781.
Frotcstante.
Historique.
I. Avant Fadiuission a la bonr^eoisic.
Origine faniille noble de Crönionc.
Le plus aucien porteur du noui est Nicolo l^ueraro, vi
vant vers 1500, auqucl renionte la liliation ininterronipae.
Pucrari.
425
II. D e p 11 i s 1 ' a (1 Uli s s i o n ä 1 a b o u r g e o i s i c .
Le prcmier bDurgcois est Bon Pueraro (*[• 1604 a G3 ans).
P e r s o n n a g c s m a r q u a n t s : ^I a r c A 1 e x a n d r e 1738—1797,
conseiller et secrctaire d'etat.
Armes: D'azur au santoir d'argciU an clief (bargcnt charge
d'uue aigle eployec de sable.
III. E p o q u e a c t ii e 1 1 e .
P r o p r i c t e s : doniaine au Petit-Saconnex.
Personnagcs marquants: ^larc Nicolas 17r)G — 1845,
profcsseur a Copcnbaguc. Andre Frederic, 1774 — 1887,
conseiller d'elat.
Bibb Galitbe, Xotices genealogiques, t. II, p. 802 (11"^^ ed.)
Etat nominatif.
Eugene Bon Puerari (iils d'Alexandrc Frederic Louis,
depute au Conseil Representatif et au Grand Conscil, ne a
Copenhaguc le oO. juin 1802, j a Evian ie 27 juin ISßi) et
d'Adele Caroline ^Mirabaud, nee a Milan le 12 juin 1814, "j" a
Geneve 5 mars 18{)8) ne au Petit-Saconnex ie l«i" septembre
1840, marie a Paris le 30 mai 1865 avec Lucile Emma
Odier, nee ä Paris le 15 mars 1817 liUe d'Edmond Louis et
de ^Marie Louise Paccard (Paris, 30, bovde\ard de Courcelles
et Le A'esinct, 3, route des Boulcaux).
Enfant: Henri, ne a Paris le 3 no\cnibre 1874, niarie a
Paris le 5 mars 190(^ avec Jcnnv Ernestine
]\Larguerite ]^>Lartin, nee ä Xinies le 26 aout
1877 (fille de Louis Simon Albin et de ^^Farie
Eugenie Ciaire Teissonnierc).
Enfants: a) Gerinainc Niarie Ciaire, nee ;i
Paris le 9 n.ars 190L
b) Jacques, ne ä Paris le .')() juin
1902. ,
S o e u r :
Emma Jcannctte, nee au i 'etit-Saconnex Ic 8 mai 1836,
mariee au Petit-Saconnex le 16 juillci 185(j a Charles Eugene
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